Nano Becken neu

  • Hallo,

    ich schlage mich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken herum ein Nano Becken (20-30L) einzurichten.

    Besatz sollten Garnelen sein.

    Nun lese ich immer viel über Osmosewasser, Soil, Aufhärtesalz.

    Gibt es, nach euren Erfahrungen, geeignete Garnelen für folgende Wasserwerte aus dem Wasserwerk?

    ph- 7,8 im vorhandenen Aquarium 7,0

    GH- 13 dito im Becken

    KH- 9 dito im Becken

    Leitfähigkeit- 630 Im Becken 670


    Oder sollte ich es besser lassen?

    Wenn es nicht verboten wäre, könnte ich mir auch ein solches Becken mit einem Kampffisch vorstellen


    Danke euch! :beer:

  • das revier eines bettas beträgt in der natur lt angaben in der literatur ca einen viertel-quadratmeter. wenn du ihn also nicht in ein 30er setzt, sollte das verbot zumindest nicht der einzige grund sein


    mit deinen wasserwerten kämen neocaridina ohne trixereien zurecht, und ich finde die zumindest ebens hübsch wie die anspruchsvolleren bienen. ich frage mich allerdings, woher bei dieser härte der hohe leitwert kommt


    aber auch die garnelen zeigen sich dankbar für etwas mehr bodenfläche

  • Hallo Detlev,


    in Deutschland ist die Haltung von Fischen in Becken unter 50 Liter nicht verboten, das ist nur in Österreich so.


    Als Garnelen kommen alle Neocaridina davidi in Frage (und da gibt es viele, viele Farbschläge inzwischen). Auch Sulawesi-Inlandgarnelen (Caridina pareparensis parvidentata) könnten gehen - sie sind nicht so farbenfroh und bleiben klein, sind aber lebhafter und mindestens genauso vermehrungsfreudig wie Neocaridina. Für die bräuchtest du evtl eine Heizung, was bei Neocaridina nicht nötig ist, wenn das Becken bei normaler Raumtemperatur steht.

    Was ich bei der Beckengröße nicht nehmen würde, sind Amanogarnelen. Sie sind zwar auch sehr anpassungsfähig, was die Wasserwerte angeht - werden aber zu groß und sind im Vergleich zu den Zwerggarnelen auch wirklich am schwimmen, krabbeln nicht nur herum.


    Wenn du mit Soil und Osmosewasser arbeiten WILLST, weil du mal scapen ausprobieren möchtest oder etwas anspruchsvollere Garnelen - steht dir im Prinzip alles offen. Du kannst das Wasser ja so zurechtpanschen, wie es die jeweiligen Bewohner brauchen.

    Ich pflege schon seit Jahren Red Bee Garnelen (Caridina logemannii) in einem 50 l Becken mit Soil und mineralisierten Osmosewasser. Dazu eine gute Beleuchtung, Düngung und CO2 für die Pflanzen. Das muß man nicht machen, man kann Besatz und Bepflanzung auch den Gegebenheiten anpassen - es macht aber Spaß!

    Alternativ gibt es inzwischen auch Red und Black Bee Stämme, die mit mittelharten oder sogar harten Leitungswasser zurechtkommen. Das ist aber eher Glückssache, man findet sie teilweise bei Kleinanzeigen von privat, oder tatsächlich im Zooladen. Da lohnt es sich, die Wasserwerte zu erfragen.


    Edit - je nach Beckengröße kommt statt Osmosewasser auch destilliertes Wasser aus dem Laden in Frage. Ist aber letztendlich doch Aufwand, immer die Kanister da zu haben, und auch viel Müll, wenn man keinen Zooladen o.ä. hat, der einem Kanister auffüllt.

  • Hallo zusammen,


    ich dachte eigentlich auch, dass es in DE auch diese 60cm Becken-Regel gibt.


    Über Google habe ich jetzt nur das hier gefunden: https://www.bmel.de/DE/themen/…20Art%20gepflegt%20werden.


    Sind aber glaube nur Empfehlungen ohne rechtliche Wirkung.

    Mal schauen, ob ich nochmal drüber stolpere. Aber ich dachte wirklich....🤔


    Zum Kampffisch:

    Auf Grund von Nachzucht habe ich einige Männchen mal auf mehrere - u.a. 30l - Becken verteilt. Und jetzt kommt mein persönliches Empfinden: Mit Jungtieren sieht das noch recht stimmig aus. Aber, wenn man ein ausgewachsenes Männchen dann mal in so ein kleines 30'er "auslagert", ist der Fisch auf einmal doch irgendwie zu groß. Die "Schwimmwege", die bei den Jungtieren noch ganz abwechslungsreich wirkten, sahen beim Großen sehr monoton und einfach zu einschränkend und eben eingesperrt aus.


    Zu Soil:

    Du kannst ein kleines Aqua genauso einrichten wie ein großes auch, sprich du brauchst nicht zwingend Soil.

    Hast du was spezielles vor ?


    Zu den Garnelen:

    Da mache ich mir gar keine Sorgen, dass du ein paar passende Arten findest - mit angepassten Wasserwerten oder direkt Leitung.

    Bei mir nutzen Amanos und Neocaridinia alles zum krabbeln - auf dem Boden sehe ich sie eigentlich ehr selten. Die Höhe muss halt bei einem kleinen Becken entsprechend genutzt werden durch Wurzeln mit vielen dünnen Ästen, Pflanzen oder z.B. ins Becken wachsende Wurzeln von Zimmerpflanzen.

  • Es gibt in DE wirklich kein eindeutiges Gesetz, nur diese uralte Emfehlung. Und das Tierschutzgesetz an sich, nicht auf Aquaristik bezogen.

    Über Fische in Nanobecken kann man viel diskutieren, ist nicht automatisch Quäleriei - gehört hier aber nicht her.

    In Bezug auf Betta splendens habe ich allerdings einen ähnlichen Eindruck gewonnen wie Janine. Ich habe das einmal gemacht, ein Betta splendens Männchen auf 25 l. Er wäre in einem größeren Becken gar nicht zurecht gekommen aufgrund seiner Beflossung, tat mir aber permanent leid. Auch wegen der Einzelhaltung. Daher meine Entscheidung - mache ich nicht mehr. Das ist aber wie gesagt eine persönliche Erfahrung.

  • Moin Janine!

    Habe mal auf der Seite gestöbert und folgende Tabelle entdeckt:

    Mindestanforderung für die Haltung von Zierfischen (Handelsrelevante Arten)

    Meinst du die lange Liste oder den Betta splendes insbesondere?

    Von der dort geschriebenen Haremshaltung in 60cm kann ich nur abraten, außer man hat ein Becken, mit dem man die Tiere trennen kann.

    Ich hatte mal ein Männchen, was sich sobald Eier im Nest waren zum alles - wirklich ALLES - vernichtenden Monster im 60cm Becken entwickelt hat.

    Habe das arme Mädel total zerpflückt raus und zwei junge Antennenwelse durften ihre Höhlen nicht verlassen. Er hat die Schnecken bearbeitet und ins Becken fassen oder nah an der Scheibe gucken hat auch zum angreifen geführt.

    Und dabei waren sein Papa und der Bruder so brav...

    (Ok... In der Natur hätte ER wohl den größten Erfolg gehabt)

    Die bringen halt wirklich Charakter mit. Dafür - falls dein Nanobecken doch etwas größer wird - habe ich das Gefühl, dass sie auch zu den Fischen gehören, die aus Interesse und nicht nur Futtergier auf den Pfleger reagieren.


    Abseits vom B. Splendens steht da viel drauf, wo ich mich frage, ob der Ersteller jemals nen ausgewachsenen Fisch dieser Art beobachtet hat (Sumatra - und Messingbarbe z.Bsp.).


    Zum anderen sage ich aber auch, dass es durchaus bei den Winzlingen ein paar Tiere für unter 60cm gibt. Da sollte der Halter aber wissen, was er tut und kein Anfänger sein.

  • Hallo erstmal.

    Ich muss zugeben, dass ich mit Leitwert und Co noch nie so richtig beschäftigt habe.

    Gerade nochmals aktuell GH gemessen:

    Leitungswasser 16 GH

    Im Aquarium 13 GH.

    Vorgestern mit FE gedüngt, Kalium liegt bei 15.

    Welchen Wert sollte denn der Leitwert haben. kommen doch schon 620 µS aus der Leitung?

    Vielenn Dank !

  • für eine überschlagsrechnung nehme ich immer gh x 30


    (ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn der leitwert bildet die summe aller im wasser enthaltenen leitenden stoffe ab)


    aber selbst, wenn ich x 33 rechne, komme ich noch nicht auf die 620 µS. und da das wasser bei dir schon so aus der leitung kommt, kann es auch nicht am beigefügten dünger liegen


    enthält euer leitungswasser viel nitrat?

  • Hallöchen,

    Neocaridina davidi hatte ich anfangs in einem 30l Cube gehalten.

    Ein wöchentlicher 50 % Wasserwechsel und trotzdem schwankte Nitrit! und Nitrat immer wieder. Ich habe den Dennerle Eckfilter benutzt , und der war immer ordentlich zugesifft. Nach 7 Tagen war er dicht und musste gereinigt werden.

    Ich wurde nicht glücklich mit der Pfütze und der Nachwuchs war auch eher bescheiden.

    KH 12

    (GH12 Entkalkungsanlage)

    pH 7,3 und einen

    Leitwert von 950µS/cm und mehr.

    Also mit Eckdaten ähnlich den deinen.

    Dann habe ich den 70l Dennerle Scapers Tank gekauft und Pflanzen, Tiere, Hardscape (Holz, Lavasteine) und einen JBL 402e Filter drann gemacht und die Garnelen vermehren sich gut. Endlich sind die WW stabil und kein Nitrit mehr. Nach einem Jahr sind Nanostromos marginatus mit eingezogen.

    Die naschen zwar hier und da eine Babygarnele weg, aber es läuft mit dem Nachwuchs besser als zuvor.

    WWerte gut, Tiere sehen gesund aus, Aquarianer glücklich.

    Auch 18 Tage Urlaub im Sommer (31°C) sind kein Problem gewesen.

    Dann konnte ich nach 3 Jahren , wegen Planarienplage, daß Becken neu aufsetzen. Aber das ist ja ein anderes Thema.

    Also, mein 30l Cube ist nur noch temporär als Pflanzen Quarantänebecken im Betrieb. Ich wurde mitder Größe nicht glücklich und habe jetzt noch ein paar Nano Fische dabei.

    :weihnacht26:

    LG aus dem Neandertal Anja:weihnacht11:

  • War das der "lange" oder der kleine? Innenfilter muss man einfach regelmäßig /routinemäßig reinigen. Stur jede Woche oder jede zweite. Nicht wie bei Außenfiltern, wo man warten kann (nicht muss...) bis die Leistung nachlässt.

    Es gibt aber auch kleine Außenfilter, die sich für solche Becken eignen (Eden 501/baugleicher Oase, oder Eheim experience)


    Detlev, wegen der GH/Leitwertgeschichte würd ich mir keinen Kopf machen. Wenn das konstant so aus der Leitung kommt.

    Neocaridina Garnelen kommen damit zurecht.

  • Hallo Stefanie,

    da hast du selbstverständlich Recht, dass man das Filter regelmäßig reinigen muss. Das habe ich auch, aber der "Lange" war doch immer arg zu, nach 7 Tagen.

    Aber auch das Hantieren im Becken mit den Saugnäpfen, zwischen den doch sehr anhänglichen Garnelen, war nicht so das Optimale für mich.

    Im großen Juwel Becken war der Innenfilter nach einer Woche auch reif fürs Reinigung, aber er hat sich nicht sooo zugesetzt.

    Das das Aussenfilter jetzt 1 x im Monat gereinigt wird (nicht muss) passt mir da besser.

    Sicher gibt es auch die Gangweise: warten bis die Pumpe ächzt. Aber das wär für mich auch nicht die Lösung :search:.

    Auch stellt ich fest, daß die Abmaße des Scapers Tank fürs Beobachten, bessere sind.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Hallo!

    Nitrat liegt lt. Analyse des Wasserwerks bei 7,4.

    Just nochmals mit dem Tröpfchentest kontrolliert.

    Danach liegt der Wert unter 10 , also bleibt bei der niedrigsten Farbanzeige

  • Ich bin auch eher der Außenfilter - Typ, habe mich mit einigen Innenfiltern aber doch arrangiert. Dazu gehört der Dennerle Eckfilter - allerdings mit modifizierten Filtermedien. Nicht die Vlies - Einsätze, sondern die kleinen Körbe. Oder, für 10 - 20 L, der Aquael Mini Pat.

    Mein letztes 30l (Rechteckbecken) lief mit dem Eden Außenfilter.

    Da muß man ein bißchen rumprobieren, womit man selbst, und das entsprechende Aqaurium, am besten zurechtkommt..


    Optimal ist bei einem Garnelenbecken natürlich, wenn die Garnelen - auch die Minis - nicht in den Filter kommen. Das ist nicht so gut zu lösen, weil jegliches feine Material sich eben schnell zusetzt.


    Aber erstmal muß Detlev sich ja für eine Beckengröße und Besatz entescheiden, dann kann man nach der Filterung schauen :) Prinzipiell geht auch "techniklos", also ganz ohne Filter. Aber da bin ich raus, habe ich selber noch nie lange so laufen gehabt aus verschiedenen Gründen.

  • Hallo!

    Nitrat liegt lt. Analyse des Wasserwerks bei 7,4.

    Just nochmals mit dem Tröpfchentest kontrolliert.

    Danach liegt der Wert unter 10 , also bleibt bei der niedrigsten Farbanzeige

    Bei mir hat das Leitungswasser GH 9 KH 7 und 20 mg/l Nitrat. Leitwert liegt bei 455 µS. Da scheinen mir die rund 650 µS bei dir, mit GH 13, doch gut zu passen.

  • Das kleinste Becken, das ich je fuhr, faßte brutto in etwa 12 Liter (30 x 20 x 20 cm).

    Relativ schnell wurde ich des Rumhantierens darin ob meiner groben Pranken leid. Ich zog 'nen Schlußstrich.


    Würde sich die Frage 'kleines' Aquarium vielleicht doch nochmal stellen, käme mir bestimmt nichts unter der klassischen 60 cm-Kante (54 Liter) in die Bude.

  • N. davidi oder wenn es etwas "seltenes" sein soll N. ketagalan (kann ich immer abgeben, sind mein Lebendfuttervorrat) passen zu den Wasserwerten.


    Die Idee einen Betta in dieser Beckengröße zu halten beerdige bitte, unabhängig ob es ein Gesetz oder nur Regeln gibt.


    Es gibt auch Menschenverstand (gesund muß er nicht sein, ein wenig Verstand reicht meistens).