Lebendfutter fangen

  • Hallo, allerseits,


    im Frühherbst war ich erstmals, und bis dato auch das einzige Mal, an einem von meinem Aquarienverein gepachteten Pfuhl zum Keschern. Mit dem ungewohnten, 'großen Gerät'.


    Es ist schon ein erheblicher Zeitaufwand, mit den Öffentlichen erstmal bis dorthin und dann auch wieder zurück zu kommen.

    Doch, sobald es meine Zeit denn zuläßt, möchte ich wieder dorthin.


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    Da ist es - das lange eingemottete, gute Stück.

    Zum Gebrauch bereit.


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    Sieht von der Menge her wenig aus.

    Reichte aber für mehr als eine Fütterung. Den Rest fror ich ein für später.

    Beim nächsten Mal dann werde ich zwecks Vorratshaltung eine größere Menge Gekeschertes mit nach Hause nehmen.


    Viele Grüße

    Frank

  • Das erinnert mich als ich vor rund 30 Jahren mal mit zum Wasserflöhe fangen genommen wurde.

    Meine Oma musste vorher zu Hause noch eine Feinstrumpfhose rauskramen, die irgendwie an den Kescherring gemacht wurde. Ich glaube wir waren damals an einem Löschteich und danach standen bei den Hasenställen mehrere Wannen und Eimer in denen Unmengen an Wasserflöhen zappelten.


    Bis jetzt habe ich nie wieder ein Gewässer mit so vielen Wasserflöhen gesehen.

    Und ich frage mich, was wir eigentlich mit so vielen Futtertieren gemacht haben. Es gab im Familienkreis zwar 3 überbesetzte und überfütterte Becken (in Summe wohl rund 400l), aber da war wohl die Gier größer als der Bedarf. An einfrieren kann ich mich nicht erinnern.


    Aber nun frage ich mich: Wie findet man überhaupt ein geeignetes Tümpelgewässer?

    Nur über den regionalen Aquarienverein?


    VG, Janine

  • Das erinnert mich als ich vor rund 30 Jahren mal mit zum Wasserflöhe fangen genommen wurde.

    Meine Oma musste vorher zu Hause noch eine Feinstrumpfhose rauskramen, die irgendwie an den Kescherring gemacht wurde.

    Ja, genau! :)


    Genauso baute ich mir als Jugendlicher einen Einfachstkescher, mit dem ich gelegentlich Wasserflöhe für die Fische zu Hause fangen war.

    Meine, daß ich damals auch viel zu viele Flöhe - wenn's denn welche gab - mitgenommen hatte. =O

  • ... Aber nun frage ich mich: Wie findet man überhaupt ein geeignetes Tümpelgewässer?

    Nur über den regionalen Aquarienverein?

    In seltenen Fällen kennt man selbst oder über das eigene, soziale Umfeld vielleicht einen 'Fischereiberechtigten' (heißt das wirklich so?), bei dem man mit seinem Anliegen mal vorstellig werden könnte.


    Oder man gehört einem Aquarienverein an, der bestenfalls ein oder sogar mehrere Gewässer für solche Zwecke gepachtet hat.


    Und es wird mit Sicherheit auch 'freie', ortskundige Tümpler geben.

    Diesen letzten Punkt möchte ich aber ganz bewußt nicht weiter ausführen.


    Grüße

    Frank

  • Vor 40 Jahren war ich in Mission Wasserflöhe in der Nähe des Wohnortes auch unterwegs.

    Ich mußte etwas aufpassen ,denn es war Grenzgebiet.

    Und ich hatte damals einen umgebauten Fischkecher.

    Die Strumpfhose der Schwiegermutter mußte herhalten.

    Gefüttert wurden an 3 Aquarien a 120 l .In dem einen Skalare (Rauchskalare mit Zielrichtung schwarze Skalare züchten) ,dem anderen Buntbarsche ,dem dritten Guppys.

    Auch heute täts bei mir an der Strumpfhose scheitern.

    Oder gibt es mittlerweile extra Kescher dafür?

  • Wie findet man überhaupt ein geeignetes Tümpelgewässer?

    Nur über den regionalen Aquarienverein?

    Gute Frage.

    Nächste Frage...


    In früheren Zeiten wurde im örtlichen Aquarienverein zum Abschluss der Veranstaltung immer über die aktuellen Fangmöglichkeiten diskutiert.

    Diesen Punkt gab es bei den letzten Abenden (wenn ich mal sehr gelegentlich teilnehme) irgendwie nicht mehr... :|

    Ich glaube auch dort gibt es kaum noch jemanden.


    Als ich das letzte mal gezielt mit "großem Gerät" unterwegs war, habe ich sehr viel Zeit und Benzin verballert. Naja.

    In den letzten Jahren liegt dieses auch nicht mehr (ziemlich sinnlos) latent im Kofferraum, so wie in früheren Zeiten.

    Viele ehem. Fangmöglichkeiten sind:

    - Verlandet,

    - "Verschwunden",

    - Zugewachsen,

    - durch die Trockenheit der letzten Jahre einfach mehr oder weniger ausgetrocknet,

    - eingezäunt,

    - mit Verboten belegt.


    Wichtig erscheint mir auch, dass "früher" (wo ja bekanntlich alles besser war - sagte jedenfalls immer meine Oma :)) in den Dorfteichen u. ä. viiiiel mehr zu holen war!

    Der Grund sind die relative Sauberheit dieser Gewässer, verglichen mit der früher weitgehenden Eutrophierung.

    In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass die Fischer im Bodensee sich beschweren weil dieser immer sauberer wird, und sie deswegen immer weniger fangen.


    Als Alternative bleibt nur noch die Futtertierzucht, oder das bereits diskutierte "Friedhofstümpeln". Hierbei finde ich aber leider oftmals eher homöopathische Mengen, die nur für ausgesuchte Mitglieder meiner Aquarienfauna (sprich Jungfische) ausreicht. Jedenfalls nichts mit auf Vorrat einfrieren.

    In den (früheren) Dorfteichen gab's allerdings meistens auch nur die von den Fischlis eher weniger geschätzten Daphnien in Mengen.


    Jens

  • Wäschenetze, z.B. bei Lidl regelmäßig im 3er-Pack im Angebot, eignen sich hervorragend als Netz für beliebige Kechergrößen.


    Dank des Reißverschlusses braucht man nix festklemmen oder -nähen.


    Die letzten 2 Jahre war es in BRB zu trocken als das die sonst üppigen Wasserflohtümpel ausreichend gefüllt waren.


    1985 bis 1987 war der Faule See im Berliner Tiergarten extrem mit weißen Mückenlarven "verseucht".

    Im Mini (dem echten) mit 5 Eimern mit Deckel a 10 l hat einmal keschern für ein halbes Jahr gereicht.

    Da gab es ein eigenes Schubfach im Gefrierschrank für das Futter...

  • Auf jenem zentral gelegenen, verwilderten Friedhof hab ich bezogen auf das Volumen des jeweiligen Wasserbehälters dort (es gibt 3 davon) phasenweise 'ordentlich viel' gefangen.

    Teils reichlich Daphnien.

    Teils reichlich Schwarze Mückenlarven.

    Immer dominierte nur 1 dieser beiden Arten gerade mengenmäßig in ein und demselben Behältnis.


    Diese Behältnisse waren 'chronisch nicht gepflegt'. Der Boden bedeckt mit altem, gammelndem Laub.

    Beste Verhältnisse also für die aquatische Fauna!


    Im Pfuhl im Frühherbst gab's überwiegend Daphnien sowie eine optisch immerhin 'gut wahrnehmbare' Menge an Weißen Mückenlarven.


    Für meinen relativ kleinen Bedarf reichte sowohl die gefangene Menge an sich als auch 'die Zusammensetzung' der vorhandenen Futtertiere völlig aus.


    Vorgestern erfuhr ich zufällig, daß ein Vereinsmitglied über's Jahr verteilt 35 Kilo Daphnien und Mückenlarven aus einem anderen Pfuhl in jener Gegend herausgeholt hat.

    Das ist doch schon 'ne Hausnummer! :D

  • Als ich noch in Rathenow lebte lohnte sich das Tümpeln in Wassergräben oder größeren Pfützen auf den Äckern.

    Ich war meist auf Wasserflöhe und schwarze Mückenlarven aus.

    Nicht zu vergessen die Regentonne des Elternhauses.

    Allerdings reichte mein Fang gerade zum frisch verfüttern aus.

    Deshalb hatte ich wohl auch Nachwuchs bei meinen Prachtbarben.

    Jetzt in der Platte gehen die Mücken noch nicht mal in aufgestelltes Wasser.

    Schon allein wegen der Bonsais habe ich immer abgestandenes Wasser auf dem Balkon.

    Die Umgebung ist zu verschlammt und benzinverseucht um dort nach zu gehen.

    Da ist Kaufen gehen wirklich sicherer.

  • Undine


    Ich will kein Spielverderber sein..


    Tümpeln ist mittlerweile fast überall verboten - aus Gründen des Natur - & Umweltschutzes.


    Außerdem werden durchs Tümpeln sehr oft Krankheiten & Seuchen verbreitet, die der einheimischen Fisch - & Amphibienpopulation gefährlich werden können.


    Tümpeln ist nur noch mit Ausnahmeregelungen erlaubt und man braucht dazu auch einen gültigen Anglerschein.


    Gelegentlich reicht scheinbar auch eine aktive Mitgliedschaft in einem Verein, der wiederum über einen privaten Teich verfügt und ausschließlich dort das Tümpeln für seine Mitglieder genehmigt.

  • wird eigentlich gelesen was ich schreibe?

    Was vor 40 Jahren war muß heute nicht mehr gültig sein.

    Und falls sich doch mal ne Mücke in mein aufgestelltes Wasser verläuft.....

    na egal.

  • Hachja... Früher... *lach


    In meiner Gegend ist die Fischerei sehr aktiv, aber ich habe noch kein Gewässer hier entdeckt, was sinnvoller als die eigene Regentonne wäre. Schwarze Mückenlarven (und eben auch Mücken 😞); habe ich dafür wirklich reichlich, wenn mir nicht komplett das Gieswasser ausgeht.


    Wassermonster Es wurde durchaus schon erwähnt, aber ich versuche es auch mal. Die Regelungen zum Tümpeln sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ich finde es beeindruckend, welche Mühe du investierst, um die Gesetzeslage zu ermitteln, aber dann wende bitte auch eben diese Mühe und Genauigkeit an. Grundsätzliche Aussagen lassen sich für Deutschland dazu nur schwer treffen und auch sind manche Definitionen nicht eindeutig oder gar nicht vorhanden.

    Was genau ist Tümpeln? Geht das schon beim Fangen fürs Kindermikroskop los? Was genau zählt als Gewässer und auf welche Wasseransammlung trifft Fischereirecht zu? Sprich darf ich aus meiner Regentonne Mülas entnehmen?

    Und wenn ja, darf ich dann welche aus dem künstlich auf meinem Grundstück angelegten Wasserloch entnehmen? Darf ich es auch noch, wenn das Wasserloch natürlich entstanden ist? Und ab welcher Größe nicht mehr? Oder ist es auf meinem Grundstück Wurscht?! Wem gehört die Pfütze in der Traktospur? Usw.


    Daher meine Frage, da dir das Thema durchaus wichtig scheint: Was genau möchtest du mit der allgemeinen (und so nicht korrekte) Information an uns erreichen? Gesetzestreue einfordern oder für mögliche Umweltauswirkungen sensibilisieren?

    Beides kommt für mich aktuell nicht rüber.

  • Undine


    Sorry, da hatte ich Dich wohl irgendwie falsch verstanden..


    Tut mir aufrichtig leid..


    Aus Deinem eigenen Gartenteich oder aus Deiner eigenen Regentonne darfst Du, nach meinem Kenntnisstand, Wasserflöhe oder Mückenlarven entnehmen.


    Janine


    Die Regelungen sind eindeutig und zudem auch im Internet allgemein & für alle Bundesländer abrufbar.


    Natürlich gibt's die deutsche Kleinstaaterei, aber wer sich die Mühe macht und sich die Regelungen durchliest, wird feststellen, daß es durchaus fast gleichlautendende Regelungen für alle Bundesländer gibt.


    Wir haben vor 40 Jahren alle mal getümpelt, aber die Zeiten ändern sich, ebenso wie Erkenntnisse bezüglich von Biotopen oder Naturschutz im Allgemeinen.


    Der Carolasee & einige kleinere kleinere Teiche galten in meiner Jugend auch als ein beliebter innerstädtischer Wasserflöhe - Hotspot.


    Früher hat man Tubifex auf Butterbrot - oder Packpapier verkauft bekommen, auch diese Praxis gibt es nicht mehr.


    Niemand kommt heute auf die Idee, so sein Fischfutter zu kaufen.


    Genauso verhält es sich mit dem Keschern.

    Es ist (aus vielerlei Gründen) eigentlich komplett Out und das nicht nur, weil es Verbote und klare Regelungen dafür gibt.


    Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß man die Kescher vor und sowie nach dem - genehmigungspflichtigen - Tümpeln grundsätzlich desinfizieren muss, ebenso wie dabei benutzen Eimer & Gläser usw.


    Ich weiß nicht, ob sich der ganze Aufwand.. Anglerschein, Berechtigungsnachweis, Genehmigungsverfahren, mehrfache Desinfektion.. sich letztendlich wirklich lohnt..


    Lebendfutter gibt schließlich jede Woche frisch, sauber & relativ keimfrei im Fachhandel.


    Und wem das nicht reicht, kann schließlich & letztendlich auf Wasserfaß, Regentonne oder den eigenen Gartenteich zurückgreifen.

  • wird eigentlich gelesen was ich schreibe?

    Gelesen, ja, Undine.

    Aber nicht von jedem Leser verstanden. ;)


    Es wird stereotyp und erbarmungslos, in immer wieder derselben Leier die eigene Realität über alles und jedes 'drübergebügelt'.


    Man fühlt sich selbst als Mitleser automatisch behandelt wie ein komplett begriffsstutziges Kleinkind, das noch immer nicht kapiert hat, daß die Herdplatte nun mal gerade heiß ist.


    Spaß beim sich miteinander Austauschen sieht in meinen Augen völlig anders aus.

    Aber völlig.