Lebendfutter – der EXTRA Kick auf dem Speiseplan

Wenn auch das heutzutage angebotene Trockenfutter schon sehr gute Qualitäten erreicht hat, so ist es doch kein voller Ersatz für das natürliche Futter.

Fische fressen in der Natur schließlich auch ständig anderes Futter. Der Organismus der Fische ist auf diese Verschiedenheit eingestellt.

Wenn irgend möglich, ernähren wir unsere Fische also nicht nur mit Trockenfutter, sondern auch mit Lebendfutter.


           


Lebendfutter im Aquarium ist und bleibt dienatürlichste Form der Ernährung und fördert die Vitalität, die Abwehrkräfte und unterstützt die artgerechte Haltung der Zierfische. Weiterhin fördert die Gabe von Lebendfutter die Fortpflanzungsbereitschaft der Fische im Aquarium.

Mit dem Erjagen von lebendiger Beute können die Fische einen Teil ihres natürlichen Verhaltens ausleben.

Die Auswahl an unterschiedlichen Tierchen ist riesig und auch die Zucht von einigen Arten ist einfach und ohne großen Aufwand realisierbar.

Wenn man sich das Futter im Handel besorgt, ist man vor Krankheiten sicherer, die bei selbst gefangenem Tümpelfutter nie ganz auszuschließen sind.

Die im Handel angebotenen Futtertiere stammen aus kontrollierten Aquakulturen.

Lebendfutter ist in vielerlei Größen erhältlich.

Angefangen von winzig kleinen Rädertierchen, die mit einem Starterset selbst gezüchtet werden können, sowie frisch geschlüpften Artemia-Nauplien bis hin zu größeren Wirbellosen wie Mückenlarven, Bachflohkrebse und Rotwürmern.

Bei selbstgefangenem Tümpelfutter sollten manche Arten besser vor dem Verfüttern auf verirrte Planarien, Libellenlarven etc. untersucht werden, die mit den Futtertieren zusammen gegriffen worden sein könnten.

Tubifex-Würmer sollten vor dem Verfüttern gründlich abgespült werden. So kann das Risiko minimiert werden, Krankheiten verursachende Mikroorganismen einzuschleppen.

Eine größere Anzahl von Fischarten kann als Raubfische bezeichnet werden, denn sie ernähren sich ausschließlich von tierischem Futter.

In ihrem natürlichen Lebensraum ist dieses fast immer Lebendfutter und besteht aus Wasser- und Luftinsekten und deren Larven, sowie aus Würmern, Kleinkrebsen und anderen Kleinstlebewesen.


Fliegen


Fruchtfliege auch Obstfliege (Drosophila melanogaster)

Kurzbeschreibung:

Drosophila melanogaster ist eine von etwa 50 Fruchtfliegenarten in Deutschland.

Sie besitzt rote Augen und tritt, je nach Art, schwarz, gelb-braun, oder in allen Braunschattierungen gesprenkelt auf.

Ihre Lebenserwartung beträgt ca. 30 – 40 Tage.

Von Drosophila melanogaster gibt es auch flugunfähige Zuchtformen

im Handel. Fruchtfliegen schwimmen auf der Oberfläche und gehen nicht unter.

Größe: 2 - 2,5 mm

Natürliches Vorkommen:

Drosophila melanogaster lebt in feuchten Laubwäldern und an Waldrändern.

Nicht selten kommt sie auch in der Nähe menschlicher Behausungen vor, wo sie mitunter sehr lästig werden kann.

Früchte und Getränke ziehen die kleinen Fruchtfliegen, gerade im Sommer, an.

Geeignet für:

- Fische die in der Natur gerne Anflugnahrung aufnehmen wie Killifische (Hechtlinge),

- Labyrinthfische,

- Salmler (z.B. Kongosalmler)

- Amphibien

Zucht:

Ein Weibchen legt bis zu 400 Eier in gärendes faulendes Obst.

- es wird ein Zuchtansatz von D. melanogaster oder D. hydei (gibt es im Handel) benötigt

- diese Becher mit kleinen Löchern bestehen aus Holzwolle und Drosophila

- 3 Hände voll Haferflocken und ¼ Päckchen Trockenhefe in warmem Wasser einweichen, sodass ein Brei entsteht

- 1 Banane in einer Schüssel über einen Topf mit kochendem Wasser erwärmen

- die warme Banane mit einer Gabel zerdrücken und unter den Haferflockenbrei heben

- diesen Brei mit einer Schicht von 2-3 cm in mehreren Plastikbechern verteilen

- etwas Holzwolle und die Fruchtfligen (Drosophila) vom Zuchtansatz in den vorbereiteten Bechern aufteilen

- die Becher mit einen Deckel veshließen

- bei optimalen 25°C legen die Drosophila innerhalb einer Woche die Eier ab, aus denen sich kleinste Maden entwickeln

- nun kann bei Bedarf eine neue Zucht angesetzt werden

Ähnliche Art: Große Fruchtfliege (Drosophila hydei) 3 - 3,5 mm


Krullfliege auch Terfly (Musca domestica)

Kurzbeschreibung:

Die Krullfliege ist eine im Handel erhältliche Form der Stubenfliege. Es gibt sie als flugfähige und flugunfähige Form.

Im Handel werden diese in kleinen Dosen mit Nährsubstrat und Holzwolle angeboten.

Größe: bis 7 mm

Natürliches Vorkommen:

Die Ursprungsform der Stubenfliege kommt, mit Ausnahme der Wüsten und der polaren und hochalpinen Landschaften, weltweit vor.

Geeignet für:

- oberflächenorientierte Fische, die die Fliegen, wegen ihrer Größe auch bewältigen können

- Buntbarsche wie Skalare

- Kongosalmler

Zucht:

Wer Musca domestica züchten möchte, sollte lieber einen Zuchtansatz der im Handel erhältlichen Krullfliege nutzen.

Diese Zuchtform ist flugunfähig und es besteht nicht die Gefahr, dass man sich irgendwelche Keime etc., wie es bei der Stubenfliege möglich ist, einfangen kann.


Infusorien


Pantoffeltierchen (Paramecium aurelia) / (Paramecium caudatum)

Kurzbeschreibung:

Pantoffeltierchen sind Einzeller und besonders für die Aufzucht winziger Zierfische wichtig. Sie selber ernähren sich von kleineren Bakterien.

Größe: bis 0,3 mm

Natürliches Vorkommen:

Die Spezis Paramecium ist sehr häufig und kommt im Süßwasser in Tümpeln, Flüssen, Seen und selbst noch in der kleinsten Pfütze vor.

Einige Arten gibt es auch in Brack- und Meeresumgebungen.

Geeignet für:

- für alle Zierfischarten, für die frisch geschlüpfte Artemia noch zu groß sind

Zucht:

- ein Ansatz mit Heu ist auch möglich, aber weniger erfolgversprechend

- der Ansatz mit einer Bananenschale ist leicht

- man nimmt z.B. ein Gurkenglas und füllt es mit Aquarienwasser

- nun ein Stück ausgetrocknete und schwarzgefärbte Bananenschale von ca. 5 cm

- das Glas am besten auf der Heizung stellen

- den Deckel drauflegen, aber nicht schließen

- es kann 2 Wochen dauern, bis sich etwas tut

- direkt unter der Wasseroberfläche erkennt man die Paramecium als weißliche Wolke

- beim bewegen des Glases, lösen sich aus der Wolke einzelne Wölkchen und versuchen nach unten zu flüchten

- wird die weißliche Schicht weniger, wieder etwas Bananenschale hinzugeben

- eine Fütterung mit Kaffeesahne, nur wenige Tropfen täglich, ist auch möglich

- erst wenn das Wasser wieder klar ist, wird erneut gefüttert


Rettichtierchen (Spirostomum cf. ambiguum)

Kurzbeschreibung:

Rettichtierchen sind sogenannte Milchinfusionen und ein wichtiges Aufzuchtfutter für frisch geschlüpfte Fischlarven und lassen sich bei Gegenlicht sogar mit dem Auge erkennen. Rettichtierchen vermehren sich sehr schnell. Ihre Körperform ist wurmartig.

Größe: bis 0,5 mm

Natürliches Vorkommen:

Spirostomum-Arten kommen in Salz- und Süßwasser vor.

Geeignet für:

- bestens als Erstfutter für kleinere Zierfischarten geeignet für die frisch geschlüpfte Artemia noch zu groß sind


Seewasserrädertierchen (Brachionus plicatilis)

Kurzbeschreibung:

Rädertierchen sind die kleinsten vielzelligen Tiere und haben eine relativ langsame Fortbewegungsgeschwindigkeit.

Göße: bis 0,4 mm

Natürliches Vorkommen:

Die meisten Arten der Gattung Brachionus leben im Süßwasser. Einige wenige Arten kommen auch im Meer- oder Brackwasser vor.

Geeignet für:

- zur Aufzucht von besonders kleinen Fischlarven, die nach dem Aufbrauchen ihres Dotters noch keine Artemia-Nauplien fressen können


Krebse


Bachflohkrebs Gammarus (Gammarus fossarum)

Kurzbeschreibung:

Der Körper der Bachflohkrebse ist seitlich zusammengedrückt und ein Rückenpanzer (Carapax) fehlt ihnen gänzlich.

Beide Arten reagieren empfindlich auf Versauerung des Gewässers.

Ein Weibchen bringt 6-9 Bruten in dem etwa 10-monatigen Leben hervor.

Größe:

Weibchen bis 15 mm und Männchen bis 24 mm

Natürliches Vorkommen:

Bachflohkrebse kommen in sandigen oder steinigen, nicht allzu sauren Fließgewässern Mitteleuropas vor, ebenso in Nordasien bis nach China.

Dort halten sie sich besonders zwischen dichten Wasserpflanzen auf.

Geeignet für:

- größere Fische wie Labyrinthfische, Killifische, Lebendgebärende, Barben, Buntbarsche, Goldfische, Koi

Ähnliche Art: Gewöhnlicher Flohkrebs (Gammarus pulex)


Ozeanischer Flohkrebs (Gammarus oceanicus)

Kurzbeschreibung:

Gammarus oceanicus sind sehr widerstandsfähig und ernährten sich omnivor, das heißt, von pflanzlichen und tierischen Organismen.

Größe: 2 – 3 cm

Natürliches Vorkommen:

Gammarus oceanicus lebt in salzhaltigen Gewässern. Sie sind aber auch in der Lage, im Süßwasser zu überleben.

Geeignet für:

- für große bis sehr große Zierfische wie viele Buntbarscharten, Malawiseechichliden, Channas, Stachelaale


Hüpferling / Cyclops (Cyclops spec.)

Kurzbeschreibung:

Hüpferlinge gehören zur Gattung der Ruderfußkrebse. Sie besitzen nur ein Auge und gliedern sich in zwei Körperabschnitte. Als Nahrung nehmen sie Aas und Pflanzenteile auf.

In den Gewässern Mitteleuropas gibt es ca. 20 Arten.

Größe: je nach Art bis 2 mm

Natürliches Vorkommen:

Hüpferlinge kommen weltweit im Süßwasser in Tümpeln, Teichen und kleinsten Pfützen vor. Dort leben sie in den Uferzonen pflanzenreicher, stehender und fließender Gewässer.

Im Brackwasser kommen sie seltener vor.

Geeignet für:

- kleinere Salmer und Rasboras

- kleine Buntbarsche wie Schmetterlingsbuntbarsche


Salinenkrebse / Artemia (Artemia salina)

Kurzbeschreibung:

Artemia sind meist rot gefärbte kleine Urzeitkrebse, die sogar ein Austrocknen eines Gewässers überleben können. Ihre Nahrung besteht aus Plankton.

Artemia-Nauplien: Als Nauplien werden die Eilarven der Krebstiere bezeichnet.

Somit sind Artemia-Nauplien nichts anderes, als frisch geschlüpfte Artemia.

Artemia-Nauplien werden stark vom Licht angezogen und da sie sich in den ersten Tagen nur sehr wenig selber fortbewegen können, sind sie auf eine Strömung angewiesen.

Sie sind für die Fische leicht verdaulich und nährstoffreich.

Größe: bis 10 mm Artemia-Nauplien bis 0,5 mm

Natürliches Vorkommen:

Salinenkrebse kommen in den Binnensalzgewässern Europas und Asiens vor.

Geeignet für:

- viele Buntbarscharten

- alle Lebendgebärenden

- viele Salmlerarten

- Labyrinthfische wie Kampffische, Fadenfische

Artemia-Nauplien für:

- für Fischlarven

- kleine Fischarten wie kleine Salmler und Rasboras

Zucht:

- eine 1,5 Liter Flasche, die innen sehr glatt ist nehmen

- in den Deckel 3 Löcher Ø 6 mm bohren

- im 1. Loch ein Schlauch Ø 4 - 5mm bis zum Flaschenboden von einem Durchlüfter legen (Schlauch Länge ca. 1,50m)

- im 2. Loch einen weiteren Schlauch Ø 4 - 5 mm der bis kurz über den Boden reicht, legen und der ca. 1 - 2 cm aus der Flasche ragt

- das 3. Loch dient als Luftausgang oder zum Anschluss weiterer Flaschen

- es wird ein fertiger Ansatz Artemia (gibt es im Handel) benötigt

- eine 1,5 Liter Flasche max. bis 1 Liter befüllen zum Beispiel mit JBL Artemio Mix:

- für 1 Liter Wasser werden 6 gestrichene Messlöffel benötigt

- wenn der Ansatz in der Flasche ist, den Flaschenverschluss draufschrauben

- den Durchlüfter an den Schlauch in Loch 1 anschließen

- an den Schlauch in Loch 2 eine Spritze zum Entnehmen ansetzen

- das Wasser in der Flasche muss richtig brodeln, da sonst die Artemia schlecht schlüpfen können

- bei Temperaturen zwischen 22 - 25°C schlüpfen die ersten Artemia-Nauplinen innerhalb von 24 - 48 Stunden

- mittels Spritze können diese abgesaugt werden

- vor dem Verfüttern vorher durch ein feines Sieb geben


Salinenkugelflöhe auch Meereswasserflöhe (Moina salina)

Kurzbeschreibung:

Salinenkugelflöhe bleiben etwas kleiner, als ihre Verwandten im Süßwasser und sind genauso wie diese, Filtrierer, das heißt, dass sie von Phytoplankton und Kleinstlebewesen, die im Wasser schweben, leben.

Größe: zwischen 0,5 – 2,5 mm

Natürliches Vorkommen:

Salinenkugelflöhe kommen in Salzwasser und Brackwasser des Mittel- und Schwarzmeerraums vor.

Geeignet für:

- Jungfische aller Arten


Schwebegarnele auch Reliktkrebschen (Mysis relicta)

Kurzbeschreibung:

Mysis relicta ist ein garnelenähnliches Krustentier.

Die Art kommt in relativ tiefen und kalten Seen mit ausreichend gelöstem Sauerstoff vor.

Größe: ca. 2 cm

Natürliches Vorkommen:

Reliktkrebschen auch Spaltfußkrebschen kommen nur in Nordeuropa im Salz- und Brackwasser vor. Dort leben sie in Küsten- und Bodennähe.

Geeignet für:

- diverse Buntbarscharten

- Molche

- Wasserschildkröten

Zucht:

Theoretisch möglich ist die Zucht von Mysis relicta, aber für eine private Zucht praktisch kaum umzusetzen, da hierfür enorme Wassermassen benötigt werden.


Wasserfloh auch Gemeiner Wasserfloh (Daphnia pulex)

Kurzbeschreibung:

Wasserflöhe sind auch unter den Namen Daphnien gut bekannt, scheinen aber nicht sonderlich nahrhaft zu sein. Entscheidend ist hierbei wohl, die Art der Aufzucht.

Ein mit Hefe aufgezogener Wasserfloh sollte dementsprechend nicht so nahrhaft sein, wie zum Beispiel ein Wasserfloh, der mit Schwebealgen gefüttert wurde.

Weibchen bringen Subitaneier hervor, Eier, die sich ohne Ruhepause direkt entwickeln. Aus ihnen entstehen fertig ausgebildete Wasserflöhe, die sich wieder durch Subitaneier weiter vermehren. Nach Paarung mit Männchen, bilden sich im Herbst spezielle Dauereier (Ephippien), die aus einem Teil der Schale bestehen und jeweils 2 Eier enthalten.

Sie werden mit dem Schalenteil abgestoßen und ergeben erst, nach einer winterlichen Ruhepause im Frühjahr, neue Wasserflöhe.

Größe: Männliche 1 - 1,5 mm und Weibliche 3 - 4 mm

Natürliches Vorkommen:

Daphnia pulex kommt in kleineren Gewässern, sowie in seichten Tümpeln und Teichen an den Uferzonen vor.

Geeignet für:

- alle Zierfische, die die Wasserflöhe von der Größe her bewältigen können

Zucht:

- Wasserbehältnis(se) mit ca. 1 cm Sand füllen

- bevorzugt weiches Wasser (evtl. Regenwasser) einfüllen

- erste Wasserflöhe hinzugeben

- ein paar Schnecken mit reingeben, die gestorbene Flöhe fressen und gleichzeitig das Wasser „düngen“

- Temperatur: 15 - 20°C ohne Heizer und Filter halten

- Beleuchtung vorteilhaft

- Algen als gutes Wasserflohfutter zugeben

- Fütterung mit aufgeschlämmter Trockenhefe (erbsengroße Menge)

- diese in etwas Wasser anmixen und füttern

- lässt die Trübung nach, weiter füttern

- nach einigen Tagen können die ersten Flöhe entnommen werden

- Wasserwechsel nur nach Notwendigkeit (nur wenig „hartes“ Leitungswasser dazu geben)

Für eine größer angelegte Zucht entsprechend größere Wasserbehälter wählen.


Schnecken - Wasserschnecken


Blasenschnecke (Physidae)

Kurzbeschreibung:

Blasenschnecken gehören der Familie der Wasserlungenschnecken an, von denen es ca. 80 Arten weltweit gibt. Sie besitzen ein glänzend glattes Gehäuse, welches linksgewunden ist und in einem spitzen Apex endet.

Größe: je nach Art bis über 1 cm

Natürliches Vorkommen:

Durch Verschleppung kommen Blasenschnecken-Arten bereits weltweit vor, wo sie in stehenden und langsam fließenden Gewässern vorkommen.

Geeignet für:

- viele größere Schmerlen wie Prachtschmerle

- Kugelfische

- Wasserschildkröten

Zucht:

Die Zucht der Blasenschnecken gelingt ohne großes Zutun.

Da sie Zwitter sind, sind sie in der Lage, sich selbst zu befruchten.

Da oft genügend Individuen vorhanden sind, können sie sich gleichzeitig fortpflanzen. Dabei werden die Laichballen vorzugsweise an Pflanzen abgelegt und sich selbst überlassen.

Ein hohes Futteraufkommen begünstigt die Vermehrung.


Mückenlarven


Rote Mückenlarven auch Zuckmücken (Chironomus aprilinus)

Kurzbeschreibung:

Die rote Mückenlarve ist wohl das bekanntes und meist verkaufte Lebendfutter in der Aquaristik.

Durch ihre intensive Rotfärbung und die schlängelnde Bewegung im Wasser wirken Sie auf Fische sehr anziehend.

Mitunter kann es aber sein, dass nicht alle Fische diese Mückenlarven vertragen.

Rote Mückenlarve JUMBO:

Die Rote Mückenlarve JUMBO ist in etwa doppelt so groß, wie die normale handelsübliche Mückenlarve.

In Seen dient sie als Nahrung für einheimische Fischarten.

Größe: bis zu 1 cm Rote / JUMBO Mückenlarven bis zu 2 cm

Natürliches Vorkommen:

Rote Mückenlarven leben auf dem Boden von vielen europäischen Süßwasserseen.

Geeignet für:

- für viele mittelgroße bis große Zierfische wie Salmler, Lebendgebärende, Welse, Labyrinthfische, Schmerlen

JUMBO Mückenlarven

- große Barscharten und andere größere Fischarten, die diese Mückenlarven auf Grund ihrer Größe bewältigen können

- Amphibien

- Wasserschildkröten

Zucht:

Eine Zucht dieser Tiere ist unpraktikabel.


Schwarze Mückenlarven auch Stechmücken (Culex)

Kurzbeschreibung:

Schwarze Mückenlarven sind Larven der Stechmücke und enthalten viele Vitamine und fischgerechtes Eiweiß.

Größe: je nach Art 6 - 11 mm

Natürliches Vorkommen:

Schwarze Mückenlarven befinden sich an der Oberfläche von stehenden Gewässern, wie Tümpel, Weiher, oder sogar auch in Regentonnen. (besonders in Waldnähe)

Geeignet für:

- eher für oberflächenorientierte Fische, da sie kopfunter an der Wasseroberfläche hängen

Zucht:

Eine Zucht dieser Tiere ist unpraktikabel.

Man kann die Stechmücken aber anlocken, damit sie ihre Eier in die bereitgestellten Behältnisse ablegen.


Weiße Mückenlarven auch Büschelmücke (Chaoborus sp.)

Kurzbeschreibung:

Weiße Mückenlarven werden auch als Kristallmückenlarven bezeichnet und sind fast durchsichtige Larven der Büschelmücke.

Sie sind reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren und fördern die Vitalität und die Abwehrkräfte.

Größe: bis 15 mm

Natürliches Vorkommen:

Die weiße Mückenlarve lebt nur in sauberen tiefen klaren Seen und dient somit als Indikator für eine sehr gute Wasserqualität.

Geeignet für:

- mittlere bis große Zierfische

- diverse Buntbarscharten

- Sie sollten lebend nur an Fische mit mindestens 3 cm Länge verfüttert werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie sich an einem Fisch vergreifen.

- Gefrostete weiße Mückenlarven schwimmen an der Oberfläche und sind somit für oberflächenorientierte Fische geeignet.

Zucht:

Eine Zucht dieser Tiere ist unpraktikabel.


Würmer


Essigälchen (Turbatrix aceti)

Kurzbeschreibung:

Essigälchen sind kleine bakterienfressende Fadenwürmer (Nematode) und besitzen einen langgestreckten Körper.

Mit dem bloßen Auge sind sie kaum zu erkennen. Die Älchen bewegen sich schlängelnd fort und eignen sich als Ergänzungsfutter zur Aufzucht von Jungfischen.

Größe: bis 2 mm

Natürliches Vorkommen:

Essigälchen treten vorzugsweise in zucker- bzw. alkoholhaltigen Medien auf, in denen Essigsäuregärung stattfindet.

Geeignet für:

- nur für kleinste Fische zur Aufzucht

- kleine Amphibien


Enchyträen auch Weißwürmer (Enchytraeus albidus)

Kurzbeschreibung:

Die Färbung der Enchyträen kann weiß, gelblich, farblos oder durchsichtig sein. Enchyträen ernähren sich von zersetzenden organischen Stoffen.

Im Wasser sinken sie sehr schnell und sind somit gut für bodenorientierte Fische geeignet.

Leben keine Bodenfische, wie beispielsweise Welse im Aquarium, sollte darauf geachtet werden, dass alle Enchyträen gefressen werden, da sie sonst im Bodengrund absterben und das Wasser belasten können.

Enchyträen sind auch ein ideales Futter um Zuchtfischen das ansetzen von Laich zu vereinfachen, oder um kranke und geschwächte Fische wieder fit zu bekommen.

Es sollte darauf geachtet werden, dass Enchyträen nicht als Alleinfutter über längere Zeit gefüttert wird.

Größe: bis 40 mm

Natürliches Vorkommen:

Enchyträen sind weltweit verbreitet, mit Ausnahme der Antarktis und der Wüsten, wo sie in Oberflächengewässern und Pfützen, aber auch im Meer und im Sand der Meeresküsten vorkommen, sowie auf feuchten Wiesen-, Acker- und Waldböden.

Geeignet für:

- fast alle Zierfische

- um Fische in Laichverfassung zu bringen z.B. Panzerwelse

Zucht:

- Behältnisse bereitstellen: Styroporbox, Plastikwanne, Holzkiste o.ä.

- nun ungedüngte Anzucht- oder Aussaaterde, Rindenmulch oder ausgelaugter Torf vorerst ca. 3-5 cm hoch in die Behältnisse füllen, kann später auffüllt aufgefüllt werden

- bei der Verwendung von einem fertigen Zuchtansatz, auf keinen Fall das mit Würmern besiedelte Substrat umgraben

- nimmt man keinen fertigen Zuchtansatz, sondern nur einen oder mehrere Enchyträen-Lebendfutterwasserbeutel (im Handel erhältlich) muss auf frische Ware geachtet werden

- das Substrat muss feucht, aber nicht zu nass gehalten werden

- Austrocknen unbedingt vermeiden

- bei Notwendigkeit die Oberfläche etwas besprühen

- Standort am besten im dunklen unbeheizten Keller bei 8-18°C aber nicht mehr als 20°C

- mit Wasser (keine Milch!) und gekochtem und abgekühlten Haferflockenbrei füttern

- Fütterung mit eingeweichtem Toast- oder Weißbrot ist auch möglich

- Futter in Furchen einbringen und mit frischem Substrat bedecken

- eine Abdeckung mit feiner Fliegengaze überzogen, hilft gegen Schädlinge und dient dem Luftaustausch

- täglich die Feuchtigkeit an der Oberfläche überprüfen

- verdorbenes Futter entfernen

- eine neu angesetzte Zucht benötigt etwas Zeit, da Enchyträen erst im Alter von 5-7 Wochen geschlechtsreif werden

- je mehr Enchyträen am Anfang eingesetzt werden, umso früher kann man „ernten“


Grindalwürmer (Enchytraeus buchholzi)

Kurzbeschreibung:

Grindalwürmer sind ähnlich wie Weißwürmer, bleiben aber deutlich kleiner.

Sie besitzen einen hohen Eiweiß- und Fettgehalt. Grindalwürmer sinken langsam und verteilen sich im Wasser, während Enchyträen sich eher verklumpen.

Größe: bis 10 mm

Natürliches Vorkommen:

Grindalwürmer leben an feuchten humusreichen Orten, Mooren, Komposthaufen, altem Laub, aber auch im Schlamm von Binnengewässern.

Geeignet für:

- für fast alle Zierfische


Glanzwürmer auch Blackworm (Lumbriculus variegatus)

Kurzbeschreibung:

Lumbriculus variegatus ist ein rötlicher Wurm, der aus etwa 150 bis 200 Segmenten besteht, von denen jedes die Fähigkeit besitzt, sich zu einem neuen Individuum zu regenerieren, wenn es vom Rest des Tieres getrennt ist. Glanzwürmer ernähren sich von Detritus, also aus zerfallende organische Substanzen im Gewässerboden.

Als Lebendfutter zeichnen sie sich durch ihre lange Lagerfähigkeit aus.

Größe: bis 10 cm

Natürliches Vorkommen:

Glanzwürmer sind weltweit verbreitet, wo sie in Sümpfen, an Ufern von Teichen, Seen und Gewässern ausschließlich am Boden leben.

Nur bei Gefahr, bewegen sie sich auch frei im Wasser.

Geeignet für:

- alle Zierfische die die Glanzwürmer von der Größe her bewältigen können wie diverse Barscharten, Schmerlen, Labyrinther


Rotwurm auch Roter Waldregenwurm (Lumbricus rubellus)

Kurzbeschreibung:

Der Rotwurm ist nahe mit dem Gewöhnlichen Regenwurm verwandt und hat eine leuchtend rotbraune bis violette Färbung.

Der Rotwurm ist in der Lage, noch relativ unzersetztes organisches Material pflanzlicher Herkunft zu verdauen.

Größe: bis 15 cm

Natürliches Vorkommen:

Rotwürmer kommen häufig unter Falllaub und in mehr oder minder feuchten humusreichen Böden vor.

Zwischen Moos ist er sogar auch tagsüber anzutreffen.

Lumbricus rubellus wurde in vielen Ländern der Erde eingeschleppt.

Geeignet für:

- größere Buntbarsche

- räuberische Welse

- Channas

- Amphibien

- Wasserschildkröten


Mikrowürmchen (Panagrellus redivivus) auch (Turbatrix silusiae)

Kurzbeschreibung:

Mikrowürmchen sind dünn wie ein Haar und zählen zu den Faden- und Rundwürmern.

Mikrowürmchen sinken im Aquarium auf den Boden ab, da aber immer ein geringer Teil der bakterienhaltigen Kultursubstanz mit ins Wasser gerät, sind sie nicht gerade zur Ernährung besonders empfindlicher Jungfische zu empfehlen.

Größe: 1 – 4 mm

Natürliches Vorkommen:

In gärenden pflanzlichen Stoffen wie Haferflockenbrei.

Geeignet für:

- für diverse alles- und fleischfressende Fischbrut

- Zusatzfutter für kleinere Fischarten wie z.B. Salmler oder kleine Bärblinge

- Fische, die auf dem Boden nach Nahrung suchen

Zucht:

- Behältnisse bereitstellen: entweder Marmeladengläser mit Schraubdeckel, oder flache Dosen wie Gefrierdosen, die den Vorteil einer längeren Standzeit und höheren Ausbeute haben

- etwas Trockenhefe und Haferflocken mit Milch verrühren und quellen lassen

- der Brei sollte zähflüssig, aber nicht zu fest, sein

- ist er zu fest, etwas Milch unterrühren

- den angerührten Futterbrei ca. 0,5 cm hoch in die Behältnisse füllen

- zu diesem Futterbrei 1/2 Teelöffel von einem fertigen Zuchtansatz (im Handel erhältlich) unterrühren

- das Zuchtgefäß mit dem Deckel so verschließen, dass noch ein Luftaustausch stattfinden kann

- in luftdicht verschlossen Behältern sterben die Würmchen ab

- nach wenigen Tagen kriechen die Würmchen bei Zimmertemperatur an der Gefäßwand hoch und können nun entnommen werden

- wird der Brei nach einiger Zeit flüssig, muss die Kultur neu angesetzt werden, abhängig auch von der Entnahmemenge


Schlammröhrenwürmer auch Tubifex (Tubifex tubifex)

Kurzbeschreibung:

Tubifex sind dünne rötlich gefärbte Würmer, die sich auch durch ihre Wohnröhren auszeichnen.

Tubifex-Arten aus Naturgewässern können Krankheitserreger übertragen. Somit ist die Verfütterung von Tubifex, die aus Aquakultur stammen, empfehlenswerter.

Schlammröhrenwürmer ernähren sich, wie Glanzwürmer, von Detritus.

Größe: 2,5 - 8 cm meist zwischen 1,5 und 5,0 cm

Natürliches Vorkommen:

Schlammröhrenwürmer leben im Boden von schlammigen fließenden oder stehenden Gewässern und können auch in sauerstoffarmen und extrem belasteten Gewässern überleben.

Tubifex-Arten gibt es weltweit.

Geeignet für:

- Salmler

- Welse

- diverse Buntbarscharten

- Amphibien

Zucht:

Die Zucht ist möglich, aber für den privaten Gebrauch nicht zu empfehlen.


Text und Fotos: Sewellia