Lebendfutter fangen

  • Vielen Dank für die fruchtbare Diskussion. Bei den Fragen von Janine fällt mir auf, dass ich diese stufenweise Entwicklung gar nicht so ausgeprägt feststelle. Ich habe immer einen sehr großen Teil etwa gleich großer Larven. Ich werde im kommenden Sommer noch mal genauer drauf achten. Finde ich toll, dass Du Dir nicht einfach so was erzählen lässt, ohne es zu durchdenken.

    Ich finde, fachsimpeln lohnt sich immer.

  • Vielen Dank für die fruchtbare Diskussion. Bei den Fragen von Janine fällt mir auf, dass ich diese stufenweise Entwicklung gar nicht so ausgeprägt feststelle. Ich habe immer einen sehr großen Teil etwa gleich großer Larven. Ich werde im kommenden Sommer noch mal genauer drauf achten. Finde ich toll, dass Du Dir nicht einfach so was erzählen lässt, ohne es zu durchdenken.

    Ich finde, fachsimpeln lohnt sich immer.

    Dankeschön. 😃

    Mein Chef findet diese Eigenschaft super. Außer ihm kann ich Leute damit ehr in den Wahnsinn treiben.


    Mal schauen, ob ich meine Mückenlarven diesen Sommer auch etwas genauer beobachte. Bis jetzt dachte ich immer, es gibt halt mind.eine kleine und mind.eine große Art (was auch so korrekt ist). Aber, ob die große mal ganz klein angefangen hat... *kopfkratz


    Mir war immer nur wichtig >>> spätestens, wenn Puppen auftauchen, müssen die Viecher abgefangen und verfüttert werden. Und Puppen kommen nur zu Fischen, die sie definitiv zeitnah fressen.

    Bei den normalen Stechmücken sind es rund 48h die man nach der Verpuppung Zeit hat. Dann schlüpfen die Monster. (Ich bin ein Mückenmagnet und füttere somit mein Fischfutter mit meinem eigenen Blut, wenn ich nicht aufpasse...)


    Sinclair Mal schauen, ob ich das unter kontrollierte Bedingungen bringe. Eigentlich muss man ja nur die "Schiffchen" (nennt man die Eierpakete von Mücken offiziell so?) separiert schlüpfen lassen. Bis jetzt fange ich immer nur in allen Wasseransammlungen bei mir ab. Und das sind mehr als ich selbst gedacht hätte.

  • Die Eierschiffchen der Stechmücken eignen sich wunderbar für faule Leute wenn man sie zeitlich passend zu den Schlupfzeitpunkten + Dottersackphase in das "Aufzuchtbecken" gibt. Dann hat die Brut gleich hochwertiges Futter und entwickelt sich besser als bei mehrmaliger Stoßfütterung.


    Ist im Aufzuchtbecken ein passender Algenbewuchs, sind die jungen Stechmückenlarven auch über längere Zeit wesentlich hochwertiger als Artemia, die nach einigen Stunden nach dem Schlupf quasi Nährstofffrei sind.


    Im Kühlschank kann man Eierschiffchen wunderbar entwicklungsverzögern ...

  • Hallo,


    ich habe auch schon von jemanden gehört, dass man die "Schiffchen" angeblich einfrieren kann. Was ich dann auch mal ausprobiert habe.

    Naja, also man kann sie tatsächlich einfrieren! Aber mehr auch nicht... :(

    Etwas anderes hätte mich aber eigentlich auch doch gewundert. Eine Entwicklungsverzögerung im Kühlschrank ist dagegen schon eher vorstellbar.


    Ja, die frisch geschlüpften ML sind ein hervorragendes Futter für etwas ältere Fischlis. Diese sollten dann schon einige Tage Artemia-Nauplien bewältigen können, um auch mit diesen klar zu kommen.


    Die geschlüpften ML halten sich (ohne Fütterung) so ca. 2 Tage - dann gehen sie schlagartig ein.


    Jens

  • Zur Stechmückenlarvendiskussion ein Wort: Gut das ich nicht euer Nachbar bin.


    Man sollte eigentlich strickt dafür sorgen, das Wasserfässer abgedeckt sind, um die Mückenplage mit Stechmücken einzudämmen. Das gilt auch für Kleingartenanlagen und Wohngebiete mit vorwiegend EFH. Wer also sogar in den Wasserangeboten auf Friedhöfen Mücken fängt, hat meine volle Zustimmung. Auf unserem Wald-Friedhof habe ich noch nie welche in diesen Becken entdeckt. Da wird wohl zu oft das Wasser nachgefüllt, weil man gerade in der Mückenzeit viel Wasser für die Grabpflege braucht.


    Schon mal was von der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücken gehört? Bei uns im Stadtbezirk Köpenick sind sie bereits nachgewiesen. Also nicht Mücken gezielt anlocken zur Eiablage, sondern, wenn sie im Frühjahr wieder auftauchen, dann sofort abschöpfen und gleich verfüttern, oder wenn man Massen hat, trocknen und so verfüttern.


    Im Winter findet man sowieso nur die für Menschen harmlosen Weißen und Roten Mückenlarven. Das in der Regel auch nur in stehenden freien Gewässern. Meist sind die Wasserkübel auf dem Grundstück ja dann geleert oder gefroren. Da sind keine Mücken zu erwarten. Ich habe Stechmückenlarven im Winter noch nie gefunden.

  • Ich habe schon wenige Tage alte Thorichthys meeki mit frisch geschlüpften Larven gefüttert. Den Ringelhechtling hatte ich schon erwähnt. Die erwachsenen Fische packen die ausgewachsenen Larven, den Jungen gebe ich lieber kleinere.


    Konnte ich mich verständlich machen?

    Ich schütte meine Ausbeute durch die Artemia-Siebe und habe dann größensortierte Portionen. Habe ich gerade nicht so viele Junge, wandert der Fang ins Tiefkühlfach.

  • Anubias


    Biologen und Umweltschützer haben eine ganz andere Meinung zu dem Thema.


    Auch Stechmücken und vorallem ihre Larven, haben eine wichtige Funktion im Öko - System und durch die viel zu trockenen, regenarmen Sommer geht die Mückenpopulation immer mehr zurück, was wiederum problematisch fürs gesamte Ökosystem ist.


    Die Asiatischen Tigermücken und auch einige Moskitos, die sich schon nach Deutschland verirrt haben, sind Folge von Erderwärmung und Klimawandel.


    Berlin gehört zu den regenärmsten Gebieten Deutschlandlands und hat deshalb mittlerweile im Sommer ein ganz massives Problem, die Straßenbäume verdursten und das ökologische Gleichgewicht bricht regelmäßig zusammen.


    Ein Abdecken von Wasserbehältern, Regentonnen und Gartenteichen ist von daher kontraproduktiv und schadet zudem zusätzlich dem angeschlagenen Ökosystem.


    Mittlerweile ist selbst der Spreewald kaum noch ein Paradies für Mücken.


    Ich fahre seit über 20 Jahren regelmäßig in den Spreewald, in die Spreewald - Region und habe auch vor Ort, die doch recht dramatische Abnahme der Stechmücken - Populationen beobachtet.


    Natürlich ist man froh, wenn man nicht (mehr) gestochen wird, dennoch fällt Einem irgendwann auf, daß etwas nicht stimmt und in der Natur etwas schiefläuft.


    Ich kenne z. Bsp. in der Spreewald - Region eine ehemalige Viehtränke, einen ehemals ziemlich großen Weiher.

    Vor 20 Jahren noch ein Garant für Wässer und natürlich auch für Mücken.

    Heute gibt es Sommer, da findet das Rehwild dort kaum noch einen Schluck Wasser, weil der gesamte Weiher ausgetrocknet ist.


    PS. Von daher macht eine Mückenpopulation in der eigenen Wassertonne für die Natur und für die Aquarienfische durchaus wirklich Sinn.

  • Wassermonster. Da gibt es aber auch ganz andere Auffassungen. Je wärmer und trockener es wird, um so besser ist es für die Ausbreitung von Stechmücken, gerade auch der eingewanderten. Es gibt sogar sehr weitgehende Forderungen: https://www.spiegel.de/wissens…13-4b0c-a72d-9230eb80fb3d

    Oder ließ mal hier: https://www.planet-wissen.de/n…cken-bekaempfung-100.html


    Da wird dir vielleicht das Herz bluten, aber so ist die Realität.


    Wo bei mir in Regentonnen Larven auftreten, werden sie schnellstens abgefischt und verfüttert. Meist brauche ich das kostbare Regenwasser aber schon vorher zum Gießen. Das wird den meisten Gartenfreunden wohl so gehen.

    Wer in der direkten Nähe seiner Regenwasserkübel seine Tomaten anbaut, kann auch damit verhindern, dass sich Stechmücken dort ansiedeln.


    Wer die Kübel offen lässt, sollte, wie der NABU fordert, unbedingt an eine Ausstiegshilfe für Kleinsäuger denken. Auf unseren Friedhof ist das vorbildlich gelöst. Viele Gartenfreunden machen das auch.

  • ... Auf unserem Wald-Friedhof habe ich noch nie welche in diesen Becken entdeckt. Da wird wohl zu oft das Wasser nachgefüllt, weil man gerade in der Mückenzeit viel Wasser für die Grabpflege braucht.

    Was die Wasserentnahmestellen auf Friedhöfen betrifft.

    Diese sollten, damit sich dort Wasserflöhe und Schwarze Mückenlarven in nennenswertem Umfang ansiedeln 'können', nach menschlichem Ermessen ungepflegt bzw. weitestgehend sich selbst überlassen sein. Damit also keine 'typischen' Entnahmestellen darstellen.

    Ohne regelmäßige, größere Wasserentnahmen für die Grabpflege. Ohne vollständiges Entleeren und Entfernen des Falllaubs darin im Spätherbst.


    Auf 'gepflegten' Friedhöfen, Notho hatte das bereits angesprochen, sind die Wasserstellen für den Futterfang am ergiebigsten, die am abgelegensten liegen und kaum, oder gar nicht, genutzt werden.


    Ein abgelegene, nicht beachtete Stelle garantiert jedoch noch keinen Fangerfolg. Ist dieser Ort am Tag und über einen längeren Zeitraum hinweg nämlich zu stark direkter Sonne ausgesetzt, oder erwärmt sich das Wasser darin aufgrund anderer Umstände bis hinunter in die Bodenzone zu stark, wird man darin alles finden - nur nicht das gesuchte Futter in einer nennenswerten Menge.


    Damit ich mir beim Schwarze-Mückenlarven-keschern das desöfteren auf der Wasseroberfläche treibende, feine, organische Material (oder auch mal unerwünschte Wasserlinsen) nicht miteinfing, bewegte ich in einem bestimmten Bereich mit der einen Hand das Wasser oberflächennah, und kescherte mit der anderen Hand die aufgeschreckt nach unten flüchtenden Larven in einer gewissen Tiefe ziemlich 'sauber' und beifangfrei ab. Das wiederholte ich solange, bis ich genug Beute beisammen hatte.

  • Ich setze ja jedes Jahr Brennesseljauche als Dünger für den Garten an. Da ist es beabsichtigt, dass das "verdirbt".


    Aber ich kann bestätigen, dass Mücken und deren Larven das nichts auszumachen scheint.

    Ist mir unbegreiflich wie etwas in sowas überleben kann, aber die entwickeln sich prächtig. (Und werden nicht gekeschert, da ich nix von der Brühe in meinen Aquas will.)

    Einfach die aus der Brennnesseljauche abgekescherten Schwarzen Mückenlarven gründlichst(!) unter fließendem, kalten Wasser durchspülen, und dann verfüttern, Janine.

    Da passiert nach meinen wiederholten 'Jauche-Erfahrungen' überhaupt nichts von dem, was man sich als besorgter Aquarianer 'an Katastrophen-Szenarien ausmalt'.


    Selbst die mögliche Gefahr, daß aus nicht gefressenen Larven Stechmücken werden, lernt man als Pfleger mit Rumprobieren, Konsequenz und Geduld recht gut zu händeln.


    In der Anfangszeit meines lebende-Schwarze-Mückenlarven-verfütterns entkamen, das gebe ich zu, tatsächlich mehrmals einzelne, geschlüpfte Mücken aus dem Aquarium.

    Bis 'man' dann den Dreh raus hatte.

  • Stefan_L Mal schauen, ob mein Experimentierdrang im Sommer ausreicht. An Mückenschiffchen sollte es bei mir nicht scheitern. (Idyllische Dorflage - so ein richtiges Dorf mit Bauern, Feldern und Ställen) 😅


    Sonnenbad Ich ziehe in Erwägung die Jauche-Larven dieses Jahr zu nutzen. Aber mit Zwischenwässerung. Ich denke immer, die müssen genauso sauer sein wie die Jauche selbst und "verätzen" dann den Fischmagen. Vermutlich Blödsinn, aber... 😅

    Für alle, die das nicht kennen: BrennnesselJAUCHE ist wirklich kein Vergleich zu sottigem Wasser. 🥴


    Das Dosierungsthema ist bei uns ein ganz anderes: Mein großer wollte mir vor ein paar Jahren mal helfen und hat ALLE Larven ins Wohnzimmerbecken.

    Aaahhhhhh!!!!🦟🦟🦟🦟🦟🦟...


    Anubias Mein IBC Container ist Müla-frei und meine Regentonne ist abgedeckt (damit nix unfreiwillig reinfällt, aber die Mücken finden immer eine Lücke). Im Teich finde ich keine Larven, da sorgen die Goldfische für. Aber in jedem Topfuntersetzer, in diversen gefluteten Kinderspielsachen, Pfützen und im angelegten Wasserloch für die Fauna an unserem Hang, finde ich Unmengen der Tiere.

    Ob Mücken nun gefördert oder ausgebremst werden sollen, habe ich mich nie informier. Ich versuche bei uns aus ganz egoistischen Gründen keine schlüpfen zu lassen.

  • ... Drosophila: Geradezu extrem beliebt bei fast allen Fischen. Hatte sogar mal Panzerwelse welche es gelernt hatten, welche von der Oberfläche wegzufischen.

    Außerdem sollte man bedenken, dass in den Tropen praktisch (fast) alle kleineren Fische sich hauptsächlich von Insekten (Anflugnahrung) ernähren.

    Neue Lebendfuttersorten in passender Größe teste ich bei sich bietender Gelegenheit immer recht gern an meinen alle im Schnitt mehr oder weniger gleich großen Fischen im Gesellschaftsbecken (4 - 5 cm Totallänge).


    Eines Tages wurde es eine 'gebrauchsfertige' Box mit flugunfähigen, kleinbleibenden Drosophila aus dem Zoohandel.


    Wie ich einen bestimmten Teil jener Drosophila überhaupt aus dem dichten Gewirr in der Box (Hefemasse unten, etwas Stroh darüber) ins Aquarium hinein bekam, weiß ich echt nicht mehr.


    Die Drosophila entschieden sich im Aquarium unerwartet, nach ihren eigenen Regeln zu spielen.

    Wild 'rudernd' erreichten sie die Schwimmpflanzendecke dort - noch bevor die Schwarzen Neon kapiert hatten, daß das Gewusel an der Oberfläche ja etwas Freßbares ist -, und begaben sich auf Wanderschaft.

    Zuerst oben auf den Schwimmpflanzen. Und von dort munter weiter die Innenwände des Beleuchtungskastens hoch.


    SO war das aber nicht beabsichtigt!


    Ich fing die geflüchteten Drosophila also wieder ein, tötete sie notgedrungen, und verfütterte sie.

    Auch bei späteren Fütterungen mit Obstfliegen verfuhr ich auf diese Weise.

    Unfreiwillig. - Wie gesagt, ich hätte sie viel lieber noch lebend angeboten.


    Welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich mit dem Verfüttern von Fruchtfliegen gemacht?

    Klappt(e) das bei Euch ohne 'die gravierenden Abweichungen vom Drehbuch', die es bei mir leider gab?

    Ich bin gespannt auf Eure - am besten hilfreichen - Antworten.


    Grüße

    Frank

  • Hallo Frank,


    also ich habe meine Ansätze immer in Flaschen. In letzter Zeit nehme ich Saftflaschen, wegen der etwas größeren Öffnung.

    Daraus können nicht ganz so viele auf einmal (beim Verfüttern) entfleuchten.

    Auf das eigentliche Substrat mache ich im Übrigen stabiles Packpapier, was nicht ganz so schnell aufweicht und verrottet. Auf irgendetwas müssen die Tierchen ja auch leben...


    Ja, man muss aber schon damit leben, dass einem ab und zu irgend so ein "Fußgänger" über den Weg läuft, um es mal so auszudrücken! Außer man hat eine dichte Deckscheibe.

    Natürlich sollte man auch mit Augenmaß füttern.


    Ja, auf den Schwimmpflanzen können sich manche erst einmal retten. Aber füher oder später holen sie z. B. meine Aphyosemion da runter...

    Noch besser - und etwas "gewalttätiger" - machen das Hechtlinge, bei mir gerade Epiplatys lamottei :der da:

    Wie ich einen bestimmten Teil jener Drosophila überhaupt aus dem dichten Gewirr in der Box (Hefemasse unten, etwas Stroh darüber) ins Aquarium hinein bekam, weiß ich echt nicht mehr.

    Du musst sie von sich aus "in ihr Verderben" laufen lassen! Und die Tierchen sind sehr neugierig, und wollen immer schnell weg - wohin auch immer...


    So, ich hoffe weitergeholfen zu haben!


    Tschüss

    Jens

  • Hallo, Jens,


    vielen Dank.

    Deine Ausführungen bieten mir tatsächlich das eine und andere positiv inspirierende Element für die Zukunft. :)


    Mit Deinen 'Rambo'-Prachtkärpflingen und - Hechtlingen kann mein ruhiger Stammbesatz in punkto 'Beutegreiftechniken' aber bei weitem nicht konkurrieren... :P


    Im späten Frühjahr werden die Fütterungsversuche mit noch neu zu kaufenden Drosophila weitergehen.

    Im Frühjahr deshalb erst, weil ich die Fliegen-Box mit Damenstrumpf drüber doch lieber draußen in einer geschützten Balkonecke zu stehen habe. Nicht drinnen in der guten Stube. :|


    Sei mir gegrüßt

    Frank