60l mit P.cuneovirgata, Amanos und Betta?

  • Hallo liebes Forum,


    das hier ist mein erster Beitrag und ich freue mich hier zu sein. :-)


    Es geht um mein 60l Becken, worin bis Anfang des Jahres noch ein männlicher Betta sp. in (Fisch-)Einzelhaltung zusammen mit Amanos und Hara Jerdoni lebte.

    Nach seinem Ableben habe ich mir meinen Traum verwirklich und Dornaugen gekauft. Zu meiner großen Freude habe ich vor wenigen Wochen die Zwergform P. cuneovirgata bekommen. Hierzu meine erste Frage: Hält jemand von euch diese Tiere? Wie beschreibt ihr deren Verhalten? Ich finde die Tiere unfassbar wuselig und dauerhaft hektisch an den Scheiben. Ich habe in vielen Beiträgen gelesen, dass noch andere Menschen das Verhalten bei Dornaugen beobachten. Ich habe nun noch mehr Laub hinzugefügt und dadurch sind wenigstens einige Tiere mal hin und wieder zeitweise auf dem Boden... fressen tun sie gut!


    Meine Hauptfrage bezieht sich auf eine mögliche Vergesellschaftung mit einer der Betta Arten! Bisher hatte ich nur Betta sp. Hochzuchten und möchte nun entweder bei der Plakatform bleiben, oder mich an Wildformen orientieren... Welche Art könnt ihr mir raten? Denkt ihr eine Vergesellschaftung passt? Die cuneos sind ca. 4 cm.

    Ich habe über B. imbellis, smaragdina oder mahachaiensis nachgedacht, weiß jedoch nicht gut über 1:1 oder 1:2 Haltungen bescheid und wie es sich verhält, wenn die Besatzdichte durch Nachkommen zwangsläufig steigt?


    Meine Wasserwerte:

    pH: 7.6

    Gh: 10

    Kh: 6

    Temp. 24C


    WhatsApp Bild 2024-02-16 um 23.22.53_fa903281.jpg

  • Moin Stefanie,

    für imbellis finde ich dein Becken zu klein. Die Tiere sind ganz ordentliche Schwimmer und können gut in der Gruppe gehalten werden, auch mit mehreren Männchen. Sind mehrere Männchen da, bildet sich eine Rangfolge aus. Ich hatte sie in 150x60x50 und die Tiere waren ganz gut unterwegs. Eine Einzelhaltung bei Wildbettas ist nicht artgerecht.

    Wegen der Dornaugen sehe ich keine Probleme.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Stefanie,


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.


    Du hast ja mit Pangio cuneovirgata ja eine der kleinsten Dornaugen-Art. Somit dürfte das 60er Becken ausreichend sein. Gut strukturiert ist es auch.

    Ansonsten empfehle ich für Dornaugen Becken ab 80 cm Kantenlänge. Aber deine Art wird kaum größer als 6 cm.


    Wer oder was lebt derzeit noch im Becken?


    Viele Grüße Andy

  • Hallo ihr beiden,


    danke schon mal für die Antworten!

    Sinclair , würdest du in einem 60er auch von einer Paarhaltung schon abraten?

    Ich stecke genau in dem Zwiespalt von wie ich die Paar-/Gruppenhaltung im 60 realisieren kann und ob die Einzelhaltung von Wildformen oder deren Zuchtformen wie Betta smaragdina "guitar" usw. artgerecht wäre. Wie ist generell so deine/eure Einstellung zu den gezüchteten Wildformen, die zb auch als "Alien" verkauft werden? Sind das alles Hybride? Ist das problematisch in der Haltung?


    Sewellia , danke! Genau deshalb habe ich mich für die cuneos entschieden, da ich die pangia auch zu groß für ein 60er fand. Habe lange mit mir gerungen, da die cuneos einfach nicht zu bekommen waren :-D Jetzt ärgere ich mich schon, dass ich nicht direkt eine größere Gruppe genommen habe. Konnte das nicht ganz einschätzen.

    Es sind noch 10 Amanos und 5 Hara Jerdoni im Becken.

  • Die Hara jerdoni haben seit ca. 2006 einen anderen Gattungsnamen. Aber auf Dauer ist das wohl noch nicht fix.


    Die meisten Aquarianer und in der Aquarienliteratur wird für diese Art immer noch der Gattungsnamen Hara Blyth 1860 verwendet. Allerdings haben Thomson & Page (2006) Hara mit dem älteren Namen Erethistes Müller & Troschel 1849 synonymisiert. Ng & Kottelat (2007) sind damit nicht einverstanden.

    Das mal kurz am Rande erwähnt.


    Du meinest oben sicher Pangio pangia. Die werden auch nur ca. 6 cm groß. Allerdings sind die im Handel angebotenen Pangio pangia eine andere Art. Nämlich Pangio oblonga und die können gut und gerne 9-10 cm Gesamtlänge erreichen.


    Mit den Amanos ist das 60er Becken vielleicht bissel grenzwertig. Die haben es lieber, wenn sie mehr Platz haben. Die Weibchen können gut und gerne 8 cm erreichen. Aber wenn sie sich nicht gestresst fühlen, ist doch alles ok.


    Pass auf die Jerdonis auf, das sie genügend Futter abbekommen. Sie sind langsame Fresser.

  • Oh toll! Vielen Dank für die guten Infos. Zu den phänotypisch ähnlichen Pangio Arten habe ich schon viel Verwirrungen und fälschliche Angebote gehört. Anscheinend sind auch hier Pangio oblonga als pangia im Handel.


    Wie ist der aktuell korrekte Name für die Hara Jerdonis? Im Handel habe ich sie als Hara hara gekauft, bin damit aber nicht einverstanden und habe etwas recherchiert, haha. ^^:search: Ob ich richtig liege, weiß ich aber auch nicht.

    Die fressen wirklich sehr schlecht. Anfangs dachte ich , ich wurde sie direkt nach einer Woche verlieren, da ich auch keinen mehr gesehen habe. Jetzt füttere ich gezielt nachts in eine bestimmte Ecke und seitdem sehen die Bäuche besser aus... Leider sind die Amanos immer schnell und aggro dabei, aber nachts klappt es besser.

    Kurioserweise lassen sich die Haras öfter und aktiver blicken, seitdem die Pangios eingezogen sind. Spannend oder normal?


    Ich denke die Amanos sind nicht gestresst, so gut wie ich das einschätzen kann. Habe bei der Geschlechteraufteilung auch ein ganz gutes Gefühl. Gibt es Warnzeichen die ich ggf übersehen könnte? Es wäre kein Problem sie in das 220er umzusetzen, das bei meinen Eltern steht. Aber das wäre durchaus sehr sehr schade für mich. :?

  • Hi,


    im Gegensatz zu Zwerggarneln schwimmen die Amanogarnelen auch gerne etwas Strecke, die ist in einem 60 l Becken natürlich begrenzt.

    Ganz großes Warnzeichen, daß Amanogarnelen sich nicht wohl fühlen, ist, wenn sie ständig raus wollen aus dem Aquarium. Also nicht ein versehentliches "über Bord springen" beim Wasserwechsel oder bei der Fütterung, sondern wirklich akiv rauskrabbeln oder springen.

    Die andere Sache hast du schon selber bemerkt - sie können recht rabiat sein, wenn es um Futter geht.

    Alles kein Grund, die Garneln sofort umzusiedeln, aber beobachte es. Auf jeden Fall gut, daß es notfalls ein Ausweichbecken gäbe.

  • Sie heißen jetzt Erethistes jerdoni. Die andere Art Erethistes hara wird etwas größer.

    Okay, danke! Erethistes (Hara) hara können es aufgrund der Größe nicht sein. Als ich damals nur kurz recherchiert hatte, dachte ich an jerdoni oder ggf. pusillus, wobei mich die neue Artbezeichnung wahrscheinlich verwirrt hatte und Erethistes pusillus manchmal als "Hara hara" verkauft wird?



    Hi, danke für deine Antwort. Ein Herausklettern oder irgendwelche Art von Fluchtversuchen konnte ich noch nie beobachten. Wie das aussieht erinnere ich mich... ich habe damals als Grundschulkind im Fachgeschäft eine (!) Amanogarnele mit weiteren Red Fires für meinen 30 Liter Cube verkauft bekommen...

  • Hallo Stefanie,


    ich würde keine Bettas in 60 l halten. Einzelhaltung ohnehin nicht.


    Mit wuseligen Dornaugen würde ich generell keine Labyrinther vergesellschaften, aus meiner Sicht passen die "Lebensstile" nicht zusammen.


    Von den ganzen Betta-Zuchtformen halte ich nix und bisher bin ich mit den natürlich vorkommenden Arten sehr zufrieden bzgl. Färbung, Form und Verhalten.


    Jahrelang habe ich mich an B. simplex erfreut, aktuell sind B. rubra meine Favoriten.

    Falls ich mal "gute" B. imbellis bekomme wird es evt. mal wieder eine Ergänzung oder Änderung geben.

  • Hallo, Stefanie,


    auch von mir ein Herzlich willkommen hier im Forum!


    Dein Aquarium ist schön anzusehen.

    Und zugleich gut strukturiert.

    Gefällt mir. :)


    Für Amanos - zumindest dann, wenn man von ihnen mehr als nur eine halbe Handvoll Tiere pflegt - halte ich 60 cm vordere Kantenlänge für zu wenig.

    Die Weibchen, es wurde bereits angesprochen, werden im Laufe der Jahre recht ansehnliche 'Klopper'.


    Die Art befällt in Phasen ein ausgeprägter Bewegungs- und Schwimm'rappel'.

    Dann bräuchten sie eigentlich schon ausreichend Platz dafür (mindestens 80 cm Kantenlänge; besser noch mehr).


    Ob Amanos für mit ihnen vergesellschaftete, im Vergleich scheuere/langsamere Arten eine ernsthafte Futterkonkurrenz darstellen können, kann ich nicht abschließend beurteilen.

    Bei mir funktioniert die Kombination mit Panzerwelsen seit Jahren hervorragend.


    Ich will jetzt aber die Pferde auch nicht gleich völlig scheu machen.

    Beobachte die 'Gruppendynamik' innerhalb Deines Besatzes einfach in Ruhe.

    Umsetzen in das größere 'Ausweich'becken kannst Du die Garnelen bei dringendem Bedarf ja jederzeit. (So hab ich das zumindest verstanden.)


    Alles Gute wünsche ich Dir

    Frank

  • ... Ob Amanos für mit ihnen vergesellschaftete, im Vergleich scheuere/langsamere Arten eine ernsthafte Futterkonkurrenz darstellen können, kann ich nicht abschließend beurteilen.

    Hier werden die reinen Abmessungen des betreffenden Aquariums (ausreichend Raum, oder zu wenig Raum vorhanden) , die allgemeine Besatzdichte, und die sinnvolle Strukturierung bzw. Nichtstrukturiertheit des Beckens eine gewichtige Rolle spielen.

  • Hallo Stefanie,


    im Grundsatz stimme ich Stefan zu, was die Bettahaltung angeht. Ich halte aktuell auch Betta rubra, das sind allerdings Maulbrüter im männlichen Geschlecht, da geht die Paarhaltung nicht, sonst brütet sich das Männchen tot. Und für eine Gruppe ist dein Becken zu klein.

    Smaragdina habe ich noch nicht gehalten, die gelten aber als eher scheu, da passen die Dornaugen dann nicht.

    Unter dem Strich ist dein Becken für Betta zu klein. Es kann immer zu Aggressionen kommen, da müssen die schwächeren Tiere ausweichen können, das geht bei 60 Litern schlecht.

    Einzelhaltung lehne ich ab, egal bei welcher Art.

    Viele Grüße

    Andreas

  • ich würde keine Bettas in 60 l halten. Einzelhaltung ohnehin nicht.

    Hallo Stefan, wie hältst du deine Bettas? in größeren Becken als Gruppe? Hast du auch mal direkt die B. splendens in Gruppen gehalten?


    Ich bin gerade echt etwas überfordert mit der Entscheidung... Gestern habe ich einen Hochzucht splendens bei ebay Kleinanzeigen gefunden und überlegt, ob es nun doch wieder einer werden sollte. Von den massiven Flossenformen behalte ich jedoch nach meinem letzten Betta weiterhin Abstand. Es ist ein hübscher Koi Plakat.

    Das wäre dann aber in Vergesellschaftung mit den Dornaugen und Amanos und als Einzeltier...



    Umsetzen in das größere 'Ausweich'becken kannst Du die Garnelen bei dringendem Bedarf ja jederzeit. (So hab ich das zumindest verstanden.)

    Genau, das ist jederzeit möglich. Bisher läuft es seit 2 Jahren ziemlich gut, wie ich das beurteilen kann. Eigentlich grasen sie den Großteil des Tages irgendwo entspannt herum, aber v.a. nach einem WW sieht man dann das Paarungsschwimmen für ein paar Minuten, dann gehts ab. Ansonsten muss ich lediglich das Futter für die E.hara sicherstellen.

  • Hallo Andreas, vielen Dank für deine Meinung! Ich mache mir darüber wohl noch etwas länger Gedanken... Doof ist auch, dass ich kein Ausweichbecken für die Betta Konstellation hätte, falls eine Paarhaltung bei smaragdina oder imbellis bei mir nicht funktioniert.

  • Moin,


    ich will nicht für Stefan antworten, aber ich habe B. splendens schon in der Gruppe gehalten. Damals hatte ich ein Männchen und drei Weibchen in einem Artbecken. Das hat ein paar Jahre lang gut funktioniert, bis die Tiere gestorben sind. Wenn das Becken groß genug und gut strukturiert ist, kann man auch mehrere Männchen zusammen halten. Die kämpfen dann eine Rangfolge aus.

    Das ist bei imbellis übrigens auch so.

    Mit diesen ganzen Hochzuchten kann ich nix anfangen.

    Grüße

    Andreas