Große Teichmuschel - Anodonta cygnea.JPG
Art: Große Teichmuschel auch Weihermuschel oder Schwanenmuschel (Linné, 1758)
Wissenschaftlicher Name: (Anodonta cygnea)
Ordnung: Süßwassermuscheln (Unionida)
Familie: Fluss- und Teichmuscheln (Unionidae)
Gattung: Anodonta
Herkunft:
Die Große Teichmuschel ist eine sehr große Muschel, die in Bächen, Flüssen und entlang von Seeufern lebt, wo der Boden reich an Schlamm oder Schlick ist.
Ihre Verbreitung erstreckt sich von Nord- und Mitteleuropa bis nach Mittelgriechenland. Sie fehlt dagegen im Südwesten Europas.
Erreichbare Größe: meist bis 15,0 cm, selten bis 20,0 cm Rekord 26,0 cm
Maximales Alter: bis 15 Jahre
Futter:
Große Teichmuscheln sind Filtrierer. Sie filtern ca. 40 Liter Wasser je Stunde und reinigen es so von Schwebeteilchen. Ihre Ausscheidungen dienen als Pflanzendünger.
Die Nahrung besteht aus Detritus, Plankton, benthischen Kieselalgen, Blaualgen, verschiedenen Grünalgen und Kleinstlebewesen.
Beckengröße / Teich: Für eine Muschel sollte ein Wasservolumen von mindestens 100 Liter zur Verfügung stehen.
Wasserparameter:
Temperatur: optimal 15 - 28 °C
pH-Wert: 6,3 – 8,0
Gesamthärte: keine besonderen Ansprüche
Haltung:
Die Große Teichmuschel wird am besten in einem Gartenteich gehalten, wo sie dort als eifriger Filtrierer hilft, das Teichwasser klar und sauber zu halten.
Damit dies funktioniert, ist eine dicke Schicht Bodensatz im Teich erforderlich und kein grober Kies oder gar überhaupt kein Bodengrund.
Die Tiere verletzen sich den Fußmuskel im Kies oder verhungern im nackten Teich. Gleiches gilt natürlich auch für die Aquariumhaltung.
Die Haltung im Kaltwasser-Aquarium ist bei einem Wasservolumen ab 100 Liter möglich. Die Filterleistung sollte aber nicht zu groß sein, so dass der Muschel genügend Nahrung in Form von Detritus zur Verfügung steht. Sie leistet wertvolle Dienste als Biofilter. Ausgewachsene Exemplare können bis zu 40 Liter pro Stunde filtern. Als Bodengrund wählt man Sand oder feinen Kies, in die sich die Muschel bis zu Hälfte eingraben kann.
Eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen oder Schnecken ist problemlos möglich. Manche Krebsarten können die Muscheln knacken und fressen.
Zucht:
Große Teichmuscheln sind Zwitter. Die Larven, die Glochidien genannt werden, schlüpfen noch in der Elternmuschel aus den Eiern und werden im Winter in den äußeren Kiemen, den Brutkiemen, aufbewahrt. Im Frühjahr werden sie in Richtung vorbei schwimmender Fische ausgestoßen, an denen sie sich anheften um sich dort weiterzuentwickeln. Eine Muschel kann pro Jahr eine Nachkommenschaft von 200 000 bis 600 000 Larven haben.
Besonderes:
Die Große Teichmuschel ist in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern als gefährdet eingestuft und somit geschützt. Die im Handel erhältlichen Muscheln stammen alle grundsätzlich aus der Aquakultur. Eine ähnliche große Muschel, die in stillen Gewässern zu finden ist, ist die Gemeine Teichmuschel (Anodonta anatine).
Diese bleibt mit einer maximalen Länge von 70 bis 80 mm deutlich kleiner.
Bitterlinge sind bei der Fortpflanzung auf große Muscheln wie diese Teichmuscheln angewiesen.
geöffnete Teichmuscheln im See.JPG
geöffnete Große Teichmuscheln im See
Eine Hälfte einer Großen Teichmuschel, die ich in verschiedenen Aquarium als Dekoration und als Unterschlupf für Fische, wie Dornaugen nutze.
Text und Fotos: Sewellia