LED-Beleuchtung Juwel Vision 260

  • Auf Wunsch von Anubias eine kurze Beschreibung meiner Beleuchtung.


    Zur Historie:

    Die Ausleuchtung sollte deutlich verbessert werden als mit den originalen 2 Leuchtstofflampen am Mittelbalken.

    Zusätzlich sollte die Lichtstärke min. 1,5 fach gegenüber der "getunten" T5-Originalbeleuchtung erhöht werden.

    Mit etwas Geschick und Sachverstand kann statt der kurzen (1047 mm) und schweineteuren Sonderbauform der Leuchtstofflampen auch die Standardlänge von 1149 mm verwendet werden (Elektrofachkraft ist nötig). Damit war bei Lichtfarbe 840 und 865 die Ausleuchtung und auch der optische Eindruck schon mal deutlich besser.


    Zusätzliche LED-Streifen an der Frontscheibe sowie kurze LED-Streifen links und rechts vom Mittelbalken (Verbindung Front- und Rückscheibe) brachten eine weitere Verbesserung.



    Umbau:


    Da die Leuchtstofflampen inkl. Vorschaltgeräte deutlich Wärme ins Wasser brachten wurde auf komplett LED umgerüstet.


    Experimentell wurde überprüft das die Reihenfolge der Lichtfarben den Tiefeneindruck eines Beckens wie in diversen Beiträgen im www beschrieben beeinflusst.


    Daher wurde mit Kaltweiß an der Frontscheibe begonnen.


    Der Mittelbalken ist von Fa. Daytime und speziell für das Vision 260 angeboten, mit dem Ziel die Daytimemodule zu verbauen.


    Da ich zur Lichtsteuerung schon TC420 in Betrieb hatte, habe ich 12 V-LED-Streifen mit integrierten Widerständen in Alu-Kühlkörperschienen (alles Aliexpress) verwendet.

    Dementsprechend kamen auch LED-Streifen in den Mittelbalken.


    Im Daytime Mittelbalken stecken 5 paralle LED-Streifen: Kaltweiß, Warmweiß, Rot/Blau, Warmweiß, Kaltweiß

    An der Frontscheibe Kaltweiß (fest am Becken montiert)


    Aufgrund der gebogenen Frontscheibe dann schräg Warmweiß. dann der Mittelbalken mit den 5 Streifen, dann Warmweiß und hinten Kaltweiß.


    Aufgeteilt sind die LED-Streifen auf zwei TC420 die von einem überdimensionierten Meanwell-Netzteil versorgt werden. Fällt ein TC420 aus, ist das Becken immer noch "brauchbar" beleuchtet.


    Über die TC420 wird ein "rötlicher Sonnenauf- und untergang" simuliert, die restlichen Streifen werden mit 70 % bis 80 % als Maximalleistung betrieben, von 10:00 bis 19:00 ist es nett hell, zwischen 13:30 und 16:30 noch etwas heller.


    Bei voller Leistung kommen etwa 20000 lm zusammen, dann wird die Wärmeabgabe der LED-Installation vergleichbar mit 2 Leuchtstofflampen inkl. elektron. Vorschaltgerät.


    Aktuell habe ich 4 K Erwärmung durch die Beleuchtung, lasse ich einen kleinen Lüfter Luft oberhalb der Wasseroberfläche absaugen sind noch 2 K Übertemperatur messbar.



    Ansicht bei montierter Beleuchtung von oben ohne die Abdeckklappen


    Ansicht der abnehmbaren Beleuchtungseinheit von unten


    Wenn ich nochmal eine LED-Beleuchtung bauen würde, wären LEDs ohne Vorwiderstände und Konstantstromquellen meine Wahl.

    Damit steigt der Wirkungsgrad und das Becken wird nicht so warm. Inzwischen weiß ich auch wie man mit den TC420 Konstantstromquellen ansteuern kann....

  • Hallo,


    toll gemacht. Muß ich ja schreiben, ich hab's auch vor noch nicht allzu langer Zeit auf ähnliche Art wie Du umgebaut. In einem Trigon 190, auch ein Eckaquarium, sind die T5 endlich rausgeflogen, der jährlich relativ teure Röhrenwechsel nervte. Ich hab ebenfalls LED-Streifen in Alukühlkörperschienen mit völlig transparenter Polycarbonat-Abdeckung von Weller verwendet und auf die vom Aquarium/Abdeckung vorgegebene maximal mögliche Lange (66cm) eingekürzt. Sie ziehen bei 12V max. 1A (bei 120cm Länge), was für den Selbstbau erfreulich ist, weil 12V-Netzteile gängig sind. Die 6 Streifen/Schienen stecken festgeschraubt in jeweils einem Hilfsrahmen aus 10mm starkem MDF links und rechts, mehrfach mit Klarlack gegen Wasser abgedichtet und so auch gewichtsmäßig in Summe deutlich leichter als vorher.


    Nach Aufdremeln und Leerräumen des T5-Balkens war nun genügend Platz und stabiles Gerüst einerseits zum Festschrauben der beiden Hilfsrahmen als auch für die beiden mittleren LED-Streifen, die beiden vorderen und hinteren stecken geschraubt nur in den Hilfsrahmenseitenteilen. So kann ich das gesamte Konstrukt in einem Teil bequem herausnehmen und zur Beckenpflege usw. um 40cm erhöht auf zwei angefertigte, seitlich von der Abdeckung gelagerte, seitliche Stützen legen, damit man schön bequem seine Arme "im Becken baden kann". Eine zunächst beabsichtigte mittlere Traverse zur Sicherung der LED-Streifen in der Mitte hab' ich (bisher) nicht realisiert, das ganze ist so stabil, daß es sogar meinen Kater aushält, wenn der vom danebenstehenden Schrank auf den Deckel springt, was er eigentlich nicht soll, aber Katze halt... Der ist übrigens gar nicht begeistert, er legte sich zum Aufwärmen nach dem Heimkommen von seinen Spaziergängen gerne auf den deutlich erwärmten T5-Deckel - nun ist da nichts mehr warm...


    Auch bei mir versieht ein TC420 seinen Dienst, das Programmieren mit der neuen Software ist ja ein Kinderspiel. Da nur 5 Kanäle vorhanden sind, hab ich für einen Kanal zwei LED-Streifen zusammenfassen müssen und diese als erstes Licht zur Imitation von Morgen- und Abenddämmerung verwendet. Bei mir liegt die maximale Beleuchtungsstärke bei 75% während 3 Stunden dauernden aquaristischen Mittagszeit und fällt/steigt davor und danach unter permanentem Lichtfarbenwechsel von deutlich hellweiß nach warmweiß sanft ab/an. Das ist ein Träumchen so...


    Durch das nun vorhandene sehr deutliche Mehrlicht bin ich ebenfalls begeistert. Das Pflanzenwachstum ist deutlich gesteigert, sowohl in Quantität als auch in Qualität und -man glaubt es kaum, sogar die permanent algenbewachsene Frontscheibe zeigt keinen Bewuchs mehr. Es mag wie ein Märchen klingen.


    Leider hab' ich bisher noch keine Möglichkeit gefunden, die Lichtausbeute und nutzbare Lichttemperatur belastbar zu messen, ohne Haushalts- und Hobbykasse über Gebühr zu strapazieren. Vorgeschwebt hatte mir eigentlich eine App fürs Handy, doch da ist ja total Ebbe... Hatte ich so nicht erwartet, man findet da doch alles mögliche und unmögliche...

  • Messen der Beleuchtungsstärke geht sehr einfach und billig:


    - Ein Stück Spiegel, z.B. Kosmetikspiegel aus dem Bad, Auto-Außenspiegel nach den 1. Mai-Demos, Spiegelfliese aus dem Baumarkt, Reste eines zerbrochenen Spiegels etc. im Winkel von 45° zur Frontscheibe ausgerichtet auf dem Boden des Beckens plazieren


    - Belichtungsmesser (aus der guten alten Zeit) oder neumodisch als Smartphone-App (Physics Toolbox Suite, Phybox) und das vom Spiegel durch die (saubere) Frontscheibe gestrahlte Licht messen. Beim Belichtungsmesser müsste man noch etwas rechnen....




    Fertich!


    Interessant ist es die aktuellen "LED-Röhren" zum Austausch der "üblen" T5-Lampen mal direkt und durch die Frontscheibe zu messen.

    Ergebnis: T5 mit guten Reflektoren sind besser als was man so liest, LED-Röhren sind k...e

  • Ich bin unheimlich beeindruckt...


    Stefan habe ich ja schon real kennen lernen dürfen und ich habe ihm sowas durchaus zugetraut, aber ich bin dennoch sprachlos.


    Zwar bin ich vermutlich technisch und praktisch nicht ganz unbegabt, aber ich würde mich an sowas nicht heran wagen, da bin ich ganz ehrlich.


    Von daher.. Chapeau .. an Beide..

  • Nachtrag:

    Die Originalabdeckklappen aus Plastik wurden durch Nachbauten aus Alu ersetzt.


    Natürlich lackiert, oben mit schwarzem unten weißen Heizkörperlack.


    Damit verbessert sich die Wärmeübertragung nach außerhalb des Beckens etwas und die Katzen freuen sich über die beheizte Schlafstelle / Katzenkino für den Kater der Fische fast nur über Kopf erkennt weil er immer von oben über den Beckenrand schaut.

  • ...

    aber ich würde mich an sowas nicht heran wagen...


    So wild ist das nicht. Wenn Du Dir vorher überlegst, was Du haben willst und welche Anforderungen erfüllt sein müssen und dabei auch ein paar Zeichnungen anfertigst, wird das schon. Das Anfertigen von Zeichnungen bringt Dir viele Gedanken und Ideen und bewahrt Dich vor mancher Sackgasse. Du hast ja keinen Zeitdruck. Am Schluß steht ein fertiges Pflichtenheft, das nur noch umgesetzt werden will. Man kann jeden Interessierten nur ermuntern, soetwas in Angriff zu nehmen. Das Ergebnis wird etwas Individuelles sein, 100% auf die eigenen Belange zugeschnitten, daß es nirgends zu kaufen gibt.

  • Hier noch ein Bild von meinem Machwerk.


    Im oberen Bild sieht man die LED-Streifen aus der Vogelperspektive, zwei verstecken sich unter dem schwarzen Balken, der früher das Vorschaltgerät der T5-Röhren beherbert hatte und nunmehr passend zurechtgedremelt ist. Die Kabel auf der rechten Seite warten noch auf einen Spiralschlauch, der derzeit vergriffen ist.


    Im unteren Teil sieht man die gesamte Beleuchtungseinheit in "Servicestellung". So komme ich einigermaßen bequem überall hin. Die Stützen sind zwei Holzteile, die auf dem Beckenrahmen aufliegen und noch ca. 20cm hinter dem Becken nach unten ragen, um ein Kippen sicher auszuschließen. Dieses Konstrukt nutzte ich schon zu T5-Zeiten, nachdem mir der Beleuchtungsbalken mit den Röhren bei einer Pflegeaktion mal ins Wasser gefallen ist. Glücklicherweise ist aber nichts passiert, die Verschraubungen der Röhren und das (nun nichtmehr vorhandene) Gehäuse des Vorschaltgerätes waren total wasserdicht. Die Beleuchtungseinheit liegt auf zwei seitlichen Ansätzen, wie sie von Haus aus vorhanden sind. So ist mir seither nichts mehr ähnliches passiert.


    Hier wird auch ein großer Nachteil dieser Eckbecken wieder deutlich sichtbar. Das Becken ist 60cm tief und hat 70cm Schenkellänge. Wenn man keine Arme wie ein Orang Utan hat, ist es zienmlich sicher ausgeschlossen, weiter hinten am Boden irgend etwas bewerkstelligen zu können... Nie ist alles Gute beieinander...