Nitrat zu hoch.

  • Hallo meine Lieben Mitaquarianer 🤗


    ich hab ein riesengroßes Problem.
    Ich war im Urlaub und meine Urlaubsvertretung hat ausversehen meinen futterautomat ins Wasser fallen lassen und das ganze Futter drinnen lassen. Kam gestern zurück und hab heute früh einen WW gemacht. Heute Abend habe ich mal meinen Wert gemessen und es war knalle Pink(Tröpfchentest) hab gleich wieder einen we von 80% gemacht und wollte jetzt mal fragen ob ich mein Nitrax- schwamm auch ca. einen Monat vor Wechsel wechseln kann. Oder ob der erst aktiviert wird um richtig zu wirken. Bzw ob bis er wirkt nicht alles zu spät ist. Ich werde morgen nochmals einen 80%tigen WW durchführen und dann mal schauen.

    Lg Basti.

  • Hallo Basti,

    du machst das genau richtig. Große Wasserwechsel, und alle Stoffe verdünnen, bis sie wieder im vernünftigen Bereich sind. Wie geht es denn den Aquarienbewohnern nach der Aktion?


    Den Filter würde ich ausspülen, aber nicht zuuu gründlich - nur so, daß er gut durchlässig ist. Bodengrund auch reinigen. Nicht alles auf einmal - auf zwei Einsätze aufteilen.

    Sowas wie Nitrax Schwämme verwende ich nicht - aber vermutlich kannst du den Schwamm einfach wechseln, es werden ja noch andere Filtermedien vorhanden sein. Ich finde nur, die Nitatenteferne, Aktivkohle etc Filtermedien machen mehr Ärger, als daß sie nutzen. Nitrat an sich ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, warum sollte man den mit Gewalt rausfiltern (zuminddest in einem bepflanzten Aquarium).

    Dein derzeit extrem hoher Nitratwert ist ja nicht isoliert zu betrachten - das ganze Wasser ist mit allen möglichen Abbaustoffen und organischen Material belastet, da ist Nitrat noch das harmloseste.


    Insofern, Wasserwechsel ist die absolut geeignete Maßnahme, um die Sache wieder ins Lot zu bringen :thumbup:

  • Hey hey. 👋🏼


    Also erstmal danke für die ganzen antworten.
    meinen Bewohnern gehts es soweit wieder besser. Die roter von Rio haben wieder Farbe bekommen (waren ganz schön blass) mein Wert war heute Morgen wieder wesentlich besser als gestern. Jetzt rosa statt Knall pink. Ich werde heute nochmals einen WW durchführen und alles weitere beobachten. Leider hab ich kein weiteres Becken in dem ich einfach mal so knapp 60 Fische unterbringen kann.


    Zu den Filtern: ich hab halt ein Juwel Aqua mit boiflow Filter und an sich finde ich den gar nicht so schlecht. Vorallem weil ich nur gutes von dem Filter gehört habe. 🙈


    Lg Basti.

  • Hallo Basti,

    super, daß es den Fischen wieder besser geht. Tip für eventuelle zukünftige Notfälle: Außer Wasserwechsel hilft oft auch Belüften, mit Sprudelstein und einer kleinen Luft/Membranpumpe - oder mit Aufsatz am Filter. Den gibt es für den Bioflow Filter zu kaufen, das ist ein Ansatzstück mit Luftschlauch dran, an dem man oben die Luftzufuhr regeln kann.


    Der Filter ist vom Konzept her sehr gut. Die Filtermedien darf man aber, wie bei allen Anbietern, in Frage stellen. Für die normale Aquarienfilterung reichen neutrale Medien wie Keramik, grobe und feine Filtermatte aus.


    Solche Spezialschwämme kann man gezielt einsetzen bei Problemen - als Dauereinsatz finde ich sie nicht sinnvoll. Sie binden zum Beispiel auch Pflanzennährstoffe. Und nicht nur das, oft gibt es nach einer Weile eine Rücklösung, und die Stoffe werden ungeplant wieder frei.


    Aber jetzt schau erstmal, daß du dein Aquarium wieder in einen guten Zustand mit fitten Fischen bringst, alles andere kannst du dir in Ruhe überlegen/dich dazu belesen.

  • Hallo Oehrchen ,

    Danke für deine Antwort.


    Ich weiß nicht ob du den bioflow Filter kennst von Juwel, aber wenn ich die Aktivkohle und Nitratx weglassen soll, soll ich dass dann alles frei lassen und nur die blauen Schwämme und die Watte reinmachen? Wenn ja reicht des wie in der Angabe oder soll ich mehr von den blauen reinmachen ? Also um den Platz auszufüllen. Ich hab auch diesen Korb mit den groben Steinen drinnen. Der hält ja nach Angabe ein Jahr.


    Lg Basti.

  • Hallo,

    den Filter kenne ich recht gut - aber dein Aquarium nicht :) Es kommt auf den Besatz, die Besatzdichte, die Bepflanzung usw an.

    Wenn du den Nitrax Schwamm durch eine der blauen Filtermatten ersetzt (eher die grobe - setzt sich nicht so schnell zu) wird aber nichts passieren, außer, daß du auf Dauer Geld sparst ;)


    Wenn zum Beispiel viele Fische, eher wenige Pflanzen, und ein nicht so großes Wasservolumen vorhanden sind, braucht es mehr Filtermaterialien, wo die Nitrifikation gebündelt stattfinden kann. In einem moderat bis normal besetzten Aquarium kann man problemlos auch Schwämme weglassen.


    Die Steinchen sind übrigens auch wieder aktives Filtermaterial - Zeolith.


    Die Umwandlung von Stoffen findet im Aquarium (zum Glück) nicht nur im Filter statt. sondern auch im Bodengrund, und auf allen Oberflächen. Pflanzen, Deko, Scheiben - sind alle mit einem Biofilm besiedelt, da werden auch Abfallstoffe umgewandelt, zum Beispiel Ammonium/Ammoniak (aus Fischausscheidungen) über Nitrit zu Nitrat. Im Filter passiert das Ganze etwas gebündelter, weil da die Ströumung und die Besidlungsflächen optimal sind für die Bakterien, die die Umwandlung machen.

  • Basti


    Schön, daß es Deinen Fischen besser geht 👍


    Aber für eventuelle Notfälle und Krankheiten muss man als Aquarianer immer gerüstet sein, dazu gehört auch ein Sortiment an lebensmittelechten Plastikboxen in verschiedenen Größen in den man kranke Fische, Neuankömmlinge hältern oder Fische evakuieren kann.


    Ein täglicher Wasserwechsel bei Boxenhälterung ist natürlich Pflicht, Sprudelsteine sind ganz praktisch und bei erkrankten Tieren empfiehlt sich zudem die tägliche Desinfektion der Boxen, plus heiß ausspülen - das bedeutet, man sollte immer mindestens 2 Boxen gleicher Größe vorrätig und griffbereit haben.


    Sehr gute lebensmittelechte Boxen bekommt man übrigens bei Jysk (ehemals Dänisches Bettenlager) und bei Hornbach. Hornbach führt z. Bsp. auch lebensmittelechte Boxen in 80 cm Länge.


    Bitte immer auf das Lebensmittelechtheitszeichen an oder unter den Boxen achten .. Symbol: Weinglas & Gabel.


    Zu dem von Dir verwendeten Filter kann ich nicht viel Persönliches sagen.


    Mir wurde von ihm immer abgeraten. Er gilt weitläufig als grottenschlecht, hässlich und besonders störanfällig.


    Der Vorbesitzer meines Juwel Aquariums war mit dem Original - Juwel - Filter total unzufrieden und hat diesen nach kurzer Nutzungsdauer durch einen Eheim - Ausfilter, sowie anfänglich auch durch einen Eheim - Aquaball ersetzt.


    Und im Handel ist man zwar von den Juwel - Aquarien, aber nie 100 % ig vom eingebauten Filter überzeugt gewesen - zuviele Beanstandungen, Reklamationen, Probleme.


    Nur hier im Forum habe ich bisher positive Meinungen und Erfahrungen über Juwel - Filter gelesen.


    Von daher vielleicht am Besten noch paar Tipps & Tricks von den Nutzern dieses Filters zusammentragen.. gamer *coffee*

  • Hallo Basti!

    Meine Vorscheiber haben ja schon alles zu Deinem Problem gepostet.

    Ich möchte etwas zum BioFlow schreiben.

    In meinen BioFlow M habe ich die untere "Kammer" mit einen Beutel sera Siporax bestückt.

    Darüber in der oberen "Kammer" zu unterst einen feinen blauen Schwamm, darüber einen

    ehemaligen Cirax Korb, der mit ca. 15 Erlenzäpfchen gefüllt ist (wechsel ich alle 2 Wochen)

    Über dem Korb ist ein grobporiger Schwamm und zu oberst so ein Filterwattepad, allerdings nicht das teuere Originale. Letzteres wird bei jedem wöchentlichen Teilwasserwechsel erneuert.

    Damit fahre ich super, dass Wasser ist klar.....bis auf den gewünschten, leichten Bernsteinlook durch die Huminstoffe aus den Erlenzäpfchen

    Nitrit ist immer bei 0, die anderen Wasserwerte sind auch bestens.

    Der Nitraxschwamm ist überflüssig, das Cirax hält länger als 1 Jahr, wenn es hin und wieder mit Aquarienwasser gespült wird

    Weiterhin alles Gute für Dein Aquarium und dessen Bewohner!

  • Basti


    Aus meinem privaten Umfeld kam noch der Hinweis, daß Du bitte auch flache, für den Kühlschrank taugliche Boxen bereithalten sollst.


    Einige Verletzungen und Erkrankungen machen ein Salzbad oder auch Schonung im Kühlschrank erfolgreich - auch dafür sollten immer geeignete Boxen a mindestens 2 - 3 Stück pro Größe bereitstehen.


    Es gibt auch Aquarianer, die schaffen sich für solche Fälle sogar extra Kühlschränke an.


    Natürlich hat nicht jeder ein Haus und nicht jeder Mieter hat einen Kellerraum, wo auch noch ein Kühlschrank reinpasst.


    Aber im Notfall gibt's sicherlich auch Lösungen im Familien - oder Freundeskreis.


    Eines meiner Axolotl ist momentan zur Kühlschrank - Kur bei meinem ältesten Kind. ^^

  • Okay perfekt. Vielen Dank für eure ganzen nützlichen Antworten.


    Ich nehm gerade mein WW vor und tausche heute den nitrax gegen einen grobporigen blauen Schwamm. Meine Aktivkohle Schwämme mach ich auch raus und lass den Platz so wie er ist. Vielen Dank euch ehrlich 🤗🤗


    und ja ich werde mir aufjedenfall Quarantäne boxen zulegen. bekomme nächste Woche von einem Kumpel ein Mini Aqua. Rund 20l geschenkt. Ist erstmal ein Anfang.

    Lg Basti 🤗🤗

  • 180l und 32 eher nicht so große Fische, nicht die Welt.


    Wassermonster


    Wozu die Boxen für den Kühlschrank? Zum Erlösen? Wüßte sonst nicht, wieso man die für Fische braucht.


    Ich habe diese Santos Boxen von OBI, weiß nicht, ob es was günstigeres gäbe. Ich bin zufrieden, sie sind aber nicht UV-echt, also nach einen halben Jahr in der Sonne brechen sie ;) Gibt auch Deckel dazu.

  • von welchen fischen reden wir hier? in #6 waren es noch "knapp 60". und was ist "nicht so groß" ?


    es hat wenig sinn, alle fische in eine - noch kleinere - quarantänebox zu verfrachten. sieh zu, daß du die wasserwerte im becken wieder in den griff bekommst


    der kühlschrank hat für die meisten unserer fische wenig sinn. das ist eine axolotl-geschichte - und mir selbst dort nur begrenzt nachvollziehbar


    aktivkohle verwendet man sinnvoller weise - und nur dann - kurzfristig nach einer medikamenten-behandlung, um die reste rauszufiltern. in allen anderen fällen, vor allem in einem becken, in dem schon lange nicht wasser gewechselt wurde oder das aus anderen gründen stark belastet ist, kann sie auch kontraproduktiv sein, weil sich der osmotische druck sehr rasch ändert


    ein foto vom becken wäre interessant

  • w4tel


    Bei erkrankten Axolotl ist die Kühlschrank - Kur üblich, dies stimmt.


    Allerdings ist diese Methode auch in der fischigen Aquaristik bekannt - vorallem im Zusammenhang mit Verletzungen, unklaren Symptomen und natürlich auch im Zusammenhang mit Salzbädern.


    Mir war die Kühlschrank - Kur lange vor meiner Axolotl - Zeit bekannt.


    Fische sind, wie Amphibien, wechselwarme Tiere - bei Kühlung/Kälte fährt die Körpertemperatur herunter, die Tiere werden langsamer, die Körperfunktionen laufen langsamer ab und der Fisch kann sich besser erholen. Bakterien und Viren werden durch die Kälte gleichzeitig in Schach gehalten. Verletzungen heilen besser. Das Tier wird nicht gestresst.


    60 Fische passen natürlich nicht in einen Kühlschrank, aber in mehrere Quarantäneboxen und den Platz sollte man schon irgendwo haben/finden

    Zudem gibt's auch große Boxen mit 56 - über 100 Liter Fassungsvermögen..siehe bei Hornbach.

  • ich habe von dieser methode jedenfalls noch nie gehört, was aber grundsätzlich nichts heißen soll


    was mich dabei verwundert, ist, daß man ja bei vielen krankheitsbehandlungen die temperatur sogar deutlich erhöht, und - was natürlich nicht 1:1 umgelegt werden kann - bei menschen fieber eine natürliche schutz-reaktion des körpers darstellt


    die meisten meiner fische - von den paar abgesehen, die den sommer im garten verbringen - würden eine unterbringung bei 8° vermutlich nicht lange überstehen

  • Ich kenne/kannte hingegen, die Erhöhung der Temperatur nicht - macht vermutlich auch nur bei tropischen Arten wirklich Sinn.


    Das Gleiche gilt vielleicht auch für die Kälte - Kur. Es muss wahrscheinlich zur Art und zur Herkunftsregion passen.


    Ein Goldfisch steckt Kälte locker weg, beim Skalar könnte das vielleicht schwierig werden.


    Platys und Black Mollys vertragen Kälte allerdings besser, als es in der Literatur beschrieben wird.