Hallo miteinander,
auf Eure Seite bin ich geraten, weil über Killifische berichtet wurde. Lillimaus hat mich gebeten, mal „meinen“ Verein vorzustellen. Deshalb habe ich die Überschrift gewählt. Denn wir sind keine anonyme juristische Person, sondern engagierte Aquarianer mit einem besonderen Faible für meist kleine bunte Fische.
Ich bin der Bitte gerne nachgekommen, weil ich die Gelegenheit nutzen will zu zeigen, dass Killifische ganz, ganz vielseitig sind und deshalb ganz, ganz unterschiedlich Anforderungen stellen. Weiter unten will ich diese Unterschiede etwas beschreiben, obwohl dies im Rahmen eines solchen Beitrages einfach nicht wirklich abschließend möglich ist.
Die DKG wurde 1969 gegründet. Das war auch höchste Zeit. Denn Killifische waren bei Aquarianern zwar immer hoch geschätzt aber äußerst selten. Im Zoohandel ist es leider bei einem geringen Angebot geblieben.
Doch die etwa 750 Mitglieder wissen sich zu helfen. Sie verbreiten nicht nur ihr Wissen über eine eigene Vereinszeitschrift, das DKG-Journal, sondern bieten im Vereinsteil, dem DKG-aktuell, nicht nur die erforderlichen Infos zum Vereinsgeschehen, sondern auch eine Tauschbörse.
Ferner gibt es noch eine tolle Literaturstelle, von der man einschlägige Artikel bekommen kann, auf die man sonst keinen Zugriff hätte. Über weitere Einzelheiten zu den Möglichkeiten innerhalb der DKG könnt Ihr Euch über die gut gemachte Homepage
https://www.killi.org/dkg?s=vereininformieren.
Klasse ist die jährliche Bestandserfassung. Auch wenn sich, wie auch im „richtigen“ Verein zu beobachten, nur ein Teil der Mitglieder beteiligt, zeigt das Ergebnis den unglaublich artenreichen Bestand. Also Vorsicht! Wer sich für Killis interessiert, kann daran ein Leben lang hängen bleiben und langweilt sich trotzdem nicht! Ich gönne mir zudem immer mal wieder einen Blick über den Zaun, zumal ich auch eine Schwäche für Zwergcichliden habe.
Weil wir gerade beim Bestand sind: Bei Killifischen werden die Fundorte (mit einen Kürzel) angeben. Das ist keine Marotte, sondern dient handfesten Vorteilen. Denn noch immer ist die Systematik der Killis nicht abgeschlossen und wird wohl auch nie abgeschlossen sein. Und so zeigte es sich mehrfach, dass eine scheinbar sichere Zuordnung zu einer Art nicht korrekt war. Vielmehr wurden diese Fische einer neuen Art zugeordnet.
Weil bei so vielen Fischen weiterer Informations- und Redebedarf entsteht, wurden Regionalgruppen (kleine nennen sich „Stammtisch“) ins Leben gerufen. Meist gibt es beim Treffen einen Fachvortrag und sich anschließende Diskussionsrunden. Natürlich werden – inzwischen vorher über Internet abgestimmt – Fische, Pflanzen und Futtertiere getauscht. Hier bekommen Besucher auch gezeigt, wie Fischeier abgelesen und versorgt werden. Das ist alles keine Hexerei. Wenn einem Zuschauer angesichts des durchwühlten Torfs zunächst durch den Kopf geht „Was rauchen denn die für ein Kraut?“, darf sich niemand wundern.
Wem die Zuwendung zu Killifischen allgemein noch nicht speziell genug ist, kann in Arbeitsgruppen an einzelnen Gattungen oder Fischgruppen mitarbeiten. Im Kern geht es um Arterhaltung, die immer wichtiger wird. In einzelnen Ländern gibt es inzwischen Gesetze zum Artenschutz, die streng kontrolliert werden. Sie machen es entgegen den bisherigen Erfahrungen zum Teil unmöglich, einfach mal wieder hinzufahren und die gewünschte Art zu fangen und heimzuholen. Mit den Jahren entsteht in diesen Arbeitsgruppen Fachwissen, dass dann in Sonderheften zusammen gefasst wird. In den Gruppen zeigt sich die ganze Vielseitigkeit unserer Leidenschaft. Da sind die Arten, die weitgehend weiches Wasser wollen und trotzdem Unterschiede in den Hälterungsparametern fordern, wie die Aphyosemion und ihre nahen Verwandten (z. B. die großen Arten in der Gattung Callopanchax), Epiplatys, Nothobranchius oder die Südamerikanischen Annuellen (SAA). Bei den Eurasiern und Nordamerikanern muss es dann schon richtig hartes Wasser sein. Wie Salmler sollten Leuchtaugenfische behandelt werden. Und, glaubt mir, dass ist nur ganz grob umrissen, was Euch erwartet. Denn da wird dann in der Praxis zwischen Annuellen und Nichtannuellen unterschieden und wir zerbrechen uns den Kopf, ob nicht in beiden Gruppen Diapausen auftreten.
Ihr wollt noch mehr wissen und vor allem sehen? Bitte sehr: Vom 10. -13.05.2018 steigt die sogenannte DKG-Leistungsschau, in der etwa 600 Einsendungen um die Preise konkurrieren. Dies ist damit weltweit die größte und artenreichste Killifisch-Ausstellung! Und das Schönste: Die Fische werden am Sonntagmorgen versteigert. Wer da rein gerät, kommt leicht in einen Rausch und sitzt dann nach dem Zuschlag zwischen 2 und 200 € neben einem Berg von Plastiktüten mit den schönsten Killis. Treffen wir uns im Mai also in
Schloss Hohenkammer
Schloßstraße 18-25
85411 Hohenkammer
https://www.killi.org/viewtopic.php?f=238&t=13280#p42374
Wer nicht so lange warten möchte, kann sich dem Thema beim 3. Fränkischen Killifischtag am 14.04.2018 nähern.https://www.killi.org/viewtopic.php?f=5&t=13476#p42715
„Zufällig“ spricht Alexander Dorn über sein Steckenpferd "Nothos".Nun sind gerade die Nothobranchius farblich fast unschlagbare Fische. Bestimmt hat er auch Fische, zumindest aber Torfansätze dabei. Und im Vortrag von Dr. Heinz Ott „JVC 2017“ erfahren wir alles zu seltenen Aphyosemion.
Tagungslokal:
Gasthof Kirchberger
Sacker Hauptstraße 9
90765 Fürth
Die Fischbörse am Ende der Veranstaltung lässt kaum Wünsche übrig. Sie steht übrigens auch außerhalb der DKG praktizierenden Aphanius-Züchterinnen offen.
Herzliche Grüße
Dieter