Neues über Salamander und Axolotl

  • Kopiert und zitiert aus der Zeitung " Der Standard" (Österreich)


    Leider ließ sich der komplette Text irgendwie nicht verlinken und vermutlich dümpelt jetzt der gesamte Link irgendwo in meinem Handy rum :schreck:;(


    Ich bitte dies zu entschuldigen..




    "SALAMANDER MIT SUPERKRAFT


    Wann können Menschen endlich, was der Salamander schon lange tut: Arme und Beine nachwachsen lassen?

    Der Axolotl kann Gliedmaßen, Rückenmark und auch Teile seines Gehirns nachwachsen lassen. Forscherinnen wollen diese Fähigkeiten auch Menschen zugänglich machen


    Julia Beirer

    23. Oktober 2023, 12:00

    ,

    42 Postings


    Der Salamander hat es Elly Tanaka angetan. Die Regenerationsforscherin beschäftigt sich tagtäglich mit der Amphibie. Ihre Faszination ist durchaus nachvollziehbar, immerhin haben gewisse Salamander Fähigkeiten, von denen Menschen bisher nur träumen können. Wird ihnen etwa ein Bein abgetrennt, wächst es einfach nach. "Es gibt viele Tiere, von denen wir Menschen uns etwas abschauen können, der Salamander ist aber wohl das bemerkenswerteste von allen", sagt Tanaka zu Beginn ihres Vortrags in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.


    Dort haben sich Wissenschafterinnen und Wissenschafter eingefunden, um während eines Symposiums Hightech-Updgrades für den menschlichen Körper zu diskutieren. Tanaka arbeitet am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien.


    Axolotl, ein Salamander

    Der Axolotl ist eine Salamander-Art, und ihm gelingt schier Unglaubliches: Ihm wachsen Gliedmaßen nach.

    Getty Images

    Salamander mit Superkräften

    Ein besonders bemerkenswertes Salamander-Exemplar ist der Axolotl, ein aus Mexiko stammender Schwanzlurch, der neben abhandengekommenen Körperteilen auch Organe, sein Rückenmark und sogar Teile seines Gehirns reproduzieren kann. In Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam und Eugene Myers vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden ist es Tanaka vor einigen Jahren gelungen, das Erbgut des scheinbar unzerstörbaren Salamanders zu entschlüsseln. Seither hat Tanaka auch herausgefunden, wie der Axolotl verletztes Rückenmark repariert und Teile seines Gehirns reproduziert. Fest steht: Wird ein Körperteil abgetrennt, sammeln sich Stammzellen an dieser Stelle und bauen das Bein, Organ oder Rückenmark synchronisiert wieder auf.



    Um herauszufinden, welche biologischen Prozesse bei den Tieren einsetzen, während abgetrennte Beine in derselben Form und Größe nachwachsen, müssen den Salamandern im Übrigen auch im Labor die Beinchen abgetrennt werden. "Sie werden betäubt und verhalten sich danach normal", sagt Tanaka, "in der freien Natur fressen sie sich gegenseitig die Beine ab, sie sind es also gewöhnt."


    Ein Forscherteam um Jixing Zhong an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) hat zudem kürzlich eine Studie veröffentlicht, die den Mechanismus hinter den Selbstheilungskräften entschlüsselt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Prozess komplexer ist als bisher angenommen; sie bieten aber auch Einblick in ein potenzielles Nachwachsen von Gliedmaßen bei Säugetieren. Somit könnte die Studie weitreichende Folgen für die Regenerativmedizin bei Menschen haben.


    Hindernisse bei der Heilung

    Auch Elly Tanaka versucht herauszufinden, wie das gewonnene Wissen auf den Menschen übertragen werden kann. Insgesamt nennt sie drei Hindernisse. Eines der größten Probleme könnte etwa darin bestehen, eine große Gruppe von Stammzellen dazu zu ...."

  • Fortsetzung des Textes..


    Kopiert und Zitiert..Der Standard (Österreich)



    Eines der größten Probleme könnte etwa darin bestehen, eine große Gruppe von Stammzellen dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten, um ein menschliches Gliedmaß in Erwachsenengröße zu bilden. Doch auch die Frage nach der Entwicklung dieser Stammzellen sei bei Menschen noch nicht geklärt. "Während sich die Zellen erwachsener Salamander in Stammzellen umwandeln, scheint das bei menschlichen Körperzellen nicht so einfach zu sein", sagt die Regenerationsforscherin. Zudem steht eine dritte Einschränkung im Raum: Das menschliche Immunsystem könnte die Regeneration laut Tanaka blockieren.



    Ob es Menschen je gelingen wird, diese Hindernisse zu überwinden oder das Nachwachsen ganzer Beine inklusive Knochen, Muskeln und Nervenzellen auch in Zukunft eine Superkraft bestimmter Salamander bleiben wird, kann die Regenerationsforscherin derzeit nicht beantworten. "Theoretisch wissen wir, was getan werden muss, aber wir können noch nicht abschätzen, wie viel Technologie nötig sein wird – und auch, ob sie dann erfolgreich ist, wissen wir noch nicht." (Julia Beirer, 23.10.2023)"


    Ich danke Julia Beirer und der Zeitung "Der Standard" für den sehr interessanten Artikel/Bericht.

  • Sehr interesanter Artikel! Danke für's Posten.


    Meine Gedanken gingen weiter - kann ich, wenn ich Gliedmaßen nachwachsen lassen kann, dies nicht auch mit Organen machen? Der Axolotl kann Teile seines Gehirns reproduzieren? Möchten wir mal wieder den Tod besiegen?


    Wer wird sich das leisten können?


    Ich fände es schön, wenn es bei Kindern viel einfacher wäre, das zu verwirklichen, sie sind ja noch im Wachsen.

  • Mintika


    Ja, es geht den Forschern wohl auch um eine gewisse "Unsterblichkeit" bzw. auch um das Beheben von gewissen Krankheiten, wie z. Bsp. Epilepsie, Multiple Sklerose, Parkinson usw. und auch psychischen Erkrankungen aller Art.


    Weiterhin ist wohl das Ziel auch Querschnittsverletzungen und Schädelbrüche rückgängig zu machen.


    Ebenso ist man daran interessiert, Amputationen "rückgängig" zu machen und z. Bsp. Nieren, Herzen neu wachsen zu lassen.


    Ich verstehe zwar den wissenschaftlichen Ansatz und ich möchte auch keinen der Forscher zu Nahe treten, aber ich finde sie erwarten und erhoffen zuviel.


    Auch Axolotl sind sterblich..Bei falscher Haltung ist Nierenversagen, Bauchwassersucht eine der häufigsten Todesursachen.

    Auch verkümmerte Kiemenäste, aufgrund von Problemen bei der Haltung, regenerieren sich kaum oder nur ganz langsam.


    Einigen Tieren wachsen nach einem Biss oder einer Verletztung, die Gliedmaßen nicht oder auch falsch, verkürzt oder verstümmelt nach.


    Das liegt wohl daran, daß nicht alle Gliedmaßen gleichmäßig abgebissen oder verletzt werden. Schon allein ein Stückchen Knochen, welches noch herausragt, kann die Heilung verhindern oder verändern.


    Einige Tiere neigen auch zu unerklärlichen Abszessen oder einer Art Krebs.


    Und wenn man allein an mein Pech dieses Jahr denkt..6 Jungtiere verstorben und nur wenige Monate später meine 5 adulten Nachzuchten von 2021 und 2022.. Ursache: vermutlich belastetes Frostfutter und das unentdeckte Ableben eines der Jungtiere..

  • Mintika


    Ich hänge mal Teil 2 dran..


    Das u.a. im Bericht erwähnte & gelobte Labor in Dresden bekommt, wie die meisten Labore, von der Wissenschaft viel Anerkennung - gleichzeitig laufen die Tierschützer fast Amok.


    Ich kann mich an einen Artikel erinnern, da ging es um unnötige Experimente an Axolotl und kritisiert wurde damals auch u. a. das Dresdner Labor.


    Auch die Universität Hannover, die sehr viele Labor - Axolotl hält, sieht sich wohl ebenso regelmäßig harter Kritik von Tierschützern ausgesetzt.


    Im deutschen Axolotl - Forum sind einige Forscherinnen der Universität Hannover aktiv und geben teilweise auch ihr Fachwissen weiter, vorallem wenn es um Krankheiten und Bissverletzung geht.


    Ich kann zwar das Axolotl - Forum aufgrund meiner sehr schlechten Erfahrungen und der chronischen Überheblichkeit der Moderatoren niemanden empfehlen, aber über Krankheiten, Verletzungen und Metamorphose habe ich dort durchaus viel gelernt.


    PS. Experimentiert wird übrigens nur an und mit weißen Axolotln, den sogenannten Weißlingen.

    Sie sind die Laborratten unter den Axolotln und wurden extra zu diesem Zweck gezüchtet - durch die Einkreuzung des Tigersalamanders (wie schon öfters erwähnt).

  • wenn dir wieder mal ein link abhanden kommt, frag doch google


    https://www.derstandard.at/sto…-beine-nachwachsen-lassen


    wissenschafter sind, wie die geschichte zeigt, meist vor allem in bann gezogen von der 'machbarkeit'. die folgen davon, und wie das in anderen händen dann angewandt wird, interessiert sie meist nur am rande

  • wenn dir wieder mal ein link abhanden kommt, frag doch google


    https://www.derstandard.at/sto…-beine-nachwachsen-lassen


    wissenschafter sind, wie die geschichte zeigt, meist vor allem in bann gezogen von der 'machbarkeit'. die folgen davon, und wie das in anderen händen dann angewandt wird, interessiert sie meist nur am rande

    Ich habe mehrfach Google befragt, aber scheinbar hattest Du als Österreicher bei einer österreichischen Zeitung einfach mehr Glück... 😉 Dankeschön..

  • Zitat

    wissenschafter sind, wie die geschichte zeigt, meist vor allem in bann gezogen von der 'machbarkeit'. die folgen davon, und wie das in anderen händen dann angewandt wird, interessiert sie meist nur am rande


    Du verallgemeinerst das aber sehr. Natürlich sind wie immer, die negativen Beispiele präsent, die positiven nimmt man als selbstverständlich hin, die erscheinen in keiner Schlagzeile.

  • Hallo, Leute ! Spannender Thread auf jeden Fall. Man lernt immer noch was dazu. Habe just einen Bericht

    über den Chinesischen Riesensalamander gelesen, beachtlich, der größte heute vorkommende Schwanzlurch !

    Erwachsene Tiere wiegen sage und schreibe 25 - 30 kg. ! und haben eine Länge von ca. 1,2 Metern.

    Lat. Andrias davidianus.. / Die Geschlechtsreife tritt wohl mit dem 5. Lebensjahr ein und das Riesentier kann über

    60 Jahre alt werden. Eine UR - Amphibie ! Euch einen schönen Nachmittag- hier mal wieder Regen.:)