Wasserwechsel

  • Moin Wassermonster

    Deinen Beitrag würde ich persönlich Pro Wasserwechsel verstehen.

    Aber wenn der Filter " wohl öfters" gereinigt worden ist.....wie denn?

    Nicht das die guten Bakterien herausgespült und deshalb die Nitrifikation

    gekillt wurde.

    Der Filter ist ein Aquaball von Eheim und mittlerweile bestimmt an die 25 Jahre in Betrieb.

    Was wiederum für die gute Qualität von Eheim Produkten spricht.


    Die Filterschwämme wurden zwischendurch immer mal durch Neue ersetzt.


    Ich hätte aber trotzdem mal einen neuen Filter gekauft, dazu habe ich schon mehrfach geraten.


    Es ist zwar ein blöder Vergleich, aber mein alter Staubsauger, hat nach treuen Diensten auch nicht mehr die Leistung gebraucht, wie sein Nachfolger.

    Das habe ich aber erst so richtig gemerkt, als der Neue im Betrieb war.


    Ein Pro für den Wasserwechsel sehe ich in dem speziellen Fall nicht.

    Trotz regelmäßigen, meist 1x wöchentlichen Wasserwechsel, kam das Aquarium ins Straucheln.


    Für mich ist das eher ein Hinweis, daß wir unsere Aquarien im Blick behalten müssen und wir uns nie zu sicher fühlen dürfen, egal ob wir regelmäßig/wöchentlich Wasser wechseln oder ob wir größere Intervalle bevorzugen.

  • Das Pro für Wasserwechsel liegt in dem Fall darin, daß dieses Aquarium sonst schon viel früher gekippt wäre.

    Wasserwechsel hat auch den Vorteil, daß man sich dabei normalerweise mit dem Becken beschäftigt. Man holt ja nicht nur stumpf Wasser raus und kippt welches rein. Man schaut nach den Pflanzen, Tieren dem Filter.. Da sollten solche Sachen wie gammelnder Bodengrund eigentlich schon mal auffallen.

  • Oehrchen


    Beim Letzteren. gebe ich Dir recht, die Verschmutzung in der Tiefe des Bodengrundes hätte vielleicht schon mal früher auffallen müssen - aber oberflächlich war nichts zu sehen, da war alles sauber.


    Die Schnecken, die sonst immer ein guter Indikator sind, haben sich normal verhalten.


    Hätten die beiden Besitzer Teststreifen daheim gehabt & benutzt, wie ich es immer empfohlen habe, wäre Ihnen aber aufgefallen, daß ihr Becken - trotz regelmäßigen Wasserwechsel - ein Problem hat.


    Vielleicht haben letztendlich die Wasserwechsel auch über die schlummernde Gefahr hinweg getäuscht.


    Und Wasserwechsel können, vorallem nicht so versierte oder Standard - Aquarianer, extrem in eine falsche Sicherheit wiegen - dies ist mir jetzt im Nachhinein so richtig klar geworden.


    Denn was macht man als Erstes, wenn man mit der Aquaristik anfängt oder ein ein Aquarium nicht rund läuft, was bekommt man überall empfohlen, was ist die Standard - Auskunft - regelmäßige Wasserwechsel und im Notfall nochmal den Filter reinigen.


    Mir hat am Mittwoch zufällig eine über 60 jährige Frau erzählt, daß ihr Mann frustriert die Aquaristik aufgegeben hat, weil ständig und unerklärlich die Fische verstorben waren.


    (Das eigentliche Gespräch ging eigentlich über menschliche Betreuungsfragen und über meine Axolotl waren wir halt auch kurz bei den Fischen gelandet.)


    Ich bleibe dabei, ein Aquarium ist ein sehr empfindliches Ökosystem. Es kann Jahre, es kann vielleicht auch Jahrzehnte perfekt laufen, wenn aber nur ein Faktor nicht mehr funktioniert, sich ein kleiner Fehler einschleicht, kann Alles in Schieflage geraten.

  • Ich habe im Laufe meines Lebens alle Extreme kennengelernt ...


    Eines unserer eigenen Aquarien benötigt seinen wöchentlichen Wasserwechsel von 50% und täglichen Dünger, ein anderes sieht nach Monaten ohne Pflegemaßnahmen und ohne Dünger immer noch frisch und grün aus. Die anderen beiden bewegen sich irgendwo dazwischen. Es gibt Aquarianer, die machen alles "falsch" und ihre Becken funktionieren trotzdem, ohne dass man es sich erklären kann. Andere handeln penibel nach gegewärtigem Kenntnisstand und ihre Becken veralgen derart, dass sie jedwede Freude daran verlieren und kein Rat kann ihnen helfen.


    Jedes Aquarium ist und bleibt ein Unikat und ist nach meiner Ansicht kaum reproduzierbar. Das macht Faustregeln - wie den wöchentlichen Teilwasserwechsel - nicht obsolet, sie sind aber keine Gesetze.


    Altwasser finde ich interessant und es gibt Beispiele, die zeigen, dass es funktionieren kann. Über lange Zeit funktionierende Altwasserbecken gehen jedoch immer einher mit einem erfahrenen Besitzer, sehr geringem Besatz, großzügiger Filterung und einer Bepflanzung nach dem Prinzip der "Grünen Hölle". Und auch ein Altwasserbecken bedeutet tägliche Kontrolle, gelegentliche Filterreinigung und im Notfall auch ein Eingreifen des Besitzers mittels Wasserwechsel - es bedeutet nicht, das Aquarium sich selbst zu überlassen. Auch der Besatz ist immer zu berücksichtigen, denn die meisten Fische freuen sich sichtbar über regelmäßige Wasserwechsel.


    Anfängern würde ich immer zum wöchentlichen Teilwasserwechsel raten, weil Anfängerbecken oft überbesetzt sind, die meisten "gängigen" Fische Frischwasser bevorzugen und es für einen Neuling noch schwierig ist, mithilfe der Pflanzen, der Filterung usw. ein biologisches Gleichgewicht zu schaffen, das sich weitestgehend von allein die Waage hält und wo der Mensch nur noch minimalinvasiv einzuwirken braucht. Da fehlt einfach noch der Blick und die Erfahrung. Ein sich selbst regulierendes "Zauberbecken" ist selbst für erfahrene Aquarianer die große Kunst.


    Am Wichtigsten ist wohl, Augen und Herz stets offen zu halten das Aquarium, für das man sich entschieden hat. Die meisten Aquarianer sind sich der Verantwortung bewusst und wünschen ihren Tieren und Pflanzen nur das Beste, auch wenn sie vielleicht anders an die Pflege herangehen als man selbst es tun würde.


    Viele Wege führen nach Rom.