Deutsche Bezeichnung: Perllinien-Prachtflossensauger auch gepunkteter Prachtflossensauger
Wissenschaftlicher Name: Sewellia sp. spotted
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Flossensauger (Gastromyzontidae)
Gattung: Sewellia
Herkunft: Zentralvietnam, an mehreren Orten in der Provinz Quang Nam. Bewohnt dort oberflächennahe, schnell fließende und sauerstoffreiche Quell- und Nebengewässer
Erreichbare Größe: bis zu 7 cm
Maximales Alter: noch unbekannt, 6-10 Jahre sollten jedoch realistisch sein
Futter: Allesfresser, überwiegend Aufwuchsorganismen von Steinen oder Pflanzen, welche in einem gut eingefahrenen Aquarium auch zu finden sind, Futtertabletten mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen werden ebenso genommen wie Frostfutter (Cyclops), Lebendfutter oder auch hochwertiges Trockenfutter.
Beckengröße: ab 80 cm
Wasserwerte: Temperatur: optimal 18 - 24° C , Temperaturen bis 15° oder 28° C werden kurzzeitig vertragen, beim Wasserwechsel kann die Temperatur sogar 1-2 Grad weniger betragen
Haltung: stellt keine allzu hohen Ansprüche an Wasserwerte, ph-Wert 6,0 – 7,5
Gesellschaftsfähig, in kleinen Gruppen mit Artgenossen, Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischen problemlos möglich, tagaktiv
Weitere Arten der Gattung Sewellia:
- Linierter Prachtflossensauger (Sewellia lineolata) in China, Vietnam, Kambodscha
- Marmor-Prachtflossensauger (Sewellia marmorata) in China, Vietnam, Kambodscha
- Gefleckter Prachtflossensauger (Sewelia breviventralis) in Vietnam
- ? (Sewellia speciosa) in Thailand, Laos - Fundort im Xekong, Huay Way
- ? (Sewellia elongata) in Laos - Fundort im Bolaven-Plateau
- ? (Sewellia diardi) in Vietnam, Laos - Fundort im Xe Kaman
Es gibt noch eine Vielzahl von Flossensauger-Arten, die noch unzureichend erforscht sind.
Immer wieder werden neue Arten entdeckt.
Besonderes:
Flossensauger (Gastromyzontidae) und Plattschmerlen (Balitoridae) mögen es sauerstoffreich mit Strömung, strukturiert mit flachen und runden Steinen, einigen Wurzeln, Pflanzen und einem möglichst feinkörnigen Bodengrund.
Eine jahreszeitliche Schwankung der Wassertemperatur entspricht dem natürlichen Habitat und fördert die Vitalität der Flossensauger.
Die Bepflanzung sollte nicht zu üppig gestaltet sein. Großblättrige Pflanzen werden gerne zum Ausruhen genutzt.
Zu den Fütterungs-Zeiten kommt er aus seinem Versteck und sucht den Boden nach Nahrung ab.
Oft haften sie sich auch gerne an die Aquariumscheiben.
Dabei kann man das kleine Herz des Flossensaugers gut erkennen.
Zucht:
Sewellia spp. sind wohl die Flossensauger-Arten, die im Aquarium am leichtesten zu züchten sind.
Die ersten Berichte beschrieben die Zucht in bachförmig eingerichteten Aquarien, mit Strömung und vielen runden Flusssteinen in unterschiedlichen Größen. Mitunter gelang auch die Zucht, oft auch ohne diese jemals angestrebt zu haben, in einem Gemeinschaftsaquarium.
Der vielleicht wichtigste Aspekt, bei einem kontrollierten Zuchtversuch, ist die Bereitstellung eines geeigneten Substrats, welches den natürlichen Lebensraum der Flossensauger nachempfindet.
Eine große Anzahl von gerundeten Flusssteinen ist am besten, wo es viele Ecken und Ritzen gibt. Die dort abgelegten Eier können sich so ungestört entwickeln, ohne von den adulten Tieren gegessen zu werden und bieten zudem Zuflucht für die Larven, bis sie groß genug sind, um frei zu schwimmen. Der organische Abfall (Detritus), der dazu neigt, sich in dieser Art von Substrat zu sammeln, stellt auch eine Nahrungsquelle für Mikroorganismen bereit, die wiederum von den Jungfischen gefressen werden.
Das Ablaichen kann ausgelöst werden, indem die Temperatur für einen Zeitraum auf 25 - 26 °C erhöht wird, bevor ein Kühlwasserwechsel durchgeführt wird. Mitunter gelingt auch das Ablaichen unmittelbar nach einem Wasserwechsel.
Das Werben wird vom Männchen initiiert und beinhaltet flatternde Darstellungen und das Verfolgen des Weibchens.
Wenn ein Weibchen aufnahmefähig ist, drückt das Männchen seinen Kopf in den Körper des Weibchens, scheinbar in dem Versuch, sie ins offene Wasser zu bringen. Die Eier und Samen werden in der Regel dort freigesetzt, wo die Strömung am stärksten ist.
Vermutlich ist dies ein wirksames Mittel zur nachgelagerten Ausbreitung in der Natur, wodurch die Jungfische sich in ruhigeren Gewässern entwickeln können, bevor sie stromaufwärts wandern, um sich den Erwachsenen anzuschließen, sobald sie sich der Reife nähern.
Die Inkubationszeit für Sewellia- Eier scheint undokumentiert zu sein, aber sobald die Fische beginnen sich umzufärben und freischwimmen, ist es wichtig, Nahrungsmittel in geeigneter Größe bereitzustellen.
Die Larven sind anfangs winzig, transparent und halten sich zwischen Steinen auf, wo man sie meistens nicht sofort sieht.
Danach beginnen sie sich zu färben. Ihr erstes Babykleid ist gestreift.
Infusorien sind als Erstfutter sehr gut geeignet, gefolgt von Artemia-Nauplien, Microwürmchen usw.
Die Körperform der Larven ist weniger lateral komprimiert als bei Erwachsenen, und sie besitzen anfänglich kleine Barteln, die sich progressiv verringern, wenn sie älter werden. Die Brust- und Bauchflossen sind bei ihnen auch relativ kurz, was bedeutet, dass die Jungen nicht in der Lage sind, sich an Oberflächen wie erwachsene Tiere zu klammern, stattdessen verbringen sie ihre ganze Zeit auf oder in dem Substrat.
Ab ca. 15mm Körperlänge haften sie sich dann ebenfalls an allen möglichen Gegenständen fest.
Ab ca. 20 mm Körperlänge bricht das Streifenmuster der Jungtiere dann stärker , der Körper beginnt mehr lateral zusammengedrückt zu werden und es bildet sich langsam das endgültige Muster heraus.
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