Kleines Garnelenbecken ohne Technik?

  • Hallihallo,


    Ich denke seit ein paar Wochen über ein neues Zuhause für meine Red fire Zwerggarnelen nach. Ich erspare euch hier die Detail, habe darüber an anderer Stelle berichtet. Es sind aber höchstens 10 Stück und die werden schwer zu finden sein. Ich bekomme nie mehr als zwei zu Gesicht.


    Ich will nun nichts überstürzen und lese daher viel nach, aber ich will natürlich auch die Garnelen nicht unnötig lange in einem Becken lassen, indem sie sich offensichtlich nicht wohl fühlen und indem sie nicht sicher sind.


    Also es soll auf jedenfall ein kleines Becken werden, höchstens 60 Liter. Vom Besatz her sollen natürlich die Garnelen rein. Vielleicht ein paar Schnecken. Nett würde ich auch eine Sorte kleiner fische finden. Aaaber fische natürlich nur, wenn die Beckengröße passt und es absolut sicher mit den Garnelen passt. Ich finde die Kombi zwar schön, aber es geht mir um die Garnelen, alles andere ist nachrangig!


    Jetzt zum Titel. Ich habe so viele tolle Berichte von super pflegeleichten Nanobecken ohne Technik gelesen. Das Thema reizt mich wahnsinnig. Am liebsten wäre mir ein Becken ohne Abdeckung mit auch emers wachsenden pflanzen. Habe so tolle Berichte gelesen!


    Habt ihr Erfahrungen mit einem solchen Becken? Habe ich als Anfängerin eine Chance oder ratet ihr mir von meinem Plan ab? Mein erstes Becken läuft seit September. Es läuft eigentlich alles gut (bis auf das mit den Garnelen), ab und zu werde ich ein wenig paranoid, ich werde aber auch so langsam entspannter :-D


    Ich freue mich über jeden Rat.


    Viele Grüße

    Paula

  • Hallo Paula,


    wie war das, die Garnelen haben etwas unter dem Besatz (Kongosalmler?) zu leiden?


    Für ein reines Garnelenbecken brauchen es keine 60 L zu sein, 20 - 30 L passen auch für eine ganze Menge Garnelen. Und sind schneller versorgt.


    Wie definierst du techniklos - nur ohne Filter/Heizung, oder auch keine extra Beleuchtung? Möglich ist das, und wenns einmal läuft, läufts. Ich selber habe nur mit Kleinstbecken techniklos Erfahrungen, bin auch nicht der Typ für techniklos/filterllos, aber das ist eher eine persönliche Vorliebe.

    Es gibt aber sicher einige hier, die sich damit auskennen.

  • Hallo und danke für die Rückmeldung!


    Wenn sich nicht der passende Fisch findet, dann tendiere ich auch eher zu 30l. Ganz ohne Beleuchtung wird es wahrscheinlich nichts, ich habe auch nichts gegen eine Lampe. Manche haben ja nur eine Schreibtischlampe oder so... Es ging mir eher um den Verzicht von Pumpe und Filter.


    Ich Frage mich vor allem wie hoch der Aufwand ist. Wie oft muss man einen Wasserwechsel durchführen. Es muss ja auch alltagstauglich sein

  • hallo paula


    ich habe bei mir die erfahrung gemacht, daß es mit den zwerggarnelen (in meinem fall neocaridina und sulawesi-inlandsgarnelen, aber die sind grade erst neu dazugekommen) besser klappt, wenn das becken leicht gefiltert wird, also etwas wasserbewegung besteht und vor allem sauerstoff eingebracht wird, beide zwecke erfüllen bei mir garnelenfreundliche luftheber-filter


    - und eigenartigerweise, wenn sich auch fische im becken befinden


    bei mir klappt die vergesellschaftung problemlos mit moskitobärblingen, neon-reisfischen, längsband-ziersalmlern und schmerlenpanzerwelsen. keine probleme gab es auch mit zwerg-corys, aber die halten sich bei mir nicht langfristig


    abraten würde ich von perlhuhn-bärblingen

  • Hallo,


    offenes Becken ist bei Zwerggarnelen kein Problem. Sie verlassen das Wasser/das Becken eher versehentlich, wenn sie ausweichen und sich wegkatapultieren, oder hängen an Pflanzen und Deko, die rausgenommen werden.

    Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, daß Garnelen in unbewegten Wasser weniger fit wirken. Sie überleben, vermehren sich sogar zum Teil, wirken aber "lahm". Was dann der Grund war, ihnen einen kleinen Filter zu gönnen.


    Häufigkeit von Wasserwechseln hängt von der Beckengröße und Besatzdichte ab. Garnelen machen im Vergleich zu Fischen (und Schnecken!) nicht viel Dreck, aber es verdunstet Wasser, es muß evtl Mulm abgesaugt werden usw.

  • stefanie hat das wesentliche schon gesagt. wenn garnelen ein becken verlassen, sollte man auf ursachen-suche gehen. dann behagt ihnen irgendwas nicht. allerdings kommt es immer wieder vor, daß sie zwischen unmittelbar nebeneinander stehenden offenen becken hin- und herwandern


    gerade bei offenen becken, aus welchen die pflanzen herauswachsen, macht es sich ohnehin optisch besser, wenn das becken nicht bis zur glaskante gefüllt ist


    garnelen machen im vergleich zu fischen und schnecken nicht viel sichtbaren dreck. allerdings setzt der bodengrund mit der zeit völlig zu und wird so fest, daß er beinah aufgebrochen werden muß. es ist also vorteilhaft, ab und zu einen teilbereich des bodengrundes gänzlich abzusaugen und durchzuspülen. zumindest mache ich das so, seit mir das aufgefallen ist


    ich verwende bei kleinen becken hauptsächlich xy-filter, bei etwas größeren schwammfilter, meine pumpen sind tetra aps. aber das ist auch geschmackssache

  • Stimmt, zwischen Wasserflächen/Becken wechseln sie. Und Garnelen wandern entgegen der Strömung - das kann der Wasserstrahl beim Wasserwechsel sein, aber auch ein plätschernder Wassereinlauf vom Filter. Oder der Wasservorhang vom Hang-On Filter, da klettern sie halt rein ^^

    Meine Yellow Fire Garnelen sind teilweise auch ganz aus dem Wasser raus auf Schwimmpflanzen geklettert, wenn dort etwas Fischfutter liegengeblieben war. Aber das waren kontrollierte Aktionen - rausgekrabbelt, gefressen, wieder ins Wasser gekrabbelt.

    Das gilt für Zwerggarnelen, also z.B Neocaridina. Amanogarnelen sind da anders drauf, die klettern oder springen eher mal raus. Überleben allerdings auch länger auf dem Trockenen, was ihre Chancen etwas erhöht...


    Luftheberfilter/Schwammfilter mußt du testen, ob du mit dem Geräuschpegel klar kommst. Die brummen und blubbern gut hörbar, das ist nicht jedermanns Sache.

  • Hi, also die Neocaridina sind doch recht robust und anpassungsfähig. Ich habe sie mir mit Moos in ein Becken, das als Ablaichbecken für Kardinalbärblinge fungierte, eingeschleppt. Das 12l Becken steht seit über einem Jahr ohne Technik, Futter, Wasserwechsel oder sonst irgendwelche Aufmerksamkeit und dennoch leben dort noch immer Garnelen in unterschiedlichsten Altersklassen. Ich habe Neocaridina in mehreren Becken, das einzige was sie bei mir nicht vertragen haben sind Schwermetalle und Planarien. Sind diese Faktoren nicht anwesend sind sie unter normalen Bedingungen (Becken mit Bodengrnd, Pflanzen, Laub und Wurzeln) nahezu unkaputtbar (bei mir bei Temperaturen von 16-30 Grad).

    VG Johannes

  • Meine 2 Cent zu dem Thema:

    Komplett technikfrei geht definitiv schon. Ich habe ja nun einige Behältnisse und Eimer rumstehen in welche meine ausselektieren Neocaridinas reinkommen.

    Bis auf eine Hand voll Moos oder Horn-/Nixkraut, ein paar Phs und Blasenschnecken ist da nichts weiter drin.

    Ich kümmere mich da teilweise wochenlang überhaupt nicht drum.


    Die von oehrchen berichtete Trägheit ist nicht nur auf fehlende wasserbewegung zurückzuführen.

    Die Temperatur ist meiner Beobachtung nach, auch einen entscheidenden Faktor.

    In den Behältnissen die nicht an der Zimmerheizung stehen und nur eine Temperatur von ungefähr 18 Grad haben, bewegen sich die Garnelen kaum und vermehren sich auch so gut wie gar nicht mit.

    In den Behältnissen die an der Heizung stehen, sind ungefähr 19 bis 20 Grad. Hier sind die Garnelen relativ aktiv und vermehren sich auch gut. Ich würde sagen, sie verhalten sich wie in einem technikbetriebene Becken.


    Bezüglich Abdeckung: Ist ein Pro und Contra.

    Ohne Abdeckung braucht man sich keine Gedanken machen um den Gasaustausch.

    Dafür muss man halt öfters Wasser nachfüllen und läuft Gefahr sich unerwünschtes Viehzeugs reinzuholen. Wobei Fruchtfliegen und ähnliches noch das kleinere Übel sind.

    Aber es werden auch Hydren über die Luft übertragen und die möchte man in einem reinen Garnelenbecken nicht unbedingt haben, da sie dort keine natürlichen Fressfeinde haben und sich entsprechend prima vermehren könn(t)en.

    Wobei ich sagen muss, dass ich mit Hydren in den techniklos betriebenen Behältnissen bis dato so gut wie keine Probleme hatte, was wohl daher rührt dass die wasserqualität entsprechend nicht so gut ist wie ein mit entsprechender Technik betriebenen Behältnis.

    Techniklos / Abdeckung hat also sowohl Vor- als auch Nachteile.

  • Aber es werden auch Hydren über die Luft übertragen

    Die Quelle möchte ich auch kennen. Ich gehe eher von einer Einschleppung über nasses Material (Futter, Pflanzen, Deko) aus, denn die wenigen Fälle, in denen ich Hydras hatte, betrafen alle abgedeckte Becken und bis auf die Lüftungsgitter geschlossene Paludarien.

    da sie dort keine natürlichen Fressfeinde haben und sich entsprechend prima vermehren könn(t)en.

    Ich hatte Hydren bisher nur in Becken mit regelmäßiger Fütterung kleinen Lebendfutters, selbst die grünen starben auch in beleuchteten Becken bei Einstellung der Lebendfuttergaben immer rasch aus und erscheinen auch bei Wiederaufnahme der Futtergaben nicht wieder.

  • Ich hatte Hydren bisher nur in Becken mit regelmäßiger Fütterung kleinen Lebendfutters, selbst die grünen starben auch in beleuchteten Becken bei Einstellung der Lebendfuttergaben immer rasch aus und erscheinen auch bei Wiederaufnahme der Futtergaben nicht wieder.

    Diese Erfahrung kann ich 1:1 bestätigen. Es gab im Übrigen auch keine merklichen Verluste bei den Fischlarven, wegen denen ich dieses feine Futter ins Becken gegeben habe.


    Nochmal zu der beobachteten Trägheit der Garnelen - das war immer bei Raumtemperatur, also 20 -22 Grad und mehr.