• cheraxfan


    Ich glaube, Du gehst ein bisschen zu blauäugig oder zu naiv an die Sache ran.


    Zwar übertreiben PETA, Greenpeace oder andere Tier- & Umweltverbände zwar regelmäßig bei ihrer "Aufklärungsarbeit" und bewirken damit öfters eher Ablehnung, als Nachdenken und Verständnis - dennoch sollte man nicht die Augen verschließen und vorallem den eigenen Kopf benutzen.


    Das Wildfang nicht gesund fürs Ökosystem und die Natur im Allgemeinen ist, sollte eigentlich Jedem einleuchten.

  • Dort, wo Biotope massiv zerstört werden oder der Klimawandel sie bedroht, können manche Arten nur überleben, wenn sie von Aquarianern nachgezüchtet werden. Insofern ist der Verzicht auf Wildfänge auch nicht immer die Lösung. Ich spreche hier aber ausdrücklich vom Süßwasser. Von der Meeresaquaristik habe ich keine Ahnung und kann mir auch kein Urteil erlauben. Selbst manche Channa-Arten sind in ihrem natürlichen Habitat bereits gefährdet. Und das liegt nicht daran, dass sie massenhaft für die Aquaristik gefangen werden.

  • Eine Sache vorweg, ich respektiere die Meinung jedes einzelnen hier.


    Der Link am Threadanfang bezieht sich speziell auf die Meerwasser-Aquaristik.

    Meerwasser-Aquaristik ist bei uns aber eher eine Randgruppe und auch entsprechende Beiträge liegen schon etwas zurück.

    Deshalb gehe ich ebenfalls auf die Süßwasser-Aquaristik ein.


    Auch auf mich, als langjährigen Aquarianer (ca. 45 Jahre,) trifft die Haltung von Zierfisch-Wildfängen zu.


    Wie bereits schon geschrieben, viele unserer Zierfische sind in der Natur bedroht und gefährdet. Und das liegt weniger an einer Überfischung. Umweltverschmutzung, Zerstörung der natürlichen Lebensräume sind nur zwei der Hauptgründe.


    Wenn erfahrene Aquarianer diese seltenen und gefährdeten Zierfisch-Arten nicht nachziehen, werden sie vielleicht früher oder später in der Natur aussterben. Das trifft auch auf viele andere Wildtiere zu.


    Da ich mich auf Schmerlen und speziell auf Flossensauger spezialisiert habe, weiß ich, dass fast alle dieser Fische im Handel Wildfänge sind.

    Seit einigen Jahren glückt die Nachzucht, zumindest einiger dieser Arten, problemlos und immer öfter.

    Irgendwann kann dann vielleicht der Import dieser Arten verringert werden, wenn der Bestand durch Nachzuchten gedeckt werden kann.

    Sewellia breviventralis und Sewellia marmorata sind in der Natur stark gefährdet. Beide Arten wurden von Forenmitgliedern erfolgreich nachgezogen.

    Von Saigon Aquarium (Ho-Chi-Minh-Stadt) weiß ich, dass sie verschiedene Zierfisch-Wildfänge nachziehen und in aller Welt exportieren. Mitunter sind es nicht alles Wildfänge, sondern Wildfang-Nachzuchten, die exportiert werden. Ähnlich ist es bei den Prachtschmerlen, die mit speziellen Geräten nur als Jungfische gefangen und dann großgezogen werden.


    Was ich mir wünschen würde, ist, dass es auch bei Zierfischen Auswilderungsprogramme geben sollte.

    Und diese Seite hier, macht Hoffnung für die Zukunft: https://www.tierpark-berlin.de…ischer-hochlandkaerpfling

    Die Berliner Zoos scheinen in dieser Hinsicht Vorreiter zu sein.


    Und seien wir mal ehrlich - woher stammen denn alle unsere Zierfische ab, auch alle erhältlichen Nachzuchten von Privat oder aus dem Handel?

    Alle stammen von Wildfängen ab.


    Wäre dies nicht der Fall, gäbe es keine Welse, Barben, Salmler, Lebendgebärende u.s.w. in unseren Aquarien.

    Auch keine Axolotl und nicht einmal den Guppy würde es bei uns geben.


    Und uns als Zierfischforum würde es demzufolge auch nicht geben und wir würden unsere Freizeit wohl mit anderen Hobbys verbringen (müssen).


    Und um zum Schluss noch einmal auf das Meerwasser zurück zu kommen, sämtliche Korallen-Arten sind ebenfalls in der Natur gefährdet.

    Und auch hier gelingt immer häufiger die Nachzucht in speziellen Aquarien.


    Viele Grüße Andy

  • Sewellia


    Ja, Andy..was Du ansprichst ist richtig und darum geht es ja auch den Verfassern solcher Artikel und den Umwelt- & Tierschutzverbänden hauptsächlich.


    Weg von Wildfängen, hin zu gezielten Nachzuchten & deren Verkauf, was dann wiederum die Entnahme aus der Natur, die Ausplünderung der Natur unnötig macht.


    Natürlich wird man gelegentlich zur Auffrischung des genetischen Pools auf wildlebende Tiere gezielt zurückgreifen müssen, dies wird dann aber in einem übersichtlichen Rahmen erfolgen.


    Das Auswildern bedrohter Arten ist ein sehr guter Gedankengang.

    Natürlich müssen diese Fische frei von Aquarien - Krankheiten sein, um die wildlebenden Stämme nicht weiter zu dezimieren.

  • si tacuissem ...



    es gibt eine (un)menge erhaltungszucht-projekte, zumindest bei arten, bei welchen die nachzucht auch gelingt. gerade schmerlen zeigen sich da ja eher widerspenstig


    teilweise auch auswilderungs-projekte, wobei ich mich immer frage, wohin man auswildern will, wenn die ursprungs-habitate auf generationen zerstört und vernichtet sind. was michael köck da grade in mexico versucht, ist eine ausnahme und erfährt vielleicht auch deshalb so viel beachtung, zumindest in einschlägigen kreisen


    zudem hat ein wissenschafter (ich bin keiner) einmal gesagt, daß nachzuchten schon nach drei generationen mit den wildfängen nur mehr den phänotyp gemeinsam haben, oft nicht einmal mehr den. und wir sind ja sogar stolz darauf, wenn es uns gelingt, die tiere an alle möglichen geänderten parameter anzupassen


    das ist ja an sich ja auch nichts schlechtes und geschieht auch in der natur, bei der eroberung neuer lebensräume, bei sich ändernden umweltbedingungen. wir dürfen nur nicht so blauäugig sein, anzunehmen, daß das, was wir zurücksetzen, besonders viel gemeinsam hat mit dem, was entnommen wurde. und die fische müssen schon halbwegs hart im nehmen sein, um eine weitere umstellung zu verkraften, um plötzlich mit feinddruck klarzukommen und damit, daß es nicht jeden tag bei einschalten der beleuchtung 'futter regnet'


    und während wir uns hier den mund fusselig reden, sterben jede minute x hoch 10 arten aus - auch weil es uns auch mit der größten anstrengung nicht gelingen wird, das rad zurückzudrehen - oder auch nur aufzuhalten. die wiese, von der gryphius sprach, kann ich noch nicht sehen, auch wenn das einzig beständige die veränderung ist

  • Hi,

    mir scheint Du verfügst über Informationen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts oder beziehst sie von Quellen wie PETA. Egal, auf dem Laufenden bist Du jedenfalls nicht. Leergeräumt wird schon lange nichts mehr, weder das Meer noch das Süsswasser.

    Man kann sich natürlich seine eigene Wahrheit basteln und solange einreden, bis man daran glaubt, aber mit der Realität muß das dann nicht unbedingt etwas zu tun haben. Mit Ignoranz ist das Problem "Wildfänge für Aquarianer" jedenfalls nicht zu lösen.

  • Hallo,

    Unter anderem enthält auch dieser Beitrag keinen sachlichen Inhalt. Weitere Beiträge in dieser Art werde ich nicht zulassen!

  • Hallo,

    Unter anderem enthält auch dieser Beitrag keinen sachlichen Inhalt. Weitere Beiträge in dieser Art werde ich nicht zulassen!

    Hallo Rainer,


    wie meinst Du das genau..Ich finde, es wird doch sehr sachlich und auch fair diskutiert.


    Natürlich hat hier Jeder seine eigene Meinung zu dem Thema, gleichzeitig macht es auch Sinn sich mit dem Thema auseinanderzusetzen oder die Kunden (ganz im Allgemeinen) für das Thema zu sensibilisieren.


    Als ich am Freitag im Fachgeschäft war, wollte eine Kundin auch einfach so 5 Fische kaufen, weil sie doch so hübsch aussehen.


    Der Verkäufer hat sie dann erst einmal darüber aufgeklärt, daß die Fische noch größer werden, sowie nicht ganz friedfertig und zudem Wildfänge sind.


    Punkt 1 - 2 hat sie komplett aus der Fassung gebracht und auf Punkt 3 hat sie ziemlich ungläubig reagiert.


    Wie gesagt, ich bin auch (bis vor einigen Jahren) davon ausgegangen, daß alle im Handel angebotenen Fische & Heimtiere aus einheimischer Zucht sind.


    Ich habe ja auch in vollkommener Ahnungslosigkeit u. a. Rennschnecken gekauft, die teilweise schon im Quarantänebecken verstarben und sich bei genauer Recherche als Wildfänge entpuppten.

  • Hallöchen,

    ich glaube, daß Rainer hier auf das WIE ansprechen möchte.

    Die Diskussion ist absolut gut, aber das haarscharf an Beleidigung gekratzt wird muss doch wirklich nicht sein.

    Ich glaube auch, wir können das sachlich hinbekommen.

    Der tolle Umgang miteinander macht gerade dieses Forum für mich aus.

    *3k* Schönen 3. ADVENT

    LG aus dem Neandertal Anja

  • Moin,

    ich kann nicht beurteilen was aus der Aquaristik ohne Wildfänge geworden wäre.

    Aber ich denke, dass wir uns ohne Wildfänge nicht in diesem 1a Forum austauschen könnten.

    Und wenn ich dann so etwas lese, gibt es schlimmeres für die Natur als Fischfang für Aquarien

    Und es ist auch nur logisch, dass man bei so einem Thema nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt-

    Muss ja auch nicht zwangsläufig.

    Schönen 3. Advent

  • Kein gemeinsamer Nenner ist ok - Unfreundlichkeit nicht!

    Daran möchten wir bitte festhalten.


    So wünsche ich Euch eine freundliche Adventswoche :weihnacht32:*3k*

  • .. so etwas lese ..

    "Eine Million Menschen soll ein gewaltiges Infrastrukturprojekt in Mexiko aus der Armut holen" - indem man die touristen quer durch den urwald auf die andere seite des kontinents karrt

    vielleicht ein karger wohlstand für die paar, die dort beschäftigung finden mögen, zerstörte lebensgrundlage für viele(s)


    das kann kein arterhaltungs-zuchtprogramm der welt wieder ins gleichgewicht bringen