Tropische Fische im Freiland I

  • falls du dir vorstellen kannst, etwas mehr aufwand in dein vorhaben zu investieren, boris, und den container auch längerfristig am gleichen standort zu betreiben,


    könntest du aus dem aushub eine betretbare stufe um drei seiten des behälters ziehen


    und an der vierten, nicht der sonne zugewandten, seite eine glasscheibe (mit alu-rahmen) einsetzen, die dir erlaubt, deine fische auch tatsächlich zu betrachten



    allerdings würde ich in diesem fall beim ausschneiden zumindest einen teil der 'schulter' am oberen rand erhalten, um mehr stabilität zu gewähren

  • Hallo,


    so eine Stufe kann man auch aus Terrassendielen, (Poren-) Betonsteinen und was weiß ich nicht noch bauen, ohne den Behälter einzugraben. Abgesehen davon hätte ich mit meinen schlappen 168 cm kein Problem mit dem Abfischen bei so einem Behälter.

    In meinen nur etwa einen halben meter tiefen Gartenteich steige ich übrigens hinein, wenn ich im Spätherbst die Schildkröten "abfischen" möchte, denn die lassen sich nicht keschern, weil sie sich irgendwo verkriechen. Dass das Wasser dann eintrübt, ist ziemlich egal, denn sehen kann man die so versteckt eh selten, nur fühlen. Die Angler-Wathose, die ich mal für diesen Zweck gekauft habe, hängt übrigens seit Jahren unbenutzt im Schrank, in kurzen Hosen ist es eine gute Kneipp-Kur.


    Gruß, Klaus

  • meine intention zum eingraben war auch nicht - siehe oben - die bessere zugänglichkeit, sondern ein gewisser temperatur-ausgleich


    dennoch würde ich die stufe, wenn sie denn schon da ist, auch nutzen (auch wenn ich, zumindest mit euch beiden, die sich geoutet haben, der größte bin ; )

  • Zweimal waren bei mir outdoor aus Macropodus ocellatus-Gelegen Jungfische geschlüpft.

    Genaugenommen passen die Rundschwanzmakropoden ja nicht zum Titel "Tropische Fische im Freiland".
    Rundschwanzmakropoden sind ihrem Hauptverbreitungsgebiet nach Fische der Gemäßigten Zonen. Am Besten also ganzjährig draußen.

    Doch wenn man die Winzlinge mangels Alternativen bei den Eltern beläßt, enden sie in kleinen Unterkünften zwangsläufig als Futter.

    Nicht wirklich zwangsläufig, wobei ich nicht weiß, wie klein die Kleine Unterkunft ist.
    Ich habe von Einem Paar Rundschwanzmakropoden in einem 200L-Aquarium gut 30 Jungfische großgezogen, ohne das Elternpaar zu entfernen.
    Die Männchen fressen normalerweise nicht ihren Nachwuchs, sondern betreuen ihn sogar noch nach dem freischwimmen - z.B. indem sie sie einsammeln und an einen anderen krautigen Ort bringen. Auch die Weibchen futtern die Jungen üblicherweise nicht, sondern bewachen das Außenrevier und stellen sich bei Abwesenheit des Männchens selbst unters Nest um es zu schützen.

    (SCHAUMNESTBILD)

    Wirkt, wie mal 'eben schnell hingespuckt'. Schaumnest von M. ocellatus.

    Genau so wie es wirkt ist es auch eher. Nicht sorgfältig, nicht längere Zeit funktional wie beim Gabelschwanzmakropoden (Paradiesfisch).
    Das Schaumnest, wenn es überhaupt erkennbar ausgeprägt aufgebaut wird, wird kurz nach dem Ende der Ablaichphase typischerweise verfallen lassen. Die Eier kleben stattdessen aneinander zu kleinen und größeren Klumpen zusammen und werden dann vom Männchen etwas verteilt rumtransportiert und gepflegt. Sie benötigen also kein Schaumnest für die Pflege der Eier, wie die Gabelschwanzmakropoden.

    Deshalb möchte ich noch mindestens einen weiteren runden 90l Kübel aufstellen. Allerdings fallen mir dafür keine Besatzideen ein, da es halt eben auch nur 90l sind. ... Hat jemand noch ein paar Tipps für mich??


    Grüße Luis

    Für kleine Teichlein oder Außenkübel eignen sich die Zwergkärpflinge sehr gut.
    Schön verkrautet und sie fühlen sich bis in den Spätherbst kurz vor Winteranfang wohl.

  • Genaugenommen passen die Rundschwanzmakropoden ja nicht zum Titel "Tropische Fische im Freiland".
    Rundschwanzmakropoden sind ihrem Hauptverbreitungsgebiet nach Fische der Gemäßigten Zonen. Am Besten also ganzjährig draußen.

    Ich stimme Dir inhaltlich in allen angesprochenen Punkten zu.


    Auch wenn gemachte Aussagen von mir unter Umständen so interpretiert werden könnten,... ich habe 'den Ocellatus' noch nie indoor gepflegt.

  • (Anmerkung Sonnenbad: Zum gefressen Werden des Ocellatus-Nachwuchses in 'zu kleinen' Behältnissen)


    ... Nicht wirklich zwangsläufig, wobei ich nicht weiß, wie klein die Kleine Unterkunft ist.

    Ich habe von Einem Paar Rundschwanzmakropoden in einem 200L-Aquarium gut 30 Jungfische großgezogen, ohne das Elternpaar zu entfernen.

    Das etwas größere der beiden Outdoor-Behältnisse, in dem 'die Ocellatus' ablaichten und anschließend die Jungen fraßen, maß (BTH) ca. 70 x 40 x 27 cm.

    Das kleinere - hier genau dasselbe 'Szenario' - ca. 40 x 40 x 40 cm.

  • Ich schon; also im Sinne:
    " Fische der Gemäßigten Breiten im Warmwasseraquarium" ;).


    Aquarium hat halt den Vorteil, dass man das Verhalten bei der Brut direkt vor der Nase detailreich beobachten kann, also sowas wie Mikroskopische Beobachtung, während ich sie im Teich eher makroskopisch bespitzeln muss.
    Im Makroskopischen konnte ich dafür dann beobachten, wie ein Männchen seine freischwimmenden Larven allesamt plötzlich eingesammelt hat und dann 5m weiter in nem Wasserpestpolster wieder freigelassen. Es hat dabei mit dem Weibchen kooperiert.
    Das kann man in nem Aquarium nicht beobachten.

  • ... die Jungen fraßen, maß (BTH) ca. 70 x 40 x 27 cm.

    Das kleinere - hier genau dasselbe 'Szenario' - ca. 40 x 40 x 40 cm.

    Ja, das ist auch wirklich sehr klein für ein Paar M.ocellatus.
    Da dürfte das Weibchen durchaus Stress gehabt haben.
    Bist du sicher, dass es der Nachwuchs überhaupt bis zum freischwimmen gebracht hat?
    Hattest du freischwimmende Larven sehen können?

    In einem meiner Teiche waren letztes Jahr massenhaft Süßwasserpolypen.
    Könnte nat. auch sowas sein, wenn keine Larve durchkommt. Wenn in einem so kleinen Wasserkörper davon sehr viele vorkommen, dürften es die winzigen Larve auch extrem schwer haben.

    Oder du hast den Behälter klinisch sauber gehalten, damit die Fischlies in nem ordentlichen Haushalt aufwachsen und sie haben nix zu essen gefunden ;)

    "Ich blieb aber standhaft - und vernünftig. ^^"

    Auf M.ocellatus zu verzichten mag standhaft sein, aber vernünftig? Eher doch nicht, würde ich sagen ;)

    Willste welche von mir? Ich hab so um die 200 in den Teichen, von jungen um die 2cm SL bis zu uralten greisigen Metusalems ;)

  • Ich hab übrigens vor 2 Wochen meine Zwergkärpflinge wieder in den Kleinteich gesetzt. Meine Outdoor-Saison hat also schon längst wieder begonnen - von den M.ocellatus ja ganz zu schweigen, die eh immer draußen sind -.

    Und weil deren Überwinterungsbecken dadurch so vereinsamt aussah, hab ich nach langer Abstinenz mal wieder ein Paar Kafis geholt. Sie sind jetzt wenige Tage da und haben bereits Nachwuchs freischwimmen, während das Paar fleißig weiterarbeitet.

  • Ja, in beiden Fällen wimmelte es nur so vor Larven zwischen den Schwimmpflanzen.


    Meine Outdoor-Behältnisse halte ich nie klinisch sauber, lasse sie allerdings auch nicht vergammeln.


    Sehr gerne würde ich 'im günstigen Falle' Ocellatus von Dir nehmen.

    Aktuell sind in dieser Sache allerdings noch viel zu viele, wichtige Fragen ungelöst bzw. ich weiß einfach keine zufriedenstellende Lösung. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen.

    Schauen wir einfach mal...

  • ... und gehe nicht mehr so sehr im 'Sturm und Drang'-Modus an die Sache ran.

    Neben dem euphorischen 'Sturm und Drang' war da aber auch noch eine Menge selbstverursachter 'Betriebsblindheit' in der aquaristischen Praxis mit dabei. Was ursächlich nicht einmal daran lag, daß ich fachspezifisch im Laufe der Jahre zu wenig recherchiert und gelesen hätte.