Medikamentöse Behandlung

  • Hallo Leute!


    Bald sollen Medikamente für Fischkrankheiten rezeptpflichtig werden (welcher Irrsinn!)

    Welche Produkte sind sinnvoll, um sie vorher zu hamstern?


    Gruss, Dirk

  • Die Rezeptpflicht macht schon durchaus Sinn..


    Ich hatte darüber einige interessante Berichte und auch Meinungen von Tierärzten gelesen.


    Natürlich sind die Tierärzte über den Mehraufwand nicht besonders glücklich und die Apotheken werden damit auch überfordert sein.


    Aber es hat sich wohl herausgestellt, daß sehr oft Medikamente ohne Sinn und Verstand in die Aquarien gekippt werden - einfach auf einen reinen Verdacht hin und sehr oft auch zu hoch dosiert.


    Es geht aber hauptsächlich um jetzt schon verschreibungspflichtige Medikamente, die man sich übers Internet besorgen kann und die vorallem bei besonders exotischen Fischarten zum Einsatz kommen.


    Mittlerweile haben auch schon Resistenzen gegen einige Krankheiten und Arzneimitteln gebildet.


    Zudem wird das Abwasser stark belastet, was wiederum auch uns Menschen und alle anderen Lebewesen gefährdet.


    Deshalb soll es verschreibungspflichtige Medikamente nur noch durch Tierärzte bzw. nach einer Beratung/Diagnose geben.


    Die Mittelchen, die es momentan noch im Händel gibt, sind wohl von dem Verbot nicht oder nur im Ausnahmefall betroffen.


    Ich hatte früher keine Medikamente für Fische im Haus und ich werde mir auch jetzt keine Medikamente zulegen.


    Und ganz ehrlich, ich habe in all den Jahren noch nie irgendwelche Medikamente für Fische gebraucht oder angewendet.


    Die Wahrscheinlichkeit, daß ich jetzt oder in nächster Zeit Medizin für meine Fische benötige, ist vermutlich relativ gering.


    Und mit meinen Axolotl müsste ich im Bedarfsfall eh zum Exoten - Tierarzt.


    Davon gibt's in meiner Umgebung zum Glück einige sehr gute Praxen.

  • Moin,

    auch meiner Meinung nach interessant:

    Tierarzneimittel für Zierfische

    Wenn ich nun mit einem Goldfischglas mit meinem Ichthyo verdächtigen Fisch in der TA Praxis sitzen soll...auch keine prallen Aussichten. Und die zusätzlichen Kosten, gerade beim Tierarzt, sind auch nicht ohne.

  • Die wirklich guten Medikamente sind doch schon vom Markt, wo ist Nemazol, Oodinol usw. und jetzt noch mehr Einschränkungen? Da wird man künftig wieder selber mischen, wie vor 60 Jahren. Viel Spaß, wenn dann der Tierärzt nach der neuen Gebührenordnung einen Guppy mit Ichtyo untersucht, unter 150-200 € wird das nicht gehen. Diesen TA muß man auch erst mal finden.

  • micha


    In unserem Land und auch weltweit laufen ganz andere Dinge schief, aber das hat hier im Aquarien - Forum absolut nichts verloren.

    Darüber wird schon auf anderen Plattformen emsig diskutiert und sich dabei virtuell die Köpfe eingeschlagen.


    Fische sind keine Sache, wenn Fische ernsthaft erkranken und behandelt werden müssen, gehören sie ebenso in die Hände von Experten, wie z. Bsp. Hund oder Katze.

    An den Gedanken muss sich die breite Masse vielleicht erst einmal gewöhnen.


    Wer sich teure Fische, wie z. Bsp. Koi's hält und locker mal Tausende von Euro pro Tier übrig hat, der kann sich auch die Behandlung durch einen Tierarzt leisten.

    Zumal der Tierarzt in solchen Fällen auch zum Hausbesuch kommt.


    Mit meinen Axolotln muss ich im Krankheitsfall auch zum Spezialisten.


    Ich habe mich auch vor Anschaffung der Axolotl informiert, ob und wo es Tierärzte mit der entsprechenden Ausbildung und Qualifikation gibt, was mich ein Tierarztbesuch im Bedarfsfall kosten würde.


    Fische werden zu oft noch als reine "Sache", als Versuchsobjekt und weniger als Lebewesen wahrgenommen.


    Mit jedem anderen erkrankten Tier würde man einen Tierarzt aufsuchen oder einen Tierarzt kommen lassen.


    Bei Fischen geht plötzlich ein Aufschrei durchs Land, weil verschreibungspflichtige Medikamente, in naher Zukunft nicht mehr heimlich, nicht ohne Rezept, übers Internet bezogen werden können.


    Die Medikamente sind ja noch erhältlich - es bedarf halt nur eines Rezept's.


    In der Humanmedizin sind derzeit, trotz Rezept, sehr viele Medikamente überhaupt nicht lieferbar - das ist ein wirklicher Grund zur Besorgnis, zum Aufregen.


    Und verstorbene Fische gehören auch nicht in die Toilette - das ist auch so eine Unsitte und Gedankenlosigkeit.


    Wenn ein Fisch verstirbt, muss er entweder direkt durch einen Tierarzt oder möglichst steril verpackt übern Hausmüll, die Müllverbrennung entsorgt werden, damit die Weiterverbreitung von Tier- & Fischseuchen verhindert wird.

  • Bei Fischen geht plötzlich ein Aufschrei durchs Land, weil verschreibungspflichtige Medikamente, in naher Zukunft nicht mehr heimlich, nicht ohne Rezept, übers Internet bezogen werden können.

    Ich denke diejenigen, die verschreibungspflichtige Medis ohne Rezept über das Internet bezogen haben, werden das auch in Zukunft können.

    Ich wüsste nicht wie.

    Es geht aber hier in erster Linie um Mittel gegen Viren, Pilze und Protozoon die momentan noch frei verkäuflich sind und ab 2027 nur noch nach TA Besuch zu bekommen sind.

    Dann brauchen diese Mittel auch noch die nötigen Zulassungen, was wiederum an der Preisspirale dreht, wenn die Firmen überhaupt Interesse daran haben und es auch finanziell leisten wollen.

  • methylenblau, habe ich gestern erfahren, kann jede apotheke anmischen. ob sie es auch tut, ist eine andere frage


    ich habe diverse mittelchen seit ewig im kasten, weil ich sie nie ein zweitesmal gebraucht habe. würde ich die heute verwenden, würde ich mit ziemlicher sicherheit mehr schaden als nutzen anrichten


    und es macht schon sinn, wenn nicht noch vor einer stichhaltigen diagnose, nicht wenigstens ehe man sich in einem forum erkundigt hat, sicherheitshalber bereits auf verdacht wochenlang mit breitband-antibiotika behandelt wird


    positiv denkend wie ich bin, hoffe ich, daß dies zum anlaß dient, ein vermehrtes augenmerk auf die haltungsbedingungen zu legen ; )

  • Sorry, ich kann's nicht lassen.....


    Interessant das im VDA-Pampflet vom 2022-12-02 zum TAMG steht,


    Zitat Anfang:

    "Aquarientiere sind ein Spezialgebiet und in Deutschland gibt es insgesamt nur etwa ein Dutzend Fachtierärzte für Fische mit eigener Praxis und andere spezialisierte Untersuchungsstellen."

    Zitat Ende


    Ein Dutzend sind 12, allein in Berlin kenne ich zwei Fachtierärzte für Fische, der Eine behandelt auch unsere Katzen und hat seit einigen Monaten eine weitere Ärztin die ebenfalls Fische als Spezialgebiet behandelt.


    Schade für den Rest Deutschlands....


    Interessant, das der VDA im Dezember 2022 eine Sau (EU-Verordnung für Tierarzneimittel (EU) 2019/6) durchs Dorf treibt, die offensichtlich Stimmungsmache ist.



    Als die Änderung 2019 publiziert wurden (also vor 4 Jahren...) hatte ich "meinen" TA mal gefragt wie es im Fall der Fälle abläuft wenn ich vermute ein entsprechendes Medikament zu benötigen.


    Anhand meiner Beschreibungen und Bildern vom smartphone würde er versuchen eine Diuagnose zu stellen und mir ggfs. die benötigten Medikamente bei Bedarf verkaufen.

    Einen Fisch, z.B. B. simplex zu ihm zu bringen zur Untersuchung, hält er nur in Ausnahmefällen für sinnvoll.


    Von dem anderen auf Fische, speziell Koi, spezialisiertem Tierarzt wurde mir berichtet das er gerne Hausbesuche macht zur Diagnose aber auch im Einzelfall pragmatische Lösungen vorschlägt, wenn er sie vertreten kann.


  • So erhoffe ich mir das von "meinem" Tierarzt auch - das ist kein Experte für Fische. Da wäre der nächste in Giessen, soweit ich weiß. Was schon ein Stück weg ist von mir. Aber besagter Tierarzt, zu dem ich früher mit meinen Katzen gegangen bin, wird wohl auch anhand von Beschreibungen und Bildern Medikamente herausgeben.

    Wobei dann immer noch nicht klar ist, welche Medikamente letztendlich zugelassen sind?

  • Ich glaube, Ihr macht Euch Alle unnötig verrückt..


    Wann braucht man mal wirklich Medikamente für Fische?? Das ist doch äußerst selten.


    Ich habe in meinem ganzem Leben noch keine Medikamente benötigt.

    Weder für meine Aquarienfische, noch für meine früheren Teichbewohner.


    Und im Notfall wird vermutlich jeder Tierarzt garantiert ein Mittel verschreiben können oder parat haben, ohne das man zwingend mit dem Fisch oder dem ganzen Bestand vorbeikommen muss.


    Die Haltbarkeit von Medikamenten läuft relativ schnell ab, von daher macht eine Bevorratung und Panikmache für mich absolut keinen Sinn.


    Nur weil die Arzneimittel - Vergabe anders geregelt wird, heißt das noch lange nicht, daß es im Bedarfsfall keine Medikamente mehr gibt oder keine Medikamente mehr geben wird.


    Außerdem macht eine kontrollierte Medikamenten - Abgabe durchaus Sinn, da in der Vergangenheit zuviel, zu oft und teilweise unnötigerweise Medikamente in die Aquarien gekippt wurden.


    PS. Momentan erinnern mich einige Forenmitglieder mit ihrer Medikamenten - Panikmacherei wahnsinnig an die Hardcore - Axolotl - Szene, nur das es sich dort ständig um die BD - Gefahr, u.a. durch Zierfische, die bösen rücksichtslosen Fischhalter und Labortests dreht.

  • Es geht um verschreibungspflichtige Medikamente, z.B. Antibiotika und gegen Viren, Pilze und Protozoon wirksame Mittel.


    Wenn man sich mal ansieht, wie die resistenten Bakterienstämme zunehmen, speziell in Ländern die bis vor kurzem (z.B. vor dem EU-Beitritt) Antibiotika frei verkauften, und ggfs. mal mit dem Gedanken spielt selber daran zu erkranken, z.B. durch eine eigentlich harmlose OP in einem deutschen Krankenhaus (statt in den Niederlanden), könnte man evt. die von den EU-Mitgliedsstaaten (dazu gehört nunmal auch Deutschland) beschlossene Verschreibungspflicht diverser Medikamente ggfs. eher positiv sehen.


    Es gab vor Jahren einen Fernsehbericht im öffentlich rechtlichen Gebührenfernsehen, der sich mit dem Problem resistenter bakterieller Erkrankungen an Hand von echten Erkrankten genähert hat.


    Für einige Fälle gab es noch Hoffnung durch eine Phagen-Therapie im ehemals sowjetisch beherrschten Gebiet, Andere durften zusehen wie Stück für Stück vom Arm amputiert wurde weil die bakterielle Infektion, die am Finger begann, nicht mehr mit Antibiotika zu bekämpfen war.


    Für mich stellt sich die Frage frei verkäufliche Antibitika etc. bei meinen Fischen ohne Fachwissen zu erwerben und anzuwenden zu wollen ohnehin nicht.

    Fachwissen habe ich nicht in diesem Bereich und RTFM oder Forenratschläge halte ich für nicht ausreichend.


    Falls meine Fische mal erkranken und nicht an Altersschwäche oder Dummheit sterben, gibt es Leute, die kompetent und preislich mehr als akzeptabel (GTO) fachkundig unterstützen.


    Seltsamerweise habe ich mich schon 1981 gewundert, das so viele "hochwirksame" Medikamente im Aquarienmagazin und DATZ in Anzeigen beorben wurden und die Zoofachhändler in meinem Umkreis sehr gern bei irgendwelchen Fragen der übrigen Kundschaft diese Mittel verkauften (und eine Woche später dann "neue " Fische an genau diese Kunden).


    Selbst bei meinen damaligen paar "Hochdruckdampfzuchten" (die ich heute zwar nicht bereue weil sie ihren Zweck erfüllt hatten aber kritischer sehe) brauchte ich außer viel frischem Wasser und abwechslungsreiches, selbstgefangenes Lebend- / Frostfutter nix aus dem "Spezialregal".


    Wen es interessiert:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Phagentherapie