Corydoras napoensis Nachwuchs

  • Guten Morgen zusammen,


    dieses Mal habe ich die Eier meiner Corydoras nanus am Montagabend in eine Aufzuchtschale überführt und heute Nacht sind Sie geschlüpft :).

    Die ersten Tage leben sie ja anscheinend vom Dottersack. Für danach stehen Artemia Nauplien und Mikrowürmchen bereit.


    Ich habe aktuell auch eine Paste "EBO Youngster Grow Paste" zu Hause. Ich denke, die wäre für den Anfang (nach dem Dottersack) vielleicht geeignet? Oder macht da eher oder zusätzlich ein Staubfutter z.B. "sera Micron Nature" Sinn? Sinkt das zu Boden oder schwimmt das ewig? Ich habe einen Luftschlauch in der Schale, das Wasser ist also leicht bewegt.


    Vielen Dank und viele Grüße

    Carsten

  • Auf nakten Glas- und Kunststoffoberflächen bildet sich relativ schnell ein Bakterienrasen.

    Da die Jungfische auf dem Boden liegen haben sie direkten Kontakt. Insbesondere die feinen Barteln

    der Jungfische sind sehr empfindlich und können leicht bei einem vorhandenen Bakterienrasen einschmelzen.

    Dem kannst du entgegen wirken in dem du täglich den Glasboden abpinselst oder aber eben mit einer dünnen

    Schicht Sand. Prinzipiell kannst du deinen vorhandenen Sand nehmen. Je feiner allerdings der Sand um so weniger

    Futter kann ungefressen in den Zwischenräumen liegen bleiben und sich durch den Abbauprozeß negativ auf dein Wasser auswirken.

    Mikro und Artemianauplien sind perfekt. Zusätzlich ist auch Sera Micron gut geeignet. Manche Züchter drücken den Filterschwamm in

    den Aufzuchtbecken aus so das die Jungfische für die ersten Tage die Kleinstlebewesen aus dem Mulm aufnehmen können.

    Mit deiner Paste würde ich vorerst vorsichtig aggieren. Die Jungfische verteilen sich am Boden und nehmen das Futter auf was ihnen vors

    Maul schwimmt.

    So ganz allgemein kannst du für viele Corydoras 4 Tage von der Eiablage bis zum Schlupf und weitere 4 Tage vom Schlupf bis zur ersten

    Futteraufnahme rechnen. Ganz wichtig ist eine sparsame Fütterung um möglichst wenig bis gar kein Futter verderben zu lassen!


    Nur als Notiz am Rande ... die meisten Corydoras nanus die über den Handel angeboten werden sind keine C.nanus.

    Häufig sind es C.napoensis oder auch C.elegans. Dummerweise gibt es in der sogenannten Corydoras elegans- Gruppe

    ganz viele, sich sehr ähnlich sehende Arten so das es oft gar nicht so einfach ist die richtige Art zu identifizieren. Dazu kommt das

    durch diese häufige Falschbenennung auch die Benennung der Tiere auf im Netz verfügbaren Bildern nicht stimmt.

    Ich hänge dir ein Bild eines echten C.nanus an. Achte mal bei deinen Tieren auf die Rückenflossen- und auch Körperzeichnung.

    Die echten C.nanus kommen aus Surinam und von dort gab und gibt es extrem selten bis gar keine Importe.

    Die abgebildeten Tiere wurden vor etwa zwei Jahren importiert.


    Bei Zuchtversuchen, egal welche Fischgruppe, Gattung oder Art ... es dauert immer ein wenig bis du deinen Weg gefunden hast.

    Lass dich also von einem Misserfolg nicht entmutigen! Kurz schütteln, wieder von vor anfangen und irgendwann hast du den Dreh raus!

  • Hallo Dirk,


    vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort, das ist sehr hilfreich.

    Habe schon einen feinen Sand bestellt, der kommt heute. Das Sera Micron besorge ich auch noch.

    Macht es Sinn 4 Tage nach dem Schlupf dann auch gleich Artemia Nauplien zu füttern oder ist das zu früh? Mit der Paste bin ich dann vorsichtig, vielleicht wenn sie größer sind in einer Schale.


    Ich habe die Tiere als DNZ erworben, anbei mal ein Foto.


    Corydoras nanus.jpg


    Viele Grüße

    Carsten

  • Für mich sieht das eindeutig nach C.napoensis aus.

    Fang mal die ersten beiden Tage mit wenig Microwürmchen an.

    Wenn du die Jungfische mit einer Taschenlampe anleuchtest kannst

    du, für den Fall das eine Futteraufnahme erfolgte einen weißen Bauch erkennen.

    Nach zwei Tagen würde ich versuchen ganz wenige Artemia zu zugeben.

    Nach einer ganzen Weile, vielleicht auch erst nach dem Ausschalten des Lichts,

    leuchtest du die Jungfische erneut an und erkennst bei erfolgter Futteraufnahme ein

    rotes Bäuchlein.

  • Die kleinen sind jetzt in einen neuen Eimer mit feinem Sand und Mulm aus dem Vorfilter umgezogen. Jetzt sieht man sie zwar schlechter, aber es gibt ordentlich Gewusel im Mulm.

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    Die Mikromürmer kommen vermutlich am Dienstag. Daher würde ich dann bei Schlupf am Freitagmorgen am Montag dann mit dem sera Micron anfangen.


    Die zukünftige Behausung, falls welche durch kommen, fährt jetzt auch schon mal ein. Paar Pflanzen auf Wurzeln werden noch ergänzt. Mal schauen wie sich das mit dem Mulm entwickelt, war jetzt hoffentlich nicht zu viel. Aber ich habe den Schwamm auch gerade erst ausgedrückt...

    2.jpeg


    Kann ich den Titel eigentlich selber ändern? Nanus scheint ja nun nicht zu stimmen...

  • Hallo Carsten,

    vor ein paar Wochen ging es mir wie dir.

    Bei mir sind es C. Sterbai.

    Die ersten Eier sind mir in dem Ablaichkaten immer wieder verpilzt.

    Trotz Seemandelbaumblätter, Erlenzapfen oder Mycopur.

    Dann habe ich die Luft mehr sprudeln lassen und es klappte.

    Bei mir hängt der Kasten mit im großen Becken.

    Das Abpinseln erfolgte 2 x am Tag.

    Und ab Tag 2 wurde Staubfutter oder zerriebenes Aufzuchtfutter abwechselnd mit Artemia Nauplien gefütter. Das hatte dann zum Erfolg geführth.

    Mir gefiel aber der Ablaichkasten von JBL nicht so gut. Das Sauberhalten ging nicht gut.

    Eine Neuanschaffung musste her.

    Die Ziss Breeder Box mit 3 x Gaze half doch sehr, die Hütte sauber zu halten und nach einigen Tagen passten die Sterbais dort gut rein.

    3 x täglich Nauplien (darf leider zwischendurch arbeiten und 5 x füttern ging einfachnicht) führte zu propperen Kerlchen, ohne Ausfälle.

    Die sind nun 6 und 4 Wochen alt. Ich habe keinen Sand und die kommen mit der Gaze auf dem Boden gut zurecht, alle Barteln sind in Tackt.

    Seit 2 Wochen füttere ich immer wieder etwas von den Wels-Tabs dazu und es wird gut angekommen.

    Ich wünsche dir den gleichen Spaß und gesunden Nachwuchs.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Hallo Anja,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Früher hatte ich auch Probleme mit verpilzten Eiern, diese Mal habe ich Huminstoffpräparate ins Wasser gegeben. Ob es daran lag, keine Ahnung, aber ich hatte keine wirklichen Probleme mit verpilzten Eiern.

    Ich muss jetzt dringend die "Artemia-Maschine" anwerfen, die halten sich dann hoffentlich ein paar Stunden bis alle gefressen sind. Ich muss unter der Woche auch morgens früh zur Arbeit und abends wird es auch oft 19 Uhr, mehr als 2x füttern unter der Woche ist da echt schwierig. Aber vielleicht klappt es mit den Artemia Nauplien dann etwas "auf Vorrat". Anscheinend überleben die ja doch ein paar Stunden im Süßwasser. Da muss man dann nur die richtige Menge finden, damit die nicht absterben und das Wasser belasten.

    Bisher wird stark im Mulm gewuselt, ich hoffe da ist auch noch was Fressbares drin.

    Darf ich fragen, was Du mit dem Nachwuchs machst? Behälst Du sie? Eigentlich will ich meine nicht aufstocken, aber ich wollte doch gerne mal welche aufwachsen sehen. Ich hoffe mal, dass ich dann ein passendes zu Hause finde...

    VG Carsten

  • Hallo Carsten,

    Huminstoffe kommen per Dosierpumpe täglich mit in das Becken, und ich bilde mir auch ein, dass die die Gesundheit gefördert haben.

    Und durch die gute Verteilung auf den Tag bleibt das Wasser klar und färbt sich nicht.

    Aber gegen das Verpilzt müsste ich wohl die Dosis erhöhen , was ich im gesamten Becken nicht möchte. Läuft gerade alles soo gut 👍.

    Als Artemia nehme ich übrigens die von Algova ArtemiaVita (dekapsoliert).

    Da die Nauplien bei der Ziss Box auch ihren Weg nach draußen finden und dort schon mit Hallo empfangen werden kann ich dir keine Rückmeldung zum Überleben der Nauplien im Süßwasser geben.

    Morgens, um 18 Uhr und kurz vorm schlafen 😴 gehen sind auch meine Fütterungszeiten. Sollte dann auch bei dir reichen.


    Der Sterbai Nachwuchs ist mit 12 Tier nicht so groß, dass er nicht bei mir bleiben kann.

    Allerdings habe ich diese Woche auch Nachwuchs von 15 Nomorhamphus liemi liemi bekommen.

    Die 5 Mütter sahen aus wie Kugelfisch und haben sich beim gebären wohl die gleiche Zeit ausgesucht.

    Die werde ich zum größten Teil bei Kleinanzeigen einstellen oder zum Händler meines Vertrauens geben.

    Hier im Forum gibt es ja auch eine Rubrik um Tiere anzubieten, die werde ich parallel nutzen.

    Da ich schon 16 Adulte habe wir es sonst zu viel an der Wasseroberfläche.


    Und deine Corydoras sehen nicht so aus, als ob die keinen neuen Liebhaber finden würden.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Genau die dekapsulierten Artemia habe ich auch. Als die Corys geschlüpft sind habe ich gleich noch eine neuen Flasche bestellt, da die alte fast leer war :).


    Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Bisher hatte ich zwar schon Nachwuchs von den Kardinälen, einem Sewellia lineolata und ca. 40-50 L374, aber da habe ich nie etwas "machen müssen", dass haben die alles schön ohne mich gemacht. Bei den Corys habe ich die zum ersten Mal separat gesetzt, da die sonst keine Chance haben. Sehr spannend und interessant, so sieht man sie natürlich viel besser aufwachsen.

  • .... Ja, das ist es.

    Im Gesellschaftsbecken kommt es bei meinen auch nicht so oft vor, den Nachwuchs zu beobachten.

    Bei den erwähnten Nomorhamphus liemi sieht man es leider auch oft, daß die Jungen direkt nach der Geburt von Tante, Onkel oder Vater verspeist werden.

    Da ist man dann doppelt happy mal den Nachwuchs im Gesellschaftsbecken zu haben.

    Bericht mal weiter von deinen Corydoras.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Huminstoffe kommen per Dosierpumpe täglich mit in das Becken, und ich bilde mir auch ein, dass die die Gesundheit gefördert haben.

    Hallo Anja,
    siehst Du Vorteile darin, die Huminstoffe täglich zu dosieren außer der geringeren Verfärbung im Becken? Oder hattest du einfach nur einen Kanal an der Dosierpumpe frei :)?


    ich gebe diese wöchentlich nach dem Wasserwechsel dazu, habe aber auch schon über eine tägliche Dosierung nachgedacht.


    VG Carsten

  • Guten Morgen zusammen,


    gefühlt wuselt es jetzt etwas weniger im Eimer und ich habe heute Morgen auch zwei tote Larven beim Wasserwechsel entfernt. Es sind aber schon noch einige da. Ist sehr schwer zu beurteilen, ob die schon gewachsen sind, ich muss mir nun auch endlich eine Lesebrille für die Nähe zulegen, mit der Bildschirmbrille wird es schon unscharf :(...


    Ich wechsele morgens und abends ca. 350 ml Wasser, das ist so ca. 1/4. Jetzt nehme ich aufbereitetes Osmosewasser zum wechseln und gebe einen Tropfen Huminstoffe rein. Davor hatte ich Wasser aus dem Elternbecken genommen. Der Eimer wird mit einem Sprudelstein etwas durchgeblubbert und es ist jetzt ein Blatt mit drin.


    Die Mikrowürmchen kamen erst gestern und müssen sich nun erst vermehren. Es gibt jetzt morgens das sera Futter und abends Artemia, unter der Woche schaffe ich es leider nicht öfters zu füttern.


    Hätte Jemand "Verbesserungsvorschläge"?


    Danke und viele Grüße

    Carsten

  • cahschmidt


    Hallo Carsten..


    Ich kenne mich zwar mit der gezielten Aufzucht von Fischen nicht aus, aber ich finde die Aufzucht im Eimer ungünstig.


    Erstens sieht man nicht viel von Oben.


    Zweitens sind Eimer nicht lebensmittelecht, was sich nachteilig auf die Jungfische auswirken kann (Abgabe einer hohen Konzentration von wasserlöslichen Schadstoffen).


    An Deiner Stelle würde ich lebensmittelechte, durchsichtige Plastikboxen verwenden.


    Achte beim Kauf unbedingt auf das Symbol oder die Beschriftung "Lebensmittelecht".


    Aus der Axolotl - Aufzucht weiß ich, das frisch geschlüpfte Larven prinzipiell sehr empfindlich sind.


    Blubbersteine werden im jungen Larvenalter sehr oft nicht vertragen. Sie blubbern einfach zu stark. Eventuell musst Du noch eine schonendere Variante für Deine Welse finden.


    Und der nächste Punkt, auf dem Plastik der Kinderstube bildet sich ganz schnell ein Biofilm, den die Larven mit ihrem schwachen Immunsystem noch nicht vertragen und der Nitrit/Nitrat abgibt.


    Aus dem Grund nutzt man in der Axolotl - Aufzucht immer mindestens 2 Boxen und setzt die Zwerge täglich 1x um.

    Die benutze Box wird gründlich mit einem Schwamm & klaren Wasser geschrubbt und dann am nächsten Tag (im Wechsel) wiederverwendet.


    Vielleicht könnten diese Maßnahmen auch für die Aufzucht Deiner Larven hilfreich sein.


    LG