Zusammenführung adulter Channa (un)möglich?

  • Mopsi und Stupsi.jpgEnde März 2021 erstand ich eine 6er Gruppe Channa gachua besondere Farbvariation, damalige Größe 5-6 cm.
    Aus dieser Gruppe bildete sich im November das erste Paarwelches direkt in das bereitstehende eingefahrene 100x40x50 cm Becken umgesetzt wurde.

    Im März 2022 hatte MANN das erste Mal das Maul voll, im Becken schien alles in Ordnung zu sein, Friede untereinander – und Freude beim Halter.

    Jedoch nach ca. 1 Woche war das Maul wieder leer, doch weiterhin Friede im Becken.

    5 Tage weiter – MANN hat wieder das Maul voll, beiderseits friedliches Verhalten, genau wie seit dem Zeitpunkt der Umsetzung in das separate Becken.

    Nach 7 Tagen schwamm MANN erneut mit leerem Maul im Becken - und das Chaos begann.

    FRAU attackierte ihren Gatten praktisch ganztägig mit wilden Verfolgungsjagden so, dass beide mit vollem Tempo und unüberhörbar gegen die Scheiben knallten.

    Die Edelstahl-Lochgitterbleche, welche als Abdeckung dienen, beschwerte ich vorsichtshalber mit Keramikfliesen, denn auch hier hörte man stets deutlich den Zusammenstoß/Aufprall.

    Bei den nur kurz andauernden Verfolgungspausen, beide lagen dann erschöpft meist auf dem Grund, konnte ich die immer mehr und größer werdenden Biss- und Stossverletzungen am MANN erkennen.

    FRAU hingegen zeigte lediglich, wenn auch eine große, verletzte weiße Schnauze, vermutlich durch den Aufprall an Scheibe und obige Lochbleche.

    Hier musste ich nach längerem zusehen/abwägen eingreifen, der MANN hätte dies einige Attacken weiter nicht überlebt.

    So habe ich ein 180 Liter Becken (vorausschauenderweise?) mittig mit einer Plexiglasscheibe geteilt, hier in der 1. Hälfte den armen Kerl behandelt/gesund gepflegt und stehe nun vor der Frage: kann ich das Anfangs so friedliche Paar wieder aneinander gewöhnen bzw. vereinen?

    Evtl. in die 2. Hälfte des geteilten Beckens FRAU setzen? Sichtkontakt wäre durch die transparente Scheibe gegeben, die wegen der Wasserzirkulation zahlreich gebohrten 10 mm Löcher in der Scheibe kämen dem notwendigen Geruchssinn sicherlich auch entgegen.

    Wer weiß Ratund kann helfen?

    Oder muss bei oben gewählter Headline eher doch „Klammer auf/Klammer zu“ getilgt werden = Zusammenführung unmöglich?


    Habt Dank und beste Grüße
    Reinhard




  • Hi,

    Ich denke schon das man die beiden mit glück wieder zusammenführen könnte.

    In dem 2 geteiltem Becken sitzt jetzt aktuell nur das Männchen ?

    Dann versuch in die andere Hälfte das Weibchen zu setzen.

    Du siehst ja dann wie die beiden reagieren.

    Eventuell in der Zeit das andere Becken umdekorieren mit mehr sichtschutz und später beide dann da rein und beobachten, am besten an einem Tag wo du eh zuhause bist.


    Sollte das nichts bringen dann setz die dieses jahr bei 20°C in eine Winterruhe und versuch es dann im frühling nochmal.


    Schon krass sowas von den blue bengalen zu lesen obwohl die ja eher "friedlich" sind.

    Meine Limbata brüten auch ständig aber nie wird was da raus, danach gibt's "kloppe" aber nach ca. 3 Tagen ist wieder Ruhe und solange nur ein paar schuppen fehlen und Flossen eingerissen sind mache ich mir da auch keine Gedanken.


    Liebe Grüße

  • Servus Reinhard,


    meine Redfin haben sich im Herbst immer gekloppt und im Frühjahr funktionierte die Zusammenführung immer wieder aufs Neue. Ich an deiner Stelle, würde die beiden in zwei Plastikboxen, mit je einem flachen Unterschlupf, setzten und kühl (unter 20°C) sowie dunkler stellen (Wasserstand 10 cm reicht). Im Frühjahr (ab März) würde ich dann versuchen, die beiden wieder zu vergesellschaften. Besorge dir über den Winter Nix- oder Hornkraut und lass das ordentlich wuchern. Der Ausschnitt von deinem Aquarium sieht ganz schön leer aus .


    Ich würde die beiden nicht mit einer durchsichtigen Trennscheibe halten - wenn dann nur für ein paar Tage. Die Channa stressen sich dabei nur gegenseitig und auch deutlich unterlegene Tiere, geben sich an der Scheibe, als könnten sie den anderen in Stücke reissen. Wenn man die Trennscheibe aber dann gutgläubig wieder entfernt, dauert es meist keine Minute und der Unterlegene flüchtet vor dem anderen, worauf der Stärkere nachhetzt und den anderen ggf. auch Schaden zufügen will. Sei bei der erneuten Vergesellschaftung auf jeden Fall zuhause und am besten die ganze Zeit vor dem Aquarium! Solange beide Fische sich nichts schenken und beide dem jeweils anderem die Stirn bieten können, kannst du beruhigt sein und das Schauspiel genießen. Sobald einer flüchtet, oder Beschädigungskämpfe losgehen, wirds höchstwahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr werden. Dann versuche es zwei bis vier Wochen später nochmal. Die Fische fühlen auch das Wetter und nehmen die Tageslichtstunden wahr. Du kannst auch versuchen, ob es was bringt, das Aquariumwasser zu erwärmen. Ich denke, wärmer als im Winterquartier, sollte es schon sein. Du kannst auch die Boxen zuvor schon etwas wärmer stellen. Du kannst die ersten Tage - wenn alles friedlich verlaufen ist - nachts auch noch deine Trennscheibe einsetzen und, wenn du zuhause bist, kannst du sie wieder entfernen.


    Die Fische haben sich jedenfalls einander ausgesucht und das wird einen Grund gehabt haben. Gib die Hoffnung also nicht zu schnell auf, aber habe Geduld. Wenn du die Fische im Spätsommer nicht reichlich ernährt hast, würde ich auch vor allem dem Weibchen ab und an auch im Winter was anbieten (vereinzelt ein kleines Stück Stint o. ä.), damit sie fürs Frühjahr Eier produzieren kann und nicht zu sehr ihre Reserven aufzehren muss. Das kommt dann auch dem fortpflanzungswiligen Männchen zugute. Lass die Channa im Winter in Ruhe, aber lass die Boxen samt Inhalt nicht verwahrlosen und hab ein Auge auf die Tiere, dann steht einer erfolgreichen Zusammenführung im Frühjahr, denke ich, nichts im Weg!

  • Hallo nochmal,


    vielleicht hilft deinem Männchen beim Brüten auch eine kleine, geschütze Höhle an der Wasseroberfläche. Mein Redfin-Männchen war jedenfalls vom niedirgen Wassserstand und der Deckung darin begeistert! Achte nur darauf, dass sich der Eingang seitlich befindet und oben ein Luftraum vorhanden ist, bei dem durch Luftlöcher an der Oberseite auch ein Gasaustausch möglich ist. Wenn die Höhle groß genug für zwei Fische ist - und das ist erstaunlich schnell der Fall - dann bin ich auch sehr zuversichtlich, dass du darin die Balz und mit viel Glück auch die Paarung beobachten kannst (siehe dazu meine Ausführungen im Thema von Andrin "neues Channa Becken" unter Channa-Stammtisch)!

  • Hi,

    Normal genügt es bei denen eine Korkröhre an der Oberfläche zu haben.

    Dort hatten meine damaligen hauptsächlich gebrütet und auch die jungen entlassen.

    Das mit dem Wasserstand stimme ich zu, der sollte etwas niedriger sein, ist gut für die jungen dann.


    Ps: Bilder meiner damaligen Larven der blue bengalen Farbmutationen.

  • Hi Marvin,

    guter Tipp, allerdings gehen die halt erst mit der Zeit unter. Auch ist ein möglichst enger Durchmesser zu wählen, da sie sonst ggf. nicht angenommen werden. Bei meinen Händlern bekomme ich sowas gar nicht - müsste auf schwimmendes Plastikrohr umsteigen. Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, scheint vielen Arten der Kontakt Rückenflosse zu Höhlendecke wichtig zu sein.

    Einen Versuch ist es aber wehrt. Klaus währe stolz auch dich! :D

  • Hallo,


    passende Korkröhren gibt es in Terraristikabteilungen.

    Schon krass sowas von den blue bengalen zu lesen obwohl die ja eher "friedlich" sind.

    Mein Pärchen, die sich vor über zwei Jahren im Händlerbecken als Paar zusammenfanden und seitdem friedlich zusammenlebten und mehrmals erfolgreich Junge aufgezogen haben, umkreisen sich gerade mit gesenktem Mundboden, während ich dieses Thema lese. Mutmaßlich heute Nacht hatten sie sich heftig in den Flossen, zumindest ist keine unbeschädigt. Das Weibchen hat dermaßen verkürzte Brustflossen, dass es sich auf den Schwimmstil auswirkt, außerdem hat es eine Schwanzflosse, die der eines Crowntail-Kampffisches gleicht. Auch das rechte Auge hat etwas abbekommen, so viel zum Thema friedlich. All das hindert es nicht daran, das Männchen alle paar Minuten anzuschwimmen, denn es ist, dem Bauchumfang nach zu urteilen, laichreif. Eine gezielte Winterruhe hatten die beiden nie, allerdings hat das Becken keinen Heizer uns steht im Dachgeschoss, d.h., es kann im Sommer auch mal die 30°C-Marke knacken und im Winter auf 18°C gehen. Wo genau kommen die Blue Bengalen und ihre Farbformen eigentlich her? Bengalen hat ja Klimazonen von tropisch bis mediterran.

    Ich würde die Wiederzusammenführung nach Genesung des Männchens probieren und dazu einfach das Weibchen zum Männchen setzen, nicht umgekehrt und ohne Trennscheibe. Aber selbst umgekehrt hat es bei mir schon mit einer gachua-Variante geklappt. Damals hatte ein Männchen seine Partnerin nach mehreren Bruten über Nacht übel zugerichtet und am Morgen dann so getan, als wäre nichts gewesen, sich also völlig friedlich gegenüber dem sterbenden Weibchen verhalten. Wenige Tage später akzeptierte er eine dazugesetzte Schwester von beiden und brütete mit ihr mehrfach erfolgreich bis zu seinem augenscheinlich gewaltfreien Tode.


    Viel Erfolg, Klaus

  • Hallo..


    Ich lese mit Spannung mit, aber ich frage mich auch:

    Sind diese Fische eigentlich wirklich für ein Leben im Aquarium geeignet?

    Oder sind herkömmliche Aquarien einfach doch viel zu klein, bieten sie eventuell zu wenig Fluchtdistanz bei aufkommenden Aggressionen.


    Im Internet und in klugen Fachbüchern liest man immer wieder, daß die meisten Channas untereinander ausgesprochen friedlich und sozial wären.


    Gelegentlich verteidigen die Weibchen in der freien Wildbahn ihr Revier gegen andere Fische und sie greifen in einigen Fällen auch störende Menschen an.


    Von extremen Angriffen untereinander in der Natur - habe ich nichts gefunden.


    Mittlerweile habe ich erfahren, daß ein alter Bekannter von mir auch eine Weile Channas gehalten haben soll, sie aber aufgrund ihrer Neigung zu tödlichen "Ehestreitigkeiten" und Aggressionen wieder abgeschafft hat.


    Das Einzigste was wohl die Tiere ein bisschen bremsen konnte, war ein dichter Urwald bestehend aus jeder Menge Pflanzen und gelegentlich Kunstpflanzen.

  • Sind diese Fische eigentlich wirklich für ein Leben im Aquarium geeignet?

    Oder sind herkömmliche Aquarien einfach doch viel zu klein, bieten sie eventuell zu wenig Fluchtdistanz bei aufkommenden Aggressionen.

    Wenn ich beobachte, wie sich die Tiere immer wieder aufsuchen, um sich das eine oder andere Mal dann zu beißen, kann ich keinen Mangel an Distanzierungsmöglichkeiten erkennen, zumal es, nachdem ich ein wenig Erfahrung mangels geeigneter Lektüre am Beginn dieses Jahrtausends gesammelt hatte, durchaus geeignete Verstecke in den Aquarien gab.

    Im Internet und in klugen Fachbüchern liest man immer wieder, daß die meisten Channas untereinander ausgesprochen friedlich und sozial wären.

    Wo bitte liest Du das?

    Von extremen Angriffen untereinander in der Natur - habe ich nichts gefunden.

    Was hast Du denn überhaupt an Verhaltensbeobachtungen im Freiland gefunden? Man findet Bilder und Videos sowie Beschreibungen, wie Eltern einen Schwarm Junge führen und verteidigen sowie welche von den Eiflößen, aber sonst?

  • Es gibt immer mal wieder kleine Berichte über Channas - ich weiß dadurch nun auch, daß die kleinen Arten bis ca. 40 cm fast alles ausschließlich Maulbrüter sind und alle größeren Channas - Arten Freilaicher..


    Und in Thailand? gibt's wohl in der freien Natur eine Art, wo die Weibchen so stark das Brutrevier verteidigen, daß sie von der Bevölkerung wegen ihrer Aggressivität gefürchtet sind.


    Ansonsten werden Channas als friedlich und monogam, sowie als beliebter Speisefisch, beschrieben - der in Asien teilweise in großen Fischzucht-Farmen zur Versorgung der Bevölkerung gehalten wird .


    Natürlich kenne ich mich bedeutend besser mit meinen Axolotln aus.. ;)

  • Wo?

    u.a. bei Interaquarisitk einem Onlineshop für Fische..


    Ich habe aber jetzt auch noch andere Berichte gefunden, wo ihr inneraggressi es Verhalten erwähnt wurde - deshalb empfiehlt man nur Einzel- oder reine Paarhaltung.


    Für mich als Channas - Laien ist es spannend - ich sehe, daß im Internet verschiedene Meinungen kursieren - auch zur Haltung und zum Thema Aggressionen.


    Ich hatte vorhin auch beim Lesen im Internet den Eindruck, das hohe Wassertemperaturen oder gar die menschliche Anwesenheit eventuell ein Auslöser für gewisse Spannungen/Aggressionen innerhalb von Paaren sein könnten.


    In meinem Aquarienbuch werden Channas übrigens leider überhaupt nicht erwähnt. :(


    PS. Ich will Euren Erfahrungsaustausch jetzt nicht mehr weiter stören und ziehe mich langsam wieder zurück 🤗

  • u.a. bei Interaquarisitk einem Onlineshop für Fische..

    Ach, Du meintest diesen Unsinn:

    "Channa gachua sind friedliche Zeitgenossen. Sie können problemlos einzeln oder als Paar gehalten werden. Experten raten allerdings zu einer Paarhalten. Ein Gesellschaftsbecken ist nur mit größeren Fischen möglich. Kleinere Zierfische würden von den Froschschlangenköpfen unverzüglich gefressen werden."

    Das beschriebene Verhalten ist sehr friedlich, oder?

    "Die Nachzucht von Froschschlangenköpfen (Channa gachua) im Aquarium ist zwar möglich aber recht aufwendig. Häufig kommen die Jungtiere nicht richtig hoch. "

    Das kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Bei C. bleheri ist die angeblich aufwendige Nachzucht nachvollziehbar, denn die Winterruhe wird nciht erwähnt.

    Nun gut, das hier stimmt weitgehend:

    "Channa andrao ist nicht sonderlich anspruchsvoll bezüglich der Wasserqualität, die Tiere können einzeln, als Paar oder als Gruppe gepflegt werden. Im Gegensatz zu anderen Channas sind diese sogar sehr friedlich und es gibt fast nie Streitigkeiten."

    Ansonsten werden alle anderen Arten als territorial oder aggressiv beschrieben.

    In meinem Aquarienbuch werden Channas übrigens leider überhaupt nicht erwähnt.

    Da sie in der Aquaristik fast keine Rolle spielen, ist das wenig erstaunlich. Werden maulbrütende Kampffische oder Blattfische erwähnt?

  • :hi: - wirklich interessant wie sich mancher Thread weiterentwickelt/fortsetzt – gefällt mir!:thumbup:

    Nachdem hierzu anscheinend alles Wissen, unterschiedliche Meinungen/Ansichten/Erfahrungen etc. ausgetauscht wurden, möchte ich mich bei @Manny und @Florian für ihre umgehenden, direkt auf diesen Thread bezogenen Antworten bedanken.
    Sorry ihr beiden, dass dies mit so reichlicher Verspätung erfolgt - gründet auf meiner Neugier, aber auch auf Abwarten ggü. allen anderen „Teilnehmern“ die hierzu ihren Beitrag geben möchten/gegeben haben.

    Die „Abwartezeit“ habe ich genutzt um die von euch beiden zugleich erwähnte Möglichkeit einer Überwinterung zu prüfen.
    Also einen Behälter gefüllt, Thermometer rein und im Kellerraum platziert – Ergebnis: ich komme gerade mal so auf 20°, noch kühler bekomme ich leider nicht hin.
    (Manny 20°, Florian unter 20°)
    Falls 20° in Ordnung sein sollte ergibt sich eine weitere Frage: welche Grundfläche sollten die erwähnten Boxen haben? Die Höhe ergibt ja sich bereits durch den empfohlenen Wasserstand von 10 cm.


    Ja Manny, in Hälfte 1 schwimmt der gesundete MANN – und exakt wie von dir vorgeschlagen hatte ich mir das auch vorgestellt: in Hälfte 2 kommt die FRAU, beide sehen sich, beschnuppern sich und nähern sich an. Nach entspr. langer Beobachtungszeit ziehe ich die Trennscheibe, beobachte weiter - und hoffe das beide sich vertragen. Das wäre für mich auch die einfachere, schnellere und vor allen Dingen die erträglichste Variante, möchte ich doch gerne meine Channa schwimmen sehen anstatt in einer Box in einer dunklen Ecke wissend.fie

    Doch diesem steht die Erfahrung von Florian und das von ihm erwähnte Wohl der Fische gegenüber – und gerade an dem Wohl der Fische ist mir ebenso gelegen.


    Florian. Zur besseren/übersichtlichen Einordnung noch ein Wort zu dem von mir eingefügten obigen Foto, welches ja nur einen Ausschnitt zeigt. Die Aufnahme wurde kurz nach dem Einzug der beiden in ihr Heim geschossen, der Pflanzenwuchs ist hier tatsächlich noch nicht so üppig wie er für ein Channa-Becken sein sollte.

    Nachträglich habe ich jede Menge Nixkraut im Becken verteilt, welches ich nicht „im Laden“ sondern bewusst Privat aus einem stabilen Becken kaufte, dachte dies sei die bessere Wahl.
    Unglaublich aber wahr: nach 3 Tagen Farbverlust, die ganze Portion wurde blass und blasser. Am 5. Tag lag alles kompl. auf dem Grund - nur noch Matsch, konnte ich direkt absaugen.
    So viel zu der oft zu findenden Beschreibung:Najas/Nixkraut ist ein wirklich anspruchsloser Pflegling.

    Animiert durch das damalige wunderschön gestaltete Becken von dir Manny, habe ich daraufhin einen Eimer voll mit

    Brasilianischen Wassernabel im Becken dekoriert, stammte aus einem anderen Privaten Becken. Dieser hielt sich sehr lange, trieb auch weiterhin aus, doch seit geraumer Zeit wird auch dieser immer lichter und weniger.

    Manch einer gärtnert ununterbrochen, bei mir hingegen gehen selbst die als Anfängerpflanzen eingestufte Arten ein.:dash:
    Einzig und allein gedeihen Anubia und Javafarn – welche ja nicht so ganz die Deckung bieten die in einem Channa Becken gegeben sein sollte.

    Im Becken verstecken sich in dem zu sehenden roten Sandstein auch 2 Tonrohre (Länge 32 cm, Innendurchmesser 5 cm).

    An der Wasseroberfläche schwimmt eine Korkröhre (Länge 21 cm, Innendurchmesser 9 cm). Vom Maß her gesehen nicht ganz so ideal, doch besseres konnte ich damals nirgends finden.

    Tonrohre und Korkröhre wurde von dem Paar in den damals glücklichen Zeiten gerne angenommen. Auch die absichtlich dekorierten Höhlen/Überstände der roten Sandsteine wurden oft besucht, durchschwommen, zum chillen genutzt. Lieblingsplatz aber war die große Stelzwurzel unter der sich beide bevorzugt aufhielten.


    Sollte eine Überwinterung trotz der grenzwertigen 20° möglich sein würde ich selbstverständlich das bisherige Heim der beiden ausräumen und unter Einbezug aller Röhren, Wurzeln und einigen Felsen/Steinen neu dekorieren. Allerdings müsste ich mich erneut nach Pflanzen umsehen die wirklich hart im Nehmen sind und zugleich als Versteck und Sichtschutz dienen. Ob dies das von dir erwähnte Hornkraut erfüllen wird:hmm:, Florian?
    Den entspr. Test werde ich so und so mal machen, stehen doch noch 4 weitere Becken zur Verfügung …..


    Bis dahin und beste Grüße
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    kann es sein, dass der Vorbesitzer Deines Nixkrauts es bei einer anderen Helligkeit oder anderen Wasserwerten pflegte? Bei plötzlichen Umstellungen reagiert es nämlich genau so wie Du es beschrieben hast. Ansonsten wächst bei mir tatsächlich nichts so gut wie Nixkraut, bei pH-Werten von unter 5 bis über 7, bei Härten nahe 0 bis etwa 15°dH, im Sommer im Schatten draußen oder drinnen bei ziemlich wenig Licht unter einer zeitweise dichten Wasserlinsendecke, bei zeitweise 17 bis zeitweise 30°C.

    Mit Wassernabel habe ich auch die Erfahrung gemacht, das ältere Triebe verkahlen und man ständig verjüngen muss, um einen schönen Bestand zu erhalten.

    Beim Hornkraut hängt es davon ab, welches Du bekommen kannst: Teichhornkraut hat bei mir immer im Herbst, wenn es draußen Winterknospen bildet, die zu Boden sinken und im Frühjahr neu austreiben, den Löffel abgegeben. Beständig im Aquarium war bei mir immer nur das rotstängelige aus Mexiko, das aber mehr Licht benötigt als Nixkraut, aber eher nicht mehr als der Wassernabel.

    Mein grundsätzlicher Tipp: Verteile die Pflanzen direkt nach dem Erhalt auf mehrere Becken mit unterschiedlichen Bedingungen bzw. soweit bekannt mit Bedingungen, die denen beim Vorbesitzer ähneln. Dann hast Du gute Chancen, dass es wenigstens in einem Becken angeht und Du vielleicht von diesem aus auch die anderen besiedeln kannst. Pflanzen von privat sind übrigens nur dann besser, wenn sie aus demselben Wasser stammen. Bei mir (Rheinland) gibt es Wasser von 12°dH (Uferfiltrat) aus der Leitung, in wenig entfernten Orten (weite Teile des Bergischen Landes) aber welches mit sehr geringer Härte (Talsperrenwasser). Da kann die wechselseitige Pflanzenabgabe schon deshalb ziemlich in die Hose gehen.

    Zur Überwinterung: Ich würde erst einmal die genauere Herkunft klären und dann entscheiden. Bengalen ist groß und teilweise tropisch. Abgesehen davon würde ich mich wundern, wenn Du im Keller im Winter - also Außentemperaturen unter 5°C - nicht unter 18°C kämest.

    Zusammenführung: Ich schrieb ja bereits etwas dazu. Ich würde das Männchen zurück in das Ursprungsbecken setzen und wenige Tage später das Weibchen dazu - und zwar am Beginn eines daheim zu verbringenden langen Wochenendes.

    Viel Erfolg, Klaus

  • Fango van Schaijk


    Schade, daß Dein Keller so warm ist und scheinbar auch nicht kühler wird.


    Ich halte Axolotl, diese Tiere sind absolute Kaltwasser-Bewohner und mehr als 22 Grad darf deren Domizil nicht haben.


    Von daher kenne ich das Temperatur- & Kühlungsproblem.


    Es gibt mehrere Möglichkeiten das Wasser zu kühlen.


    - Anbringung von Aquarium-Ventilatoren..diese schaffen allerdings meist nur eine Kühlung von 2 - 4 Grad bei Dauerbetrieb (optimal ist die Betreibung gleichzeitig mit einem Temperatur - Messfühler, die Ventilatoren stellen sich beim Erreichen der Wunschtemperatur selbständig aus, bei höherer Temperatur wieder an)


    - Kühlen mit Eisflaschen..dazu einfach Wasser in Wasserflaschen füllen und in den Frost geben, zu Eis gefrieren lassen und die Eisflaschen ins Aquarium legen (allerdings muss man bei 20 Grad sehr oft die Eisflaschen austauschen)


    - Kombination Eisflaschen und Ventilatoren (optimiert die Kühlung)


    - Anschaffung eines Durchlaufkühlers ..dazu benötigt man aber auch einen geeigneten Ausfilter und man muss vorher alles genau berechnen, sowie auslitern..(leider bekommt man Durchlaufkühler meistens nur im Internet - Kostenpunkt ab 400 Euro aufwärts.. gelegentlich werden auch gebrauchte Kühler auf eBay oder auf Axolotl - Kleinanzeigen kostengünstiger angeboten)


    Zum Thema Pflanzen - mir ist im Sommer ein ganzer Schwung neuerworbene Wasserpest verdorben - sie war plötzlich nur noch eine stinkende Jauche.

    Ich kaufe deshalb bei warmen Temperaturen keine Pflanzen mehr - nur beim Java-Farn mache ich eine Ausnahme, damit hatte ich noch nie Probleme.


    Da Axolotl, genau wie die Channas, einen Pflanzen - Dschungel benötigen, kaufe ich jetzt sehr oft auch große Mutterpflanzen. Die sind zwar recht teuer, machen aber alles schön dicht.


    Und da Axolotl die Angewohnheit haben, Pflanzen auszubuddeln oder manchmal zu zerstören - vorallem während der Balz, setze ich immer mal wieder Kunstpflanzen als Lückenfüller dazwischen, damit der Dschungel schön dicht bleibt und genug Deckung bletet.

    Außerdem brauchen die Weibchen Pflanzen dringend für die Eiablage.

  • Aber bitte PET-Flaschen nehmen. Aber ich halte Kühlmaßnahmen bei dieser Schlangenkopfart echt für überflüssig, gerade vor dem Hintergrund der Energiekrise.

    Richtig PET-Flaschen ... :daumen hoch: Dankeschön


    Ob man ein Aquarium beheizt oder oder eventuell kühlt - in Bezug auf die "Energiekrise" - hält sich das vormutlich locker die Waage.


    Trotzdem geben momentan erschreckend viele Leute ihre Aquarien auf.. :schreck:

  • Ob man ein Aquarium beheizt oder oder eventuell kühlt - in Bezug auf die "Energiekrise" - hält sich das vormutlich locker die Waage.

    Das hängt erstens davon ab, welche Temperaturdifferenz man erreichen möchte, zweitens davon, was man mit der Abwärme des Kühlaggregates macht. Während Aquarienheizer Wärme erzeugen, sind Durchflusskühler nur Wärmepumpen, die Wärme aus dem Aquarium oft ungünstigerweise in den Raum pumpen, in dem das Aquarium steht. Das mag in einem beheizten Wohnraum egal sein, aber im ungeheizten Keller oder im sommerwarmen Wohnraum ist das quasi ein "Wärmekurzschluss".

    Ich heize übrigens den Großteil meiner Aquarien gar nicht oder nur zur Fortpflanzungszeit der gepflegten Tiere.

  • Bankanensis


    Wir gleiten gerade ein bisschen vom eigentlichen Thema ab ;)


    Ich wollte dem Threadersteller legendlich nur verschiedene Arten bzw. Möglichkeiten der Kühlung nahelegen.


    Ob und wie er letztendlich kühlt, muss er für sich entscheiden.


    Ich besitze z. Bsp. keinen Durchlaufkühler, aber einen wunderbar kühlen Keller, sowie Aquarienventilatoren.

    Deshalb kann ich die Axolotl - Haltung ohne größere Umstände betreiben.


    Eine Bekannte hat ein Aquarium mit Durchlaufkühler übernommen und das Aquarium steht im Flur.

    Das die Umgebungstemperatur dadurch ansteigt, kann ich nicht bestätigen - aber ich finde Durchlaufkühler relativ laut.


    Zudem sind sie unheimlich schwer, sowie teuer in der Anschaffung und mir viel zu umständlich bei der Inbetriebnahme.

    Man benötigt den 100% ig passenden Außenfilter, die Durchflussmenge

    muss exakt stimmen usw. - es ist eine kleine Wissenschaft für sich.

    Allein den gebrauchten Durchlaufkühler samt passenden Außenfilter zum reibungslosen Laufen zu bringen, hat bei meiner Bekannten 2 Stunden gedauert.


    PS. So und nun zurück zum eigentlichen Thema gamer