Wie kälteresistent sind Guppy's?

  • Hallo liebe Forengemeinde *ü*,


    wie kälteresistent sind eigentlich Guppy's?


    Auf der einen Seite werden sie als gute Gesellschafter für Kaltwasser - Bewohner empfohlen, für Temperaturen um die 15 - 18 Grad und niedriger.

    Selbst einen Bericht über eine erfolgreiche Überwinterung im Gartenteich konnte ich online finden - auch wenn das von anderen Aquarianern im Netz in Zweifel gezogen wird.


    Gleichzeitig findet man Temperaturempfehlungen ab 20 Grad und höher.


    Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

    Wie kälteresistent sind Guppy's im Allgemeinen?

    Ab welcher Temperatur würdet Ihr den Heizer anwerfen?

    Oder kann man sie auch an kühlere Temperaturen gewöhnen?


    Ich kenne einen Trupp Platys und einen Black Molly, die in einer ungeheizten Küche, in einem Aquarium ohne Heizung daheim sind und im Sommer locker über 30 Grad & im Winter um die 10 Grad problemlos wegstecken, sich sogar vermehren.

  • Hallo


    mit Guppys habe ich schon starke Verluste bei der Freilandhaltung verzeichnen müssen. So dachte ich die Tagessonne im Frühjahr reicht aus und das Wasser hatte Tagsüber schon 15-16°C. Dennoch war das für meine Guppys zu kalt. Hinzu kam womöglich noch die natürliche Nachtabsenke.


    Ich habe verschiedene Becken mit Guppys gehabt. Unbeheizt ca. 18°C und beheizt bis 26°C.


    Unbeheizt kaum Vermehrung und träge Tiere. Ab 20°C agil und vermehrungsfreudig. Jeweils gleiche Futtermengen und -sorten.


    Der Tag - Nachtwechsel der Temperaturen im Freien hat meinen Guppys nicht gefallen. Temperatur morgens 12°C abends bis 19°C an der Oberfläche.

    Bei gleichbleibend niedrigen oder hohen Temperaturen mag es gehen.


    Auch ich habe Bekannte mit großem Gartenteich und Guppys. Lange Jahre ging es gut. Vorletzten Winter Totalverlust...

    So sehr tolerant wie die Guppyhaltung beschrieben oder in aller Munde, sind sie doch nicht.


    VG

    Mirko

  • mirhai


    Danke Mirko..Seit ich die hübschen Wildguppy's von Stefan habe, lese ich natürlich wieder gezielter nach.


    Ich bin beim Lesen nur bei den Temperaturen stutzig geworden und irgendwie passte da so Einiges nicht so richtig zusammen.


    Mein eines Aquarium hat momentan 20 - 21 und das Andere steht etwas kühler und hat sich momentan auf 17 - 18 Grad eingependelt.

    Bei Letzterem werde ich da wohl mal die Heizung anwerfen müssen..Ich habe extra eine neue von Fluval gekauft.

  • nicht nur die hochzuchten. auch die südamerikaner


    eine küche mit im sommer weit über 30° hatte ich schon. den apfelschnecken hat's gefallen. eine mit um die 10° würde mich vermutlich ebenso hart treffen wie die guppys


    für solche temperatursprünge wären wohl ihre verwandten, die goodeiden, eher geeignet

  • ... das Andere steht etwas kühler und hat sich momentan auf 17 - 18 Grad eingependelt.

    Sofern die Wassertemperatur im betreffenden Aquarium nicht (noch) weiter absinkt, kann man bereits erfolgreich an 17, 18 Grad gewöhnte Guppys gut sogar über einige Monate hinweg (bis es draußen wieder wärmer wird) unverändert in diesem 'Minimal'-Temperaturbereich pflegen.

    Da ihr Stoffwechsel in diesem kühleren Wasser langsamer verläuft, sollte man während dieses Zeitraums entsprechend etwas sparsamer füttern.


    Stellt man jedoch fest, daß den Guppys solche Temperaturen auf Dauer nicht wirklich gut tun (ohne daß sie natürlich dabei 'echte Schäden' erleiden), dann erhöht man die Temperatur halt soweit, bis die Fische insgesamt agiler zu werden beginnen.

  • Hi,

    Bei einer dauerhaften Haltung im Aq. bei 20° oder knapp darunter haben bei mir Guppys die Vermehrung komplett eingestellt. Meine erste Freilandhaltung war ein freistehender Behälter, hier war ebenfalls der Tag- Nacht-Unterschied zu groß, bzw. wurde es Nachts zu kalt. Bei knapp unter 12° waren morgens alle tot. Später habe ich Guppys nur noch in vergrabenen Behältern gehalten, raus gesetzt meist im Mai bei Wassertemp. ~20°, hatte ich nie mehr spürbare Verluste, auch nicht wenn es noch mal kälter wurde. Das Einfangen meist erst im Oktober bei dauerhaften Wassertemp. unter 15°, da kriegt man die kaum. Irgendwo habe ich mal gelesen, die physiologische Grenze sei beim Guppy ~12°C, weil darunter seine Körperfunktionen nicht mehr richtig funktionieren.

  • In einem meiner Aquarien schwankt die Temperatur momentan zwischen 19 - 20 Grad, davor lag die Temperatur ziemlich stabil zwischen 20 - 21 Grad.


    Im Sommer wird's dort wesentlich wärmer.


    Das Weibchen ist derzeit wieder trächtig.


    Mein anderes Aquarium steht etwas kühler und die Temperaturen lagen jetzt immer um die 17 - 18,5 Grad, was mich heute veranlasst hat, doch zur Fluval Heizung zu greifen, um es den Guppy's & Garnelen gemütlicher zu machen.

  • Ich habe diesen Faden mal ausgegraben, weil genau diese Frage mich umtreibt: "Wie kälteresistent sind Guppys?"


    Ich bin nach der Lektüre jetzt einigermaßen beruhigt.


    Unsere Fischlein leben in einem 60 cm-Becken mit reichlich Bepflanzung und es scheint ihnen gutzugehen.

    Ich habe halt bisschen Bedenken wegen der Wassertemperatur.


    Unser Haus hat weder Klimaanlage noch Heizung. *wer weiß*

    Im Hochsommer, bei zeitweiligen Außentemperaturen von über 40 Grad (und wenig niedriger in der Nacht) stieg die Wassertemperatur auf über 30 Grad. Den Fischen hatte es offensichtlich nicht geschadet, sie vermehrten sich fleißig. Wasserpest, Froschbiss und Entengrütze wucherten und ich musste wöchentlich jeweils fast die Hälfte abschöpfen.


    Nun wird es hier langsam Winter. Die Tage werden auch in den kältesten Monaten (Juli/August) frostfrei und meist sonnig sein. Nachts allerdings sind auch mal Frostgrade von -7 Grad angesagt.


    Ich hatte mir aus einem Urlaub in Chile diese Wasserheizung mitgebracht (hier bei uns sind die unbezahlbar!):


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  • Ich denke, dass das Teil leider für mein Becken etwas kanpp bemessen ist.

    Ich habe es seit ca. 3 Wochen in Betrieb und bislang lagen die Wassertemperaturen mit seiner Hilfe zwischen 22 und 25 Grad.


    Die letzten Nächte war es aber dann doch recht kalt, mit morgendlichen Temperaturen im Haus von 11 Grad. Das Wasser hatte dann am frühen Morgen um die 19 Grad, ging aber während des Tages bis auf 21 Grad (am späteren Abend hin) nach oben.


    Gut, zur Zeit bin ich ja noch hier. Und da ich eine Frostbeule bin, füttere ich den ganzen Abend fleißig den Kamin (Aquarium steht etwa 3 m Luftlinie davon auf dem Küchentisch) und wenn's richtig kalt wird mache ich auch das Gasöfchen an. Zimmertemperatur ist damit (zumindest bis ich ins Bett gehe) "normal" um die 20 Grad.


    Jetzt bin ich aber ab Ende Juni in Urlaub. Dann wird hier keiner heizen und die Temperaturen werden im Haus in der Nacht zeitweilig in den einstelligen Bereich rutschen.


    Ich kann das Thermostat des Heizstabes noch etwas höher drehen, werde die nächsten Wochen aber mal die Min./Max.-Wassertemperaturen im Auge behalten.


    So wie ich das verstanden habe, sind kurzfristig um die 16 Grad für die Guppys verkraftbar?

  • So wie ich das verstanden habe, sind kurzfristig um die 16 Grad für die Guppys verkraftbar?

    Also ich habe Guppies (normale Allerweltsguppies) im unbeheizten Keller "Ewigkeiten" bei 15° bis 16°C gehalten ohne Probleme und inklusive Vermehrung, wenn letzteres auch langsamer.

    Unter 15° wirds dann mehr und mehr problematisch und etwa bei 12°C ist es definitiv aus.
    Deswegen kann man Guppies auch nur über die Sommermonate im Gartenteich halten, weil im Frühjahr und Herbst die Wassertemperaturen bei der Nachtauskühlung schnell mal die 12° berühren, was dann schon reicht.

  • ...Unter 15° wirds dann mehr und mehr problematisch und etwa bei 12°C ist es definitiv aus....

    Der Heizstab heizt ja. Ich kann zumindest sehen, dass er immer wieder anschaltet.

    Wahrscheinlich werden aber diese angegebenen 50 W für das ganze Becken nicht ausreichen. Den Sensor des Thermometers habe ich übrigens am entgegengesetzten Ende des Beckens platziert.


    Naja, ich werde das mal in den Wochen vor meinem Urlaub beobachten. Konnte auch noch nicht feststellen, dass die Fische sich vermehrt um den Heizstab herum aufgehalten hätten - was man ja erwarten könnte, wenn es ihnen zu kühl wäre.

  • Also ich habe Guppies (normale Allerweltsguppies) im unbeheizten Keller "Ewigkeiten" bei 15° bis 16°C gehalten ohne Probleme und inklusive Vermehrung, wenn letzteres auch langsamer.

    Unter 15° wirds dann mehr und mehr problematisch und etwa bei 12°C ist es definitiv aus.

    Vor etlichen Jahren pflegte ich zwar keine Guppies, aber einen uneinheitlichen Farbmix von 'ähnlich artigen' Papageienplaties bis in den Herbst hinein im Kübel auf dem Balkon.

    Dabei überstanden jene Lebendgebärenden auch kühlere Witterungsphasen mit (geschätzten, nicht gemessenen) Minimaltemperaturen zwischen 10 und 15 Grad ohne Verluste.

    Stellten nach ihrer ersten Herbst'erfahrung' aber die bis dahin gut funktionierende Vermehrung komplett und auf Dauer ein.


    Dabei war in der Folgezeit völlig unerheblich, wo ich die Platies jeweils pflegte. Das mit der ausbleibenden Vermehrung blieb indoor wie outdoor unverändert.

  • P.S.

    Minimaltemperaturen outdoor/indoor von 'ganz unmittelbar um die' 15 Grad sind für die Platys kein Problem.


    Wenn es dann aber über einen gewissen (mir persönlich nicht näher bekannten) Zeitraum hinweg 'ganz nah' an die 10 Grad minimal herangeht, oder die 10 Grad vielleicht sogar vorübergehend erreicht, hat das nach meinen Erfahrungen bleibende Auswirkungen auf die Vermehrung der Fische.


    Verloren hab ich damals keinen einzigen der Platys, als ich sie, wenn ich mich recht erinnere, um den 10. Oktober herum 'reinholte'.

  • Bei Guppys kann ich in puncto Temperatur zur Entspannung beitragen.


    Meine P. wingei x reticulata waren in meinen Terrassenkübeln auch zeitweilig Frosteinbrüchen (Eisheilige, Schafskälte und welche ohne eigenen Namen) ausgesetzt (Oberfläche mit dünnem Eis gefroren) und haben es schadensfrei überstanden, da am Tage die Oberfläche wieder abgetaut war. Allerdings sollte das natürlich auch die absolute Ausnahme und nicht die Regel sein! Ich will damit nur sagen, wenn Du gesunde, robuste Guppys hast, vertragen die schon einiges, man sollte es nur nicht unnötig ausreizen. Nur Umsetzen von warmen Aquarien in kalte Aquarien, das Bedarf einer längeren Anpassung um den Tieren nicht zu Schaden.

    Freundliche Grüße von der Küste und von Maik

    dem Freund der Zwergbuntbarsche, Bärblinge, kleinen Salmler und Kärpflinge


    Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.
    Gotthold Ephraim Lessing


    Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

    Matthäus 5,9

  • Ja, Papageienlaties sind in Richtung kühl toleranter als Guppies.

    Ich war jetzt eigentlich davon ausgegangen, daß zumindest Feld-Wald-und-Wiesen-Guppies vergleichbar 'kühl-tolerant' sind wie Papageienplaties.


    Guppies (KEINE Hochzuchten) hatte ich aber noch nie über 1 komplette Saison hinweg draußen. Mir fehlt da jegliche auch nur halbwegs tragfähige Erfahrung.

  • ...Stellten nach ihrer ersten Herbst'erfahrung' aber die bis dahin gut funktionierende Vermehrung komplett und auf Dauer ein.


    Dabei war in der Folgezeit völlig unerheblich, wo ich die Platies jeweils pflegte. Das mit der ausbleibenden Vermehrung blieb indoor wie outdoor unverändert.

    Das finde ich ja total spannend!


    Da lasse ich mich ja mal überraschen, wie meine Guppys auf die mehrwöchige "Kältekur" reagieren.


    Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass bei den derzeitigen Wassertemperaturen von 20 - 23 Grad (und der reduzierten Beleuchtung) die Vermehrungsrate etwas zurückgegangen ist.