Der Inle-See in Myanmar

DER INLE-SEE IN MYANMAR.


Inle ist eine kleine Stadt am oberen Inle-See.

Der Inle-See ist mit einer Länge von 22 Kilometern, einer Breite von 10 Kilometern und einer maximalen Tiefe von nur 3 Metern, nach dem Indawgyi-See, der zweitgrößte See in Myanmar und liegt im östlichen Teil des Landes, umgeben von den bis zu 2000 Meter hohen Shan-Bergen. Ein breiter Schilfgürtel säumt den Süßwassersee.

Die ca. 70.000 Menschen, die in 17 Dörfern in Pfahlhäusern rund um den See wohnen, nennen sich "Intha", was mit "Kinder des Sees" übersetzt wird.

Sie leben vor allem vom Handwerk, oder sind Fischer und Bauern.

Einzigartig sind die schwimmenden Gärten und die Einbeinruderer.

Diese spezielle Bein-Rudertechnik ist nur am Inle See zu finden. Mit dieser Technik ist es möglich, sich durch die schmalen Kanäle zu manövrieren.

Die Fischer stehen mit einem Bein auf den schmalen Kanuboden und den anderen Fuß schlingen sie gekonnt um das Ruder, das sie im Stehen bewegen.

So haben sie beide Hände frei zum Fischen.


Inle Lake, Shan State

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/w…le_Lake_17.JPG?uselang=de

Originalfoto, nicht bearbeitet


Bekannt geworden ist der Inle-See vor allem durch die Vielzahl Wasservögel, Zugvögel und durch die schwimmenden Landwirtschaftsbetriebe des Sees.

255 Waldvögel, 90 Feuchtvögel, 59 Fischarten, 3 Schildkrötenarten, 94 Schmetterlingsarten, 25 Amphibien- und Reptilienarten sowie mehrere Pflanzenarten, darunter 184 Orchideen- und 12 Algenarten, werden in diesem Naturschutzgebiet erfasst. In diesem Gebiet kommt auch eine Unterart des weltweit gefährdeten Sarus-Kranichs vor. Besucher können hier viele Wasserpflanzen und Tiere beobachten.

Detaillierte Informationen über die Fischfauna in und um den See sind zum Teil noch unbekannt.

Das Wasser im Inle-See ist mittelhart und leicht alkalisch. Es gibt viele schöne Fische, die gut haltbar und züchtbar sind, die bereits den Weg in unsere heimischen Aquarien geschafft haben.

In der Zeit vom 23. September 2014 bis zum 2. Juli 2016 wurden Studien zum Vorkommen endemischer Fische im See und in der Umgebung durchgeführt. Darüber hinaus wurden auch lokale Märkte für im Untersuchungsgebiet gefangene Fische untersucht.

Diese Studie konzentrierte sich auf die Fischfauna des Inle-Sees, da sich die Umwelt drastisch verändert hat und sich vor kurzem im See gebietsfremde Arten angesiedelt haben.

Der See wurde seit fast einem Jahrhundert nicht mehr wissenschaftlich untersucht.

Da die Informationen über die Fischarten des Inle-Sees ziemlich begrenzt sind, wurden fast alle Exemplare fotografiert und die Fotodaten wurden in einer Online-Fischdatenbank gespeichert.


Das Team der Studie:

- Katsutoshi Watanabe (Projektleiter, Feldarbeit und DNA-Barcoding)

- Prachya Musikasinthorn (Feldforschung, Identifizierung von Fischen, Fotografien und Proben)

- Yuichi Kano (Feldforschung, Fotografie und Datenbankverwaltung)

- Akihisa Iwata (Feldforschung und Identifizierung von Fischen)

- Shoko Matsui (DNA Barcoding), Ryoichi Tabata (DNA-Barcoding)

- Sein Tun (Verwaltung und lokale Informationen)

- Yun (Feldarbeit und lokale Informationen)

- Seint Seint Win (Feldarbeit und lokale Informationen)

- Taksehi Yamasaki (CT-Scanning).


Fischarten, die im Inle-See leben:


Endemisch 13 Arten:

- Celestichthys (Danio) erythromicron - Querstreifen-Zwergbärbling (Annandale 1918)

- Channa harcourtbutleri - Inle Schlangenkopf (Annandale 1918)

- Cyprinus intha - Inle Karpfen (Annandale 1918)

- Gymnostomus horai (Bănărescu, 1986)

- Inlecypris (Devario) auropurpureus - Purpurschlankbarbe (Annandale 1918)

- Macrognathus caudiocellatus - Stachelaal (Boulenger, 1893)

- Mastacembelus oatesii - Stachelaal (Boulenger, 1893)

- Microrasbora rubescens - Roter Zwergbärbling (Annandale 1918)

- Neolissochilus nigrovittatus (Boulenger, 1893)

- Petruichthys (Yunnanilus) brevis - Inle- Zwergschmerle (Boulenger, 1893)

- Physoschistura (Nemacheilus) shanensis (Hora, 1929)

- Poropuntius schanicus (Boulenger, 1893)

- Sawbwa resplendens - Nacktlaube (Annandale 1918)


Weitere Arten (aber nicht endemisch) 15 Arten:

- Anabas testudineus - Kletterfisch / Klettergourami (Bloch 1792)

- Channa striata - Gestreifter Schlangenkopf (Bloch 1793)

- Chaudhuria caudata - Inle-Sumpfaal, Birmanischer Spinal-Aal (Annandale 1918)

- Clarias batrachus - Froschwels (Carl von Linné, 1758)

- Devario kakhienensis (J. Anderson, 1879)

- Garra gravelyi - Burma-Saugbarbe (Annandale 1919)

- Glyptothorax granosus (Jiang, Ng, Yang & Chen, 2012)

- Glyptothorax rugimentum (Ng, H.H.; Kottelat, M. 2008)

- Lepidocephalichthys berdmorei - Burmesische Schmerle (Blyth, 1860)

- Monopterus cuchia - Brauner Kiemenschlitzaal (Hamilton, 1822)

- Monopterus javanensis - Asiatischer Sumpfaal (Lacépède, 1800)

- Notopterus notopterus - Asiatischer Fähnchen-Messerfisch (Pallas, 1769)

- Pethia stoliczkana - Sonnenfleckbarbe (Day, 1871)

- Physoschistura (Nemacheilus) rivulicola - (Hora, 1929)

- Systomus rubripinnis - Javaen Barbe (Valenciennes, 1842)


Nichtheimisch 17 Arten:

- Barbonymus gonionotus - Silberbarbe (Bleeker, 1850)

- Clarias gariepinus - Afrikanischer Raubwels (Burchell, 1822)

- Ctenopharyngodon idella - Graskarpfen (Valenciennes, 1844)

- Cyprinus rubrofuscus - Urahn des Koi? (Lacepède, 1803)

- Esomus danrica (Hamilton, 1822)

- Gambusia affinis - Koboldkärpfling (Baird & Girard, 1853)

- Glossogobius giuris - Flachkopfgrundel (Hamilton, 1822)

- Heteropneustes fossilis - Kiemensackwels (Bloch, 1794)

- Labeo rohita - Rohu (Hamilton, 1822)

- Oreochromis niloticus - Nil-Tilapia (Linnaeus, 1758)

- Oryzias uwai (Roberts, 1998)

- Parambassis lala - Indischer Blausaum-Glasbarsch (Hamilton, 1822)

- Parambassis ranga - Indischer Glasbarsch (Hamilton, 1822)

- Poecilia reticulata - Guppy (Peters, 1859)

- Puntius sophore (Hamilton, 1822)

- Trichogaster labiosa - Dicklippiger Fadenfisch (Day, 1877)

- Trichopodus pectoralis - Schaufelfadenfisch (Regan, 1910)


Endemische Arten unklar:

- Systomus compressiformis (Cockerell, 1913)

- Silurus burmanensis (Thant, 1967)


Aber warum trügt der schöne Schein?


30.12.2013 TV / GLOBAL 3000

Bedrohtes Ökosystem - der Inle-See in Myanmar

Der Inle-See ist Lebensgrundlage für das Volk der Intha und ist in Gefahr.

Die Folgen des Klimawandels sind auch in diesem wertvollen Ökosystem deutlich spürbar. Die hier lebenden Menschen sind verunsichert und hoffen auf Hilfe. Chemikalien und Pestizide gefährden die Umwelt. Abwässer verunreinigen die Gewässer. Durch Abholzungen werden Lebensgemeinschaften des zusammenhängenden Ökosystems Wald in großer Zahl zerstört.

Das führt zum Verlust der Artenvielfalt und betrifft längst nicht nur Vögel, Insekten oder Orchideen.

Die Wasserhyazinthe, eine nicht im See heimische Pflanze, ist ebenfalls ein großes Problem. Sie wächst schnell und füllt die kleineren Bäche und großen Flächen des Sees aus, wodurch einheimische Pflanzen und Tiere an Nährstoffen und Sonnenlicht geraubt werden.

Wegen Überfischung sind auch viele seltene Fischarten stark gefährdet und stehen somit auf der Roten Liste.

Im Jahr 2010 herrschte im ohnehin nicht sehr tiefen See, sehr niedriger Wasserstand.

Die Menschen kamen nicht mehr zu ihrer Pagode, einem mehrgeschossigen Gebäude inmitten des Sees.

Dieses Gebäude kann nur mit einem Boot erreicht werden. Es gab ein auf zwei Jahre angelegtes Programm, in dem es um nachhaltiges Fischen, Einrichten von Schutzgebieten für die Fische des Sees und die Aufklärung und Umwelterziehung der Bevölkerung geht.

Vier Mitarbeiter der UN stehen den Menschen vor Ort mit Rat und Tat zur Seite.


20. September 2018

International Journal of eISSN: 2574-9862IJAWB Avian & Wildlife Biology

Bewertung der Nachhaltigkeit der Fischerei im Inle-Feuchtgebiet in der Gemeinde Nyaung Shwe im südlichen Shan-Staat.

Studiendauer: Die Studie wurde von März 2016 bis Februar 2018 durchgeführt.


Sechs Indikatoren:

1. Wasserqualität,

2. Fang pro Einheit, CPUE,

3. Verfügbarkeit von Fischarten,

4. Produktivität,

5. Beteiligung der Gemeinschaft und

6. Kontrolle illegaler Fanggeräte,

wurden zur Analyse eines nachhaltigen Fischereimanagements in Feuchtgebieten von Inle verwendet und in vier Kategorien unterteilt:

Ökologie, Wirtschaft, Gemeinschaft / Politik und Institution.

Insgesamt wurden 41 Fischarten gefunden, darunter 13 endemische und 16 Zierfische. Die Phosphatkonzentration war relativ hoch.

Das Inle-Wasser wird durch Verunreinigungen von Düngemitteln und Pestiziden beeinträchtigt. Der Inle-See hat sich als harter Wassersee erwiesen.

Sein hoher Kalziumgehalt ist auf den Kalkstein des Shan-Plateaus zurückzuführen.

Die Populationen der Fischarten sind derzeit gering, wahrscheinlich aufgrund von Änderungen der Wasserqualität und verminderter Klarheit.

Daher besteht ein dringendes Bedürfnis, den Status der Fischer zu verbessern und die Nachhaltigkeit einer Reihe von einheimischen und endemischen Fischarten sowie Zierfischen zu sichern, die die umweltfreundliche Natur des Inle-Wassers genießen.

Darüber hinaus muss der Inle-See umweltfreundlich bleiben, damit die Wasserfauna und Flora gedeihen kann.


Die Rote Liste der IUCN erklärte den Inle-Karpfen als gefährdet, da sein Bestand, durch die Einführung einiger Cyprinus- Arten in den See, zurück ging.

Der Inle-See hat eine hervorragende endemische Fischfauna, während sich im und um den See nicht einheimische Arten etabliert haben.

Die beiden endemischen Arten Systomus compressiformis und Silurus burmanensis wurden in dieser Untersuchung nicht festgestellt. Die beiden Arten scheinen sehr selten, oder bereits aus dem Untersuchungsgebiet verschwunden zu sein.

Daher ist es dringend erforderlich, den Status der lokalen Fischer von Inle zu bewerten und die bemerkenswerte Vielfalt an einheimischen und endemischen Fischarten sowie Zierfischen zu sichern. Nicht nur, um die umweltfreundliche Natur des Inle-Sees zu genießen, sondern auch um den Inle-See umweltfreundlich und freundlich zu erhalten, damit die Wasserfauna und Wasserflora gedeihen kann.


Fotos:

Titelfoto: Seerosen Sewellia

Foto Inle Lake, Shan State: https://upload.wikimedia.org/w…le_Lake_17.JPG?uselang=de (Originalfoto)


Quellenangaben und Links:

- http://ipt.pensoft.net/resource.do?r=inle_fish_2014-16

- https://ffish.asia/index.php?qcode=INLE2016&pageID=1

- https://www.dw.com/de/bedrohte…ee-in-myanmar/av-17330562

- https://medcraveonline.com/IJAWB/IJAWB-03-00118.pdf

- https://archive.org/details/recordsofindianm14indi/page/n6

- https://de.wikipedia.org/wiki/Inle-See