Betta splendens weiblich

  • Hallo!

    Ich hatte für meine damaligen Bettas mal ein Betta-Bett gebastelt.

    Habe ein Teil von einem grünen Filterschwamm an einem Saugnapf befestigt/geklebt und dann mit

    Xmas Moos umwickelt (also das Christmas Moos mit einer Anglerschnurr an dem Filterschwamm

    befestigt)

    Das Bett dann ca. 5 cm unter der Wasseroberfläche in einem strömungsarmen Bereich an die Seitenscheibe gepappt.

    Wurde sehr gut angenommen. Besonders dann, als sich noch Schwimmpflanzen daran verfangen haben

  • Auf die Idee mit dem Bett wäre ich nicht gekommen, aber ich hatte mal überlegt auf der Terrasse ein kleines "Reisfeld" anzulegen, nachdem ich das im botanischen Garten in München in einem kleinen Kübel gesehen habe.

    Da wäre dann auch mindestens ein Kampffisch eingezogen (das hatte der botanische Garten nicht - nur Endler, wenn ich mich Recht erinnere).


    Die Idee ist dann gescheitert, weil ich einfach kein mir geeignet scheinendes und auch noch zusagendes Gefäß gefunden habe. Aber interessant fände ich das immer noch....

  • Ehrlich gesagt, kriege ich die Krise, wenn Tiere nur empfohlen werden, um eine Funktion im Becken zu erfüllen. Kafis fressen unerwünschte Jungfische, Schnecken kümmern sich um die Algen und für Futterreste gibt es Panzerwelse.

    Sinclairs Kritik an der Degradierung von Aquarienbewohnern zu reinen Funktionsträgern ist gewiß bis zu einem gewissen Grad berechtigt.


    Sobald man aber genug über die grundlegenden Bedürfnisse dieser 'Funktionsträger' weiß, und diese so umfassend und praxisbezogen wie nur möglich im eigenen Pflegekonzept berücksichtigt, sehe ich da in der Haltung kein grundsätzliches Problem.


    Dann wird der 'Funktionsträger' allerdings quasi automatisch zu einem vollwertigen Mitglied der Beckengesellschaft 'hochgestuft'.

    Und die Freude, daß 'er' z.B. nun mal gerne am Nachwuchs vermehrungsfreudiger Arten 'nascht', darf ungetrübt sein. ;)

  • Undine schrieb: Ja man soll Tiere nicht vermenschlichen....

    Es wäre wirklich gut, sich daran zu halten. Der arme Betta kommt mir hier beim Lesen schon wie ein Spielzeug vor.

    Haltungsbedingungen, Verhaltensweisen und andere Umstände kann man doch ganz sachlich diskutieren. Mir kommt wirklich der Eindruck hier im Forum geht es manchmal nur noch ums Schreiben. Wann kehren die guten alten Zeiten mit sachlichen Fragen und wirklich fragebezogenen Antworten wieder zurück. Das Forum war da mal vorbildlich. Es muss doch nicht jeder zu allem Kram hier seinen Senft dazu geben. Kehrt mal zum Ausgangspunkt des Themas zurück, lest dann alle Antworten dazu und urteilt danach selbst.


    Wer will, kann nun auf mich eindreschen. Ich werde das dann hier vielleicht noch lesen, dazu aber nichts mehr schreiben.

  • ... Wer will, kann nun auf mich eindreschen.

    Es gibt überhaupt keinen sachlichen Grund, auf Dich einzudreschen, Anubias.


    Für Undine ist ihr Kampffisch tatsächlich schon wie ein 'Haustier'.


    Aber ich sehe bei ihr jetzt keine gravierenden, keine besonders bedenklichen Pflegefehler.

    Bis auf den Umstand, daß der Kafi, na ja, 'zu gut genährt ist'.


    Auch hier sind wir dann schnell wieder bei dem Hund und der Katze, mit dem/der man es einfach 'zu gut meint'.


    Andererseits sagt Undine ja, 'die Kämpferin' hätte bereits einen Diätplan verordnet bekommen.

    Diesem Plan dürften die Guppys aber teilweise wieder einen Strich durch die Rechnung machen.


    Ich finde, diesem 'Fall' kann man sich nicht ganz so einfach nähern.

    Das ist schon ein bißchen verzwickter. (Wie es viele andere 'Fälle' ja auch wären.)

    Oder sehe ich das falsch?

  • Es geht hier aber nicht nur um Ernährung, angemessene Aquariengröße und passende Mitbewohner - sondern im Kern um die Frage, warum eigentlich pflege ich Fische, oder einen ganz bestimmten Fisch?

    Was bedeuten sie/was bedeutet er genau für mich?

    Bin ich in der Lage und auch bereit, die Fische/den Fisch als Lebewesen mit ganz eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen zu sehen und zu akzeptieren?

    Habe ich, wenn das Lebewesen Fisch als ureigenes Individuum im Zentrum meiner Überlegungen und meines Handeln stehen 'muß', denn immer noch 'Lust auf Fisch(e)'?

    Oder ging es mir bei der ganzen Sache von Anfang an immer nur um mich selbst?

  • In diesem speziellen Fall magst du Recht haben, Frank, dass sich für manchen hier eine philosophische Komponente auftut. Das aber an einem Kafi-Weibchen festzumachen, führt meiner Meinung doch zu weit.

    Ich kann Anubias Kritik durchaus nachvollziehen, dass manche Threads mit Nebenschauplätzen überquellen. Die sachliche Diskussion kommt auch mir zuweilen zu kurz.

  • In diesem speziellen Fall magst du Recht haben, Frank, dass sich für manchen hier eine philosophische Komponente auftut. Das aber an einem Kafi-Weibchen festzumachen, führt meiner Meinung doch zu weit.

    Ich kann Anubias Kritik durchaus nachvollziehen, dass manche Threads mit Nebenschauplätzen überquellen. Die sachliche Diskussion kommt auch mir zuweilen zu kurz.

    Das Kafi-Weibchen, Andreas, ist in dem Fall rein 'formal' nur der 'Aufhänger' für Gedanken und Überlegungen, die ich z.B. mir in meinen Anfangsjahren beim Besetzen mal häufiger hätte machen sollen.

    Und die auch heutzutage manchem, vor dem Fischkauf (noch) zu wenig reflektierenden Menschen vielleicht weiterhelfen könnten.

    Vielleicht nicht sofort weiterhelfen, aber perspektivisch gesehen eventuell.


    Insofern versuche ich mit meinen - 'in den Raum gestellten' - Ausführungen schon auf das konkrete, aquaristische Handeln (ein zentrales 'Element' davon) abzuzielen.


    Grüße

    Frank

  • Hallo Kyrilla,


    das schnellere altern bei höheren Temperaturen gilt - soweit ich weiß - für alle Fische.

    So kann man gezielt auch junge Fische schneller groß bekommen (dementsprechend mit mehr Futter und mehr Wasserpflege).


    Bei Kampffischen habe ich es öfter gelesen, weiß aber nicht, ob sie wirklich so überdurchschnittlich schnell bei Wärme altern oder das nur so wirkt, weil die Tiere aus dem Handel mit langen Flossen ohnehin schon nicht alt werden und dann einfach gern dieses Argument herangezogen wird.

    Meine Tiere aus eigener Nachzucht hatten eine ganz unterschiedliche Altersspanne, eine Methusalemdame schwimmt jetzt auf ihren 5. Geburtstag im März zu, die meisten würde ich schätzen sind 2-3 Jahre geworden. Haltung bei Raumtemperatur.


    Ich denke mal, es hat einfach keiner daran gedacht dir den Hinweis zu geben.

    Bei Otos habe ich keine Erfahrungswerte, dein KaFi und deine Endler kannst du in Wohnräumen ohne Heizung halten. (Außer, du hast bei Urlaub oder Heizungsausfall mal richtig kalte Wohnräume).


    VG, Janine

  • https://www.drta-archiv.de/kampffische/

    Ich fand auf der Seite auch wichtige Infos zum Thema Gesellschaft und Einzelhaltung.

    Danach scheint das das Thema Einzelhaltung erst dann auftauchen wenn sie eine Weile vereinzelt wurden.

    Mit eigenen Geschwistern aufgewachsen funktioniert es wohl auch.

    Lt dieser Seite könne man den Vater sogar mit seinen Söhnen dauerhaft schwimmen lassen.Die Söhne würden sich dann nur nicht voll entwickeln.

    Zitat

    Die Aggressivität kann sich von stark unterscheiden. Es gibt Berichte, dass sich Geschwister, die nie getrennt wurden, untereinander vertragen. Ebenso gibt es Berichte, dass bestimmte Zuchtstämme friedlich untereinander sind. Nach einer Vermutung sind auch Männchen friedlich, die in Rangkämpfen immer unterlegen waren. Die Art der Aufzucht beeinflusst die Aggressivität auch.

    Die Männchen werden bei der Zucht oft früh getrennt, damit sich die Flossen für Ausstellungen fehlerfrei entwickeln können. Bei der Hochzucht können wegen Platzmangel und Kosten oft nur kleine Becken zur Zucht verwendet werden. In diesen Becken würden sich zusammen gehaltene Kampffische tatsächlich sehr schnell umbringen, weil das unterlegene Männchen das Revier des überlegenen Männchens nicht sofort verlassen kann.

    So aufgezogene Männchen haben keine Möglichkeit, eine normale Sozialisierungsphase zu durchlaufen. Sie lernen nicht, Kämpfen rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Weil sie das nicht lernen, sind sie deutlich aggressiver, als Kampffische, die diese Lernerfahrung machen konnten.

    Da ich die Lady aus der Gruppenhaltung im Zoohandel erwarb und nicht vom bewußten Züchter hat sie wohl bessere Vorraussetzungen -in Gesellschaft.

    Die Seite erscheint mir in vieler Hinsicht plausibel.

    Hab jetzt die Temperatur von 27 ° c auf 25 ° vor zu senken.....

    Meine Wohnungstemperatur liegt bei 16 °C. Mein Wohlfühltlevel.

    Das Becken ist also der wärmste Platz....

  • 16°?!?! 🥶😅


    Ich kann bestätigen, dass man Geschwister zumindest teilweise zusammen lassen kann. Habe aber nur einen Fall als Erfahrung vorzuweisen:

    Ich hatte ein Pärchen zusammen in 54l als wir in den Urlaub geflogen sind.

    Nach zwei Wochen waren dann ganz viele kleine da, die der Papa gut behütete. Das Weibchen habe ich dann raus, weil sie nur in einer kleinen Ecke bleiben durfte.

    Da ich eigentlich nichts oder eben nur ein paar wenige nachziehen wollte, habe ich den Papa mit seinen kleinen einfach zusammen gelassen und bin davon ausgegangen, dass er zumindest die meisten frisst.

    Überraschenderweise hat er sie einfach weiter gehütet. Ich vermute, dass die Anwesenheit des großen Männchens die kleinen dann im "Zaum" gehalten hat und dann haben sie sich wohl einfach daran gewöhnt. Ein wenig in die Flossen gezwickt, wodurch diese in Gemeinschaft nicht riesig wurden, was den Fischen aber von der Beweglichkeit ehr gut tat, haben sie sich. Aber keinerlei* ernste Auseinandersetzungen. Die große Gruppe mit Anfangs rund 30 Tieren ist dann in 160l umgezogen.

    Zwei Männchen habe ich selbst vereinzelt (wegen Farbe und Nachzucht) und manche auch abgegeben. Die Flossen sind dann in der Regel gut nachgewachsen.

    *Ein einziges Männchen, was farblich total aus der Reihe schlug, wurde von allen gejagt und deswegen von mir einzeln gesetzt.


    Ich habe bei den Männchen nie einzeln setzen und wieder zurück setzen probiert.

  • Du hättest dann sofort den Kampfmodus. Wenn Du getrennte Geschwistermänner wieder zusammen tust.

    Wie gesagt-das mit den Haltungsbedingen verstehe ich jetzt wesentlich besser und es ist ja auch logischer.

    Das Kafi `s mehr Sozialverhalten aufbringen hat mich ja immer schon gereizt.

    Das ich jetzt kein zweites Weibchen reinsetzen kann ist mir jetzt klarer.

    Ich will keinen unnötigen Krieg im Becken.

    Für mich ergibt sich aber auch die Einstellung, das ich vom Züchter keinen Fisch erwerben sollte, da die Fische nicht ausreichend sozialisiert sind......

    Janine..ich frage Dich dann in ein paar Jahren...

  • "zu hohe" Temperaturen führen immer zu einer extrem schnelleren Vegreisung bei Bettas und anderen Labyrinthern, egal ob Fadenfische, Makropoden, etc.


    Das sollte Jedem klar sein der sich mal mit dem Einfluß von Temperaturen auf chemische und biologische Vorgänge beschäftigt hat, egal ob beim Backen oder im Chemielabor.


    Hinzu kommt das die in der Literatur angegebenen Temperaturen der Heimatgewässer nahezu von allen Aquarianern falsch interpretiert werden.


    Im Heimatgewässer beträgt die Lebenserwartung oft nicht mehr als ein gutes Jahr, d.h. die Tiere sterben aus Sicht eines Aquarianers sehr schnell.


    Wenn man also diesen rapiden Stoffwechsel mit allen Folgen nachstellen möchte, heizt man das Becken auf die Temperaturen der Heimatgewässer und wundert sich nicht, wenn die Lebenserwartung gering ist. Nix ist ohne Konsequenzen.


    Möchte man die Tiere länger pflegen, wäre es ein sinnvoller Ansatz den Stoffwechsel zu reduzieren, das klappt gut über die Temperatur, man sollte dabei aber auch die Futtermenge deutlich reduzieren.


    Leberverfettung reduziert ebenfalls die Lebenserwartung, genauso wie die abartige (-> nicht artgemäße) Einzelhaltung, speziell bei Weibchen -> Laichverhärtung.


    Wenn man dann noch keine Knalltütenzüchtungsformen hält sondern genetische halbwegs den in der Natur vorkommenden Arten identische Exemplare, sollten nur noch andere Haltungsfehler einen verkürzenden Einfluß auf die Lebensdauer haben.


    Ein wesentlicher Fütterungsfehler für Bettas etc. scheint die Gabe rote Mückenlarven zu sein.

    Totfutter ist häufig sehr belastet durch Schadstoffe und Keime, Lebendfutter soll nicht selten zu inneren Verletzungen durch die Beißwerkzeuge führen und ist ebenfalls aufgrund der Haltungsbedingungen oft schadstoff- und keimbelastet.


    Bei schwarzen Mückenlarven, die in Brennnesseljauche gezogen werden, entwickeln sich Diskussionen, obwohl es dort nur um Nitrat geht, was sich super durch abspülen und kurzes zwischenlagern in Leitungswasser beseitigen lässt.


    Bei Schlammbewohnern wie Tubifex und roten Mückenlarven, die oft in schwermetallhaltigem Schlamm mit hoher Keimbelastung leben, sind viele Leute relaxt.