Hilfe! Unsere Guppys sterben!

  • Hallo zusammen :)

    Wir haben seit Dez ein 70l Aquarium.

    Bisher lief alles gut aber seit ein paar Tagen sterben unsere Guppys. Bisher sind schon 7 tot. Und weitere sehen krank aus.

    2 Neons hatten sehr dixke Bäuche daher dachte ich erst an Bauchwassersucht. Die Guppys sehen allerdings nicht dick aus.

    Aus ihnen gucken am Bauch unten was weißes raus, was wie ein Wurm oder so aussieht.

    Wenn man den „Wurm“ sieht schwimmen sie auch nur noch wenig und sterben dann meist schon am nächsten Tag.

    Anbei ein Foto von einem Guppy, dem es gestern noch augenscheinlich gut ging und heute nicht mehr.

    Was für eine Krankheit könnte er haben und was kann ich tun?

    Unseren Mollys scheint es gut zu gehen.

    Danke und liebe Grüße aus Köln.

    Yvonne

  • mirhai

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Moin Yvolution

    Was sagt denn der Nitrittest? Wieviele Fische sind (waren) denn in dem 70 Liter Becken und wie lange schon?

    Gibt es Fotos von dem "weißen Wurm" oder ist das nur Kot?

    Dann könnten es, wie Claus schon geschrieben hat, Darmflagellaten sein.


    Bilder vom Becken wären auch nicht schlecht.

  • Werte sind alle gut. Aquarium gibt’s seit dez. Im Jan sind erst 10 männliche Guppys und 7 Mollys eingezogen. Danach kamen noch 5 Neons. Nachdem 1 Neon 3 Guppys kurz nach Kauf gestorben sind, haben wir noch 4 Neons und 3 Guppys dazu geholt. Das war am 08.02. danach ging’s dann bergab mit den Guppys und 2 Neons haben diese ganz dicken Bäuche.
    2 Fotos habe ich ja schon angehängt. Jetzt sieht’s noch schlimmer aus und die anderen Guppys haben es jetzt auch. Lade gleich nochmal ein Foto hoch.

  • Werte sind alle gut. (......)

    Das heißt? Gehts genauer? Nitritpeak abgewartet?

    Guppies, Mollys und Neons sind von den benötigten Wasserwerten her schon keine gute "Mischung."

    Und die Menge an Fischen ist für die Beckengröße schon erheblich

    (Will aber nicht mit Steinen im Glashaus werfen, meine Fischsuppe ist auch nicht optimal)

    (............) Nachdem 1 Neon 3 Guppys kurz nach Kauf gestorben sind, haben wir noch 4 Neons und 3 Guppys dazu geholt. (...........)

    Wahrscheinlich keine gute Idee.


    Bilder vom gesamten Becken wären nicht schlecht

  • So bin wieder zuhause. Die ganz langen dicken “Würmer” oder was auch immer sind wohl abgefallen aber es hängen neue dünne dran. Evlt erkennt man es auf dem einen Bild beim guppy gut.
    und evtl liegt auch was davon am Boden. Irgendwie sieht’s aus als ob es sich bewegt minimal oder pulsiert. Würde dann ja auf Würmer passen? 🤷🏼‍♀️

    Und nein es ist kein Kot. Ich weiß wie der aussieht ;) die “Würmer” sind viel heller und werden sehr lang und haben dicke Stellen.

  • Hi Yvolution ,


    ich würde ebenfalls ehr auf Darmflagellaten tippen.

    Der Link kam schon mal weiter oben:

    https://www.drta-archiv.de/darmflagellaten/


    Bandwürmer hängen - soweit ich weiß - eine ganze Weile aus dem After.

    Das schaut mir ehr nach Kot aus, der eben wegen Krankheit nicht normal geformt ist. Das können richtig lange durchsichtig/weiße Fäden werden.

    Andere Parasiten lassen sich schwer ausschließen. Du hast in kurzer Zeit viele neue Fische mit möglichen Erregern ins Becken gesetzt.


    Maßnahme 1 wäre bei mir ein großer Wasserwechsel. So 50% - je nachdem wann der letzte Wechsel war.


    Temperatur erhöhen (bei den genannten Fischen würde ich mit 28° starten) soll helfen und gesund ernähren.


    Was zu den Fragen führt:

    Wie pflegst du dein Aqua? Wie oft wie viel Wasserwechsel?

    Was bekommen deine Fische zu fressen? Wie oft und wie viel?

    Wenn du schreibst 'Wasserwerte sind ok', welche Werte misst du und mit was?

    Welche Temperatur hast du?


    Kurz in die Zukunft gerichtet: Oben klang bereits an, dass dein Besatz für dein Becken nicht geeignet ist. Dem kann ich nur zustimmen. Bei der akuten Problematik hilft dir die Feststellung zwar nicht, aber du solltest auf jeden Fall in nächster Zeit keine Fische nachkaufen.

    Geh erst sicher, dass alle am Ende überlebenden Tiere wieder komplett gesund sind.

    Nutze die Zwischenzeit, um dich über deine jetzigen Pfleglinge zu informieren, um dann bewusstere Entscheidungen treffen zu können.


    VG, Janine

  • Danke für die ausführliche Nachricht. Auch danke an alle davor, die helfen wollen.

    Ich habe wirklich versucht mich gut zu informieren. Bücher gelesen, im Netz viel gelesen, im Zoohandel gefragt. Aber die Welt der Aquarien ist so komplex, dass ich glaube ich noch viel lernen muss.

    Vor allem gibt’s auch verschiedene Infos an verschieden Quellen. 🙈

    Ich habe extra nur männliche Guppys gekauft, damit sie sich nicht vermehren und unser Aquarium nicht zu voll wird. Hatte gelesen, dass Guppys gut ohne Weibchen klar kommen. Als direkt am ersten Tag 1er und dann noch 2 verstorben sind (ich hab gelesen, dass das oft vorkommt bei Fischen ausm Zoohandel wegen Überzüchtung im Nachhinein) haben wir dann welche von privat gekauft, der seriös und erfahren wirkte.
    Von den Mollys hatten wir zuerst weniger aber die waren nicht so happy, dann habe ich leider zu spät gelesen, dass es mehr Weibchen als Männchen braucht. Da wir 2 Männchen und 1 Weibchen hatten, mussten dann noch mehr Mollys her als geplant.

    Bei den Neons wurde uns gesagt, dass es mindestens 5 sein müssen, daher haben wir nochmal nach gekauft als sie nur noch 4 waren.
    So kam irgendwie eins zum andern.

    Wir haben immer mehr gemerkt wie viel mehr wissen noch nötig ist obwohl wir schon so viel gelesen haben.
    Da wir auch schon Molly Nachwuchs haben, wollten wir eigentlich paar Mollys abgeben, auch von den großen aber dann fing es mit dem Sterben der Guppys an. 😢


    50% Wasserwechsel habe ich sofort gemacht als die ersten Guppys starben. Temperatur habe ich dann auch von 24 auf 28 Grad erhöht.

    Also normal haben wir 24 Grad, wir füttern jeden Morgen so viel, dass alles in 3 bis 5 Minuten aufgegessen ist.
    Wir füttern Sera Vipan Nature Hauptfutter und wegen den Neons alle 2 Tage JBL Gala Premium tierische Flakes.
    Wasserwechsel haben wir seitdem die Fische eingezogen sind Mitte Jan 2 x 1/3 und einmal 50% gemacht. Filter wurde öfter gereinigt.


    Dass es zu viele Fische wurden war mir bewusst, war wie gesagt anders geplant.

  • Falls es dir ein Trost ist: Viele hier - einschließlich mir - haben ihren ersten Besatz auf dem Gewissen.

    Das soll es nicht gut heißen, aber die Informationslage im Aquaristik-Bereich ist leider so durchwachsen, dass man mit vermeintlich ausreichend Wissen genau in solche Probleme rennt.

    Von daher ist wichtig, was du jetzt daraus machst.


    Bekanntlich gibt es dabei nicht nur einen Weg nach Rom.

    Ich habe immer geprüft, welche Infos für mich schlüssig und glaubhaft waren, davon den Durchschnitt gebildet und versucht noch ein wenig Puffer drauf zu geben. Also lieber kleinere Fische, weniger Arten, aber größere Gruppen/Schwärme.


    Maßnahme 1 ist retten was zu retten ist.

    Du kannst und solltest vermutlich deutlich weniger füttern. 3 - 5 Minuten ist bei dem Besatz viel Zeit. Schau mal, wie viel sie in 30 - 60 Sekunden schaffen. Das reicht wirklich, auch wenn's wenig aussieht.

    Gönn deinen Fischen bei dem hohen Besatz ruhig wöchentlich 30-50% frisches Wasser.

    Den Filter hingegen solltest du nur selten reinigen oder einzelne Schwämme ausspülen. Da kommt es aufs Modell an; aber selbst kleine Innenfilter laufen wochen- und oft auch monatelang ohne Pflege gut. Ist deiner in den gerade mal 6 Wochen so oft schon stark verschmutzt gewesen, dass du reinigen musstest, dann ist das ein deutlicher Hinweis, dass was nicht stimmt (meist zu viel Futter oder zu viel Fisch oder beides). Hast du ihn nur aus Pflichtbewusstsein gereinigt, kann alles okay sein (immer mal nur einen Teil ausgespült z.B.) oder auch schon zu viel geputzt worden sein (immer alles richtig schön sauber machen, damit jeder Schwamm wie neu aussieht).


    Verrätst du noch deine gemessenen Wasserwerte?

    Ich rate einfach mal, dass dir Streifentests verkauft wurden und du gerade selbst rätseltst, welche Werte du hast. 🙃


    Zur Behandlung: Ohne sichere Ahnung gegen was man behandelt, ist es schwierig. Bei komplett angeschlagenen Bestand wie bei dir, würde ich, wenn nicht über Nacht eine Verbesserung eintritt, morgen ein Breitbandmedikament shoppen gehen, was u.a.bei Darmflagellaten hilft.

    Es gibt aber auch unterstützende Maßnahmen ohne Medis (Wasserwechsel und höhere Temperatur hast du nun schon. Du könntest noch Erlenzäpfchen, Walnuss- oder Eichenlaub sammeln und ins Becken geben; zu kaufen gibt es auch Seemandelbaumblätter. Viele schwören auf Salz - damit habe ich keine Erfahrung.)


    Ein kleines Köfferchen Tropfentests schadet auch nicht ;)

    (NO2, NO3, PH, GH, KH sind meine Basics)


    Maßnahme 2: Nutze gern das Forum zusätzlich zu anderen Quellen, um langfristig zu einem vernünftigen Besatz zu kommen. In einem eigenen Thread lassen sich viele Ideen diskutieren, wenn es allen vorhanden/überlebenden Tieren wieder gut geht.

    Da kannst du dir auch zum Futter Inspiration holen; da kann man nachbessern, aber das ist heute nicht kritisch.

  • Janine


    Ob Streifen - oder Tröpfchentest ist reine Geschmackssache.


    Früher wurde gar nicht getestet und es ging auch.


    Ich kenne einige eingefleischte Alt - Aquarianer, die bis heute weder Streifen -, noch Tröpfchentest's daheim haben und dennoch geht's deren Fischen gut - weil regelmäßige Wasserwechsel durchgeführt und die Fische intensiv beobachtet werden.


    Man sollte Aquarien - Neulinge, die eh schon durch die aktuelle Problematik durch den Wind sind, nicht noch mit den verschiedenen Testmöglichkeiten verunsichern.


    Tröpfchentest's sind für die Umwelt nicht ganz ungefährlich - siehe Warnhinweis - und müssen zudem wirklich exakt durchgeführt werden.


    Für den groben Überblick, für Anfänger und unproblematische Fische, reichen normalerweise die Streifentests vollkommen aus.


    Im Notfall kann man seine Wasserproben zusätzlich noch im Fachhandel testen lassen, ohne sich gleich einen teuren Testkoffer anzuschaffen zu müssen - mit dem man dann vielleicht eh vollkommen überfordert ist.


    Ich benutze für sogar für meine Axolotl - die schon als Exoten gelten - nur Streifentests.


    Die Streifentests sind schnell & einfach zu handhaben, auch für Anfänger verständlich und der erste & wichtigste Blick gilt eh prinzipiell den Nitrit- & Nitratwerten.


    Und wenn sich da auch nur ein Hauch von Rosa zeigt, muss man eh zur Tat schreiten & einen Wasserwechsel vollziehen.. :hmm:

  • bei dem reichlichen besatz und bei den mengen, die du fütterst, braucht es keine darm-flagellaten. auch wenn man sie noch nicht völlig ausschließen kann, halte ich sie nicht zwingend für die ursache des sterbens


    du hast schon eine menge guter ratschläge bekommen, nur wird es langsam etwas unübersichtlich. ich werde versuchen, nochmals zusammenzufassen:


    wesentlich weniger füttern - nur so viel, was im handumdrehen verschwunden ist, und auch das nur alle zwei tage - eine prise flockenfutter zwischen den fingern zerbröseln. fische kennen kein sättigungsgefühl, ihre hauptbeschäftigung in der natur ist fressen. es sind kaum jemals fische verhungert, aber schon viele an den folgen von überfütterung gestorben


    den gesamten bodengrund gründlich mit der mulmglocke bearbeiten und genau anschauen, was dabei zutage kommt. zwei große wasserwechsel (>50%) sofort, und künftig 50% jede woche


    das becken viel stärker bepflanzen, auch schwimmpflanzen. die pflanzen sind nicht nur sichtschutz und vermindern damit streß, sie verbrauchen auch nitrat


    zum testen würden für's erste tatsächlich teststreifen ausreichen. allerdings helfen die nur zur bestimmung von nitrit, und das ist hier sicher nicht die ursache. aber erfrage deine ausgangs-wasserwerte beim wasser-anbieter


    was 'eingefleischte alt-aquarianer' aus ihrer erfahrung heraus tun, hilft dir nicht weiter. deren blick bekommst du erst im laufe der zeit


    ich würde jedenfalls, solange keine stichhaltige diagnose vorliegt, keine medikamente - und schon gar nicht breitband - einsetzen. die belasten die fische noch mehr, machen eventuell erreger immun - und sind für die umwelt schädlicher als eventuelle tröpfchen-tests


    wenn sich nicht bald besserung einstellt, wäre eventuell doch ein gang zum tierarzt ratsam, wenn du was retten willst. nicht vergessen, proben des abgesaugten kots - oder was auch immer - mitzunehmen


    ob sich da wirklich etwas bewegt, kannst du aber auch vorher selbst schon in einer glasschale außerhalb des beckens, in der keine wasserbewegung herrscht, überprüfen


    darüber, wie du deinen besatz generell besser gestalten kannst, kannst du dir gedanken machen, wenn das hier überstanden ist. einstweilen würde ich keinesfalls tiere abgeben