Kittys Thread- Pseudomugil gertrudae , plus Filter-, Futter-, Heizungs- und weitere Fragen

  • Länger als eineinhalb Jahre, ich unternahm insgesamt mehrere Versuche, hielt kein 'Rami' bei mir durch.

    Wenn man bedenkt, dass die Lebenerwartung mit maximal drei Jahren angegeben wird, sind mehr als 1,5 Jahre im eigenen Aquarium kaum zu erwarten, denn man kauft ihn ja im Alter von mindestens einem halben Jahr.

    Armes kleines Ding.

    Warum?

  • ... Na ich stelle mir vor, dass die älteren Tiere sterben und für den unwahrscheinlichen Fall, dass er durchkommt, wäre er allein.

    Niemand kann Dir sagen, Kitty, wie lange die Lebensspanne der einzelnen, verbliebenen Leuchtaugen reichen wird.

    Niemand kann Dir sagen, ob der Kleine denn auch durchkommt.


    Auch wenn Dich das schleichende Wegsterben Deiner Fische verständlicherweise deprimiert, so finde ich es nicht gut, Dich zu sehr Deinen Befürchtungen in Bezug auf das, was in jenem Aquarium noch passieren könnte, zu überlassen.


    Glaub mir, mir (und garantiert nicht nur mir!) ist genau dasselbe wie Dir widerfahren.

    Ich schreibe diese Zeilen wirklich nicht nur einfach so dahin!


    Also, Kopf hoch, und nicht verzagen! Auch wenn es zur Zeit sehr schwerfällt. ;)

  • Glaub mir, Kitty,

    jeder Aquarianer, der dieses Hobby ernsthaft, mit Herzblut über die typische Anfangseuphorie der ersten Wochen und Monate hinaus betreibt, geht früher oder später durch solche tristen und deprimierenden Phasen.


    Aber er geht eben durch sie hindurch, gibt nicht auf, und lernt so gut wie möglich dabei.

    Fachspezifisches, und auch - falls sie bis dahin noch nicht da war - innere Gelassenheit.

  • das neuaufsetzen, kitty, war mehr als moralische stütze für dich gedacht denn als unbedingte notwendigkeit. ich denke auch, daß du nicht großartig desinfizieren bräuchtest. im anderen fall wären schon alle deine fische tot


    ich habe schon lange aquarien und ich hatte im laufe der zeit auch schon viele becken, teils bedingt durch upgrades, denn ansonsten stehen sie bei mir jahrzehntelang. aber 1000 euro für ein becken auszugeben ist mir bis heute noch nie gelungen, nicht einmal, wenn ich beim 450er alles zusammenrechne


    'kleinere' becken, und da zähle ich inzwischen auch schon die 120er dazu, kaufe ich - wie die eine oder andere beleuchtung oder auch filter - bei passender gelegenheit gerne auch gebraucht

  • Kitty


    Schade, das Leipzig so schwieriges Wasser hat & schade, daß die liebe Ariane (auch wohnhaft in Leipzig) & langjährige Aquarianerin momentan nicht mehr im Forum aktiv ist. Sie könnte Dir sicherlich gute Tipps geben & Dich vorallem, vielleicht ein bisschen, aufrichten.


    Aber verlier nicht den Mut, die Freude an Deinem Aquarium kommt sicherlich wieder.


    Das mit dem Platzproblem lässt sich vermutlich nicht so schnell bei Dir ändern.


    Aber Aquarien samt Unterschränken & Zubehör bekommt man relativ günstig über eBay Kleinanzeigen, manchmal sogar mit komplett Besatz.

    1000 Euro muss man also definitiv nicht zwingend ausgeben.

    Und je größer die Aquarien, umso günstiger werden sie oft auch abgegeben, da für sie weniger Kaufinteressenten vorhanden sind.


    Außerdem habe ich unlängst auf der Seite eines Aquarienvereins viele tolle Kaufangebote (wegen Hobbyaufgabe) entdeckt.

    Schade, daß ich das nicht schon früher gewusst habe - obwohl ich bei eBay auch tolle Aquarien erworben habe.


    Für die Quarantänezeit brauchst Du nur lebensmittelechte Plastik-Boxen.

    Ich habe meine Boxen hauptsächlich von Jysk und einige sind auch von Hornbach, sowie von drei weiteren Anbietern.


    Als ich ein gebrauchtes Aquarium mit kompletten Besatz übernommen hatte, standen die Quarantäneboxen samt Fischen ca. 2,5 Wochen vor meinem Bett & sind dann innerhalb meiner Familie in ein neues Aquarium umgezogen.

    Die Quarantänezeit sollte ja Minimum ca. 2 Wochen, besser noch 4 Wochen betragen.

    Ich denke, dies sollte machbar sein.

  • Wenn man bedenkt, dass die Lebenerwartung (Anmerkung Sonnenbad: der 'Ramirezis') mit maximal drei Jahren angegeben wird, sind mehr als 1,5 Jahre im eigenen Aquarium kaum zu erwarten, denn man kauft ihn ja im Alter von mindestens einem halben Jahr.

    Das stimmt an sich ja schon, Klaus.


    Nur war es bei mir, wie gesagt, so, daß überhaupt nur ein Exemplar, höchstens zwei, diese besagten eineinhalb Jahre erreichte.

    Alle übrigen 'Zwerge' verstarben mir nach zwischen drei, vier Monaten und einem Jahr.

    Solch eine Sterberate kann weder 'im Interesse' der Fische noch in meinem eigenen gewesen sein.

    Also lasse ich, solange bei mir purer Flüssigbeton aus der Leitung kommt, einfach die Finger von diesem Unterwasser-Schmetterling. Mag seine Anziehungskraft auf mich auch noch so groß sein.


    Sei gegrüßt

    Frank

  • Moin Kitty,

    ich würde mich nicht verrückt machen und vor allem nicht entmutigen lassen. Rückschläge bleiben nicht aus, wir haben es im Aquarium schließlich mit vielen verschiedenen Faktoren und komplizierten Wechselwirkungen zu tun. Da hilft nur die Erfahrung. Die entwickelt sich aber nur mit der Zeit.

    Dazu kommt, dass die Tiere teilweise aus Massenzuchten stammen und von vornherein angeschlagen sein können.

    Hobbyzuchten müssen leider nicht besser sein. Wenn die Jungtiere in sterilen Wasserbehältern ohne Einrichtung und mit täglichen Wasserwechseln aufgezogen werden, (das habe ich selbst mehrfach gesehen), können sie kaum ein robustes Immunsystem aufbauen und sind in unseren Becken naturgemäß ziemlich anfällig,

    Das macht den Tod der Fische nicht besser und als Pfleger leidet man natürlich. Aber wenn man manche Hintergründe kennt, weiß man, dass Fische zuweilen auch sterben, wenn man alles richtig gemacht hat.

    Ich würde dir zu einem Neustart mit Fischen raten, die nicht so hohe Ansprüche stellen. Das Becken zu desinfizieren, halte ich für überflüssig. Ob es Sinn hat, es neu aufsetzen, ist per Ferndiagnose schwer zu sagen.

    Nebenbei: Die Versorgung mit Lebendfutter während des Urlaubs wäre für mich kein Ausschlusskriterium. Das ist doch kein Problem (wenn man nicht gerade eine Weltreise macht). Ich füttere auch nur Frost- und Lebendfutter, und wenn ich nicht da bin, kriegen die Fische nichts. Ich glaube, im Aquarium ist noch kein adulter Fisch verhungert. Bei Jungtieren sieht es natürlich anders aus. Ich habe mal ein Interview mit einem Opa aus den amerikanischen Südstaaten gesehen, der sein Becken seit 35 Jahren nicht neu eingerichtet hatte und seine Fische nur einmal im Monat füttert: "Hungry fish are healthy fish."

    Grüße und Kopf hoch

    Andreas

  • Hi,

    ich stimme Andreas in allen Punkten zu, mit einer Anmerkung zum Thema füttern: Das "kleine Wuselzeugs", das wir teilweise in den Aquarien haben, braucht schon etwas häufigere und angepasste Fütterungen. So ein kleiner Perlhuhnbärbling z.B wird schnell zum Hungerhaken, wenn er seine Wuseligkeit nicht durch entsprechend Futterzufuhr ausgleichen kann. Und auch Coydoras magern schnell ab, wenn sie zu knapp gefüttert werden. Das mögen sie zwar überleben, aber warum sollten wird das unseren Lieblingen antun, wenns nicht nötig ist?

    Anders ist das bei Lauerjägern, die die meiste Zeit ruhig in einem Versteck hocken und auf Beute warten. Die kommen problemlos eine oder sogar zwei Wochen ohne Futter aus, je nach Art. Oder Fische, die auch von Aufwuchs, Schnecken und Pflanzen im Becken leben.

    Und leider kann man nicht alle Lebendfutterspezialisten mit Frostfutter "notfüttern". Meine Elassoma (Schwarzbuntbarsche) nahmen Frostfutter zwar gierig an, sind aber davon eingegangen (auch so ein Fail, aus dem ich erst lernen mußte - es passiert einfach, auch mit den besten Absichten!).


    Kitty, schau erstmal, wer wie überlebt. Wegen dem einzelnen Jungtier würde ich mir keinen Kopf machen. Das wird auch als Einzelkämpfer bestens klarkommen, solange es Futter, sauberes Wasser, und Deckung findet. Natürlich ist es immer schöner, wenn so ein Gruppenfisch sich seinesgleichen anschließen kann, ich würde aber auch nicht von schweren psychischen Schäden ausgehen, wenn das nicht der Fall ist - da ticken Fische eben doch etwas anders als Menschen und "echte" Rudeltiere.

  • Hi,

    es ging in meinem Post ja nicht darum, Fische grundsätzlich hungern zu lassen. Natürlich müssen wir die Bedürfnisse unseres jeweiligen Besatzes berücksichtigen. Ich bezog mich auf Katys Bedenken, die Tiere könnten im Urlaub eingehen, weil sie eine oder zwei Wochen kein Futter bekommen. Das halte ich für unwahrscheinlich und würde auch vermuten, dass Fische ihre Bewegungsfreudigkeit der Energiezufuhr anpassen.

    Aber natürlich sind nicht alle Fische solche Hungerkünstler wie subtropische Channa. Meine Schlangenköpfe haben im Oktober zum letzten Mal gefressen und man sieht keinen Unterschied.

    Grüße

    Andreas

  • Hi,

    es ging in meinem Post ja nicht darum, Fische grundsätzlich hungern zu lassen.

    Ich von meiner Seite hatte das auch gar nicht so verstanden, Andreas.

    Zudem kann man von jedem halbwegs informiert zu Werke gehenden Aquarianer ja auch erwarten, daß er die Futteransprüche, den Futterbedarf seiner Pfleglinge kennt. Oder?


    Der Beitrag von Dir, um den es jetzt gerade geht, ist nach meinem Verständnis übrigens eine supergut gelungene, facettenreiche, 'gut ausbalancierte' Kurzzusammenfassung zum Themenkomplex 'Sterblichkeit von Aquarienfischen'. :):thumbup:

    Echt WOW!


    Frank

  • In meiner Schulzeit kam ein Schwarm wuseliger, adulter Barben (Sumatra- und andere) mehrmals verlustfrei und augenscheinlich gesund über die sechs Wochen Sommerferien, ohne dass gefüttert wurde.

    Bei Lebendfutterspezialisten kann man - insbesondere in relativ kühlen Aquarien - bis zu einem gewissen Grade vorfüttern: Glanzwürmer können sich dauerhaft im Aquarium ansiedeln, wenn der Raubdruck nicht zu hoch ist, Weiße Mückenlarven halten lange durch, Wasserflöhe auch einige Tage. Ich hatte auch schon Cyclopspopulationen in solchen Becken. Im Sommerhalbjahr kann man auch Eischiffchen von Schwarzen Mückenlarven (ggf. geschützt z.B. durch ein Netz) auf die Wasseroberfläche setzen, die geschlüpften Larven werden dann gefressen.

  • ich habe nach dem von andreas eingebrachten schlagwort "hungry fish are healthy fish" gegoogelt und seitdem eine menge interessanter berichte gesehen und gelesen, auch von 'father fish', dem mann, auf den es vermutlich bezogen war. gerade für einen amerikaner (verzeiht mir, was vielleicht auch nur ein vorurteil ist) hat er ein immenses wissen über die natürlichen abläufe und ein gesundes mißtrauen gegen die konsumgesellschaft und alles, was sie uns für unverzichtbar erklärt. danke, andreas, für den hinweis


    ein punkt, den ich anderswo gefunden und noch gar nie in betracht gezogen hatte: oft werden fische vor allem deshalb viel zu oft gefüttert, weil dies der einzige grund für sie ist, mit ihren besitzern zu 'interagieren' und für viele so das wichtigste und schönste an der ganzen aquaristik ausmacht

  • ein punkt, den ich anderswo gefunden und noch gar nie in betracht gezogen hatte: oft werden fische vor allem deshalb viel zu oft gefüttert, weil dies der einzige grund für sie ist, mit ihren besitzern zu 'interagieren' und für viele so das wichtigste und schönste an der ganzen aquaristik ausmacht

    Das ist ganz sicher so! Dazu kommt ja noch, daß die meisten Fische es schnell draufhaben, zu "betteln".

    Ob das so eine wünschenswerte Interaktion ist, sei dahingestellt, aber es ist tatsächlich eine Art der Kommunikation zwischen Fisch und Halter.

  • .. ein punkt, den ich anderswo gefunden und noch gar nie in betracht gezogen hatte: oft werden fische vor allem deshalb viel zu oft gefüttert, weil dies der einzige grund für sie ist, mit ihren besitzern zu 'interagieren' und für viele so das wichtigste und schönste an der ganzen aquaristik ausmacht

    Dies kann ich inhaltlich nur unterschreiben, w4tel.


    So mancher mußte das 'richtig dosiert' Füttern, und manchmal auch Fastentage Einbauen aber erst mühsam erlernen.

    Ich weiß schließlich, von was ich rede. X(


    Wie heißt es doch, 'blinder Eifer schadet nur'!

    Und die förmlich zu Kugelfischen hochgemästeten, eigenen Pfleglinge tragen dann 'zeitlebens' die unliebsamen Konsequenzen.


    Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, mit seinen aquatischen Freunden enger zu interagieren.

    Nämlich Wasser in größerer Menge zu wechseln.


    Manche Bewohner bekommt man nach einer Phase der 'Unsichtbarkeit' dann 'überraschend' wieder mal zu Gesicht. :search:

    Und bei anderen 'geht es auf einmal ab', wie bei Schmidts berühmter Katze! 8o


    Der Vorteil des Wasser Wechselns gegenüber dem Füttern?

    Man kann die Wechsel - in Maßen natürlich - beliebig oft wiederholen, ohne daß die Bewohner verfetten.

    Und die Keimdichte bleibt außerdem relativ niedrig.

  • weil dies der einzige grund für sie ist, mit ihren besitzern zu 'interagieren'

    Dann werden die falschen Fische gepflegt. Viele Buntbarsche und Schlangenkopffische betrachten aufmerksam, was außerhalb des Becken passiert. Meine Weißsaumkampffische kommen zur Frontscheibe und "glotzen" mich an, ohne typisches Bettelverhalten zu zeigen. Es gibt auch Fische, die nach Futter springen, so müssen sie es sich erarbeiten und die Fütterung dauert länger. Ggf. besteht dann die Interaktion auch darin, den Fisch wieder ins Becken zu setzen. Manche Fische beißen die ins Wasser gehaltene Hand, Knabberfische fressen die Hautschuppen ab. Größere, brutpflegende Fische attackieren auch Menschen, die Hand im Wasser direkt sowie die trennende Scheibe. Manch Fischarten reagieren auch auf ihr Spiegelbild mit Interaktionen.

    Und die förmlich zu Kugelfischen hochgemästeten, eigenen Pfleglinge tragen dann 'zeitlebens' die unliebsamen Konsequenzen.

    Diese Lebenszeit ist dann ja meistens nicht sonderlich lang.