Muschelblumen im Aquarium - Tipps & Erfahrungen gesucht

  • Hallo, liebe Forengemeinde *ü*


    Ich habe vorgestern, ganz zufällig, zwei wunderschöne Muschelblumen samt Ablegern im stationären Handel entdeckt & kaufen können.


    Mittlerweile sind Muschelblumen schon eine Rarität im Handel, da sie nur noch bis August? 2024 verkauft/gehandelt werden dürfen.

    Ich habe sie das erste Mal seit Ewigkeiten wieder in einem Geschäft gesehen.


    Ich habe im Geschäft einige Tipps zur Pflege bekommen & auch im Internet fand sich etwas zum Thema. Wie sind Eure Erfahrungen, wie pflegt & haltet ihr sie?


    Meine Muschelblumen hatten einige gelbe Blätter bzw. gelbe Stellen an den Blättern.

    Laut Internet deutet das auf Eisenmangel hin. Wie wirkt man dem entgegen?


    Muschelblumen soll man möglichst nur in offenen Aquarien pflegen, dies ist für mich kein Problem.


    Welche Erfahrungen habt Ihr aber in geschlossenen oder halb geöffneten Aquarien gemacht?


    Wie sieht's mit Wasser- & Raum-Temperaturen unter 18 und über 24 Grad aus?


    LG*ü*

  • Hallo,

    ja, Muschelblumen (Pistia stratiotes) sind leider auf der EU Liste der invasiven Arten gelandet und dürfen bald nicht mehr gehandelt werden.

    Was diverse Aquarianer und Teichbesitzer hoffentlich nicht davon abhalten wird, sie weiterhin zu pflegen! Bei den Teichpflanzen kriegt man sie übrigens momentan noch problemlos. und natürlich vom bekannten Aquarianer des Vertrauens ^^


    Zur Pflege - man liest oft, daß Muschelblumen in offenen Becken besser gedeihen als in abgedeckten. Das kann ich absolut nicht bestätigen! Bei mir halten und vermehren sich die Pistia jeweils in Becken mit Abdeckung, scheinbar profitieren sie von der Luftfeuchtigkeit unter dem Deckel. In den offenen Becken habe ich momentan gar keine, geht aber natürlich auch.


    Das mit dem Eisenmangel stimmt - läßt sich aber "auf Sicht" recht gut mit einem üblichen Mikrodünger beheben. Das muß nichts Besonderes sein, ein normaler "Standarddünger" der bekannten Marken reicht. Etwas gezielter geht es mit EasyLife ferro. Wenn die Muschelblumen gelblich werden, einfach in der angegebenen Dosierung Dünger zugeben.

    Die Pflanzen, die sich einmal gelb verfärbt haben, werden nicht mehr grün - aber die neu nachwachsenden dann wieder.


    Die Wurzeln der Muschelblumen kann man übrigens einkürzen, aber die werden ja nicht so lang wie beim Froschbiss. In meinem großen Becken knabbern die Prachtbarben die Wurzeln ab, das stört die Plfanze kaum (nur, wenn wirklich gar nix mehr da ist von der Wurzel).


    Das war es dann auch schon fast. Allgemein habe ich die Erfahrung gemacht, daß in meinen Aquarien immer nur entweder Froschbiss oder Muschelblume gedeiht, selten beide zusammen. Während andere Schwimmpflanzen gut mit beidem kombinierbar sind. Woran das liegt, kann ich nicht sagen, ist hier aber wirklich schon immer so - es gibt "Muschelblumenaquarien" und "Froschbissaquarien" :kanne:


    Ach so - Temperaturen. Muschelblumen mögen es etwas wärmer. Unter 18 Grad wachsen sie langsam oder gehen ein. Über 24 Grad sind dagegen kein Problem.

  • Aloha,


    bei mir wuchsen Muschelblumen noch nie, weder in diversen Aquarien noch im Teich noch in diversen Mörtelwannen im Garten. Selbst prächtige Exemplare und Jungpflanzen gehen sehr schnell ein. Vermutlich meine seltsame Aura...


    Als Eisendünger solltes Du einen möglichst gut chelatierten Dünger, z.B. Fetrilon, nehmen damit das Eisen nicht abgebaut ist bevor es die Pflanzen aufnehmen können.

    Dann sollte eine Aufdüngung zeitgleich mit dem Wasserwechsel für eine ausreichende Eisenversorgung ausreichend sein und Du sparst Dir die Messung des Eisengehaltes im Beckenwasser mit anschließender, angepasster Düngung.

  • Danke für Eure Tipps & Ratschläge..


    Ich bin mal gespannt, ob ich die Muschelblumen durchbekomme. Meine Mutti & mein jüngstes Kind sind total begeistert von diesen auffälligen Pflanzen, wäre also schade, wenn sie eingehen würden.


    Aloha,


    bei mir wuchsen Muschelblumen noch nie, weder in diversen Aquarien noch im Teich noch in diversen Mörtelwannen im Garten. Selbst prächtige Exemplare und Jungpflanzen gehen sehr schnell ein. Vermutlich meine seltsame Aura...

    Schmunzel..Das mit der seltsamen Aura halte ich für ein Gerücht..


    Ich kann mich aber gut erinnern, daß Du mir im Juni erzählt hast, daß die Muschelblumen bei Dir einfach nicht heimisch werden wollen. :(


    Aber tröste Dich, bei anderen Pflanzen hast Du ein wahnsinnig gutes Händchen.

    Keine Einzige der Pflanzen, die ich von Dir übernommen habe, ist bis jetzt eingegangen.

    So schöne kräftige Pflanzen sieht man wirklich selten.


    Oehrchen


    Bei Deiner Temperatur - Empfehlung habe ich etwas gestutzt.

    Man hat mir Muschelblumen als Kaltwasserpflanzen ans Herz gelegt, die es eher kälter als zu warm mögen.


    Im Internet fanden sich auch unterschiedliche Meinungen dazu. Wobei mir höhere Temperaturen mittlerweile eher logisch erscheinen, als kältere.. Speziell auf das Herkunftsgebiet der Muschelblumen bezogen.

  • Dann werde ich wohl die Pflanzen im Herbst/Winter aus dem Keller nach Oben holen müssen.


    Eine Muschelblume samt Ableger habe ich im Keller & die Andere plus deren Ableger in der Wohnung. Mal sehen, welche sich am besten entwickeln werden.


    Also, wenn's diese Aura wirklich gibt 😉 , dann müssen meine Axolotl eine ganz besondere Aura haben :pfeif: ^^ ..


    Die bekommen in der Regel fast alle Pflanzen platt... Ausnahmen bis jetzt: Javafarn & die Pflanzenkollektion, die ich von Stefan erhalten habe.


    Muschelblumen & Wasserlinsen werden scheinbar auch akzeptiert. 8)

  • Genau, mach doch einen Testlauf. Und gerne mal in ein paar Wochen berichten, wie die "Kellerpflanzen" sich entwickelt haben.


    Prachtbarben, Amanogarnelen sowie RedBee Garnelen sind in Bezug auf Pflanzenwuchs auch nur bedingt zu empfehlen fie Manches haben sie einfach zum fressen gern - da muß das Grünzeug entweder sehr schnell wachsend sein, oder ich muß darauf verzichten. Flipperlotus oder Blyxa japonica zum Beispiel - endet hier eingach als Fisch/Garnelenfutter....

    Und leider auch eine sehr schöne Schwimmpflanze, die schwimmende Wolfsmilch. Da habe ich kein AQ, in dem sie gedeiht, und nicht gefressen wird.

  • Flipperlotus oder Blyxa japonica zum Beispiel - endet hier eingach als Fisch/Garnelenfutter....

    Beim Flipperlotus kann ich regelmäßig beobachten, das Pflanzen die ohne Garnelen gewachsen sind teilweise stark angefressen bis fast ganz aufgefressen werden, wenn sie in ein Garnelenbecken kommen. Wenn ich die Pflanze dann bei den Garnelen lasse, werden die nachwachsenden Blätter irgendwann nicht mehr gefressen. Möglicherweise bildet der Flipperlotus dann Stoffe aus die den Garnelen nicht mehr schmecken, beim mex. Eichblatt kann ich dasselbe beobachten.

  • Neues von den Muschelblumen..


    Ich habe noch eine weitere Pflanzen mit Ablegern im Handel erwerben können.


    Die vermutlich letzte Große, wie man bedauernd hinzugefügte.


    Ich wurde von dem sehr netten Verkäufer unauffällig darauf hingewiesen, daß es sich um eine invasive Art handelt, die deshalb nur noch abverkauft werden & nicht in die freie Natur kommen darf.


    Ich bekam auch noch einige sehr nützliche Pflegehinweise & er meinte, Muschelblumen sind unkompliziert & vermehren sich prächtig.

    (Da bin ich mal gespannt 😉)


    Was sie aber scheinbar nicht mögen - sind Aquarien - Ventilatoren.

    Obwohl man Muschelblumen eine Vorliebe für Frischluft & Windbewegung nachsagt.


    Meine zwei größten Pflanzen haben mir jedenfalls die Frischluft per Ventilatoren übelgenommen & sehen an einigen Stellen fast ein wenig "verbrannt" aus :(


    Da die Axolotl jetzt die kühle Sommerresidenz im Keller bezogen haben, hoffe ich, daß sich die Pflanzen wieder erholen.

  • Ich hoffe das Du mehr Glück hast wie ich.

    Denn ich habe die Muschelblume schon zweimal erfolgreich zu Tode gepflegt.


    VG Dieter

  • mit schwimmender wolfsmilch hatte ich bislang leider in keinem becken glück, egal bei welcher beleuchtung. für die gibt's vermutlich bei mir zu wenig nährstoffe


    ähnliches vermute ich bei den muschelblumen, die in der anfangszeit im - damals noch schwach bepflanzten - 450er als einzige schwimmpflanze wucherten, dann aber immer weniger und schwächer wurden, bis sie schließlich ausstarben


    amanos sind bei mir noch nie an irgendwelche pflanzen gegangen. die suchen nur die oberflächen ab

  • amanos sind bei mir noch nie an irgendwelche pflanzen gegangen. die suchen nur die oberflächen ab

    Das kommt auf die Pflanzen an, und auf die Amanogarnelen. Aber bisher haben sie bei mir immer irgendwelche Pflanzen als fressbar entdeckt. Echinodorus bleheri zum Beispiel.


    Ein Minimum an Nährstoffen brauchen Muschelblumen natürlich. Vermutlich war in den Aquarien, wo sie so konsequent eingehen, zu wenig Nitrat? Das ist, neben Eisen, ein Nährstoff, den Muschelblumen in gewissen Maße brauchen.


    Das mit der Lüftung stimmt, mögen sie hier auch nicht. Zum Glück ist mein Aquarium lang genug, und die MB treiben in die andere Ecke, wo sie nicht direkt unter den Lüftern sind. Wie gesagt, daß Muschelblumen nicht unter Abdeckung gedeihen/ Luftzug brauchen, halte ich für ein Gerücht. eher profitieren sie von der höheren Luftfeuchtigkeit, und Wärme, unter der Abdeckung. Wodurch sie natürlich Schaden nehmen, ist die direkte Nähe zur Beleuchtung, das gibt Verbrennungen durch die abgegebene Wärme.


    So siehts bei mir aus - Farbe wirkt etwas gelblicher, als sie ist, durch die Beleuchtung und etwas eigenwillige Farbgebung der Smartphone Kamera

    muschelblumen02.jpg


    Die gelben Blattränder sind der Lüftung geschuldet, teils sind sie angeknabbert

    muschelblumen01.jpg

  • meine hatten jedenfalls damals so lange bewurzelung, daß ich gar keine anderen pflanzen mehr gebraucht hätte

    Das habe ich auch schon gehört & gelesen.

    In solchen Fällen wird dann immer das Einkürzen der Wurzeln empfohlen.


    Oehrchen


    Das sieht ja toll aus.. 👍


    Ich bin echt gespannt, ob ich meine Pflanzen durch bekommen werde.


    Der Verkäufer meinte, die meisten Wasserpflanzen brauchen keinen Dünger, wenn das natürliche Nährstoffverhältnis im Becken ausgewogen ist.


    Nitrat erwähnte er auch als wichtigen Nährstoff, der aber in den meisten gut eingefahrenen Becken auf natürliche Art & Weise vorhanden ist.

    Wer viel Lebend- & Frostfutter verwendet, kann normalerweise auf Dünger komplett verzichten, was wiederum für die Amphibien Halter besonders wichtig ist. (Das stimmt - Amphibien vertragen weder Dünger, noch Starterbakterien).


    Muschelblumen unter einer geschlossenen Abdeckung neigen zur Schimmelbildung & gehen dann dadurch wohl auch ein.

    (So habe ich es auch gelesen, aber Ausnahmen bestätigen immer die Regel).

  • ich wäre davon ausgegangen, daß durch fertigfutter wesentlich mehr pflanzen-nährstoffe eingebracht werden

    Mmmh.. kommt vielleicht auch auf die Art des Fertigfutters an..


    Ich glaube, letztendlich hinterlässt jede Art von Fütterung ihre Spuren.


    Enten & Karpfen soll man letztendlich auch nicht mehr in städtischen Parks füttern. Was immer ein Spaß für die Kinder war, ist halt nicht immer gut fürs ökologische Gleichgewicht.