Wasserwechsel

  • Misst Du auch die Stoffe, die wachstumshemmend sind, die bakterielle Belastung, Gifte, etc. etc.?

    Nein, denn diese Möglichkeiten habe ich sicherlich nicht.
    Welche Stoffe wären das in Einzelheit?

  • Die erforderliche Häufigkeit und Menge des TWW ist sicher sehr strittig und vorallem stark vom Besatz und der Fütterung und dem Pflanzenbewuchs abhängig.

    Ich denke, dass hier für jedes Aquarium eine andere Antwort bzw. ein anderer Bereich des möglichen richtig ist.


    Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass bei weitem nicht jedes (vernünftig besetzte und gepflegte!) Aquarium einen großen wöchentlichen TWW braucht.
    Ich muss gestehen, dass ich zu den ehr faulen Aquarianern gehöre. Bei größeren Wechselintervallen bis zu einem Monat habe ich nie negative Auswirkungen bemerkt. Bei 2 oder 3 Monaten meine ich, dass die ersten Fische bei mir ihre Vermehrungstätigkeit einstellen, was für mich bedeutet, dass die von mir nicht gemessenen Werte einfach nicht mehr passen.
    Selbst hier könnte eine Diskussion folgen, ob das nicht aber auch natürlich ist für Gebiete mit ein oder zweimal jährlich aufkommende große Regenfälle und danach lange, lange sinkende Pegel...

  • Moin Axel ! Ich denke auch, ein regelmäßiger Wasserwechsel ist auf jeden Fall sinnvoll ! Bin kein Züchter,

    habe ja auch keine Pflanzen.... Aber man kann den Tieren anmerken, wenn ein Wasseraustausch stattgefunden

    hat, die sind gleich viel Vitaler ! Und man kann auch bei der Gelegenheit in Ecken vordringen, wo man sonst vielleicht

    nicht gut die Einsicht hat. Also- Wasser marsch;) Schönen Tag, Claus.

  • Hallo,
    mal eine vermutlich provokante Frage.:feuer4:
    Ist der häufig propagierte TWW tatsächlich erforderlich, wenn die festgestellten Wasserwerte den Pflanzen und Fischen entsprechen?

    So provokant finde ich die Frage gar nicht, sondern eher berechtigt..


    Es gibt da, meiner Meinung nach, kein Richtig und kein Falsch.


    Neulingen würde ich erst einmal immer zu regelmäßigen bzw. wöchentlichen Teilwasserwechsel raten & bei neu eingefahrenen Aquarien, nach den ersten 6 - 12 Wochen grundsätzlich sowieso.


    Weiterhin würde ich das Ganze auch von Besatzstärke, Wasserwerten und Wassertemperatur abhängig machen.


    Bei einem Warmwasserbecken ist die Belastung des Wassers vermutlich um ein Vielfaches höher als bei einem Kaltwasserbecken.


    Ich glaube, es ist bei den meisten Aquarianern irgendwann eine Bauchgefühl - Entscheidung, vorallem bei stimmigen Wasserwerten und einem gut eingefahrenen Aquarium.


    Es gibt durchaus altgediente Aquarianer, die einen Wasserwechsel erst dann vollziehen, wenn der Filter nicht mehr ordentlich läuft, das Wasser sich eintrübt oder die Fische auffällig viel Richtung Oberfläche schwimmen oder Auffälligkeiten zeigen.

    Diese Aquarianer haben meistens in ihrem ganzen Leben noch nie einen Wassertest gemacht und kennen sowas auch gar nicht.

    Die arbeiten vollkommen nach und nur nach dem Bauchgefühl.


    Mir wurde übrigens die Aquaristik nach Bauchgefühl beigebracht, ich kannte es gar nicht anders und Wassertests waren auch mir lange Zeit vollkommen unbekannt. Böhmische Dörfer sozusagen 😉..

    Und an wöchentliche Teilwasserwechsel kann ich mich auch nicht erinnern, denn damit habe ich erst viel später angefangen.


    Erst als ich mit der Haltung von Axolotln beschäftigt habe, wurde ich übrigens mit dem Thema Wassertests konfrontiert und erst seitdem teste ich regelmäßig all meine Aquarien.


    Ich kannte bis dato Wassertests nur aus meiner Jugendzeit, da haben wir Wasserproben aus Flüssen, Seen und Bächen entnommen & auf Schadstoffe, Ausflockungen analysiert.


    Zurück zum Teilwasserwechsel. Ich ziehe ihn mal mehr und mal weniger konsequent durch.

    Wöchentlich nur im Bedarfsfall und vorallem im Sommer, meine Wohnung heizt sich unheimlich auf.


    Zwischenzeitlich habe ich auch ein Aquarium sehr naturbelassen betrieben, Richtung Altwasser - Aquarium.

    Das hat zwar funktioniert, empfand ich aber letztendlich nicht so ideal - also mulme wieder und Wasserwechsel werden häufiger vollzogen.

  • Ich mache bei fast allen meinen Becken stur 50% Wasserwechsel alle 7 - 9 Tage. Und habe auch nur so viele Aquarien, daß ich das durchziehen kann. Ausnahmen sind das kleine Asselbecken und ein 25 l Becken, in dem nur Pflanzen und Schnecken leben.

    Meine Aquarien sind ja, bis aufs Sulawesibecken, pflanzenlastig und gut gedüngt. Da braucht es den Wasserwechsel alleine schon, um die Nährstoffwerte zu resetten. Und dann habe ich zum Teil auch "messy eater" als Aquarienbewohner, allen voran die Erbsenkugelfische. Die sind winzig, aber lassen immer Futter fallen, und haben eine gesegnete Verdauung. Da müssen die Wasserwechselintervalle einfach so sein.

    Es hängt wirklcih vom Aquarium und Besatz ab, von der Filterung, und nicht zuletzt von den Ansprüchen des Halters.

  • Wöchentlicher TWW und die Auswahl des Bodengrunds.... die 2 großen Themen im Hobby.

    Bei beiden gilt.... kommt drauf an!

    Ich muss immer schmunzeln wenn als Argument kommt, 50 % Wasserwechsel, alle 7 Tage um die Keimdichte zu minimieren. Das ist Quatsch. Die sind mit Abschluss der Reinigungsmaßnahmen schon wieder alle da!
    Aus diesem Grund laufen bei mir UVC Klärer im 24 Std. Betrieb. Nur so bekommst du die Keime aus dem Wasser. Trotzdem mache ich auch alle 7 Tage mein Programm. Da gehört ein kleiner WW natürlich mit dazu. Das sind aber nie mehr als höchstens 20%.
    Es gibt Fische, wie zB meine Blauen Kongos, die größere WW überhaupt nicht mögen!
    Anders sieht es natürlich bei einem gut besetzten Malawi Becken aus. Da ist wöchentliches Mulmen und ein größerer WW eher angebracht?!
    Ich habe ein kleines 166 Liter Fluval Becken mit Salmler und Amanos. Da schöpf ich jeden Tag 2-3 Liter raus und kippe neues rein. Funktioniert seit Monaten super.
    Ich denke die Frage pauschal zu beantworten, geht nicht.

    VG Eckhart

  • Moin Eckhart!

    Ich frage mich, ob ein beinahe keimfreies Aquarium wirklich erstrebenswert ist?

    Aber, wie oben schon geschrieben wurde, es hängt viel von dem ab was man will und was man hat.

    Mal abwarten ob sich mein "Osmosewassergepansche" irgendwie bemerkbar macht.

  • Eine Keimfreiheit wird man sicher nie hinbekommen! Muss auch nicht sein. Keimarm das kann das Ziel sein. Das erreicht man aber nicht durch Teilwasserwechsel.
    Mit der Osmoseanlage habe ich mich ehrlich bisher noch nie befasst. Seltsam🤔

    Im Süd-amerikanischen Salmlerbecken hab ich Soil und mit dest. Wasser verschnittenes Leitungswasser. Das passt gut soweit. Sonst Leitungswasser. Im Netz der Bodenseewasserversorgung liegen wir bei 9 Grad dH. Also mittelhart und echt ganz ok.

  • Natürlich bringt man mit Teilwasserwechseln Schadstoffe und auch Keime aus dem Becken, wenn man genug wechselt.

    Ein Aquarium, das ich monatelang ohne Wechsel mit einem normalen Besatz laufen lasse (also nicht extrem wenige Tiere) wird deutlich mehr Keime aufweisen als eines, bei dem ich wöchentlich 50% Wasser austausche.

    UV-C ist für mich keine Dauereinrichtung, sondern wird gezielt bei Krankheiten und bestimmten Algen eingesetzt.

  • Wasserwechsel ist definitiv nicht Alles und auch nicht wirklich ausschlaggebend - dies habe ich gestern Vormittag dazu gelernt.


    Durch einen absoluten Zufall habe ich gestern das Aquarium meines Ex - Partners und meines Sohnes gerettet. Die Beiden sind aktuell eine Vater - Sohn - WG 👍.


    Ohne diesen Zufall wären vermutlich die Fische nicht mehr am Leben, das Aquarium vielleicht sogar gekippt.


    Ich musste in Abwesenheit beider Herren etwas aus deren Küche abholen und wie immer schau ich da auch ins Aquarium, welches ich gelegentlich auch mit betreue.


    Die Fische verhielten sich seltsam, der Familien - Goldfisch - Veteran dümpelte leicht schräg vor sich hin.


    Beim Anheben der Abdeckung fiel mir ein bisschen seltsamer Geruch auf, das Wasser war grünlich - was aber gelegentlich von den Wels - Tabletten herrührt.


    Der Filter lief normal - soweit schien fast Alles normal zu sein.


    Da ich die Mulmglocke nicht gleich fand, habe ich einfach die Hälfte des Wassers abgeschöpft und mit neuem Wasser aufgefüllt.


    Die Fische verhielten sich immer noch seltsam, zudem tauchte von Unten ein toter Platy auf.


    Also habe ich erst einmal den Goldfisch evakuiert und in frisches Wasser gesteckt.

    Die Platys und Welse tauchten leider ab.


    Als Nächstes habe ich die beiden Besitzer informiert, bin zu mir nach Hause und habe Teststäbchen geholt.


    So ein Testergebnis habe ich noch nie gesehen.. Dunkelbrauner Ausschlag bei Nitrit und Nitrat.


    Ich habe sofort fast all meine eigenen Pläne über Bord geworfen - zum Glück hatte ich Frei - und bin ins nächste Fachgeschäft gefahren & habe u. a. eine neue Mulmglocke, sowie Teststreifen usw. eingekauft.


    Mein Sohn kam kurz darauf auch von Arbeit. Er war fassungslos. Am Wochenende wurde erst der Filter gereinigt und Wasserwechsel wird auch jede Woche durchgeführt.


    Ich habe erst einmal kräftig mit der neuen Glocke gemulmt.

    Das Ergebnis: schwarzes Wasser - nur allein aus dem Bodengrund.


    Die Hauptverschmutzungsstelle war unterhalb des Filters und rein optisch beim Draufschauen kaum zu sehen.


    Aktuell ist das Wasser wieder glasklar, die Platys voll in Action und die Welse arbeiten sich durchs Becken.


    Goldi ist noch evakuiert und erholt sich vom Schrecken.


    Die Nitrit - & Nitrat - Werte sind noch nicht optimal, aber deutlich besser.

    Wir müssen also nochmal ran.


    Mein Sohn ist mir allerdings unendlich dankbar.

    Die Ursache des rätselhaften Platy - Sterben der letzten Woche ist wohl nun gefunden.


    Mir hat der gestrige Tag gezeigt, regelmäßige oder wöchentliche Wasserwechsel sind absolut nicht Alles.


    Wenn nur ein einziger Faktor im Aquarium ins Ungleichgewicht gerät, kann das gesamte System innerhalb kürzester Zeit ins Kippen kommen.

  • OHNE Wasserwechsel hättest du die Fische nicht mehr lebend angetroffen, und wahrscheinlich auch nicht retten können ohne deinen Wasserwechsel. Wieviel wird denn da wöchentlich gewechselt?

    Wenn viel gefüttert wird, und ein großer Goldfisch dabei ist, der ordentlich Umsatz hat, muß akribisch alles sauber gehalten werden. Wasserwechsel mindestens 50%, Bodengrund, Filter. Wenn eins nicht passt, kippt das Gleichgewicht.

  • Oehrchen


    Ich bin ja nicht ständig dort und ich kontrolliere auch nicht fortwährend, denn ich bin im Normalfall nur die Urlaubs- oder Übergangsvertretung.


    Laut Aussage der beiden Besitzer wird ein wöchentlicher Teilwasserwechsel vollzogen.


    Filter wird bei Bedarf gereinigt, in den letzten Monaten war's wohl öfters.


    Als ich das letzte Mal die Betreuung während einer Abwesenheit übernommen hatte, waren Nitrit- & Nitratwerte OK.


    Das Goldfische viel ausscheiden und das Wasser extrem belasten können, dies habe ich ich unlängst auch gelesen.

    Betrifft Gartenteiche und Aquarien übrigens gleichermaßen.


    In den Teich kann Goldi aufgrund seiner Blindheit, Augentrübung und seines Alters von ca. 30 Jahren leider nicht mehr. zurück.

    Er ist also im Senioren - Wohnheim ;).


    Das Alter der Welse kenne ich leider nicht. Sie sind Abgabetiere.

    Und die letzten 5 Platys sind Nachkommen von Abgabetieren.

  • Moin Wassermonster

    Deinen Beitrag würde ich persönlich Pro Wasserwechsel verstehen.

    Aber wenn der Filter " wohl öfters" gereinigt worden ist.....wie denn?

    Nicht das die guten Bakterien herausgespült und deshalb die Nitrifikation

    gekillt wurde.

    So eine Männer WG vergisst sicherlich auch mal die Pflege des Aquariums und

    wenn 2 Personen hintereinender füttern wird auch enge.;)

  • Falls hier überhaupt eine Ursachenforschung gewünscht ist, dann wäre natürlich woe immer die Frage nach genaueren Daten.


    Wenn ein normales Aquarium nicht mal eine Woche ohne Wasserwechsel durchhält, dann ist irgendwas grundsätzliches nicht in Ordnung.

    Das kann im Urlaub mal simpel der zu großzügig eingestellte Futterautomat sein. Oder - mein Verdacht - eine schon sehr lange bestehende Überlastung des Beckens, die eben genau jetzt zu viel wurde. Z.B. als Dauerbelastung der ausscheidungsfreudige Goldfisch oder unpassende Pflege. Vielleicht mögen die Herren das ja mal hinterfragen.

  • Janine


    Ich vermute, daß das Mulmen irgendwie nicht richtig durchgeführt wurde oder etwas in den Hintergrund geraten ist, weil das Aquarium offensichtlich lief und dies ehrlich gesagt seit Jahren.


    Eventuell ist der Bodengrund auch nicht 100% ig ideal und der Bodengrund geht leider auf meine Kappe.


    Ich habe den Bodengrund vor einigen Jahren geschenkt bzw. als Zugabe bei einem Aquarienkauf bekommen und dann für dieses Aquarium verwendet, da dort der Bodengrund erneut werden musste.


    Der Bodengrund hat eine komische Struktur. In der Draufsicht sieht er sauber aus, der Mulm rutscht scheinbar fast unsichtbar von Oben nach Unten und lagert sich im Bodengrund ab.


    Das gleiche Problem hatte ich mit dem sogenannten Axogravel in einem meiner Axolotl - Becken, allerdings ist mir dort das Durchrutschen schon nach wenigen Wochen beim Mulmen aufgefallen.


    Zur Ehrenrettung der beiden Herren muss ich sagen, daß ich gestern auch nicht gleich wusste, was mit dem Becken schief lief und ohne Wassertest, ohne gründliches Mulmen, würde ich wohl auch heute noch im Dunklen tappen.


    Die Schnecken verhielten sich z. Bsp. vollkommen normal, waren überall im Becken verteilt.

    Nur die Fische verhielten sich komisch und deshalb wurde ich stutzig.