Hallo Basti,

du schreibst es nicht, aber ich gehe von einem unbesetzten Becken aus?

Erzähl mal etwas von dem Aquarium - wie ist es eingerichtet, was für ein Filter? Viele, wenige, gar keine Pflanzen? Was für ein Besatz ist geplant?

In einem ganz "unbeleckten" Becken tun sich die Bakteien, die Nitrit abbauen, manchmal schwer - denn auch die brauchen etwas zum verstoffwechseln.

Darum wird oft geraten, ein paar Krümel Fischfutter ins einlaufende Becken zu geben, um den Kreislauf Ammonium/Nitrit/Nitrat in Schwung zu bringen. Und/oder schonmal mit Schnecken zu besetzen, deren Ausscheidungen sogar noch besser geeignet sind.

Auch hängt es davon ab, woher deine Pflanzen im Becken kommen, und ob diese die passsenden Bakterien mitbringen. Einfacher wird es mit Pflanzen, die vorher in einem laufenden Aquarium waren.

Das mit dem Salz ist übrigens nur eine Notfallgeschichte, um Fische vorm ersticken zu retten, wenn Nitrit vorliegt. Es bewirkt grob gesagt, daß Sauerstoff wieder über die Kiemen aufgenommen werden kann. Ich persönlich finde einen oder mehrere große Wasserwechsel in dem Fall sinnvoller!

Der Rat der Verkäuferin, 90% Wasser zu wechseln, war so verkehrt nicht, aber es scheinen einfach nicht genug Bakterien für die Nitrifikation vorhanden zu sein. Da könnte man mit einem Bakterienstarter nachhelfen - und dann die besagten Futterkrümel zugeben, damit die Bakterien, die sich dann ansiedeln, weiterhin versorgt sind. Solltest du einen Besatz mit Posthornschnecken oder Turmdeckelschnecken geplant haben, kannst du diese einsetzen. Vorher aber Wasser wechseln und damit das Nitrit senken - Schnecken tolerieren Nitrit besser, als Fische, aber bei hohen Werten überleben auch sie nicht.

Bitte noch keine Rennschnecken, Geweihschnecken oder dergleichen einsetzen, diese Aufwuchsfresser verhungern in einem frischen Aquarium.

Du hast ein bißchen Pech, daß der Nitritwert bei dir so lange besteht, und scheinbar nicht sinken will, aber auch das kommt vor.

So lernst du gerade die wichtigeste Tugend kennen, die ein Aquarianer haben sollte - Geduld Ich hoffe, du läßt dir das schöne Hobby dadurch nicht vermiesen

Frag gerne, wenn dir etwas unklar ist, wir waren alle mal Anfänger in der Aquaristik!

Hallo,

ganz gut, daß der geplane Kampffisch noch nicht drin ist. Dazu muß das Aqurium noch mehr bewachsen. Und der Lochstein ist leider gefährlich für KaFi - darin kann er sich verklemmen. Das passiert anderen Fischen auch (drum mag ich diese Lochsteine nicht), aber Kampffische sind je nach Flossenform wirklich ungeschickt und können sich schlecht befreien.

Doof gelaufen mit den Rennschnecken - viel zu früh eingesetzt, und zwei sind auch zu viel für das kleine Becken.

Also, abgesehen davon, daß das nitrit natürlich weg sein muß, mein Rat: deutlich mehr Pflanzen, gerne auch Schwimmpflanzen. Und den Lochstein rausnehmen(durch ungefährlichere Deko ersetzen.

ach basti

hättest du doch nur schon früher hier reingeschaut, das hätte dir eine menge schwierigkeiten erspart. allerdings hilft dir das jetzt auch nicht weiter

die wichtigsten dinge hat ja oehrchen schon aufgezählt. mich macht bunter bodengrund immer skeptisch, da bei diesem die möglichkeit besteht, daß er stoffe abgibt, die man da nicht brauchen kann. zudem begünstigt grober bodengrund wie dieser später die ablagerung von stoffen, die dann dort gammeln können und das wasser verderben. am besten wäre, auf naturkies umzustellen. die fische haben keinen vorteil von der farbe, und sie sind es ja, die im becken wirken sollen

um das algenwachstum für die rennschnecken zu beschleunigen könntest du für's erste den filter abdrehen und die beckentemperatur auf ca 26° erhöhen. noch besser wäre, wenn du sie mit dem hinweis darauf, daß sie in einem neu aufgestellten becken unweigerlich verhungern, zurückbringst und dir wie schon angeraten ein paar posthornschnecken und turmdeckelschnecken, (jedenfalls noch) keine tylomelania

den stein würde ich ebenfalls entfernen, auf jeden fall, ehe du den fisch einsetzt. zusätzlich zur gefahrenquelle nimmt er nur unnötig platz weg und bringt für den fisch keinen vorteil

wenn er dir so gut gefällt, kannst du ihn ja neben das becken stellen

Ich würde den Stein rausnehmen. Man kann ihn vielleicht sichern (zumindest die Öffnung), aber er nimmt wirklich viel Platz weg. In einem Kampffischbecken macht es mehr Sinn, die Akzente mit Pflanzen zu setzen als mit kompakter Deko. Die Becken sind klein, was auch ok ist - die üblichen langflossigen Kampffische sind mit großen Becken, die sie abschwimmen müssen, teils überfordert. Aber dann muß man nicht noch Volumen wegnehmen durch kompakte Steine und ähnliches. Und es gibt KaFi Exemplare, die wirklich sehr erfinderisch darin sind, sich in Schwierigkeiten zu bringen und sich zu verletzen.

Schwimmpflanzen sind prima, hier muß man nur ein Mittel finden zwischen zu viel Licht wegnehmen und Deckung für den Fisch. Wenn die Wurzeln arg lang werden, kann man sie auch kürzen.

Den Kies finde ich zwar farblich recht gruselig, aber wenn er von einem seriösen Anbieter kommt, sollte auch mit Farbkies nichts passieren. Was viele nicht wissen, auch "naturfarbener" Kies ist in Wirklichkeit oft eingefärbt. Nur erhitzen, also auskochen, sollte man solchen Bodengrund nicht.

Die Schnecken - was genau sind es für welche? Zebrarennschnecken?

wenn du ausschließen kannst, daß der bodengrund eine ursache ist (war er schon gebraucht?) - abwarten, mehr pflanzen einbringen, mehr (die oben erwähnten) schnecken einbringen, so lange der nitrit-wert hoch ist, so oft als möglich wasser wechseln

manche argumentieren damit, daß dies die einfahrzeit verlängert, das tut allerdings der hohe nitrit-wert auch

für mich sind es in erster linie die bedürfnisse der fische, die den ausschlag geben, dazu könntest du dir auch mal das becken von erabo ansehen

Ein Paar Bettas

so sollte man eher das becken nach den fische ausrichten und nicht die fische farblich passend zum becken aussuchen

dennoch sollte dir auch einmal jemand erzählen - eigentlich wäre auch das aufgabe der zoohandlung gewesen - daß auch in deutschland eine mindestbeckengröße für die dauerhafte haltung von fischen existiert, und die beträgt 54l

die langflossigen formen, die stefanie angesprochen hat und die schwierigkeiten beim schwimmen haben, sind inzwischen ohnehin als qualzuchten verboten

was du letztendlich tust, hast du - noch mehr als vor dem gesetz - ohnehin vor dir selbst, vor allem aber gegenüber deinen tieren zu verantworten

Nach wie vor ist das nur eine Richtgröße, sie steht in keinem Gesetz, nur in einer Empfehlung. Man muß sich die Fische/den Fisch und die Bedürfnisse anschauen, nicht stur die Beckengröße einhalten.

Ich hatte einen normalen langflossigen Betta, keine Qualzucht. Und der wäre zumindest in zunehmenden Alter mit einem großen Revier überfordert gewesen, besonders schwimmfreudig war er auch als junger Fisch nicht.

Nun sind Bettas bekannt dafür, unterschiedliche Charaktere zu haben, es mag also welche geben, die begeistert auch große Becken durchschwimmen würden. Dennoch finde ich ein 30 L Rechteckbecken für einen einzelnen Betta splendens einen guten Kompromiss.

Um zum Nitrit Wert zurückzukommen - warte noch ein paar Tage, meistens geht es dann doch ganz fix mit dem Abbau.

Hi Basti..

Du hast hier schon richtig gute Ratschläge kommen, der Lochstein muss unbedingt raus - der ist eine absolute Todesfalle.

Vier bis 6 Wochen dauert die Einfahrphase - dabei kann der Nitritwert schon mal eine Weile höher ausfallen - deshalb soll man ja auch keine Fische oder Amphibien in dieser Zeit im Aquarium halten.

Der Bodengrund sieht mir extrem giftig aus.

Farbiger Bodengrund ist nicht wirklich gesund, teilweise ist er mit Plastik ummantelt oder sogar metallisch. All diese Stoffe werden im Wasser gelöst & von den Wassertieren aufgenommen.

Im Prinzip ist das so, als würden wir die ganze Zeit giftige Gase oder Dämpfe einatmen oder in vergiften Gewässern dauerhaft baden.

das 'Gutachten über die Anforderungen an die Haltung von Zierfischen, die mindestens eingehalten werden sollen' besteht in deutschland immerhin schon seit 1998

https://www.bmel.de/DE/themen/…z/haltung-zierfische.html

in österreich ist das bereits gesetzliche vorgabe

dennoch habe ich diesen hinweis nur als information eingebracht und appelliere lieber an die verantwortung des halters

einen kampffisch, der nicht einmal mit einem 54l-becken zurechtkommt (das 35er dürfte kaum niedriger sein), würde ich mir ehrlich gesagt nicht kaufen

Hallo Basti,

herzlich willkommen hier!

Bitte lasse das Salz raus, das hilft genau gar nicht gegen Nitrit, sondern sorgt nur dafür, dass Fische Nitrit besser ertragen können. Es ist also Quasi ein Gegengift. Ansonsten kann Salz sogar den Nitritwert hochtreiben, indem es Pflanzen (und Schnecken) tötet, bei deren Verrottung Nitrit entsteht.

Warum der Nitritwert bei Dir so exorbitant hoch ist, kann ich leider auch nicht sagen.

Gruß, Klaus

Hallo Basti,

wie Klaus sagt, bringt das Salz nichts gegen Nitrit. Im Gegenteil - es gibt sogar Beobachtungen, dass das Einfahren mit Salz länger dauert als ohne, da sich die Nitrifikanten bei schwankendem Salzgehalt nicht so schnell vermehren.

Moin Basti,

läuft Dein Filter rund um die Uhr? Nicht daß er immer mit dem Licht zusammen ein- und ausgeschaltet wird - dann würde die frisch entstandene Bakterienkultur im Filter wegen Sauerstoffmangel gleich wieder absterben.

Zum Lochgestein: so wie der Stein ausschaut wird er das Wasser ein wenig aufhärten, was hast Du denn für ein Wasser? Hart, Mittelhart oder eher Weich?

Futterkrümel in unbesetzten Becken verschimmeln! Gestern erst verschimmeltes, stinkendes Futter aus einem Teichfilter geholt. Weiß nicht warum seit Jahrzehnten dieser Tipp überall zu lesen ist. Solange das Futter nicht verstoffwechselt wird, bringt es den erwünschten Bakterienstämmen nüschte. Aber Du hast ja Schnecken drin, die sollten sich drum kümmern.

Etwas Geduld, das wird schon.

Ralf

Zitat von Cuttlass

Weiß nicht warum seit Jahrzehnten dieser Tipp überall zu lesen ist

weil es sich einfach bewährt hat. die bakterien brauchen 'verunreinigungen', organisches material, und sind dabei nicht besonders wählerisch, woher es kommt. du kannst auch eine bananenschale ins becken legen, wenn gesichert ist, daß sie unbehandelt ist

natürlich soll man ohne entsprechende verbraucher das futter nicht kübelweise ins becken kippen (soll man ja nicht einmal in besetzten becken übertreiben)

auf die nützlichkeit von schnecken in diesem zusammenhang wurde schon von mehreren hingewiesen

so wie du den stein hingelegt hast, basti, würde das die situation für einen kampffisch nicht wesentlich ändern. du unterschätzt seine neugier

die bedeutung des filters in diesem zusammenhang wird meines erachtens völlig über- oder eher falsch bewertet - was auch becken zeigen, die ganz ohne filter laufen. sein hauptzweck liegt in der beseitigung von schwebstoffen und einer leichten wasserbewegung

die 'filterbakterien' sind - schon wenn man das volumen des filters mit dem des beckens vergleicht und auch, wenn durch manche medien eine größere oberfläche erzielt wird - eher ein positiver nebeneffekt und ersetzen kaum ein gut strukturiertes und bepflanztes becken

wenn man empfiehlt, einen filter an einem bereits bestehenden becken einzufahren, so im versuch, in einem noch bakterienfreien becken - ähnlich wie bei der zugabe von starterbakterien - die einfahrzeit zu verkürzen. aber diese wie jene brauchen dann nahrung, um nicht abzusterben

Das es auch ganz ohne Starterbakterien oder Animpfen geht, beweisen meine Aquarien.

Da für die Axolotl - Haltung Beides ein No - Go ist, habe ich meinen Aquarien einfach die nötige Zeit gegönnt..

Nach 4 Wochen waren sie komplett eingefahren.. Einfach die nötige Geduld mitbringen, dann wird das schon.

Manchmal dauert es auch mal 6 Wochen..Ich warte eh lieber etwas länger & gebe dem Aquarium einfach Zeit.