Ab wann fressen ganz junge Fische noch jüngere Fische/Eier?

  • Hallo zusammen,


    die Frage klingt eventuell etwas verwirrend, daher hier die Erklärung:


    Ich habe ein paar junge Leih-Zebrabärblinge bei mir, weil ich sie gern nachziehen möchte.

    Sie sitzen im Ablaichbecken (30l, total vermoost, kleiner Schwammfilter, Ziel sind mindestens 20 kleine, dürfen aber gern deutlich mehr werden).

    Sie machen dort auch brav, was sie sollen und laichen jeden Morgen ab.


    Auf Grund des höheren Schnee-Aufkommens wollte ich sie jetzt einfach noch ein paar Tage bei mir lassen - macht ja nix, wenn sie den ersten Nachwuchs fressen; sie produzieren ja beständig nach, war da mein Gedanke, ABER...

    Ich sehe die ersten kleinen Larven an der Scheibe und nun stellt sich mir die Frage:


    Wenn von denen jetzt vielleicht 2 oder 3 überleben... Fressen die dann schon die neuen Eier oder frischen Larven mit wenigen Tagen an?

    Ich würde die Elterntiere gern noch 2, 3 Tage drin lassen, bis ich mein Auto sowieso ausbuddeln muss, und nicht in eins mit meinen Fischen besetzten Becken parken.


    Also hätte ich bei der letzten Ladung Eier bevor ich die großen raus fange, maximal Nachwuchs, der vor 8 Tagen selbst als Ei gelegt wurde.


    Hatte einer schon mal eine vergleichbare Situation oder kann eine Einschätzung geben, ob die 8 Tage schon ausreichen, dass die ersten die letzten fressen?


    Danke :)

  • Hi Stefan,


    "Krüppel" groß zu ziehen, würde ich gern vermeiden.

    Große Fressfeinde sind dann ja nicht mehr im Becken.

    Hattest du schonmal eine größere Menge Nachwuchs mit so einer Altersspanne?


    Bei zufälligen Jungtieren im Gesellschaftsbecken hatte ich immer ganz unterschiedliche Entwicklungsstufen und habe nie drüber nachgedacht, dass die bestimmt sie jeweils kleineren lecker finden. Aber das waren halt auch deutlich kleinere Stückzahlen verteilt auf deutlich mehr Wasser.


    Unterstützt und/oder richtig beabsichtigt nachgezogen, habe ich bis jetzt nur Goldene Fadenfische, Kampffische und Metallpanzerwelse. Und versehentlich Goldfische 😅.

    Bei denen war es immer ein Schwung mit gleichem "Starttermin".


    Bärblinge sind jetzt die ersten gezielten Versuche (allerdings in relativ natürlich gestalteten Becken... Die leeren Kästen widerstreben mir, auch wenn man so sicherlich mehr Nachwuchs erhält.)

  • Hallo Janine,


    ja ich hatte schon mal größere Mengen Jungfische unterschiedlicher Größen in einem Becken.

    Selbst wenn "ausreichend" Lebendfutter im Becken war gab es angefressene Flossen bzw. die Zwerge wurden dezimiert.


    Aktuell kommen nur die Tiere durch die es schaffen in einem gut bepflanzten Gesellschaftsbecken zu überleben, fast immer ohne Flossenschäden oder anderen Bißspuren. Allerdings nur ca. 1 bis 3 Tiere je Halbjahr.

  • Hallo Janine,


    Du legst ja gleich mit einer schwierig zu beantwortenden Frage los.^^

    Ich halte es für den einfachsten Weg, die Zebrabärblinge acht Tage ablaichen zu lassen und dann die Alttiere zu entfernen. Vielleicht hast Du noch - zufällig - irgendwo ein Aquarium zu stehen oder Du nutzt einfach für die Restzeit der Leihe einen Eimer.

    Bei den Zebrabärblingen solltest Du bedenken, dass sie nicht am gleichen Tag sondern ohnehin über mehrere Tage verteilt schlüpfen. Das bedeutet in der Praxis, das Du von vornherein mit unterschiedlch großen Jungtieren rechnen musst. Es kommt deshalb auf die Fütterung an, ob einige sehr sehr schnell viel größer als die anderen werden (sogenannte Vorwüchser), oder ob sie doch einigermaßen gleichmäßig wachsen. Glücklicherweise nehmen junge Zebrabärbling bereits Trockenfutter an. MikroMin hilft da z. B. ganz gut.

    Die Alttieren werden sich bei ausreichenden Futtergaben kaum an den Larven oder den Jungfischen vergreifen. Aber weil Fisch Fisch frisst, wird das wohl nicht für die Jungfische gelten. Sobald die Jüngeren als Nahrung möglich sind, werden sie danach schnappen.

    Viel Erfolg.

    Dieter

  • Vielleicht hast Du noch - zufällig - irgendwo ein Aquarium zu stehen oder Du nutzt einfach für die Restzeit der Leihe einen Eimer.

    Hallo Dieter,

    über das zufällig noch ein Aquarium rum stehen, musste ich jetzt schmunzeln.

    Wenn hier noch irgendwo eins stehen würde, hätte ich da schon lange Wasser rein gefüllt. 😅

    Selbst wenn keines rumstehen würde und ich noch einen freien Platz hätte, würde ich diesen Missstand in Rekordgeschwindigkeit beheben. 🙃😜


    Wenn die zwei neuen geliefert werden (ich will, 30 + 30 + 54 gegen 80 + 80 Liter tauschen), sehe ich jetzt schon meinen Mann, der sich drüber lustig macht, dass ich die alten doch versuchen werde irgendwo dazwischen zu quetschen.

    Habe ihm bei der Bestellung im Brustton der Überzeugung gesagt, dass ich natürlich wohl 2 von den 3 verkaufe.

    Und die neuen mit Sondermaß überhaupt total zwingend für mich notwendig sind.😳😅 (Sind sie wirklich!!!)


    Aber ich habe aktuell tatsächlich kein fischfreies Becken, wo die Zebras rein könnten. Bei einer Leihgabe, mag ich keine Infekte riskieren. Die Tiere haben Stress durchs fangen, Transport, andere Wasserwerte und dann das ganze zurück.

    Abgesehen von dieser gedanklichen Theorie scheint das ganze den Zebras aber überhaupt nix auszumachen. 🤔


    Aktuell plane ich zum Start mit Infusorien zu füttern - habe Protogen und einen selbst gemachten Ansatz da. Die Becken liefern wohl auch eine gute Portion Startfutter selbst.

    Das ist dann aber mein Neuland. Theorie bekannt, die Praxis wird zeigen, ob die Umsetzung passt.

    ... Oder ich hier auf einmal panische Hilfethreads poste.


    Bei anderen früher aufgezogenen Tieren hatte ich auch riesige Spannbreiten in der Entwicklung (das lag dann also an der Fütterung?). Die großen haben aber nie die kleinen gefressen oder auch nur angeknabbert. Das hatte ich für Bärblingsnachwuchs gar nicht auf dem Schirm... Habe nur an die Elterntiere als Fressfeinde gedacht.


    Vielleicht denke ich dran, hier mal zu posten, wie es geklappt oder (hoffentlich nicht) nicht geklappt hat.

    Wollte extra mit den als easy beschriebenen Zebras starten.

    (Dass daneben die Trigonopoma pauciperforatum - Gott sei Dank hat sich mein Handy den Namen gemerkt - aufwachsen, war Zufall.)


    PS: Auto ist ausgebuddelt, aber die Türen zugefroren. 40cm Schnee und -16° waren keine gute Kombination. Morgen soll ja alles wieder tauen.

  • ... Vielleicht denke ich dran, hier mal zu posten, wie es geklappt oder (hoffentlich nicht) nicht geklappt hat.

    Wollte extra mit den als easy beschriebenen Zebras starten.

    'Wir hier' bitten sehr darum, daß Du uns mit Deinem 'Zebra'-Zuchtversuch (der bewußte Einstieg in die - noch - 'höheren Künste') nach Möglichkeit auf dem Laufenden hältst, Janine.


    Uns erst mit spannenden Anfangsinformationen 'anzufüttern', um uns später 'unbeachtet in Schnee und Eis stehen zu lassen' - so etwas geht beim besten Willen nicht. ^^


    Also, wir hoffen, hier wieder von Dir zu lesen _ _ _

    Frank :)

  • ich mußte grade mit schmunzeln an eine zufalls-nachzucht bei zebra-danios denken, über die einmal in einem forum berichtet wurde


    so weit ich mich erinnern kann, hat sie damals bei 2000 zu zählen aufgehört

    Könntest Du diesen 'gigantischen' Vermehrungserfolg von damals vielleicht hierher verlinken?


    Ich fände es spannend, ein wenig mehr darüber zu erfahren...

  • Uns erst mit spannenden Anfangsinformationen 'anzufüttern', um uns später 'unbeachtet in Schnee und Eis stehen zu lassen' - so etwas geht beim besten Willen nicht. ^^

    Na das möchte ich ja niemandem antun! 😯


    Also für alle, die einfach mitlesen wollen, wie es klappt und was ich mir bei dem Ansatz gedacht habe:


    Ich habe mich als alter Streber ja durch einige Berichte durchgelesen


    Oft fiel die Zahl 300 Eier pro Weibchen, bei alten Tieren sogar 700.

    Manchmal war die Ergänzung pro Woche dabei, manchmal pro Ablaichvorgang.

    Egal, welcher Zahl man nun glaubt oder nicht glaubt, ist wohl gesichert, dass es schnell mal gaaaanz viele werden könnten.

    Ich kann mir die Zahl also gut vorstellen, wenn man zufällig die Rahmenbedingungen geschaffen hat. (Ich kann mich da immer an meinen Goldfischnachwuchs im 100% Fisch-freien Becken denken.)


    Ich habe noch ziemlich junge Tiere im Becken, dafür aber vermutlich 4 Mädels (die sind altersbedingt alle noch recht schlank und halten einfach nicht still, um das sicher zu sagen).

    Ich habe direkt die ganze kleine Gruppe von 8 Tieren bekommen, damit in ein paar Monaten ein richtiger Schwarm wuselt und auch ein Schwarm bei mir bleibt.


    Ein paar Startdaten für Interessierte und mal ein Bild vom Verkrautungsstatus (wenn jemand was liest, wo er sagt, dass ist totaler Murcks > gern melden)

    IMG_20231203_162008_065.jpg


    30'er Cube

    Unter dem Grünzeug sind eine Wurzel und größere Granitsteine.

    Unten ist dünner Sand und Mulm.

    Filterung nur über den kleinen Schwamm rechts im Eck mit rein gestopfter Minipumpe. (Erstes Learning: Ich glaube, der Schwamm ist zu grob - da passen Larven durch. Etwas Filterwatte nochmal am Pumpeneinlass, sollte das Problem/Risiko lösen)


    Ich möchte die Versuche zunächst in solchen Becken starten, weil

    - Ich mag die leeren Becken nicht. Ich streite mit niemanden, dass sie sinnvoll sind und könnte mir sogar vorstellen, dass sie "besser" sein könnten, weil man alles schön sauber halten kann, aber es bleibt der Punkt, dass mir der Anblick total widerstrebt.

    - Ich hoffe, dass mir ein verkrautetes Becken bei kleinen Fehlern aus der Patsche hilft (sprich es ist eine gewisse Menge Startfutter automatisch drin und eine größere Menge Biofilm und Bakterien, die ein zu viel an Futter Puffern)

    - ein verkrautetes Becken fühlt sich für mich nach sicherem Terrain an, schließlich habe ich diverse Jungfische (eben immer kleinere Stückzahlen) in Gesellschaftsaquarien so durch bekommen


    Ansonsten habe ich für die Zebras nur Leitungswasser mit etwas Regenwasser genommen. Der PH sollte um die 7 sein, GH vermutlich bei 10-12. An 'sollte' und 'vermutlich' hört man schon, dass ich es nicht gemessen habe. (Da setze ich auf die unkomplizierten Zebras, die aus hiesigem Leitungswasser kommen und heute nun auch zurück gehen.)

    Temperatur schwankt im Tagesverlauf zw. Ca. 23 und 27°. Das Becken ist nicht beheizt, steht aber im obersten Regalfach eines leicht beheizten Raumes.


    Als Futter stehen ein Infusorienansatz aus Regenwasser und einer aus Protogen parat. Trockenfutter und Eigelb wäre auch stets parat. Artemiaeier habe ich... Aber früher bin ich damit nicht wirklich gut klar gekommen > läuft alles unter Probieren und Beobachten.


    Die Jungtiere vom T. Pauciperforatum nebendran schauen immer gut genährt aus, wenn ich sie entdecke - also funktioniert es mit wenigen - wirklich kleinen - Tieren schon mal. Ich habe nur keine Ahnung, wie viele es sind. 54 eingewachsene Liter mit etwas Laubschicht, mit Taschenlampe abends komme ich auf mind.7, tags sehe ich zw. 0 und mal einen oder zwei.

    Bin gespannt wie viele es wirklich sind.


    Zurück zum Zebra... Erhoffter Nachwuchs:

    Zw. 32 (das ergibt mit Eltern 2 Schwärme á 20 Tieren 🙃) und 50 würde den Eigenbedarf decken.

    Da das genutzte Becken hoffentlich noch bis Jahresende einen Wachstumsschub auf 80l erhält (Länge 60cm, Tiefe/Breite 45cm, Höhe 30cm, geschätzter Liefertermin kurz vor Weihnachten), nehme ich an, dass ich auch 80 Jungtiere bis ca. 2cm drinnen lassen kann.

    Darüber hinaus... Puh... Kapazität in anderen Becken ist durchaus möglich, aber für mich nicht sinnvoll. Habe ja noch mehr Tierchen an denen ich mich versuchen will (z.B. meine nun schon 3 oder 4 Jahre alten verbliebenen Espes Bärblinge - eigener Nachwuchs, aber im jetzigen Becken kommt nichts durch - brauchen dringend Verstärkung).

    Bei 2.000 (oder auch 100 aufwärts) müsste ich sie wohl schweren Herzens als Lebendfutter nutzen. Ob ich sie dann entgegen jeder Vernunft aufziehen will und eine mittelschwere Ehekrise verursache, weil ich dann leider ein größeres Aquarium außerhalb meines genehmigten Refugiums aufstellen müsste....


    Aktuell hoffe ich ehr, dass es überhaupt die angestrebte Mindestzahl wird und schaue dann weiter. 😅

  • ... Ich habe mich als alter Streber ja durch einige Berichte durchgelesen

    Wenn Dein sogenanntes 'Streber'tum so aussieht und 'ausartet' wie z.B. in Deinem letzten Posting hier, dann mach bitte, bitte weiter so, Janine... :)


    Auch weiterhin werde ich sehr gerne und sehr interessiert mitlesen, ohne - aufgrund fehlender Zuchterfahrung - jedoch meinen Senf dazugeben zu können.


    Aus Bequemlichkeits- und Altersgründen pflege ich bewußt (durchweg kleinbleibende, ruhige, verträgliche) Arten, denen nicht der Ruf anhaftet, 'überaus produktiv zu sein'.

    Spontanvermehrungen in ganz kleinen(!) Stückzahlen sind bei mir ausdrücklich erlaubt!


    Bislang haben sich die Fische auch 'brav' an diese unausgesprochene Regel gehalten.

    Vielleicht sehen die schon durch die Frontscheibe, was ich für eine Type bin. stopping


    P.S.:

    An Garnelen halte ich 'extra' Amanos. Und keine Neocaridina.

  • um an frisch abgesetzte amanos zu kommen, solltest du wohl das eiertragende weibchen aus dem becken fangen. 'Brain1' aus dem 'zierfischforum' wäre ein ansprechpartner, wenn es tatsächlich einmal so weit ist


    ein paar mini-amanos aus deutscher nachzucht war das einzige, was mit mir - unter dem hemd - die reise von ulm nach hause angetreten hat

  • der bericht über die spontanzucht zebrabärbling fand sich vor ewigkeiten im ziffo, aber ich kann ihn nicht mehr wiederfinden und mich heute leider - außer der ersten bestürzung, die das ereignis auslöste - auch nicht mehr an details erinnern. wenn ich das richtig in erinnerung habe, fand sich schließlich ein händler, der sie abnahm

  • IMG_20231205_122651_edit_5366033897618.jpg

    Mit Walnußlaub und Grünzeug (hier gibt's gerade Petersilie) läßt sich ein (wechselnd großer) Teil der Krabbler immer locken!


    Eingesetzt hatte ich vor gut sechseinhalb Jahren mal 19 Amanos.

    Vor einigen Wochen sah ich 13 auf einen Streich. Das war von der Menge her seit dem Einsetzen das höchste der Gefühle.


    Die Pandapanzerwelse sind zahlenmäßig die 'Dominatoren' der Bodenzone. Auch wenn's auf dem Foto nicht so wirkt.

    Ihre Anzahl hat sich in den letzten sechseinhalb Jahren schleichend ganz von selbst verdoppelt.


    Stand jetzt hab ich nicht vor, bis zum natürlichen Ableben der verschiedenen Bewohnergruppen viel an der Zusammenstellung des Besatzes zu verändern.

    Es soll eine Art 'Selbstläufer' sein.


    * Ende off topic *