Hallo Raymond,

also dass das Soil nach spätestens zwei Jahren ausgetauscht werden muss ist leider so. Soil ist nichts anderes als gebrannte Erde. Diese zerfällt, je nach Hersteller, im Laufe der Zeit und man hat irgendwann nur noch Schlamm. Auch ist die Pufferwirkung für den PH-Wert, GH und KH nach etwa eineinhalb Jahren aufgebraucht.
Auch gibt es bei den Soils Unterschiede was die Zugabe von Düngern betrifft. Es gibt Soils die mehr für Auqascaper entwickelt wurden, dort sind reichlich Nährstoffe vorhanden und dann gibt es Soils die direkt auf die Garnelenhaltung zugeschnitten sind, die sind düngerfrei.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Überlegung Soil oder nicht - der Preis. Soils sind immer sehr preisintensiv. Wenn man wie Sylvi nur eine bodenbedeckende Schicht einbringt, kommt man mit einer Tüte schon recht weit. Wer aber wie ich auf ein üppig bepflanztes Becken aus ist, der muss tief in die Tasche greifen. Ich habe für mein 200 Liter Becken das Soil bereits gekauft und ich sage nicht was es gekostet hat .

Was den niedrigen PH-Wert angeht, ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass es bei der Verwendung von Soil einen Säuresturz gegeben hat.

VG Diana

Hallo Raimond,

hui, also, zum Thema Soil.....
Soil ist ja eigentlich nichts Anderes, als gebrannte Erde. Manche Soils sind einfach gebrannt, andere zwei- oder mehrfach. Es gibt auch Unterschiede in den Zusammensetzungen.
Mir ist bekannt, dass der große Aquascaper Takashi Amano (R.I.P.) ganz speziellen Soil (grobkörnig bis pulvrig) für seine sehr aufwändigen Aquascape´s verwendet hat. Hier lag der Augenmerk für die Qualität des Soils eher auf der Nährstoffversorgung der Wasserpflanzen. Dieser Soil ist allerdings preislich extrem hoch, noch dazu, dass man hier den Namen mit bezahlt..... Den findet man unter ADA....
Ich selbst hatte bereits mit Akadamia Soil zu tun, den fand ich unmöglich. Ist bereits beim Erstkontakt mit Wasser in feinstes Pulver zerfallen und war total schlammig.
Auf Anraten eines sehr erfahrenen und bekannten Garnelenzüchters habe ich dann meine Garnelenbecken mit HELP Advanced Soil bestückt. Dieser ist mehrfach gebrannt, hat eine sehr schöne dunkle, fast schwarze Farbe und zerbröselt überhaupt nicht. Man kann den sogar noch nach mehrmonatigem Einsatz im Becken rausnehmen, durchwaschen und wieder einfüllen.
Der Grund für die sehr dünne Beschichtung des Aquarienbodens in meinen Becken ist, dass sich diese sehr gut abmulmen lässt (Schmodder liegt sozusagen AUF dem Bodengrund und modert nicht innerhalb des Soils vor sich hin). Somit lassen sich meine Garnelenbecken viel besser und vor allem wesentlich unaufwändiger pflegen. Hat halt den Nachteil, dass man keine Wurzelpflanzen einsetzen kann. Aber es gibt ja sehr schöne Aufsitzerpflanzen und Moose; daher sehe ich das nicht als Problem.
Mir ist das Wohlbefinden meiner Tiere wichtiger, als ein dichtbepflanztes Becken (welches man bei jedem Garnelen-Herausfangen total umgraben muss, um die kleinen Kerle fangen zu können). Obwohl auch Moose zu unglaublichen Größen heranwachsen können:

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Oben ist eines meiner 54er Becken zu sehen; das Moos wächst seit etwa einem Jahr und wurde zwischenzeitlich mehrfach "geerntet".

"Auch ist die Pufferwirkung für den PH-Wert, GH und KH nach etwa eineinhalb Jahren aufgebraucht." (Zitat Diana)

Ich würde das so grundsätzlich nicht im Raum stehen lassen. Wenn man Leitungswasser benutzt vielleicht ja, aber bei aufgesalzenem Osmosewasser wird der Soil kaum beansprucht, da ja die Werte (PH, GH, KH u. a.) bereits über das "Aufsalzen" ausgepegelt sind.

@Diana: Warum nimmst du eigentlich den Soil, wenn du so ein großes Becken mit so viel Bodengrund bestückst? Gibt es dafür nicht wesentlich günstigere Möglichkeiten?

Raimond: Für ein Paludarium empfiehlt es sich, einen anderen Bodengrund als den Soil zu nehmen. Da solltest du dich doch eher an den Ursprungshabitaten bzw. Bedürfnissen der Tiere orientieren, die dann darin leben sollen. Meist sind es ja Amphibien oder Molche und die werden den teils recht leichten und körnigen Soil nicht besonders mögen.

Hallo Sylvi,

sicherlich gibt es preiswertere Möglichkeiten als Soil. Aber ich habe die Tätigkeit und die Produktentwicklung von Takashi Amano seit Ende der 90iger Jahre verfolgt, alles darüber gelesen und seine Werke bestaunt. Es war schon immer mein Wunsch auch mal so ein Becken zu gestalten. Nun nach vielen Jahren des Lernens und Versuchens mit herkömmlichen Mitteln, traue ich mich an die ADA Produkte heran. Ich habe mit Aquascapern gesprochen und die Becken gesehen, die mit ADA Soil und Düngern laufen und ich habe noch nichts vergleichbares gesehen, was die Qualität des Pflanzenwuchses und des Wassers angeht. Und die meisten gescapten Aquarien sind auch üppig mit Garnelen besetzt, also spricht auch nichts gegen eine "Mischehe" zwischen Aquascaper und Garnelenhalter. Die Kuhweide und das Bonasibecken sind mit jeweils unterschiedlichen ADA Soils die Testbecken und ich bin bisher sehr zufrieden, sowohl das Pflanzenwachstum als auch die Entwicklung des Garnelenbestandes betreffend. Aus dem Grund habe ich mich für ADA fürs große Becken entschieden. Und wenn ich die Preise der Soilanbieter vergleiche, kann ich nicht behaupten ADA würde preislich aus dem Rahmen fallen. Ein Aquarianer sagte mal zu mir: In Deutschland darf die Aquaristik nichts kosten, da sind die Japaner anders, Ästhetik hat seinen Preis und der wird gezahlt. Und das die Japaner den Preis vorgeben, hat ja auch seine Berechtigung. Wo liegt denn der Ursprung der Zwerggarnelenzucht, des Aquascaping und des Soils?

VG Diana

Hallo Sylvi und Diana...

Da ihr beide wohl mittlerweile die meiste Erfahrung in Sachen Soil habt, habe ich auch mal eine Zwischenfrage.

Bringt es irgend etwas, ausser vielleicht irgendwann haufenweise Schlamm, solchen Soil mit normalen Aquarienboden wie Sand oder Kies, zu mischen...???
Ansonsten grosses Danke an euren Berichten. Ich lese sehr interessiert mit...!

Glg
manu

Hallo!
Endlich Feierabend und ein langes Wochenende steht vor der Tür.

Manu, warum willst Du Soil und normalen Bodengrund mischen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Boden dann ziemlich schnell verdichtet.
Falls man Soil sparen will, kann man Kies in Nylonstrümpfe füllen und so z.B. Hügel modellieren und dann mit Soil auffüllen. Das habe ich auch schon für mein großes Becken in Betracht gezogen, es aber wieder verworfen da ich einen Bodenfluter benutze.

Raimond, meine Becken laufen noch nicht so lange. Das mit ADA Africana steht jetzt 10 Monate, die Wasserwerte sind stabil und das Soil hat seine Konsistenz bisher nicht verändert. Das kleine Becken mit ADA Amazonia steht erst 9 Wochen und ich beobachte die Entwicklung noch.
Ich habe aber auch ein Becken mit ADA Soil gesehen, das steht seit 4 Jahren unverändert. Das Soil war noch nicht zerfallen, das Wasser kristallklar und es war keine Alge zu sehen. Ich konnte es gar nicht glauben, es sah wie neu eingerichtet aus.

VG und einen schönen Feiertag!
Diana

Hey...

nee, wollen will ich es nicht. Vielleicht später aber mal, so im Versuch.
Aber vielleicht hat diesen Mischmasch schon der ein oder andere ausprobiert. Und kann sagen, hey, das hat prima funktioniert! Super Pflanzenwachstum.., gesunde Fische und viel Nachwuchs.
Oder das genaue Gegenteil...
Nur Schlamm, kränkelnde Fische und Pflanzen . . .

Ich habe bisher nur Becken mit Sandboden. Vorher mit Kies.
Und Fische, die gerne gründeln. Und natürlich auch jede Menge Neocaridina's...

Deshalb fragte ich, ob das etwas bringt. Oder eben,"was"... : )

Glg
manu

Hallo Raimond...

Ja. Für Dornaugen kann der Bodengrund nicht weich genug sein. Die wühlen sich gerne da durch...
Aber auch die kleinen Panzerwelse fühlen sich bei dem feinem Sand scheinbar wohler. Finden da auch ihr Futter leichter, als zwischen den groben Ritzen vom Kies.

Lg
manu