BD - der Pilz, der Amphibien weltweit ausrottet

  • Liebe Forengemeinde *ü*


    Ein kleiner, unsichtbarer Pilz ist eine ganz große Gefahr für Amphibien weltweit.


    Sein Name ... Kurz & und einprägsam.. BD


    Wie mittlerweile bekannt geworden ist, wird er nicht nur von Amphibien auf andere Amphibien übertragen, sondern auch von anderen wechselwarmen Tieren.


    Als Hauptüberträger gelten u. a. Fische, vorallem Aquarienfische.


    Fische können daran erkranken, versterben aber nicht in jedem Fall daran.

    Sehr oft sind sie scheinbar immun und gleichzeitig aber auch Überträger dieser Seuche.


    Von daher gehören - verstorbene Fische & verstorbene Aquarien - Amphibien in die Verbrennungsanlagen oder den eigenen Ofen bzw. kann man sie auch beim nächsten Tierarzt abgeben, der sie dann fachgerecht "entsorgt".

  • So dramatisch wie das ist, drängen sich mir da ganz praktische Fragen auf:

    - Darf ich mit meinem Aquarienwasser nicht mehr meinen Rasen gießen?

    - Und, wenn ich das Wasser jetzt brav in die Kanalisation leiten will (wo die toten Fische ausdrücklich nicht hin sollen), ähm... geht auch nicht. Bei uns leben da Kröten.

    - Was mache ich denn mit dem Pflanzenmüll beim Gärtnern im Becken? Sondermüll statt Kompost oder Biomüll?

    - Meine Goldfische sind im Aquarium geschlüpft und aufgewachsen, leben nun aber in dem für sie künstlich angelegten Teich im Garten. Soll ich unseren Kröten sagen, dass sie nicht in den Teich dürfen? Und wie schaffe ich es, dass bei Regen das möglicherweise infizierte Wasser nicht über die Ränder tritt?


    Mir fallen bestimmt noch ein paar Bsp mehr ein, aber ich sehe nicht den Schaden eines kleinen vergrabenen Fisches im Verhältnis zu den eben genannten Punkten.

    Dann müsste ich die Aquaristik einstellen. Dazu bin ich aus egoistischen Gründen und auf Grund der Ausrede, dass es keinen Unterschied macht, wenn nur ich die Aquaristik einstelle, nicht bereit.


    Eine grundsätzliche Achtsamkeit, keine Aquarientiere in die Wildnis zu setzen oder das Hinterfragen des Nabus selbst, ob sie mit den jährlichen Krötensammelaktionen vielleicht zum Schaden beitragen, sind gut und wichtig.


    Aber Aquaristik betreiben und dann an so einem kleinen Punkt massiv Aufwand betreiben, während der Rest unter den Tisch fällt, ist aus meiner Sicht wie, wenn man als Vegetarier Milch trinkt aber demjenigen mit dem Burger in der Hand ein schlechtes Gewissen einreden will.


    Welche Maßnahmen wären denn erfolgversprechend in der Bekämpfung oder Eindämmung von BD in Wildpopulationen?

  • Janine


    Das sind übrigens auch viele Fragen, die ich mir stelle und auch schon gestellt habe.


    Theoretisch müsste man sein gesamtes Aquarienwasser, da es kontaminiert sein könnte, über einen Spezialisten entsorgen lassen.


    In der Hardcore - Axolotl - Szene ist es üblich, die Amphibien, wie auch die eigenen Fische oder das Aquarienwasser auf BD testen zu lassen.


    Die Meisten, die zu diesem Hardcore - Kreis gehören, führen die Tests aller 3 - 6 Monate durch.


    Das darauf spezialisierte Labor Exomed bietet Test - Kits für ca. 100 Euro dafür an.


    Zudem wird ständig mit starken Desinfektionsmitteln Virkon S gearbeitet.


    Ich habe auch gelesen, daß beim kleinsten Verdacht, alles was mit den Händen berührt wird, sofort desinfiziert werden muss..Jede Türklinke, Lichtschalter usw. usw.


    Schutzkleidung tragen, Handschuhe usw.


    Das Aquarienwasser darf in so einem Fall natürlich nicht in die Kanalisation gelangen - egal, ob Amphibien oder Fische/Garnelen darin schwimmen.


    PS. Ich gehöre eher zu den "Ketzern". Bisher habe ich keinen einzigen BD - Test durchgeführt.


    Auch meine Pflanzen tauche ich nicht in Virkon S oder Sagrotan, da mir das viel zu heikel ist.


    Ich beachte aber dennoch die wichtigsten Spielregeln.

    Desinfektion der Hände & Arbeitsgeräte.


    Tote Tiere habe ich der Verbrennung zugeführt, da ich damals nicht wusste & heute noch nicht weiß, was den Tod der Tiere ausgelöst hat.

    (Verdacht: Frostfutter und/oder zuviel Schwimmpflanzen)

  • Das Hessische Landeslabor bietet die Test deutlich günstiger an.

    Habe ich selbst noch nicht genutzt, da ich nur testen werde wenn ich Auffälligkeiten bei einem Tier entdecken würde. Ich möchte den Stress der beim Abstrich ja definitiv für das Tier entsteht nicht unnötig durchführen.

    Und hier gleich Mal noch eine Frage.

    Hier gehen die Meinungen auseinander, wenn ein Tier betroffen wäre, waren es doch alle anderen im selben Becken auch oder?

    Sprich es würde doch reichen ein Tier zu testen und nicht alle?


    LG

  • Und das mit Virkon S., ehrlich? Ich bin auch kein Verfechter von Sagrotan oder ähnlichem. Meine Kinder und mein Pflegekind durften und dürfen heute noch im Dreck spielen und aus dem Garten naschen. Ich finde es viel zu übertrieben. Und meiner Meinung nach wird dadurch nur gefördert, dass es viele Allergien und Unverträglichkeiten gibt.

    Bin ja selbst Erzieherin, Higyene ist natürlich wichtig. Aber sehr viele wenden die Mittel völlig falsch an, zu kurz, zu lang, zu wenig.....

    Dann bringen sie eh nichts. Und die Belastungen von dem übermäßigen Gebrauch in den Abwässern kann auch nicht gut sein.


    Würde es bei Infektion denn reichen dass Aquarienwasser abzukochen bevor es ins Klo kommt?

    🤔

  • Hallo ! Ich denke mal, ein Jeder von uns hat so seine Tricks und Wege und muss das auch mit seinem

    Gewissen vereinbaren ! Eine Krankheit / Seuche im Becken wünscht man nun wirklich keinem, aber ist

    auch schon bei Urgesteinen vorgekommen, kann sich keiner von freisprechen. Vieles im Becken wird

    wohl eingeschleppt durch neue Deko, Wurzeln, Steine, Pflanzen und neue Fische. Möchte auch wirklich

    nicht wissen, wieviele Alt-Medikamente im Kanal landen...... Euch eine gute Zeit, gesund bleiben bitte. Claus;)

  • "schutzkleidung" kann auch ganz unterschiedlich aussehen ; )



    imagen-1-17.jpg

    quelle: https://www.chismestoday.com/2…o-del-ajolote-es-hermoso/


    die handschuhe sind dem umstand geschuldet, daß die nonnen aus dem hautsekret der tiere einen hustensirup herstellen


    da sie in der natur immer seltener werden, sind sie schon vor jahren dazu übergegangen, sie (dumerili) selbst nachzuziehen