Schwertträgerin tot nach Sturz in den Kies

  • Hallo zusammen,

    ich stand heute morgen zum Füttern vorm Aquarium und höre es an der Wasseroberfläche platschen.

    Ah ja, dachte ich, die Halbschnabelhechte haben Kohldampf, denn gestern Abend gab es nix.

    Doch dann sehe ich, daß meine Schwertträgerin da so herum planscht und plötzlich mit Anlauf in den Bodengrund schießt und mit dem ganzen Kopf im Kies steckt.

    Sie bewegt sich nicht mehr.

    Mit dem Kescher hohle ich den Fisch samt Kies raus.

    Sie zappelt und schwimmt ca. 1m und geht in Richtung Oberfläche und rammt sich wieder mit Anlauf in den Kies.

    Das AQ ist 65cm hoch was wieder zur Folge hat, dass Sie den Kopf im Kies stecken hat. Nun bohrt Sie sich mit gezappel noch tiefer hinein.

    2. Rettungsversuch.

    Sie bewegt sich nicht mehr.

    Keine Atmung mehr.

    Hole Sie aus dem Wasser und nach leichter Massage zuckten die Kiemen noch einmal kurz auf. Sofort in einer Schüssel mit Wasser gelegt und dann war ein 3 1/2 Jahre langes Leben vorbei.

    Ja, und nun würde ich doch gerne wissen, was war geschehen.

    Habt ihr so etwas schon einmal erlebt?

    Was kann das gewesen sein?

    Allen anderen geht es gut.

    Schnell noch Nitrit getestet, auch alles im grünen Bereich.

    Bitte um Gedankenaustausch, Ideen oder alles was zur Klärung des mysteriösen Todesfalles weiterhelfen kann.

    So beginnt kein guter Morgen 😥

    LG aus dem Neandertal

    Anja *???*

  • Hallo Anja,


    ich habe sowas nur einmal mit einer Schmerle erlebt - allerdings war/ist die Situation nicht 1 : 1 vergleichbar.


    In meinem Fall liegt der Verdacht nahe, das "Schmerli" einen Temperaturwechsel von kalt auf wärmer nicht ganz vertragen hat.

    Auch sie rammte ihren Kopf tief in den Sand & wirkte auch so sehr hektisch, bis sie plötzlich verstarb.

    Wiederbelebungsversuche waren zwecklos.


    Die beiden anderen Schmerlen verhielten sich unauffällig.


    PS. Ich kenne einen Bericht von Axolotln, wo sich ein Tier, ausgelöst durch einen Schockmoment ähnlich verhielt, wie Deine Schwertträgerin.. Allerdings überlebte es die ganze Aktion, verharrte aber teilweise über 10 Minuten komplett reglos im Becken.


    Das Ganze wiederholte sich mehrfach, trat aber danach nie wieder auf.


    Allerdings kann man leider Fische & Amphibien nicht 100% miteinander vergleichen.. :hmm:

  • hallöchen,

    mit einer Siamesischen Goldschmerle, die ich separiert habe, da sie andere Fisch angesagt hatte, ist mir ähnliches passiert.

    Da glaube ich auch, daß sie mit den Temperaturen und der plötzlichen Einzelhaft nicht zurecht gekommen ist.

    Bei der Schwertträgerin handelte es sich um eine sehr relaxen und zutraulichen Dame.

    Aber tut gut zu lesen, dass auch anderswo Phänomen dieser Art gesichtet wurden.


    Danke für dein Feedback.

    LG aus dem Urlaub

    Anja

  • Hallo Oehrchen,

    wenn das ein altersbedingtes Ableben ist, bin ich froh zu wissen, daß man auch friedlich im Bettchen sterben kann.

    Denn so etwas mit ansehen zu müssen ist nicht schön.

    Und Empathie von den anderen "Hamburgerinen" (es sind Hamburger Schwertträger) ist wohl ehr nicht ihr Ding.

    Nun, vielleicht hat mein eingreifen das Leiden ja verkürzt.

    Klar, wenn man das nicht will, sollte man sich keine Tiere ins Haus holen. ..

    Aber mir geht es auch mehr darum zu verstehen was da läuft im AQ.

    Danke auch für deinen Beitrag.

    LG aus dem Neandertal

    Anja

  • Hallo,

    sterben ist leider nicht immer friedlich, bei keinem Lebewesen. Ich erinnere mich an eines meiner Meerschweinchen, das einzige, das nicht eingeschläfert wurde (hätte den Weg zum Tierarzt nicht mehr geschafft). Das war nicht schön anzusehen....

    Allerdings gehe ich davon aus, auch bei dem Fisch, daß das Tier nichts mehr mitbekommen hat, ein kleiner Trost vielleicht.

  • Einem drängt sich tatsächlich der Eindruck auf, Anja, daß das Schwertträgerweibchen 'gezielt Harakiri' begangen hat.


    Mir ist so etwas noch nie untergekommen.

    Weder in der eigenen Praxis.

    Noch vom Hörensagen oder aus der Lektüre.


    Daß eine Art, die ja doch eher die mittlere und obere Aquarienzone bevorzugt, in einer angenommenen, extremen Streßsituation dann zuallererst nicht 'nach oben weg' zu flüchten versucht, sondern genau das Gegenteil macht, verwundert mich schon sehr.


    War Dir in letzten Tagen am Verhalten jenes Weibchens vielleicht irgendetwas seltsam vorgekommen?


    Gab es vor kurzem, ganz pauschal gesagt, größere gewollte(!), sichtbare Veränderungen innerhalb des Aquariums?


    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo Frank,

    Ehrlich das Gegenteil war der Fall.

    Letzte Woche waren wir im Urlaub, also alles per Futterautomat und nur die Nachbarn haben mal die Markise bei Regen reingeholt und gucken ob die Pumpen laufen.

    Wasserwechsel am Sonntag 40 Prozent, Wasserwerte gecheckt (vorm WW).

    War alles wie sonst auch.

    Ja, die Flucht nach unten ist wirklich ungewöhnlich auch das Sie im Kies angekommen, noch durch zappeln , sich tiefer hinein gedrückt hat gibt mir Rätsel auf. Daher auch mein Thread hier.

    Harakiri - trifft diese Aktion sehr gut.

    Oft ist man ja auch nicht dabei, wenn so ein Fisch nicht mehr will oder kann und stell abends fest- oh da fehlt ja wer und macht sich auf die Suche.

    Danke für die Antwort.

    LG aus dem Neandertal

    Anja

  • Ich hatte erst nach dem Posten meines Beitrags nach der 'natürlichen' Lebensspanne von Schwertträgern gegoogelt.

    Ein Alter von 4 oder 5 Jahren ist da anscheinend schon ein besonders guter Wert.

    (Anjas Exemplar wurde ebenfalls noch gute 3,5.)


    Ich war zuvor fest davon ausgegangen, daß solche Fische mit schöner Regelmäßigkeit deutlich älter werden können, und es auch werden.

    Ein Irrtum meinerseits, wie man sieht.

  • Hallo,

    sterben ist leider nicht immer friedlich, bei keinem Lebewesen. Ich erinnere mich an eines meiner Meerschweinchen, das einzige, das nicht eingeschläfert wurde (hätte den Weg zum Tierarzt nicht mehr geschafft). Das war nicht schön anzusehen....

    Allerdings gehe ich davon aus, auch bei dem Fisch, daß das Tier nichts mehr mitbekommen hat, ein kleiner Trost vielleicht.

    Das Sterben seiner Tiere & auch das seiner Mitmenschen bekommt man in den meisten Fällen überhaupt nicht mit.


    Bleiben wir aber bei den Tieren..


    Die Meisten meiner Tier sind auf natürlichen Wege von mir gegangen, auch ich habe einmal einen längeren Todeskampf eines Meerschweinchens miterleben müssen. Damals stand ebenfalls kein Tierarzt zur Verfügung. Trotzdem gehört das Sterben leider auch zum Leben dazu.


    Ob das Weibchen sich im Todeskampf befand oder ob etwas Anderes dieses Verhalten ausgelöst hat, was letztendlich zum Tode führte - können wir nicht nachprüfen.


    Eine Krankheit, Schockzustand oder ein Traumata kann das Verhalten ebenfalls verursacht haben.


    Es ist ein Verhalten, was nicht sehr häufig auftritt, aber so oder so ähnlich schon bei anderen Fischen & auch bei Amphibien beobachtet wurde (siehe meine Schmerle).

  • ... Oft ist man ja auch nicht dabei, wenn so ein Fisch nicht mehr will oder kann und stell abends fest- oh da fehlt ja wer und macht sich auf die Suche.

    Bis auf eine Ausnahme verschwanden alle meine in den letzten Jahren verstorbenen Fische spurlos.


    Den meisten meiner Fische, mit denen es irgendwann so langsam zu Ende geht, merkt man dies bereits im Vorfeld an.

    Ich habe allerdings nur ein einziges Aquarium. Da behält man vielleicht etwas besser den Überblick.


    Haben die betroffenen Fische im Laufe der Zeit ab einem bestimmten Punkt 'zuviel Substanz eingebüßt', fange ich sie heraus...

  • ich habe für schwertträger ebenfalls ein wesentlich höheres alter in erinnerung. das liegt aber schon lange zurück und ist möglicherweise von der zeit überholt


    das verhalten des tieres entspricht nicht einem altersbedingten dahinscheiden. das verläuft eher schleichend und weniger spektakulär


    es war aber mit bestimmtheit auch kein geplanter suicid. ich gehe davon aus, daß durch irgendetwas die steuerung des tieres durcheinandergebracht wurde, ich weiß nicht, ob man dabei von einem hirnschaden sprechen kann


    die ursachen dafür können mannigfaltig sein, wären aber vermutlich selbst durch eine laboruntersuchung nur sehr schwer abzuklären


    eine solche würde ich dennoch anraten, sollte sich der fall wiederholen

  • Ich bin gespannt, und drücke die Daumen, Anja ... ;):):thumbup:

    ... wenn es hilft wäre ich dir sehr dankbar ;)

    Mag die Hamburg nähnliche sehr.

    Da ich mein Aquarium gerne gegen den Fernseher tausche, sehe ich auch die Flöhe husten.

    Also habe ich die Tiere lieber zu früh als zu spät in Quarantäne. Und da geht dann auch keiner einfach verloren. Nur bekommt man wenn es zuende geht, es oft nicht mit, da das Leben nicht nur aus AQ GUCKEN besteht.

    Leider ruft die Arbeit auch noch ein bisschen🙃:und weg:

  • Hallo Wolfgang,

    Das mit einer Fehlsteuerung ging mir auch sofort durch den Kopf.

    Ich habe mir extra ein Mikroskop wegen der Fische zugelegt, da hier in Raum Düsseldorf + 250 km kein Tierarzt für Fische vorhanden ist. Aber das hilft mir mangels Wissen natürlich auch nicht weiter.

    Zierfische sind leider nicht so populär.

    Wohin würdest du denn einen Probanden schicken?

    Und wie? Müssen doch bestimmt gekühlt werden, die Proben.

    Male den Teufel 😈 nicht an die Wand, will keine weiteren Ausfälle 🤕.

    Danke für den Gedankenaustausch.


    LG aus dem Neandertal

    Anja

  • Anja'


    Exomed gilt als der Labor- Spezialist für Amphibien, Exoten & natürlich Fische.


    Auf deren Seite findest Du auch Informationen, wie man Proben verschickt usw.


    Normalerweise kann auch jeder ortsansässige Tierarzt die Proben zu Exomed schicken, da Exomed auch Proben von Haus- und Nutztieren untersucht.


    Früher war Exomed in Berlin beheimatet, nach dem Tod des Gründervaters ist Exomed Richtung Hannover umgezogen.

    Da mit der Universität Hannover wohl enge wissenschaftliche Beziehungen bestehen.


    PS. Nachtrag Exomed..Ich habe gerade nachgeschaut.. Marburg ist die neue Adresse.


    Auch der Internet - Auftritt ist neu gestaltet - der Alte gefiel mir deutlich besser & war hilfreicher).


    Fische werden nicht mehr erwähnt, aber das gezielte Nachfragen scheint erwünscht zu sein. Unter Sonstiges finden sich z. Bsp. auch Achatschnecken.


    Was auffällt ist der Hinweis auf die Zusammenarbeit mit Tierarzt - Praxen.

    Vielleicht ist das Einsenden über Tierärzte, der einfachste Weg - auch bezüglich der Kühlung.

  • das ist schwierig, da für manche diagnosen die probe auch nicht tiefgefroren sein darf. aber im detail bin ich dafür zu sehr laie und für einen einzelfall bedeutet das meiste auch sehr viel aufwand


    alles was mir noch einfiele: falls du einen – sehr guten - kontakt hast zur uniklinik düsseldorf


    einen parasitenbefall (o.ä.) im nervenzentrum könnte man eventuell auch dort feststellen