Besatzfrage 200l

  • Und zu den zerbissenen Flossen - Thema war im Internet auch etwas zu finden.

    Scheinbar greifen sich die Roten von Rio sehr gern untereinander an & mobben bevorzugt ältere Tiere.

    Eine Veränderung der Wassertemperatur soll keinerlei Auswirkungen auf das Verhalten der Fische haben - empfohlen werden allerdings ausreichend Versteck- und Fluchtmöglichkeiten.

    Aus diesem Grund hatte ich auch die Rios im Verdacht. Aber das Problem kam und ging offenbar mit den prachtkärpflingen. Auch ein Hinweis der hier aus dem Forum kam, der mir weitergeholfen hat. Kann man natürlich auch alles im Internet finden und dort lese ich ja durchaus auch sehr viel. Aber dort findet man halt auch immer das genaue Gegenteil...

    Ich finde es ungemein hilfreich "richtige" Ansprechpartner zu haben, die eine Aussage auch erklären können und von eigenen Erfahrungen berichten können.

  • Kobold


    Hallo Paula,

    pünktlich mit den Silvestergrüßen an mich, kam auch eine Empfehlung für Dich mit.

    Zur Erklärung, ich habe einen langjährigen Aquarianer Dein Problem geschildert.


    Seine Antwort:

    Weniger verschiedene Arten, dafür aber eventuell die Roten aufstocken und auf ein Gleichgewicht der Geschlechter achten. Die Männchen können echte kleine Stinker sein.


    Flossenknabberei kann von daher vorkommen, ist aber nicht der Normalfall.


    Zudem werden die Roten vom Rio mit zunehmendem Lebensalter immer blasser, dies ist ganz natürlich.


    Um die Roten optisch besser aussehen zu lassen, empfiehlt sich die Vergesellschaftung mit Kupfersalmern. Die geben einen guten Kontrast & vertragen sich sehr gut mit den Roten.


    Über die Vergesellschaftung mit Neons hat er auch schon positive Erfahrungsberichte aus Aquarianerkreisen bekommen.


    Ansonsten passen die Roten wohl noch perfekt mit Garnelen & den marmorierten Panzerwelsen zusammen


    Und im Internet & in der Fachliteratur finden sich immer wieder Hinweise auf eine erfolgreiche Vergesellschaftung mit Gelben Zwergbuntbarschen.


    Vielleicht hilft Dir das ein bisschen weiter..


    Ich soll Dir noch ausrichten - weniger verschiedene Arten, weniger verschiedenartiger Besatz ist manchmal mehr, sowie optisch ansprechender und für die Fische stressfreier, sowie letztendlich gesünder.


    LG

  • IM Internet steht übrigens (u.a. beim von dir zitierten Aquarien lutter), dass Rios bis zu 27 Grad vertrage. Mehr werden sie bei mir nicht bekommen.

  • @ Wassermonster


    Hallo noch einmal,

    Unsere letzten Nachrichten haben sich zeitlich wohl überschnitten.


    Danke auch für deine vielen Ratschläge!


    Wie gesagt, seit ein paar Tagen gibt es keine neuen Flossenbisse, auch die ganze Stimmung im Becken ist entspannter. Ich habe gerade die große Hoffnung, dass sich dieses Problem jetzt behoben hat. Abwarten..

    Vielleicht kommt dann ja auch wieder mehr Farbe in die Fische, wer weiß.


    Ob es eine dritte Art geben wird und wenn ja welche, werde ich mir noch überlegen. Ihr habt mir ja gute Ideen für eine weitere Art geliefert, dabei wurde mein Interesse auch schon geweckt. Jetzt will ich es nicht direkt überstürzen, sondern als nächstes erst einmal nur schauen ob ich die Empfehlungen hier lokal bekomme

  • Im Internet war zu lesen, daß die Roten von Rio auch locker "nur" 20 Grad vertragen u.a. stand das bei Aquarien Lutter.

    Nein, dort steht "Der Rote von Rio ist ein Fisch der auch mal etwas kühlere Temperaturen um die 20°C vertragen kann." Das heißt nicht, dass er das dauerhaft verträgt, sondern, dass ihm eine vorübergehende Absenkung nicht schadet. Ob er den gesamten Winter bei 20°C verträgt, steht dort nicht. Abgesehen davon kann es im Wohnbereich auch mal auf 18°C runter gehen, was insbesondere bei energieeffizienter LED-Beleuchtung auch für die Wassertemperatur gilt.

    20 - 24 Grad Wassertemperatur ist im Sommer schwer bzw. überhaupt nicht haltbar & bedeutet doch, daß man sich für die Roten vom Rio extra noch einen Durchlaufkühler oder ein Sommer-Ausweichquartier im Keller anschaffen müsste.

    Sicher nicht, bei Lutter steht 27°C. Abgesehen davon zeigen Fische mittels Atemfrequenz und An-der-Oberfläche-hängen, dass es ihnen zu warm ist, während sie bei Unterkühlung nur inaktiv werden und dann sterben.

  • Rote von Rio dürften nach oben hin vorübergehend auch Temperaturen im Bereich von 30 Grad Celsius tolerieren.


    Doch muß man in solchen 'klimatischen' Extremsituationen, was Klaus ja auch bereits gezielt ansprach, ein ganz besonders wachsames Auge auf die betroffenen Fische (und die anderen Mitbewohner) haben.

    Und dann bestimmte Gegenmaßnahmen ergreifen:

    Zusätzlich belüften etwa. Und/oder den Filterauslauf, sofern möglich, zumindest teilweise oberhalb der Wasseroberfläche positionieren. (Und/oder) Einen Oxydator einsetzen. Häufiger größere Wasserwechsel mit kühlem Frischwasser durchführen. Die betreffenden Aquarien 'selbstkritisch' auf deren Besatzdichte hin überprüfen (- eine hohe Besatzdichte kann unter solchen Umständen durchaus 'problemverschärfend' sein).


    Wissen muß man aber, daß wärmeres Wasser eine relativ geringere (und nach oben hin zunehmend geringer werdende) natürliche Sauerstoffbindungskapazität hat als kühleres Wasser.

    Es bleibt also auch darum unverändert wichtig, die eigenen Pfleglinge in solchen Phasen ganz besonders genau im Auge zu behalten.


    Uh, 'dieser Exkurs' ist ja jetzt doch etwas lang geworden!...


    Grüße

    Frank

  • Die handelsüblichen Roten von Rio werden mit Sicherheit alles Nachzuchten aus kommerzieller Zucht sein und somit wohl auch robuster, als ihre Verwandten in Brasilien. Wildfänge werden nicht mehr gesammelt.


    Ein paar Infos zu dem Roten von Rio.


    Habitat-Foto: H. flammeus wurde kürzlich im Rio Embu-Mirim nachgewiesen, einem Zufluss des Rio Tietê in der Nähe der Stadt São Paolo.

    © Dornicke https://www.seriouslyfish.com/…/hyphessobrycon-flammeus/

    Rio Embu-Mirim - Habitat Roter von Rio.jpg


    Also bissel Strömung sollten die schon abkönnen. Zumindest kennen nachgezogenen Fische auch die Filterströmung.

    Auch ein bekannter Zierfischgroßhändler in Mitteldeutschland züchtet sie. Und die haben Schwammfilter und HMF.


    Übersetzung seriouslyfish


    "Verbreitung und Lebensraum:

    In Rio de Janeiro ist es nur aus Küstensystemen bekannt, einschließlich Flüssen, die in die Bucht von Guanabara münden, dem mittleren Rio Paraíba do Sul und dem Rio Guandu. In São Paulo gibt es Aufzeichnungen aus dem oberen Rio Tietê, einem Nebenfluss innerhalb des oberen Rio Paraná-Systems, mit Bevölkerungskonzentrationen in Ballungsgebieten östlich und westlich der Stadt São Paulo, zwischen den Gemeinden Suzano und Salesópolis bzw. um Itapecerica da Serra .


    Zeigt eine Vorliebe für kleine, flache (< 50 cm Tiefe), langsam fließende Nebenflüsse, in denen sich aquatische oder anderweitig untergetauchte Vegetation vermehrt, obwohl sie auch in Randzonen des oberen Hauptkanals des Rio Tietê gesammelt wurde. Seine Lebensräume enthalten in der Regel klares, durchsichtiges bis bräunliches Wasser und sandige Substrate."


    Die Seite gibt Temperaturen von 20 - 26 °C an.


    "Zum Verhalten und Kompatibilität:

    Es wird vielleicht am besten neben ähnlich großen Salmlern, Gasteropeleciden, Lebiasiniden, kleineren Callichthyiden- oder Harnischwelsen und nicht räuberischen, kleinen bis mittelgroßen Cichliden gepflegt. Versuchen Sie, eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von mindestens 8-10 Exemplaren zu kaufen, da diese Art temporäre Dominanzhierarchien bildet, in denen Männchen um die Aufmerksamkeit der Weibchen konkurrieren, und zeigt daher interessanteres Verhalten und eine bessere Färbung, wenn sie in Anzahl gehalten wird."


    Viele Grüße,

    Andy

  • Rote von Rio sollten - wenn sie 'gut', also nicht gerade im obersten oder untersten, artbezogenen Temperaturtoleranzbereich, eingewöhnt wurden - grundsätzlich zwischen 15 und 30 Grad Celsius 'abkönnen'.

    Im oberen und unteren Bereich natürlich nur vorübergehend.


    * Bin nur deshalb an einem solchen Tag wie heute schon um diese Uhrzeit schreibaktiv, weil ich nachher eh wieder los muß zur Arbeit. Jeder nun mal, wie er's braucht... ;-) *


    Frühe Grüße

  • Ich denke, daß die meisten Fische mehr Temperaturunterschiede abkönnen, als man Ihnen so zutraut und vermutlich ist der Einsatz von Aquarienheizungen in vielen Fällen gar nicht zwingend notwendig oder gar manchmal überflüssig.


    Mir fällt da eine Gruppe Black Mollys ein, die ganzjährig problemlos in einem unbeheizten Aquarium leben & größere Temperaturunterschiede scheinbar mühelos abkönnen - obwohl sie als extrem wärmeliebende Fische bekannt sind.


    Ich weiß, daß der Raum in dem das Aquarium steht, meistens nicht geheizt & gleichzeitig im Sommer sehr warm wird (Dachgeschoss).

    Vermutlich sinken die Temperaturen im Winter auf 15 - 18 Grad, vielleicht auch mal auf weniger & im Sommer erwärmt sich das Wasser garantiert auf weit über 30 Grad.


    Auch die anderen Fische & die Schnecken, die in diesem Aquarium leben, scheinen damit sehr gut leben zu können.


    Die Schnecken vermehren sich fleißig, ebenso die Welse & Platys und selbst die Black Mollys hatten wohl schon Nachwuchs.


    * Zum Letzteren 😉 Sonnenbad .. Augen auf, bei der Berufswahl 😉 - aber mach Dir keinen Kopf, ich habe scheinbar bei meiner auch ein bisschen versagt 🤣*



    Allen Forenmitgliedern noch ein gesundes neues Jahr 🍀

  • Von einer weiter oben erwähnten Vergesellschaftung mit Zwergbuntbarschen würde ich entschieden abraten, zugunsten der Cichliden. Brütende Paare geraten beim Verteidigen ihres Geleges und ihrer Brut gegen andere Fische schnell in Dauerstress, was bei den eh häufig labilen Tieren nicht selten vorzeitig zum Tod führt. Habe ich selbst bei A. borelli erlebt und bei A. cacatuoides auch.

  • Ich danke euch für die vielen Informationen und wünsche ebenfalls ein frohes neues Jahr!


    Ich habe gerade tatsächlich einen kleinen Fisch in meinem Becken entdeckt. Wäre ja ein Ding, wenn jetzt nach Abgabe der Prachtkärpflinge sich deren Nachwuchs zeigen würde. Vielleicht ist es aber auch ein roter von Rio... Von der Form her ist er jedoch eher schmal, farblich quasi durchsichtig. Was denkt ihr?


    Mini Red fires entdecke ich übrigens immer mehr. Vielleicht sind doch noch ausgewachsene übrig geblieben, die sich einfach weiterhin gut verstecken.


    Viele Grüße

  • Und schon kommt hier eine ausgewachsene Red fire um die Ecke, der Auszug hat sich wohl rumgesprochen :D

    Wird nicht einfach alle zu fangen, ich habe ja extra ein kleines Becken für die Red fire eeingerichte, es wuselt seit dem Auszug nur so am Boden.


    Danke Luis! Ich bin sehr gespannt! Ich wollte den nächsten Kauf ja eh nicht überstürzen, aber damit vertagt sich die Entscheidung wohl noch etwas mehr. Ich muss wohl erst einmal sichergehen ob es wirklich ein prachtkärpfling ist und wenn dem so ist, dann kann ich ja keine weitere Art einsetzen. Ich war zugegeben schon etwas scharf auf den Neuzugang. Aber Nachwuchs ist ja auch Klasse, solange es nicht wieder Probleme gibt

  • Man könnte, wenn man denn wollte, das unerwartete Auftauchen des Jungfischs auch als eine Art Bestätigung interpretieren, mit dem Dazubesetzen grundsätzlich noch zu warten.

    Zudem 'setzt' das aufwachsen-Sehen des Kleinen praktisch einen neuen Reiz. Den Du Dir ursprünglich ja von einer weiteren Fischart versprochen hattest.


    Ich an Deiner Stelle würde keine weiteren Garnelen mehr zum Umsetzen herausfangen.

    Um wirklich alle zu kriegen, müßtest Du schon das komplette Becken leerräumen.

    Das wäre doch alles viel zu aufwändig. - Wozu das alles nur?!


    Grüße vom bequemen Frank


  • Ohne ein Bild eher nichts. Auch junge Salmler sind zunächst einmal schlank und werden je nach Art später hochrückiger. Farblos-durchsichtig Jungfische sehr vieler Arten.

    Hallo!

    Das habe ich befürchtet, aber ich habe auch im Netz kein Foto von einem kleinen Rio gefunden. Auf die schnelle konnte ich kein Foto machen, aber er zeigt sich ja bestimmt wieder.

  • Hallo bequemer Frank,


    Der Reiz spielt bei einem neubesatz natürlich eine Rolle, aber mir fehlt auch optisch noch was. Im schwimmbereich sind ja nur die Rios, Geschmacksache...


    Warum sollte ich die Garnelen denn nicht umziehen lassen? Habe doch für sie extra ein Becken angeschafft und eingerichtet. Wirklich alle werde ich natürlich nicht bekommen, ausräumen werde ich es sicher nicht. Ich fange so bei Gelegenheit.

    Viele Grüße