Augenlose Copper-Axolotl

  • Hi.


    Hier mal etwas was vielleicht auch langjährige Axolotlhalter noch nicht zu Gesicht bekommen haben,komplett augenlose Copper-Axolotl.4afff412-b79e-420e-9c04-4152c69748d2.jpg


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    Wie kam es zu diesen Tieren?


    Ich habe vor einigen Jahren die Chance gekriegt ein Copper-Paar aus einer Beckenauflösung zu übernehmen,die Copper-Färbung hatte mich seit ihrem Auftauchen damals(so 2010? rum) immer sehr interessiert,ich hatte aber nie die Gelegenheit an diese Tiere zu kommen und war natürlich froh direkt ein Paar in die Hände zu kriegen und freute mich auf`s erste Gelege.

    Das wurde auch mehrere Monate später abgesetzt und ich zog einige der Eier auf,merkte nach dem Schlupf aber das bei einer der geschlüpften Larven irgendwas anders war,es waren nicht die Knopfäuglein wie bei den anderen zu sehen,ich hatte damals in Diskussionen über Copper und seine Genetik spekuliert wie wohl die doppeltrezessive Kombination Copper x Albino aussehen würde und dachte wirklich für den ersten Moment "vielleicht Albino-Augen die man(zB.ich Maulwurf :rolleyes:) noch nicht gut erkennen kann.":/


    Leider stellte sich aber heraus dass er überhaupt keine Augen hatte und ich gab der "Missgeburt" eh keine grosse Chance sich überhaupt großartig weiter zu entwickeln oder überhaupt vernünftig fressen zu können,wollte sie aber nicht zwischen den anderen Larven herausfummeln.


    ABER sie frass wie ein Scheunendrescher und wuchs so gut dass sie die erste war die ich von den anderen trennen musste und ich fürchtete dass sie sich an ihren Geschwistern vergreift.

    Na gut,wer sich so ins Zeug legt kriegt seine Chance.


    Diese Larve entwickelte sich zu dem dunkelsten Tier,die restlichen Larven wuchsen zu normalen Coppern heran.


    Ein Jahr später zog ich wieder einige Eier auf und als erneut 2 Larven ohne Augen schlüpften war mir klar dass es keine zufällige Missbildung war sondern im Erbgut der Eltern steckte,damit war zuerst mal klar dass ich von den beiden keinerlei Nachwuchs mehr aufziehe,da wohl beide mischerbig für den Gendefekt "eyeless" sind,die beiden augenlosen Larven wuchsen aber,wie schon die im Jahr davor,zügig und gesund heran.


    Tja,da wären wir also bei den Dreien.


    Die dürfen auch ihr hoffentlich langes Leben bei mir verbringen aber ich werde mich hüten noch weitere davon zu "produzieren",der Keller wird grad umgeräumt und um ein weiteres 300l-Becken erweitert wo sie zusammen mit den Eltern ungestört ihr Leben verbringen können aber ihr Erbgut aus den restlichen Tieren raushalten.


    Gruß


    Dirk

  • hallo dirk


    solche bzw ähnliche mißbildungen sind ja leider auch bei manchen - manchmal 'erzwungenen' - kreuzungen im zierfisch-bereich schon aufgetaucht, und wer weiß schon, was wirklich alles in deren genen steckt


    ich habe konnte mich gestern mit einem uni-professor, der in seinem anfängen am seh-system von lurchen forschte, über unser gemeinsames thema unterhalten. leider führten seine forschungen damals in eine andere richtung, so konnte er ebenfalls nicht auf schlüssige ergebnisse zurückgreifen. er meinte nur, daß er das - aus gründen, die wir schon angesprochen hatten - lieber vermeiden würde


    aber vielleicht würden sich dann ja gerade diese kandidaten dafür anbieten

  • meiner Meinung nach ist es gut, dass Du mit dem Gendefekt nicht weiter "produzierst"

    Was auch sonst,auch wenn sie scheinbar nicht großartig durch die fehlenden Augen beeinträchtigt sind,würde jedes weitere gezielte erzeugen solcher Defekte automatisch als Qualzucht gelten,ich würde ja mit Absicht versuchen Tiere zu erzeugen denen ein komplettes Sinnesorgan fehlt,mit dem herauszüchten von neuen Farbmorphen bin ich ja einverstanden oder verlängerte Flossen bei Fischzuchtformen(solang sie nicht hinderlich sind )aber nicht dass ich`s drauf anlege komplette Körperteile "WEG" zu züchten.


    Abnehmer gäb`s in der heutigen bekloppten Zeit bestimmt,müsst man nur als den neuesten "Heißen Scheiß" und als "Rarität" zu astronomischen Preisen anbieten,gäb sicher genug Deppen die dann rufen "BOAH!!!Sowas MUSS ich auch haben!":schreck:

  • ich habe konnte mich gestern mit einem uni-professor, der in seinem anfängen am seh-system von lurchen forschte, über unser gemeinsames thema unterhalten.

    Ach sooooo,jetzt dämmert mir so langsam warum Du "drüben" so steil auf meine roten LEDs abgegangen bist,das hat Dich einfach an der passenden Stelle gekitzelt.vain


    Ist ein spannendes Thema,bin zwar zu blöd um alles zu verstehen aber zu dem Teil dem ich folgen kann.......interessant.8)

  • Czaky


    Hallo Dirk ..


    Mal davon abgesehen, daß den Tieren die Augen fehlen - sie sehen großartig aus.


    Als Du mir von augenlosen Coppern berichtet hast, war ich irgendwie von grusligen Monstern ausgegangen - aber ich musste meine Meinung revidieren.


    Allerdings teile ich voll & ganz Deine Meinung, daß man Tiere mit diesen Gendefekt nicht weiter vermehren sollte.


    Wobei es garantiert durchgeknallte Wissenschaftler oder Freizeit - Frankenstein's geben wird, die sowas ohne Skrupel durchziehen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.


    Die Frage, ob die augenlosen Tiere fortpflanzungsfähig wären oder sind, würde sich zudem auch noch stellen.

    Aber auch das sollte man nicht ausprobieren.

  • Czaky


    Kurzer Nachtrag.. Sag mal, sind die Augenlosen alles Weibchen?


    Ich sehe keine ausgeprägte Kloake.. :hmm:


    Wenn es alles Weibchen sind, könnte theoretisch die Möglichkeit bestehen, daß der Gendefekt nur an weibliche Nachkommen übertragen werden kann und männliche Nachkommen davon verschont bleiben.


    Bei Menschen gibt es auch solch Mutationen bzw. genetische Defekte, die geschlechterspezifisch übertragen werden.

  • Ich meine mal gelesen zu haben dass Tiere die reinerbig auf eyeless sind auch unfruchtbar sind,kann mich aber auch täuschen.:hmm:


    Ja,sie wirken "weiblich" haben aber noch nie Eier gelegt,sie lebten ja auch einige Zeit mit normalen Axoltln zusammen uns selbst wenn da Paarungsstimmung herrschte wurden sie zwar von den Männchen durch die Gegend geschoben aber das heisst ja nix,machen die ja mit ALLEM wenn sie die "Pornobrille" aufhaben.:P


    Sollten sie doch irgendwann mal Eier legen(bezweifle ich zwar) werd ich das Gelege natürlich interessiert so lange in seiner Entwicklung beobachten bis das auch letzte Ei weggemümmelt ist,mehr aber auch nicht.

  • Czaky


    Unfruchtbarkeit wäre im Fall der Augenlosen das Beste, was sich Mutter Natur sich einfallen lassen könnte, auch wenn sich Deine Tiere von ihrem Handicap eher unbeeindruckt zeigen und zudem scheinbar perfekte Jäger sind.


    Vorstellbar wäre z. Bsp. ein besser Geruchssinn, was wiederum erklären würde, warum sie vorallem in Larvenalter solch "Fressmaschinen" waren.


    Ihr Sozialverhalten innerhalb der Gruppe scheint komplett unauffällig zu sein. Oder täuscht die Annahme?


    Für mich sieht das Miteinander sehr entspannt & harmonisch aus, es sind auch keinerlei Verbisse - trotz Augenlosigkeit - zu sehen.

  • Nö,täuscht nicht,"eyeless" ist eine eigenständige Mutation,ist also unabhängig vom Farbschlag vererbbar.


    Mich würd ja brennend interessieren wie es in meine Copper gelangt ist bzw. woher sie stammen,da sie aber aus einer Beckenauflösung von jemandem stammen der verstorben war ist da aber nix mehr herauszufinden.


    Da aber reinerbige "eyeless" steril sind ist der Defekt möglicherweise schon seit Generationen rezessiv unentdeckt mitgeschleppt worden und bei meiner Verpaarung(höchstwahrscheinlich Geschwister) erst dann wieder homozygot aufgetreten.

  • Du bist bisher der Einzige, der mir von diesem Phänomen oder bzw. dieser Mutation berichtet hat.. :hmm:


    Bei meinen Nachzuchten waren nie "Augenlose" dabei.


    Ich habe auch immer nur Wildlings - Nachwuchs. Es gab keinen einzigen anderen Farbschlag.


    Die Tiere meiner verstorbenen Nachbarin hatten bei den Vorgängern auch mehrfach Nachwuchs.

    Ich weiß, daß da auch Weißlinge dabei waren - aber von augenlosen Tieren war nie die Rede.


    Ich muss mal meinen Axolotl - Mentor befragen - der hält schon ca. 20 Jahre Axolotl in großer Anzahl und züchtet regelmäßig nach.


    PS. Er hatte aber mal paar Tiere, vorallem Nachzuchten mit "hässlichen Füssen" - so nennt er das.


    Ich habe die Tiere gesehen, die hatten fast sowas wie Schwimmhäute zwischen den Zehen und die Füße wirken irgendwie insgesamt etwas unförmig.


    Die Tiere fühlten sich davon nicht beeinträchtigt und sie waren auch fortpflanzungsfähig - aber ich denke, es ist trotzdem eine Art Mutation bzw. genetische Veränderung.

  • Mich würd ja brennend interessieren wie es in meine Copper gelangt ist bzw. woher sie stammen,da sie aber aus einer Beckenauflösung von jemandem stammen der verstorben war ist da aber nix mehr herauszufinden.

    Auf irgendeine Weise sind es wohl Nachkommen von Tieren , die ein Student in den 1970ern aus der Kolonie der Universtät von Indiana herausgeschmuggelt hat. Dort wurde dieses Gen 1969 entdeckt, steht alles im link. Im link wird auch dazu aufgerufen die Geschister und Eltern von augenlosen Tieren von der Fortpflanzung auszuschließen, um die Verbreitung dieses Gens zu verhindern. Dazu ist wohl jetzt zu spät.

  • cheraxfan


    Dankeschön..


    Ich konnte den Link ja nicht aufrufen und so weiß ich nun ein bisschen mehr.


    Vermutlich weiß kein Halter, welche Gene in seinen Tieren schlummern - außer einige durchgeknallte Wissenschaftler in den Laboren dieser Welt.


    Schon allein die Einkreuzung des Tigersalamanders in den Axolotl ist eine einzige Tragödie für diese Tiere - vorallem für den geringen Wildbestand an Ur - Axolotl.

  • Auf irgendeine Weise sind es wohl Nachkommen von Tieren , die ein Student in den 1970ern aus der Kolonie der Universtät von Indiana herausgeschmuggelt hat. Dort wurde dieses Gen 1969 entdeckt, steht alles im link.

    Das weiss ich,hab den link ja auch gelesen.;)


    Was ich meinte ist,die letzten Jahrzehnte,während denen ich mich mit Axolotl beschäftige ,sind mir nie irgendwelche Berichte von Augenlosen Tieren,die in Deutschland und Umgebung in Privathand zur Welt kamen,bekannt geworden.

    Scheint also das "Europa" bis dato also erstmal sauber von dem Gendefekt war,mich hätte halt interessiert von wo meine Copper stammen und auf welchem Weg sie es von Ami-Land zu uns geschafft haben,mal eben aus USA zu importieren ist ja auch nicht so ohne weiteres möglich.

    Viele Nachzuchten kamen und kommen ja aus Osteuropa zu uns(meine beiden vielleicht auch?)haben die vielleicht mal Tiere von übern großen Teich bezogen oder ist die Mutation dort unabhängig vom "orginalen Eyeless" erneut aufgetreten?:/


    Werd ich aber wohl niemals herausfinden,interessieren tät`s mich aber schon...



    Schon allein die Einkreuzung des Tigersalamanders in den Axolotl ist eine einzige Tragödie für diese Tiere - vorallem für den geringen Wildbestand an Ur - Axolotl.

    Naja,"Tragödie" ist jetzt vielleicht etwas hart formuliert,es wurden ja auch nicht direkt A.mexicanum x A.tigrinum gekreuzt,es wurden ja nur "Teile" der Keimbahn hybridisierter Embryonen in weiße Axolotl transferiert und dann durch gezielte Zucht das Albino-gen wieder rein herausgezüchtet,da steckt also nur ein sehr kleiner Anteil "Tiger" im Feld-,Wald- und Wiesenaxolotl,die dieses Gen tragen.


    Aber Schäden oder Leiden werden der im Aquarium vertretenen Axolotlpopulation dadurch ja nicht zugefügt (okay,sie sind lichtempfindlicher was bei einem dämmerungs- bis nachtaktiven Tiers ja nun nicht sooo doll ins Gewicht fällt :rolleyes:)und machen wir uns nichts vor,mit keinem der Aquarien-Lotl wird jemals versucht die natürliche Population zu erhalten bzw. wieder aufzubauen,dafür werden nicht unsere Zuchtform-Promenadenmischungen verwendet sondern Tiere aus Instituten und Einrichtungen die sich mit der Reinzucht und Erforschung dieser Art beschäftigen.

    Du würdest ja auch nicht versuchen zB. die ursprüngliche Wildpopulation des Guppys in seiner genetischen Vielfalt mit Hilfe von knallbunten Triangel-Hochzuchtstämmen aus Privataquarien wieder aufzubauen.8o

  • Was ich meinte ist,die letzten Jahrzehnte,während denen ich mich mit Axolotl beschäftige ,sind mir nie irgendwelche Berichte von Augenlosen Tieren,die in Deutschland und Umgebung in Privathand zur Welt kamen,bekannt geworden.

    Das ist bei solchen rezessiv vererbten Merkmalen nicht ungewöhnlich. Wie oft habe ich schon reine Stämme Garnelen gekauft, mit Garantie und PiPaPo, nach 2-3 Generationen Verpaarung unter sich, tauchen dann die versteckten Faben auf, die man nie, wirklich nie zur Zucht verwendet hatte. Es ist das Wesen des rezessiven Erbgangs, daß man den nie 100% unter Kontrolle hat und schon gar nicht dauerhaft verstecken kann. Vielleicht haben Deine Vorgänger in der Zucht die augenlosen Tiere einfach getötet und verschwiegen, sie würden ja sonst die normale Verwandschaft nicht mehr los.

  • Du bist der Einzigste den ich kenne, der augenlose Nachzuchten vorweisen kann.


    Im Normalfall weiß auch niemand wirklich, woher seine Tiere stammen und wenn man Glück hat, kennt man die Elterntiere und noch die Großeltern. Dann ist aber meist schon das Ende der Fahnenstange erreicht.


    Bei meinen ersten 6 Tieren habe ich die Elterntiere und auch die Großeltern gezeigt bekommen.

    Ich habe auch die Geschwister der ersten 5 gesehen. Das sechste Tier war ein "Einzelkind".


    Mein Lieblingsweibchen "Baby" ist dieses ehemalige Einzelkind.

    Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen sind z. Bsp. in dem Fall nur zwei Larven geschlüpft.


    Und "Baby" hat dann mit ca. 8 cm Körperlänge versucht ihr, gleich großes, Geschwisterchen zu verspeisen - die Verletzungen hat dieses dann nicht überlebt.


    Meine 3 anderen Tiere sind in einem Gartenteich aufgewachsen.

    Ich kenne da weder die Elterntiere, noch habe ich irgendwelche Anhaltspunkte.


    Ich weiß nur, daß die Eltern aus verschiedenen Zooläden stammen und das man sie gekauft hat, weil man sie halt lustig/niedlich fand.

    Es sollen Wildlinge, Weißlinge und scheinbar auch ein Goldalbino dabei gewesen sein. Die Geschlechter der potentiellen Eltern - ebenfalls unbekannt.


    Die Tiere meiner verstorbenen Nachbarin ließen sich auch nur geringfügig zurückverfolgen.

    Die Elterntiere irgendwo erworben, vermutlich von Privat, und eine weibliche eigene Nachzucht. Die von den Vorbesitzern als Männchen deklariert wurde.