Haltung Mollies vs. Black Mollies

    Aus einem anderen Thread nehme ich mal den Anstoß zu diesem Thema mit:


    Welche Erfahrung habt ihr mit der Mollyhaltung gemacht?

    Sind eure Black Mollies (trotz großem Aquarium?) klein geblieben?

    Und hattet ihr reine Warmbader oder hat sich jemand an die Haltung in kühlem Wasser getraut?

    Ich bin auch gespannt, ob es mehrere Berichte von vermehrungsfaulen Gruppen gibt.


    Vielleicht kennt auch jemand zum Einstieg eine tolle Seite oder kann eine kurze Übersicht erstellen, was sich hinter den jeweiligen Zuchtformen verbirgt und was den Halter dementsprechend erwartet.


    Kurz meine Erfahrungen:


    Beim richtigen Black Molly sind die Männchen kleiner (so kannte ich das auch vor 30 Jahren), die Mädels sind trotzdem groß und meine Damen hatten ihre 10cm.


    Mein 72l Anfängeraquarium hatte Flüssigkalk (GH 27), 24° und die Damen "beglückten" mich mit rund 80 (!!!) Babys pro Wurf.


    Die ganzen Farbzuchten habe ich erst deutlich später kennengelernt.

    Hier scheint es sich bei vielen davon (und hier werde ich leider fachlich ungenau), um irgendwelche Mischungen zu handeln (Segelkärpfling und andere würde ich raten ohne nachzuschauen), bei denen wiederum vorallem die Männchen groß und teilweise ziemlich garstig untereinander sind. Ich habe aber auch schon solche Tiere in schwarz gesehen.

    Eine Bestellung gemischte Mollys vor einigen Jahren entpuppte sich als echte Wundertüte.


    Und ein spannender Fakt:

    Kreuzt man ein Guppymänchen mit einem Blackmolly Weibchen (ja, das kann passieren), kommen in beiden Geschlechtern große Tiere mit unterschiedlicher Scheckung mit sehr schönen Lyra Flossen heraus.

    Da das ganze aber tragisch endete (Männchen kurze Lebenserwartung und scheinbar unfruchtbar, Weibchen bei vermuteten Geburtsversuchen gestorben) habe ich nie wieder irgendwo Guppies und Mollies zusammen gesetzt.


    Es scheint glücklicherweise recht selten zu sein.


    Und jetzt bin ich auf eure praktischen Erfahrungen in der Haltung der verschiedenen Mollyformen gespannt.


    Ich betone das praktisch, da irgendwo nachlesen, dass sie es warm mögen easy ist. Aber vielleicht gilt das ja nicht für alle Sorten oder ist längst überholt?

    Zitat von Janine

    Beim richtigen Black Molly sind die Männchen kleiner (so kannte ich das auch vor 30 Jahren), die Mädels sind trotzdem groß und meine Damen hatten ihre 10cm.

    Waren das Breitmaulkärpflinge (Poecilia latipinna)?

    Die können deutlich größer als Spitzmaulkärpflinge (Poecilia sphenops) werden und haben auch eine größere Rückenflosse.

    Black Molly ist nicht gleich Black Molly.


    Viele Grüße Andy

    Hi,

    Es gab mal den "Black Molly" das war eine schwarze Farbform des Spitzmaulkärpflings (P. sphenops), diese Tiere waren deutlich kleiner als die heutigen Mollys, auch Weibchen überschritten selten 6-7 cm, Männchen waren etwas kleiner. Davon gab/gibt es auch eine Lyraform mit ausgezogenen Flossenspitzen. Bereits Ende der 1970er kamen dann die ersten Mitternachtsmollys, eher ein Breitmaulkärpfling (P. latipinna), pechschwarz mit großer Segelrückenflosse die einen orangenen Saum hatte. Heutzutage tut man sich schwer wenn man echte Black Mollys haben möchte, die heutigen Mollys sind überwiegend eine Mischform verschiedener Arten wie sphenops, latipinna und velifera. Sind sie schwarz werden sie als Black Mollys verkauft. Alle diese Arten gelten aber als "Warmduscher", die man besser nicht unter 23° hält und alle mögen hartes Wasser bzw. auch Salzzusatz. Die Wildformen von P. Latipinna und P. velifera sind imposante Tiere deren Männchen den Weibchen an Größe nicht nachstehen, durch die Rückenflossen wirken sie sogar größer, 12 cm sind keine Seltenheit.

    Der Vollständigkeit halber sei noch der DDR-Stamm der Black Mollys erwähnt, diese zeigen ein gleichmäßiges, schönes Braun, ob es diesen Stamm überhaupt noch gibt ist fraglich.

    Hi Andy.


    Ich gehe davon aus, dass ich vor 30 Jahren von meinem Cousin p. Sphenops bekommen habe.

    Aber, ob die komplett reinrassig waren? *Schultern zuck


    Ich kannte damals nur "Black Mollies" ohne weitere Unterscheidung und kann heute nur die Tiere beschreiben.


    Die Elterntiere im 54l Becken von meinem Cousin sind klein geblieben. Die Männchen UND die Weibchen. Wobei letztere zumindest deutlich größer als die Männchen waren.


    Bei mir haben die Mollies die erste Ichthyo Welle am Anfang meiner Aquarien-Karriere überlebt und dann wurden meine zwei Damen und der Nachwuchs aus der ersten Generation riesige "Monster".

    Ich war ziemlich stolz auf besagte Monster, hatte aber ein Platzproblem.


    Meine zwei ersten Männchen waren eins mit runder, kleiner Flosse und eins mit Lyraflosse. Beide klein.


    Waren beide Gattungen oder Mischungen kurz nach der Wende schon üblich?


    Die spätere Bestellung vor vielleicht 5 Jahren war ein bunter Strauß diverser Farbmixe, die mir wie unterschiedliche Kreuzungen vorkamen, womit ich mich aber nie näher befasst habe.

    Ich habe abgespeichert, dass Molly nicht gleich Molly ist, aber zumindest dachte ich, dass es nur einen Black Molly gibt und der andere eine Kreuzung wäre.

    Zitat von cheraxfan

    Der Vollständigkeit halber sei noch der DDR-Stamm der Black Mollys erwähnt, diese zeigen ein gleichmäßiges, schönes Braun, ob es diesen Stamm überhaupt noch gibt ist fraglich.

    cheraxfan

    Hallo Hans,

    Die wurden aber nicht als Blackmollies sondern als Schokomollies bezeichnet. Die neugeborenen Jungfische dieser Schokomollies haben die gleiche Größe wie neugeborene "P. sphenops Blackmollie" Jungfische. Diesen Schokomollie-Stamm gibt es sogar noch in Berlin.

    Beste Grüße

    Detlev

    Zitat von Wassermonster

    Ich bin ehrlich gesagt, erstaunt.. Man lernt scheinbar nie aus...


    Diese Riesen - Mollys habe ich noch nie zu Gesicht bekommen und das der Rest ein einziges Gemisch ist, macht mich gerade sehr nachdenklich.. :hmm:

    Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass du sie noch nie gesehen hast. Vielleicht hast du sie nie als Mollies wahrgenommen? Gerade Silbermollies und die orange Zuchtform hätte ich als Segelkärpfling angeschaut, welche für mich keine Mollies sind. Vielleicht sind sie auch genau das und nur die Schilder falsch? Meine Mixtruppe habe ich als Spitzmaulkärpflinge gekauft. Das Imponierverhalten der drei großen Männchen war ein tolles Schauspiel (was aber gern 450l Platz haben möchte).


    cheraxfan  detlev Ein Schokomolly? Den bräuchte ich glatt! 😅🍫


    Danke fürs Arten sortieren - soweit das noch möglich ist.

    Ich selbst würde von den Farbformen die Goldstaubmollies nah bei den Black Mollies sehen. Die Dalmatiner stark Richtung Segelkärpfling und bei den silbernen und orangen frage ich mich wirklich, ob es eben nicht doch reine Segelkärpflinge (velifera) sind.



    Gibt es vielleicht noch andere Erfahrungen wie die von Wassermonster, dass auch kühleres Wasser funktionieren kann (vermutlich mit p. Sphenops gemacht)? Oder Erfahrungen, die genau das für manche Arten/Mixe widerlegen?

    Vielleicht ist das Warmduscherdasein nur ein gut gepflegter Mythos und nahezu keiner hat es ausprobiert?

    Zitat von detlev

    Hallo Hans,

    Die wurden aber nicht als Blackmollies sondern als Schokomollies bezeichnet. Die neugeborenen Jungfische dieser Schokomollies haben die gleiche Größe wie neugeborene "P. sphenops Blackmollie" Jungfische. Diesen Schokomollie-Stamm gibt es sogar noch in Berlin.

    Beste Grüße

    Detlev

    Klar hießen die nicht Black Mollys sondern Schoko-Mollys. Ich habe sie erwähnt, weil es auch P. sphenops sind und schön das es sie noch gibt. :thumbup: