Erfahrungsbericht Channa lucia (von Dirk Wojtkowiak)

Ich informierte mich über diese Tiere im Voraus reichlich. Ich las häufig das man C. lucia dauerhaft in der Gruppe halten könnte. Zu Beginn schwamm die Gruppe in einem 200 x 60 x 60 cm Becken. Das Becken…. Wurde aber noch aufgerüstet mit Wurzeln und schwimmenden Korkröhren.

Temperatur: Ganzjährig zwischen 25 und 25,5°C. Die Schwankung von 0,5°C entsteht durch den Heizer, welcher ab 25°C bis auf 25,5°C heizt und dann abschaltet.

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Gefiltert wurde über einen integrierten Mattenfilter.

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Einige der Tiere waren anfangs sehr scheu, jedenfalls die ersten ca. 6 Wochen.


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Bis April 2016 schwamm die 5er Gruppe in diesem Becken, dann wurde ein größeres Becken aufgestellt. Das Becken hat eine Grundfläche von 200 x 80 cm und ist 60 cm hoch. Der Filter wurde nach gleichem Prinzip wie im 720 Liter Becken eingeklebt.


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Das Untergestell aus Ytong wurde dann noch mit Kunststoffriemchen verklebt. Die Rückwand von außen mit brauner Farbe gestrichen und eine Kiesblende aufgeklebt.


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Dann dauerte es auch nicht lange und ein Paar hatte sich gefunden. Einen Geschlechtsunterschied kann ich bis heute nicht genau angeben, außer, dass alle Weibchen, davon hatte ich drei, wesentlich kleiner waren und im Verhalten eher zurückhaltender sind. Die C. lucia hatten dann auch recht zügig abgelaicht.


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Von diesem Moment an, war es mit der Ruhe in der Gruppe vorbei und ich konnte recht genau das Geschlecht unterscheiden. Die beiden lucia Kerle, die größten, drohten und prügelten sich. Der größere, damals 40 cm, welchen ich auch behalten habe und der ca. 38 cm kleinere Kerl waren nicht mehr zusammen zu halten.

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Die drei kleineren ignorierten sich…. fast, außer das Weibchen mit seinen Jungtieren. Ich trennte mich dann recht zügig von einem Paar, welches ich an einem Freund abgeben konnte. Dann hatte ich noch das Paar und ein einzelnes Weibchen, was ich dann aber auch abgeben musste, da sie von beiden nur noch Druck bekam. Da unterscheiden sich Channa lucia dann doch nicht von anderen Channa. Alle die schreiben „man kann sie in der Gruppe halten“ hatten sie nie lang genug. Die beiden Elterntiere passten gut auf ihren Nachwuchs auf.


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Die Jungtiere hatte ich dann nach ca. 2 Wochen separiert und in einem 100 x 50 x 50 cm Becken bis auf ca. 4 cm hochgepäppelt. Da die Mutter keine Nähreier verfüttert war es eigentlich egal und außer das mir das Männchen beim Herausfangen der Jungtiere zwei Netze zerbissen hat, war es den Eltern hinterher auch egal. Alle Jungtiere, ca. 50 – 60 gab ich einem Freund in Bochum, welcher ein Aquaristik Fachgeschäft betrieb.


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Jetzt schwimmt nun seit Anfang 2017 das finale Paar in dem Becken und hatten jetzt dreimal abgelaicht und zweimal Nachwuchs. Laich von 2018 wurde völlig zerschlagen. Das Weibchen hat an Größe noch mal zugelegt.


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Ich hätte nie damit gerechnet, dass die C. lucia noch mal ablaichen. Aber…. Die Alten haben es dann am 20.12.2019 noch mal geschafft.


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Nach ca. 10 Tagen 30.12.2019 schwammen schon die ersten kleinen C. lucia umher.


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Ich bin jetzt zu dem Entschluss gekommen die Tiere bei ihren Eltern zu belassen. Die Eltern sind noch sehr entspannt und leben friedlich mit ihren Jungtieren.

Ab dem ca. 20.01.2020 änderte sich das Verhalten der Eltern. Das Weibchen wurde für C. lucia, recht aggressiv dem Männchen gegenüber und man sieht schon ordentliche Schäden an der Rücken,- Schwanzflosse. Es rumpelt da schon mehrmals täglich und man kann beobachten wie das Mädel sich anpirscht und gezielt auf seine Flossen losgeht. Ich bin froh das er ein ruhiger Vertreter ist. Er könnte sie wahrscheinlich innerhalb von Sekunden umlegen, macht er aber nicht. Er schiebt sie schon mal heftig durchs Becken, um seine Stärke zu zeigen.

Die Jungtiere sind jetzt (25.01.20) ca. 1 cm klein und ich hoffe sie zusammen mit den Eltern bis auf 6 – 8 cm großzuziehen. Es wird noch Verluste geben, da die Jungtiere sehr kannibalistisch sind. Zuerst hatte ich sie mit Cyclops gefüttert, dann mit roten und weißen Mückenlarven. Ab 2 cm fressen sie aber auch gerne ihre Geschwister. Das war damals, als ich sie separiert hatte, auch der Fall.

Hier noch Bilder vom 25.01.20, wo man auch recht gut die verletzten Flossen des Männchens erkennen kann.


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Das Paar ist jetzt fast 7 Jahre bei mir. Der Kerl ist 43 cm und das Mädel hat ca. 38 cm.

Gruß Dirk Wojtkowiak






    Kommentare 4

    • Hallo Dirk,


      ein schöner Bericht mit einer sehr guten Foto-Dokumentation.


      Viele Grüße,

      Andy

    • Was für "Rollen"...! :D

      • Ja, einen Schönheitspreis gewinnen die nicht mehr :-)