Schleierschwanz-Bitterbärbling

  • Hallo Leute,


    ich wollte einige normale Bitterlingsbarben (hatte nur noch 2 Stück, da alle verschenkt, hatte danach "Heimweh") und kaufte mir noch 6 dazu.


    Leider hatte ich nur gefragt, ob er Bitterlingsbarben hat und habe mich in der Zeit, in der er sie zusammen suchte, nur im Geschäft umgesehen.


    Als ich zu Hause ankam, sah ich, dass es sie auch mit Schleier (eher lange, gespaltene Hinterflosse) gibt, vorher nie was von gehört.


    Meine Fragen:

    Kreuzen die sich mit der Normalvariante

    Gibts die in der Natur, oder sind sie Hochzüchtung?


    Sehen ja hübsch aus, haben aber einen anderen Schwimmstil und ich bin eigentlich kein Freund von Züchtungen, mehr vom „Original“.


    Vielleicht sollte ich noch 4–6 normale Bitterlingsbarben kaufen und der Natur ihren Lauf lassen und Darwin bei der Arbeit zusehen, in den nächsten Jahrzehnten? ;)


    Schöne Weihnachten!

  • Hallo,

    zwar nicht bei Bitterlingsbarben, sondern bei Prachtbarben , hatte ich einige Schleierformen dabei. Das ergab sich beim Kauf, weil sonst die Gruppe nicht groß genug geworden wäre. Beim Nachwuchs fielen immer mal Schleierformen, aber letztendlich setzten sich die Normalflossen durch. Was mir auch ganz recht war - die Schleierflossen hatten kein schönes Schwimmbild, immer unbeholfener und langsamer als ihre kurzflossigen Kollegen. Und sie wurden, bis auf ein Weibchen, auch nicht so alt, wie die mit den normalen Flossen.

  • die meisten deiner fragen kannst du dir, wenn du unbefangen herangehst, wohl selbst beantworten


    ich sehe sogar beim fleischer zu, was er mir herunterschneidet und einpackt


    die natur ist blind, und sie folgt keinem ausgetüftelten plan. sie würfelt, und dann entscheidet das leben, was sich behaupten kann


    kein züchter kann etwas herauszüchten, was im genpool nicht enthalten ist. aber er entscheidet nach dem auge und persönlichen vorlieben, nur bei nutztieren (und sogar dort mit fragezeichen) nach zweckmäßigkeit


    und wir, die liebhaber, lassen uns oft blenden und sehen darüber hinweg


    mit dem unterschied, daß in der natur die fehlversuche das fortkommen der glücklicheren sichern und so teil des ganzen sind. denn die meisten zuchtformen würden 'draußen' nicht lange genug überleben, um sich zu vermehren

  • w4tel


    Hey, du bist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden?

    Selbst wenn Dr.Fisch auf manches hätte selber kommen können, musst du es ihm nicht unter die Nase reiben. Und deine Anmerkung mit dem Fleischer wäre auch weniger überheblich rübergekommen, wenn du es direkt und freundlich ausgedrückt hättest.


    Dass die Natur blind ist und keinem ausgetüfteltem Plan folgt würde ich auch nicht unterschreiben. Aber diese Diskussion würde hier zu weit führen.


    Dass, wie du andeutest, die sowas wie Schleierschwänze hier in der Natur so nie vorkommen würden zweifle ich auch an. Es gibt genug Beispiele, in denen die hübscheren Männchen (die mit den längeren Flossen oder farbigeren Federn) von den Weibchen bevorzugt werden und dadurch einen evolutionären Vorteil haben.


    Dr. Fisch Fisch


    Hast du jetzt nur Schleierschwänze zu deinen zwei verbliebenen? Wieviele? Die Bitterlingsbarben sollen ja eh in einer größeren Gruppe gehalten werden (10+) dann kauf noch wenige dazu oder sieh zu, wie die du hast sich machen. Ich würde drauf tippen, dass die Schwänze mit der Zeit kürzer werden.

  • es ist noch nicht ganz raus, wer heute mit dem falschen fuß aufgestanden ist. ich würde mich ja entschuldigen, wenn ich wüßte, wofür


    was ich sagte, war bestimmt nicht böse gemeint. aber es ist doch oft so, daß man in der begeisterung die übersicht verliert, und wenn man einen schritt zurücktritt, beginnt, die dinge klarer zu sehen


    allerdings wäre ich tatsächlich noch nie auf die idee gekommen, meinen wunsch zu deponieren und den verkäufer dann nach belieben schalten und walten zu lassen, ohne ihm dabei auf die finger zu sehen, schon aus interesse an dem, was ich mir da heimhole


    was dich zu der hoffnung verleitet, die schwänze würden mit der zeit kürzer - und nicht mit fortschreitenden alter eher noch länger - werden, würde ich dich bitten, zu erklären. diese erfahrung habe ich noch nie gemacht

  • Fleischer hin oder her. Ich verstehe, was w4tel gemeint hat. Als Angriff hatte ich es nicht interpretiert, sondern nur aus seiner eigenen Sicht heraus, was für ihn selbstverständlich ist.

    Da werden sich wohl viele unter uns finden, die jeden Fisch persönlich aussuchen und andere, die gerade bei Schwarmfischen dem Händler vertrauen (oder bei Versand vertrauen müssen).


    Doch zurück zum Thema:

    Tatsächlich würde mich das auch interessieren wie sich die Schleierform vererbt. Und, ob dies für alle Schleierformen bei den Fischen gilt. Vermuten würde ich, dass es einfach rezessiv vererbt wird. Weiß es jemand genau?

    Dr. Fisch Kreuzen tun sie sich ganz normal. Ist stark vereinfacht wie blonde Haare, braune Haare. Nur dass die mit langen Flossen es wohl etwas schwerer haben mit den Kurzflossern mit zuhalten.


    Zu den kürzer werdenden Flossen:

    Ich unterstelle jetzt mal, dass Mintika ausdrücken wollte, dass bei jeder Generation mehr und mehr kurzflossige Tiere und immer weniger langflossige durchkommen.

    Da ich bei allen Schleierformen nur Schleier entweder dran oder nicht dran kenne, gehe ich davon aus, dass es keine phänotypische Mischform (also halblange Flosse) gibt.

  • Janine


    Ja, das meinte ich, besonders wenn Dr Fisch sich noch einige normale dazu holen sollte. Wenn die Schleierschwänze aus den normalen heraus gezüchtet wurden.


    Man müsste sich wirklich mal auf die Suche nach wissenschaftlichen Artikeln machen. Bisher bin ich - ohne mir darüber viele Gedanken zu machen - davon ausgegangen, dass, wenn man ein Merkmal herauszüchten will, immer die mit einem etwas längeren Schwanz nimmt, weiter miteinander verpaart etc, bis man bei einer langen Form angekommen ist. Wenn der Schleierschwanz eine Spontanmutation war, funktioniert das nicht.


    Da müsste man jetzt mal googlen, ob Schleier rezessiv sind. Wenn‘s so einfach ist, Vererbung wird ja immer komplizierter, beim einfachen Mendel bleibt‘s ja nicht mehr ;)

  • Oh man...

    Ich finde, wie das mit dem Flossenwachstum beim Zebrabärbling ist. Aber keine schlichte Aussage zum dominant/rezessiv:

    https://journals.plos.org/plos…1371/journal.pgen.1004080


    In einem Betta Forum stand, dass lang dominant ist und sich in der Wildnis eben nur nicht durchsetzt...


    Vielleicht schreibt hier ja noch jemand (in einfachen Worten), was am ehesten auf die Bitterlingsbarbe zutrifft oder gar auf alle Schleierformen.

    (Bin ja gespannt, was aus meinen Zebrabärblingen wird...)

  • Oehrchen Das wirft ja noch mehr Fragen auf. 😅

    Ich bin mir sicher, dass ein Züchter das ganz easy aus Erfahrung beantworten kann... vielleicht haben wir ja Glück und jemand meldet sich hier zu Wort.


    Ich habe mal ein bisschen durch den Link von mir gelesen (Zebrabärbling - der ist des Genetikers Lieblingsfisch und ziemlich gut erforscht...)

    Scheint wohl dominant zu sein. Dann könnte man einfach - zumindest bei gezielter Nachzucht - die langflossigen nicht mitmachen lassen und hätte nur kurz. So denn das angestrebt ist.


    In der Praxis scheinen bei gewissem "Feinddruck" ohnehin weniger langflossige durchzukommen. Zumindest sagt mir das der Blick in meinen Teich. Aber das plus die geschilderten Erfahrung mit den Prachtbarben ist vielleicht ein wenig dünn für eine verlässliche Aussage.


    Hinweis: Alf steht nicht für Außerirdische Lebensform sondern 'another long fin' 😄

    Screenshot_20231219-123658~2.png

  • Hallo,


    nein, niemand muss sich bei mir entschuldigen.


    Ich war etwas sauer/aufgebracht (über mich selbst) und hatte mir die Antworten daher nicht selbst ergoogelt.


    Auf der anderen Seite benötigt man dann kein Forum mehr, da alle Fragen schon einmal von jemandem gestellt wurden.


    Im Aquariengeschäft hielt ich es nicht für nötig, dem Händler über die Finger zu gucken, bei exoterischen Fischen hätte ich es natürlich getan.

    Einige Wochen vorher befanden sich im gleichen Becken normale Bitterlingsbarben, da er vor dem gleichen Becken stand, war für mich alles klar.


    Ich hoffe, dass die Nachkommen der Schleierschwänze (oder eher gespaltenen Langschwänzen) kürzere Schwänze bekommen, wenn ich noch 6 „normale“ Bitterlingsbarben dazusetze.


    Gruß, Dirk