Lebendfutter fangen

  • Moin,

    ich verfüttere nur Frost- und Lebendfutter, weil die meisten meiner Fische nicht an Fertigfutter gehen. Es ist ja kein Problem, sich einen kleinen Vorrat in den Tiefkühler zu legen. Schlechte Erfahrungen mit Frostfutter habe ich nur insofern gemacht, dass die Qualität schon ziemlich unterschiedlich ist. Gefrorene Wasserflöhe hatte ich mal, das waren fast nur Schalen.

    Teilweise suche ich das Futter auch im Garten zusammen: kleine Schnecken, Ameisenpuppen, Fliegenmaden und Blattläuse werden gerne genommen. Mückenlarven gibt`s in der Regentonne. Im Kühlschrank halten Tubifex und Mückenlarven ohne Probleme. Bei den Würmern sollte man vor dem Verfüttern mehrere Tage warten und jeden Tag das Wasser wechseln.

    Im Vergleich zu unseren anderen Tieren (vier Katzen und ein Hund) ist der Aufwand bei den Fischen überschaubar.

    Grüße

    Andreas

  • Mückenlarven gibts in der Regentonne - na, für eine Tonne ist auf meinem Balkon kein Platz. Aber auch in diversen anderen Wasserbehältnissen wollen sich keine Mücken vermehren, nicht mal in meinem Miniteich waren welche. Liegt vielleicht am 3. Stock und Innenstadt.

    Ich kann damit leben, dafür habe ich auch nur äußerst selten Stechmücken in der Bude!

  • Wie gesagt, so dringend brauche ich die Mücken(larven) auch nicht. Mein Balkon ist wirklich mini und ich will mich da auch aufhalten.

    Ich kaufe ab und zu weiße Mückenlarven als Lebendfutter. Die leben/halten sich wirklich extrem lange im Kühlschrank, wenn man sie aus den Tütchen rausholt und in frisches Wasser gibt.

  • Na dann mache doch mal ein bisschen Grünzeug ins Wasser! Insbesondere Brennnesseln sollen da Wunder wirken.


    Jens

    Auch speziell die Stiele von Heu (in Wasser aus der Regentonne oder dem Aquarium) sollen laut einem Bekannten aus dem Verein gut geeignet für den Anflug von Stechmückenweibchen 'auf der Suche' sein.

    Selbst ausprobiert hab ich's aber nicht.


    Meine beiden Heu-Ansätze in der Jugend im elterlichen Garten, danach hab ich's nie wieder versucht, wurden zu stinkenden Kloaken. Ohne Schwarze Mückenlarven, ohne sichtbares Leben drin.

  • Auch speziell die Stiele von Heu (in Wasser aus der Regentonne oder dem Aquarium) sollen laut einem Bekannten aus dem Verein gut geeignet für den Anflug von Stechmückenweibchen 'auf der Suche' sein.

    Oh, Mann, zu so früher Stunde gerät einem manche Formulierung ziemlich schief.


    Die Stechmückenweibchen sollen nicht etwa extra auf den Stielen des Heus landen, sondern die Stiele sind angeblich der biologisch geeignetste Teil des Heus, um den Ansatz zu starten.

  • das dritte stockwerk sollte grundsätzlich noch in erreichbarer flughöhe für stechmücken liegen. wenn sich dort keine einfinden, liegt es vielleicht auch am umfeld


    bei mir im garten finden sich mückenlarven (und andere flugfähige wasserbewohner) eigentlich in so gut wie allen längere zeit wassergefüllten gefäßen


    verschiedene empfehlungen zum anlocken - wie heu, frische brennessel, blut, kaffeesatz - sind mir zwar bekannt, habe ich aber noch nie benötigt. und wie von frank schon angemerkt besteht auch die chance, damit das wasser zu verderben

  • Ich setze ja jedes Jahr Brennesseljauche als Dünger für den Garten an. Da ist es beabsichtigt, dass das "verdirbt".


    Aber ich kann bestätigen, dass Mücken und deren Larven das nichts auszumachen scheint.

    Ist mir unbegreiflich wie etwas in sowas überleben kann, aber die entwickeln sich prächtig. (Und werden nicht gekeschert, da ich nix von der Brühe in meinen Aquas will.)

  • Wie wäre es mit keschern und dann abspülen?

    Mir sind die tatsächlich auch abgespült suspekt.

    Ich habe es mal kurz in Erwägung gezogen. Aber zum einen habe ich meistens noch feste Bestandteile im Sud, weil ich immer einfach Brennnesseln beim gärtnern dazugeben (also schwierig zu keschern) und zum anderen habe ich wirklich Bedenken (ohne jede valide Bestätigung), dass etwas was in SO ETWAS lebt und sich ja auch davon ernährt, gesund sein kann.

    Brennesseljauche gebe ich meinen Pflanzen auch nur stark verdünnt.


    ... Aber so beim Schreiben kommt mir eine Idee...

    Wenn ich die Mülas fange (so denn das klappt) und mal einen Tag wässere statt nur spüle... Da hätte ich keine Bedenken mehr. Vom Fisch gefressen werden ist für die Müla bestimmt auch angenehmer als von mir vergossen zu werden. :/


    Hat jemand hier Erfahrung mit Futtertieren aus Jauche?!?

  • Ich vermehre seit vielen Jahren Schwarze Mückenlarven im Mörtelkübel mit Brennesseltee. Mir war das Sammeln, Trocknen und Zerkleinern zu zeitraubend. Deshalb nehme ich pro Mörtelkübel (80 l) drei Handvoll Brennesseltee. Der Erfolg zeigt sich schnell. Ein Vorteil ist die zu kalkulierende gemeinsame Größe der Larven. So kann gezielt gefüttert werden, z. B. besonders kleine an junge Ringelhechtlinge oder eben größere an Chromaphyosemion. Bei denen kann ich dann postwendend den Erfolg an der Zahl der abgegebenen Eier ablesen, falls sie nicht mal wieder selbst Appetit auf einen Eiweißschub haben.

    In diese Kübel fällt alles Mögliche. Früher habe ich die Fremdanteile penibel abgelesen. Inzwischen kommt alles, was im Netz ist, samt Brennesselteestückchen ins Becken. Am Abend oder nächsten Morgen wird abgesaugt. So führt die Fütterung gleich noch zur Frischwasserzufuhr. Ich kann es empfehlen.

    Gruß

    Dieter

  • Wenn sich irgendwo anders bei mir Mückenlarven einfinden, kommen die auch immer direkt ins Becken. Aber in der Jauche?! Vielleicht sind die sogar besonders gesund, aber einfach probieren wollte ich es nicht.

    Brennnesseltee ist ja doch viiiieeel milder.


    Aber den Aspekt mit der kalkulierbaren Größe der Larven verstehe ich nicht.

    Ich bin immer davon ausgegangen, dass die ganz kleinen Mülas eine andere Mückenart sind, da ich auch mindestens zwei Sorten Mückenpuppen habe. Aber es kommen ja immer wieder kleine nach - egal wie viele Arten das nun sind. Oder verschließt du die Kübel zwischendurch?


    Ich gieße immer durch ein grobes Sieb zum sortieren.

  • ... Inzwischen kommt alles, was im Netz ist, samt Brennesselteestückchen ins Becken. Am Abend oder nächsten Morgen wird abgesaugt.

    Selbst gesammelte, überbrühte Brennnesseln 'verschwinden' - erwünscht! - bei mir im Aquarium von ganz alleine.

    Die Garnelen und Panzerwelse fressen sie, inklusive der Stängel.


    Ob das auf-diese-Weise-'verschwinden'-lassen auch mit Brennnesselteestückchen funktionieren würde, kann ich nicht sagen.


    Vielleicht würde es funktionieren, wenn die Stückchen durch das Wasser so nach und nach nur stark genug 'aufgeweicht' worden wären.

  • Ich setze ja jedes Jahr Brennesseljauche als Dünger für den Garten an. Da ist es beabsichtigt, dass das "verdirbt".


    Aber ich kann bestätigen, dass Mücken und deren Larven das nichts auszumachen scheint.

    Ist mir unbegreiflich wie etwas in sowas überleben kann, aber die entwickeln sich prächtig.

    Man mag mich als unvorsichtig ansehen, man mag mein entsprechendes Handeln als eklig empfinden.


    Schon desöfteren habe ich beinahe vollständig mit dem nackten Arm in einer Jauchebrühe mit einem normalen Aquarienkescher (reichlich) Lebendfutter gekeschert.

    Dieses Lebendfutter vor dem Verfüttern mit kaltem Leitungswasser gründlich durchgespült, und dann ins Aquarium gegeben.

    Es wurde immer alles 'begeistert' gefressen. Nie zeigte ein Fisch in der Folge irgendwelche Anzeichen von 'Unwohlsein'.

    Nach meinem Dafürhalten funktioniert so etwas ohne Probleme.


    Dieses Lebendfutter war ausnahmslos von meinen Kescheraktionen auf Friedhöfen.

  • Janine

    Die (meist) Culex benötigen eine ziemlich gut kalkulierbare Zeit von der Eiablage zur schlupffähigen Puppe. Die Larven wachsen ziemlich einheitlich. So kann ich nach von mir vorhersehbaren Tagen bestimmte Größen der Larven fangen und füttern. Ich habe schon wenige Tage alte Thorichthys meeki mit frisch geschlüpften Larven gefüttert. Den Ringelhechtling hatte ich schon erwähnt. Die erwachsenen Fische packen die ausgewachsenen Larven, den Jungen gebe ich lieber kleinere.


    Konnte ich mich verständlich machen?

  • Dieter Ott Was im Becken ankommt und warum verstehe ich. Was mir ein Rätsel bleibt ist, ... moment .. ich versuche zu beschreiben:

    Tag 1: Ich stelle den Kübel auf

    Tag 2: Die Mücken legen wie bekloppt Eier

    Tag 2+x: Ich fange Larven der gewünschten Größe ab

    Soweit so gut. Aber an Tag 3 und 4 und 5 usw. kommen ja immer wieder neue Mücken zum Eier ablegen. Sprich es schlüpfen immer wieder kleine nach. Wenn ich jetzt aber große Larven will, lasse ich die ja wachsen und fange nix ab. Dann habe ich an Tag2+x+y große Larven und kleine aller möglichen Größen.
    Da letzteres nach dem ersten Mückenbesuch bei mir der Dauerzustand ist, nehme ich das Sieb zum sortieren.
    Dein Text las sich für mich so, als hättest du nicht dieses totale Durcheinander an Größen. Dafür müsste ich dann täglich die kleinen entnehmen und hätte in dem Behälter nie große. Ist das so richtig interpretiert?



    Sonnenbad Noch halte ich dich nicht für eklig. Ich zweifel aus der Ferne aber an, dass du deinen Arm in Brennnesseljauche tauchst. Danach würde dich deine Frau nicht mehr zu Hause rein lassen.
    Vielleicht reden wir hier gerade über ein Verständnisproblem... Eine Brennnesseljauche ist nicht ein bisschen schmutzig gewordenes Wasser, was länger steht und gern mal so betitelt wird, sondern eine richtige Jauche, die sich zum Bsp. auch durch Metall frisst und meines Wissens die Haut reizt. Das Zeug stinkt richtig extrem (Gesteinsmehl beimengen hilft) und der Geruch haftet auch erstmal an einem, ist aber ein super Dünger... und eine sinnvolle Verwendung für meine ganzen Brennnesseln.

  • Hallo, Janine,


    im Spätherbst waren Wasserflöhe in den Behältnissen auf jenem verwilderten Friedhof nur noch innerhalb der Laubschicht unten auf dem Grund oder knapp darüber zu finden.


    Da diese Behältnisse vergleichsweise tief sind, der Griff meines kleinen Keschers jedoch kurz ist, mußte ich notgedrungen tief ins Wasser hineinlangen, um überhaupt an die Daphnien rankommen zu können.


    Es gab Tage, da stank das Wasser dort drin wie Jauche. Es war aber selbstverständlich keine Brennnesseljauche.

    Und wenn ich 'noch richtig Glück hatte', war es zudem eisig kalt. Sodaß ich nach einigen Zügen den Kescher mit der anderen Hand weiterbewegen mußte, damit die ausgekühlte Hand sich ein wenig erwärmen konnte.


    Ob 'diese Aktionen' sich denn überhaupt gelohnt haben?

    Für die Fische und für mich, ja.

    Den Ärger mit meiner Frau konnte ich in Grenzen halten, da ich es vermied, mit dem selbstgefangenen Lebendfutter und dem Transportwasser in der Wohnung 'rumzusauen'.


    Meine Arme und Hände wusch ich mit Frischwasser vor dem Verlassen des Friedhofs so gut wie möglich. Und dann nochmal gründlich direkt nach dem Betreten der Wohnung.


    Grüße

    Frank