Pflanzenversand im Winter

  • Hallo Ludwigia,

    also ich finde die Statements von Anubias schon korrekt.

    Deine Antwort sind doch gar nicht so weit weg?

    Du hast das ganze nur noch weiter ausgeführt und Punkt ergänzt.

    Ich erkenne den Blödsinn nicht. Sorry!

    Aber Danke für die ausführlichen Antworten und die zusätzlichen Informationen.

    Auch wenn man sich viel informiert und die Haltungsbedingungen optimal zu sein scheinen, habe ich Pflanzen die einfach in dem einen Becken nicht wachsen möchten.

    Gleiches Wasser gleich Düngung und beide Becken stehen nebeneinander.

    Ich finde einfach nicht heraus wieso.

    So ist es halt mit der Natur.

    LG aus dem Neandertal Anja

  • Hi Katja,


    bis auf Deine Aussage zu "steinhartes Wasser" (unsere Berliner Brühe würde ich so klassifizieren) gehe ich mit Deinen Ausführungen mit.


    Zusätzlich: neben der (vorab) Recherche sind auch Versuch und Irrtum nötig, sonst hätte z.B. Arnim sich nicht so freuen können wie seine C. hudoroi bei mir wachsen.

  • ludwigia Darf ich interpretieren, dass du leidenschaftlicher Pflanzenaquarianer bist?

    Oder bist du selbst im Pflanzenhandel tätig?

    So klingt der Text schon ganz anders als die Abkürzung davon.


    Ich wüsste jetzt nicht sicher, ob emers gezogene Pflanzen wirklich besser den Umzug ins Wasser überstehen als von Wasser A nach Wasser B.

    Ich kenne aber genauso den Effekt von manchen gekauften Pflanzen, dass alle Blätter erstmal abfallen und die Pflanze dann neu austreibt.

    Ob bei mir ein ausreichend oft erzählter Mythos zu vermeintlichen Wissen geworden ist oder es doch an der emersen Züchtung oder eben nur den anderen Bedingungen liegt, überlege ich gerade.

    Daher ganz neugierig: Woher kommt dein Wissen oder deine Überzeugung?


    Dennoch bleibe ich bei der Aussage: Für den durchschnittlichen Fisch-Aquarianer halte ich Anubias ' Ansatz für keinen schlechten.

    Da liegt der Fokus auf dem Gesamtbecken und vorallem auf den Tieren und die Pflanzen müssen in gegebenen Bedingungen klar kommen.

    Da muss ich ehrlich auch zugeben, dass Pflanzen bei mir nicht den Stellenwert eines Tieres haben und ich durchaus einfach mal probiere, ob die Pflanze durchkommt, während ich beim Fisch die Gegebenheiten anpasse.

  • Und noch ein kleines Update wie es den Pflanzen nach einer Woche geht. Allesamt sind übrigens von Aquarium A, B, C und D in Aquarium Z gewandert. Teilweise aus sehr weichem, teilweise aus hartem Wasser und alle aus unterschiedlich guten Lichtverhältnissen. Nur der indische Wasserfreund hat vorher schon in genau dem Becken gewohnt.


    IMG_20231219_152835_884.jpg


    Und nochmal zum besser sehen das Kleinzeug auf dem Boden:

    IMG_20231219_152900_286.jpg

  • Ich kenne aber genauso den Effekt von manchen gekauften Pflanzen, dass alle Blätter erstmal abfallen und die Pflanze dann neu austreibt.

    Ja, muss sie ja! Wer den Text vorn auch nur annähernd verstanden hat, dem muss das einleuchten: Wenn ich die Pflanze von Biotop A in Biotop B zwinge, muss sie ihr "Equipment" dem neuen Standort anpassen. Bei vielen Sorten bedeutet das, dass sie sämtliche alten Blätter abwerfen und "austauschen". Wenn die Bedingungen ideal sind, sind die neuen Blätter schneller da, als die alten weg sind.


    Daher ganz neugierig: Woher kommt dein Wissen oder deine Überzeugung?

    Ja, ich habe viele Jahre Wasserpflanzen gehandelt.


    Dennoch bleibe ich bei der Aussage: Für den durchschnittlichen Fisch-Aquarianer halte ich Anubias ' Ansatz für keinen schlechten.

    Nein, der Ansatz, erstmal mit dem Fischfreund ein wenig zu kaubeln und das zu verwerten, was andere übrig haben, ist immer einen Versuch wert. Ganz besonders, wenn es mein Nachbar ist mit dem gleichen Wasserlieferanten. Falsch sind jedoch die Aussagen dazu, dass dies immer besser sei, als beim Händler gezielt die Sorten zu kaufen, die ins eigne Biotop passen.

  • ludwigia Verstanden habe ich den und einleuchten tut es mir auch. Ich habe diesen Effekt aber bis jetzt nur bei gekauften Pflanzen erlebt und noch nie (oder nur nicht wahrgenommen, weil es eben nicht die teuer erworbene Pflanze war?) bei Pflanzen aus anderen Aquas.


    Mein oben aufgeführtes Sortiment wird von mir alles andere als vorsichtig in diverse Wasserwerte verpflanzt. Keine Pflanze geht i.d.R. davon ein, sie verlieren max.einzelne Blätter, die Neuaustriebe zeigen aber häufig eine leicht andere Färbung, Struktur und natürlich wächst je nach Bedingungen die eine mal besser und mal schlechter.

    Eine valide Statistik (OK, den Witz verstehen nur alle, die mich länger kennen) wäre jetzt was für mich. 🤣🤣🤣


    Beim überfliegen habe ich nirgendwo die Aussage gefunden, dass eine Privatpflanze immer besser ist als eine Händlerpflanze. Im Grunde sagen du und Anubias die gleichen Dinge nur mit anderer Wortwahl.

    Beide haben ihr für und wieder. Insbesondere in vitro bietet durchaus Vorteile. Der Preis, wenn man mit einem leeren Becken und ggf einem ähnlich leeren Portemonnaie startet spricht dafür klar für privat.

    Alle anderen Punkte sind danach wohl sehr individuell.

  • Hi Katja,


    bis auf Deine Aussage zu "steinhartes Wasser" (unsere Berliner Brühe würde ich so klassifizieren) gehe ich mit Deinen Ausführungen mit.

    Hi Stefan,

    wie hart ist Euer Wasser denn so und was wächst alles?


    Hut ab, wer bei 30° Härte noch ein erfolgreicher Pflanzenzüchter ist.

    Ich tippe auf Cryptocorynen, Hygrophilas oder Najas? Vielleicht noch einfache Ludwigien oder Echinodoren?

    Zeig doch mal. Manche haben ja echt nen grünen Daumen... :kanne:

  • bei allem, was bisher geschrieben wurde - und auch, wenn es schon lange nicht mehr mit 'pflanzenversand im winter' zu tun hat - ist mangelndes wissen, vor allem über die grundlagen, insbesondere bei mir und gerade die pflanzen betreffend bestimmt ein thema


    ich gestehe aber auch, daß ich weder die zeit noch das nötige vorwissen habe, um auch ausführliche artikel wie den nachfolgenden entsprechend umzusetzen, vom technischen aufwand ganz zu schweigen


    https://www.aquaristik.de/artikel/suss47.htm


    darum halte ich es lieber mit gerd kassebeer, der da geraten hat, das becken mit allem erreichbaren vollzustopfen und bei dem zu bleiben, was sich durchzusetzen vermag. eine grundlegende unterscheidung nach schnell und langsam wachsenden lehrt die zeit, aber auch die beratung im forum


    ich pflege derzeit ein gutes dutzend verschiedener pflanzen, verzichte aber bewußt auf solche, insbesondere lichthungrige oder solitärpflanzen, welchen ich kein geeignetes ambiente bieten kann


    nur eines noch: auch wenn es für die pflanze - ich kann es nicht verifizieren - weniger anstrengend sein soll, von emers auf submers umzustellen, bevorzuge ich dennoch submers gezogene pflanzen. schon alleine deshalb, weil ich dann sofort weiß, wie sie in etwa aussehen wird - selbst wenn sich das auch bei mir bei einigen pflanzen (besonders deutlich z.b. bei javamoos) von becken zu becken durchaus unterscheiden kann

  • Hallo,


    ich habe den „grünen Unterwasser-Daumen“ und verkaufe oft Pflanzen (und verschenke noch öfter).


    Bei Kälte benutze ich die 3-fache Luft-Luft-Isolation mit Plastiktüten und gebe die Pflanzen kurz vorher ab, bevor sie weiterbefördert werden.

    Ging bisher immer gut, egal welche Pflanze, nee, die Cabomba furcata war ein Problem.


    Gruß, Dirk

  • Hi Katja,


    Bilder vom Becken sind in der Galerie, z.B.


    Das Fuzzelzeug rechts ist inzwischen ersetzt durch C. hudoroi, Stengelpflanzen sind mir zu arbeitsintensiv, die Pflanzen sind nur Beiwerk damit sich die Fische wohlfühlen und es halbwegs aussieht


    C. hudoroi, Javafarn, Salvina minima, Anubia nana


    Spätestens alle 2 Monate muß ich Pflanzen abgeben, seitdem ich die Bodengrunddüngung reduziert habe ist der Wuchs erträglich.


    GH 20

    KH 12

    LW 800 uS bis 1100 uS

    Ca 100 mg/l

    Mg 10 mg/l (daher Bittersalz beim Wasserwechsel um auf Ca:Mg von 4:1 zu kommen)


    ca. 15000 lm LED-Beleuchtung bei 260 l Becken mit 120 cm Breite, CO2- und Fe-Düngung, Osmocote Blühpflanzendünger im Boden bei den Cryptos, reduzierte Filtermedienmenge damit die Pflanzen Nitrat und Phosphat im Wasser finden


    Bei 20000 lm wird das Becken zum Sprudelbecken ab Mittag und das Wasser wird mir zu warm, daher die Dimmung auf ca. 15000 lm zum Mittag mit angedeutetem Tagesverlauf der Intensität

  • Stefan_L

    Sieht toll aus. Was hast Du für eine Beleuchtung?


    Um noch was zum Thema zu sagen: Der Transport von Wasserpflanzen wird erst unter 0 Grad problematisch. Im Kühlschrank ist es ähnlich, als wenn man eine Gurke dort lagert. Sie bleibt länger frisch. Ideale Transport-Temperatur liegt etwa bei 8 bis 15 Grad. Viel schwieriger ist der Transport bei Hitze.

  • So, rund 3 Wochen nach dem wieder einpflanzen schließe ich das Experiment ab, da ich dringend im Becken gärtnern muss. 😅


    Alle Pflanzen haben überlebt, sind angewachsen und wachsen in unterschiedlichem Ausmaß weiter.nwie uns ludwigia auch von fachlicher Seite bestätigt hat, funktioniert Versand bei kühlen (frostfreien!) Temperaturen durchaus sehr gut. Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Hier ein letztes Bild vom entstehenden Dschungel:

    IMG_20240103_163436_418~2.jpgIMG_20240103_163507_403.jpg


    Nebentest: Wer mal Pflanzen mit leichten Pinselalgen ins Becken setzt, kann hoffen. Zumindest bei mir ist die Alge schwächlich an dem Blatt bestehen geblieben, wo sie dran war und nirgends sonst aufgetaucht.

  • Stimmt... das war wohl etwas zu salopp formuliert. In ein neues Becken würde ich auch vorsichtiger sein. In meinen lange laufenden Becken habe ich mal eine ganze Weile rum experimentiert, wie man Pinselalgen los wird und absichtlich Algen eingebracht. Ich war nahezu immer erfolgreich bis ich festgestellt habe, dass die Pinselalgen in meinem stark bepflanzten Becken bei liebevoller Zuwendung eh immer verschwinden.

    Jetzt habe ich wieder nur ein Becken mit schwacher Beleuchtung und wenig Pflanzen, wo sie nicht aussterben, aber auch nicht stark wachsen.


    Notho Was benutzt du denn zum "desinfizieren"? Bei Pinselalgen an Pflanzen, die man erhalten möchte, nehme ich -neben entfernen, was geht - einen Eimer mit einer hohen Dosis Easycarbo für so 30min. Danach sieht man schon, dass die Algen das doof fanden (sind dann wirklich ROTalgen).

  • Ich würde mit Pinselalgen befallene Pflanzen nie in ein Becken einbringen. Gegen diese Algen bin ich regelrecht allergisch. Wenn es so etwas gäbe. Nach meiner Erfahrung siedeln sie sich nur an, wenn das Wasser mit Schadstoffen belastet ist. In Abwassergräben ist das gut zu beobachten. Entdecke ich mal einen solchen Pinsel. Entferne ich sofort das ganz Blatt.

  • Anubias Ich hatte früher nie mit Pinselalgen zu tun. Und dann stand ich da und "sollte" ein komplett befallenes Becken retten. Mögen tu ich sie auch nicht. Alle grünfarbigen Algen sind viel leichter in den Griff zu kriegen - und viel eindeutiger von der Ursache (alles nur persönliche Meinung). Die schwarzen Biester kriege ich zwar in betroffenen Becken unter Kontrolle, aber in manchen bleiben sie ein immer wieder kehrender Gast und ich tüfftele noch.


    Mir begegnen Pinselalgen für gewöhnlich - abgesehen von ewig ungepflegten und/oder überfütterten Becken - in Aquarien mit schwächerer Beleuchtung. In Becken mit "groben" Bodenmaterial sind sie hartnäckiger.

    So zumindest mein Eindruck bisher. NO3 und PO4 waren bei den Rätselfällen ebenfalls zw. 0 und sehr wenig.

    Eine richtige Ursache habe ich aber da nicht identifizieren können. Meine Theorie ist, dass sie das bessere Nährstoffangebot durch Material zw. Kies gut nutzen können und das relativ helle aber nicht wirklich starke Licht.

    Meine Googlerecherchen haben auch noch keinen heiligen Grahl hervorgebracht. Und die Selbstversuche haben nur gezeigt, dass sie bei mir von alleine verschwinden und nur im schattigen Becken (mit Kiesboden) etwas Erfolg haben.


    Ich bin noch auf der Suche nach der ultimativen Erklärung. Aber vielleicht gibt es die auch nicht und es bleibt bei "sie nutzen wie alle Algen eine Lücke und die Lücke ist halt irgendwo mit Licht und Nährstoffen definiert"