Es ist bei mir tatsächlich so, dass ich der Meinung bin dass einige der Flusen viel zu früh geschlüpft sind. Sie waren meiner Meinung nach noch viel zu klein.
Axolotllarven(oder Kaulquappen,oder Fischlarven) schlüpfen IMMER in einem recht unfertigen Zustand,das sind anfangs recht formlose "Würste" die einfach nur dumm rumliegen,höchstens bei Störung kurz unkontrolliert durch die Gegend schiessen und die ersten Tage noch von den Resten des Dotters zehren(der Wulst in der Bauchgegend) bis sie sich überhaupt soweit weiter entwickelt haben dass die Köpfe bereiter werden und sich die Maulspalte öffnet und sie erst dann(!) anfangen überhaupt erste Nahrung aufzunehmen.
Dann waren die Flusen, welche so belagert wurden von den Artemia auch die Flusen welche gestorben sind.
Hast du direkt nach dem Schlupf schon Futter gereicht?
Immer solange warten bis die ersten Schnappversuche erkennbar sind(die Köpfe zucken kurz hoch)
Zitat
einer der wissenschafter aus einem der nachzucht-projekte zur auswilderung, der auch als einziger auf dieses thema näher eingegangen ist, hatte angeführt, es wäre kontraproduktiv, die jungtiere ständig in frisches wasser zu setzen, da dies die bildung der schleimschicht auf der haut der tiere beeinträchtigt, und gerade die es ist, die sie vor keimen schützt. 'grünes wasser' (wie es auch unsere altvorderen zur aufzucht von lebendgebärenden nutzten) wäre ideal
und das ist, wie mir ein wissenschafter am science-day erzählte (ich hab schon mal davon berichtet), auch ideal, um die daphnien im sinne des vorschlags von czaky nährstofftechnisch optimal aufzuwerten. von zusätzlicher anreicherung mit vitaminen hielt er hingegen nichts
Das umsetzen ist bei brauchbarem Ausgangswasser kein Problem,wenn die Plörre schon nach "Schwimmbad" riechend aus der Leitung kommt ist das was anderes (aber das ist bei unserem bestkontrolliertem Lebensmittel ja eher seltener der Fall).
Ich streite keinesfalls ab dass auch eine "natürliche " Aufzucht in einem eingerichteten Becken klappt aber dann muss man auch in Kauf nehmen dass es wie in der Natur zu möglichen Problemen und Verlusten kommt,ausserdem kann ich den Zustand der Larven schlecht überprüfen(kriegen sie genug zu fressen,Gesundheitszustand etc.) ist also ein bisschen "schaun wer mal wat überlebt"
Das wollen wir aber möglichst minimieren,wir wollen nur einige Larven schnell über die heikle Zeit bringen in denen das Immunsystem noch nicht so einsatzfähig ist.
Ich denke es würde auch(erstmal*) funktionieren wenn man nicht das Wasser tauscht sondern das ganze(Wasser + Larven) täglich bloss in ein neues,sauberes Behältnis kippt,das Wasser ist anfangs nicht das Problem aber wenn ich im selben Behältnis bleibe bildet sich ja ein Biofilm,ich habe also ein Mini-Aquarium dass dann erst Schritt für Schritt seine Einlaufphase durchmacht,heisst in dem Biofilm siedeln sich zuerst recht schnell Bakterien aus der Nitrosomonas-Gruppe an(und einigen anderen,ich WEISS,ich hab nur keinen Bock hier alle aufzuzählen,ich nehm die stellvertretend) und fangen an aus den Ausscheidungen Nitrit zu bilden,da es aber viel länger dauert bis die nächste benötigte Gruppe der Nitrobacter(Stellvertreter!) nachrückt um daraus Nitrat zu machen und den Stickstoffkreislauf in die Richtung zu komplettieren und ich erstmal ungiftiges Nitrat als Endprodukt erhalte und alle giftigen Stoffe(Ammoniak,Nitrit)umgehend von den Bakkis verarbeitet werden und somit nicht nachweisbar sind.
*"Erstmal" schrieb ich deshalb weil das Wasser sich ja nach und nach mit Nitrat(und Keimen) anreichern würde und höhere NO3-Konzentrationen wirken sich wiederum negativ auf`s Wachstum aus.
Zitat
PFuuuuh,das ist schon ne Menge für die erste Aufzucht.
Ich hoffe Du hast viel freie Zeit übrig.
Das folgende soll ganz bestimmt kein Angriff oder von oben belehrend sein aber ich zähl nur mal auf was ich bei anderen Aufzuchten von Anfängern erzählt kriegte und eigene Erfahrungen(ich hab damals bei meiner ersten Aufzucht auch 25(!) Larven aufgezogen,so schön und reibungslos das auch am Anfang war,ich hatte KEINE AHNUNG was das für ein zeit-und platzraubendes Mammutprojekt werden sollte)
Was glaubst Du wohl warum hier und anderenorts immer wieder Leute auftauchen die "Berge" von Axolotln anbieten die alle die erste Aufzucht überlebt haben(obwohl man doch Verluste eingeplant hatte) und nun dringend Abnehmer suchen weil nach einigen Monaten viele der anfangs begeisterten Interessenten doch schon von woanders Tiere haben oder sich nach 3 Monaten längst umorientiert haben.
Die kriechen zu dem Zeitpunkt alle auf dem Zahnfleisch weil die seit Monaten täglich,zum teil mehrere Stunden,damit beschäftigt sind die Tiere zu versorgen und die Bude mit Boxen voll steht.
Ein weiteres Problem was ich sehe,wir haben Mitte März,bis die Tiere groß genug sind und sie noch einzeln in Boxen sitzen müssen damit keine Verbisse und fehlenden Gliedmasse die Folge sind,die Junglarven sind beim futtern noch recht rabiat und die zarten Gliedmassen nicht sehr stabil und schnell mal "ab"(regeneriert zwar alles aber solange wachsen sie nicht weiter weil für die Regenration viel Energie flöten geht die sonst für die restliche Entwicklung verwurstet wird)vergeht ja noch einige Zeit,hiesse also in Deinem Fall,so Mai/Juni hast Du bei Dir 15 Boxen(sagen wir mal 40x30cm) stehen,was machst du wenn im Mai schon wieder warme Phasen kommen wo wir an den 25-30° kratzen(is ja mittlerweile auch nicht mehr ungewöhnlich),wie hälst du die alle unter 20°?
1-3 Boxen kann man ja notfalls im Kühlschrank unterbringen um die Warmphase zu überbrücken,aber 15?!?
Das sind alles so Dinge die man bei der ersten Aufzucht meist noch nicht auf dem Schirm hat,WENN mehrere Tiere aufgezogen werden sollen DANN am besten aus einem Gelege dass man im Herbst entnimmt und die Aufzucht während der kühlen Wintermonate stattfindet,dann ist es immer irgendwo in der Wohnung kalt genug für die Boxen,bei Gelegen im Frühjahr sollte man lieber auf ganz klein machen da ich sonst mit den Temperaturen echt vor fast unlösbaren Herausforderungen stehe....
Die erste Aufzucht soll Spaß machen und nicht zu "Maloche und Sorgen" eskalieren.