Wasserpest

  • Als Wasserpest werden die schnell wachsenden Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) aus den Gattungen Egeria, Elodea, Hydrilla und Lagarosiphon bezeichnet.
    Dieser Lexikon-Eintrag stellt steckbriefartig die drei Wasserpest-Arten Dickblättrige Wasserpest (Egeria densa), Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) und die Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis) vor.

    Dickblättrige Wasserpest (Egeria densa).JPG

    Dickblättrige Wasserpest (Egeria densa)

    Foto: Sewellia


    Wasserpest-Pflanzen sind besonders für stark mit Fischen besetzte Aquarien zu empfehlen, da sie während ihres Wachstums viel Nitrat und Phosphat aufnehmen. Sie tragen so zur Verbesserung der Wasserqualität bei und beugen Algenwachstum vor.

    Allgemein wirken Kupfer (> 0,02 mg/l) und Zink (> 0,01 mg/l) in relativ geringen Konzentrationen schädlich. Außerdem reagieren die Pflanzen mit Wachstumsstörungen auf Acriflavin (Trypaflavin), einem Antibiotikum in Fischmedikamenten. Die Wasserpest kann im Aquarium daher bei der Bekämpfung von Fischkrankheiten schwer geschädigt werden.

    Taxonomie

    Früher wurde die Gattung Elodea taxonomisch sehr uneinheitlich behandelt. Heute geht man von fünf Arten in der Gattung aus, von denen auch E. nuttallii und E. callitrichoides in Deutschland als Neophyten vorkommen. Hybriden zwischen E. canadensis und E. nuttallii können auftreten (Cook & Urmi-König 1985).


    Quellenangaben und weiterführende Links:

    -         https://en.wikipedia.org/wiki/Egeria_densa

    -         https://de.wikipedia.org/wiki/…bl%C3%A4ttrige_Wasserpest

    -         https://de.wikipedia.org/wiki/Kanadische_Wasserpest

    -         http://neobiota.info/pdf/ElodeaCanadensis.pdf

    -         http://www.heimbiotop.de/wasserpestarten.html



    Art

    Argentinische oder

    Dickblättrige Wasserpest

    Schmalblättrige auch

    Nuttalls Wasserpest

    Kanadische

    Wasserpest

    Wissenschaftlicher Name

    Egeria densa

    Elodea nuttallii

    Elodea canadensis

    Synonyme

    Elodea densa

    Anarchis nuttallii

    Egeria canadensis

    Ordnung

    Froschlöffelartige (Alismatales)

    Froschlöffelartige (Alismatales)

    Froschlöffelartige (Alismatales)

    Familie

    Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)

    Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)

    Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)

    Gattung

    Egeria

    Elodea

    Elodea

    Verbreitung

    Egeria densa kommt im warmen, gemäßigten Südamerika, im Südosten Brasiliens, in Argentinien und in Uruguay vor.

    Die Schmalblättrige Wasserpest kommt ursprünglich vom südlichen Kanada bis zu den Vereinigten Staaten vor. In Europa und Asien wurde sie eingeschleppt und tritt als Neophyt auf.

    Elodea canadensis stammt ursprünglich aus den gemäßigten Breiten Nordamerikas und Kanada, aus kühlen, langsam fließenden oder stehenden Gewässern und zählt in Europa zu den Neophyten, da sie eingeschleppt wurde.

    Aquarieneignung

    ja, in Substrat setzen oder frei treiben lassen

    Diese Pflanzen lassen sich nicht gut in Aquarien kultivieren, da sie schnell ihre ursprüngliche Form verlieren. Für Gartenteiche ist sie aber gut geeignet.

    ja, in Substrat setzen oder frei treiben lassen

    Wasserparameter

    Temperatur: 16 - 28 °C

    Temperaturgrenze: 4 - 32 °C

    pH-Bereich: 6 – 8

    Wasserhärte: weich bis hart



    Temperatur: 15 - 24°C

    pH-Bereich: 6 - 8

    Wasserhärte: weich bis hart

    Temperatur: 10 - 25°C

    Temperaturgrenze: 1 - 28°C

    pH-Bereich: 6 – 8

    Wasserhärte: weich bis hart

    Wuchsform

    flutend

    flutend

    flutend

    Wuchshöhe

    bis 0,60 m selten bis 1,0 m

    0,30 m bis 1,0 m

    bis zu 1,0 m

    Blüte

    An der Wasseroberfläche flutende Triebe zeigen manchmal Blüten, die einen Durchmesser von 12 bis 20 mm erreichen.

    Die Blüten sind an einem bis 10 cm langen Stiel und sind 3 bis 5 mm im Durchmesser und hell-violett.

    Die Blüten haben einen Durchmesser von 2-3,5 mm und bestehen aus 3 grünen Kelch- und 3 unscheinbaren weißen Kronenblättern.

    Blätter

    linealische, transparente und tiefgrüne Blätter

    Die Blätter sind nach hinten gebogen und in sich gedreht. Das Blatt läuft spitz zu.

    Einfache grüne, ungeteilte und ganzrandige Blätter, die wechselständig und quirlig am Stängel angeordnet sind.

    Winterhart

    Nur wenn Egeria densa nicht einfriert, darum bedingt winterhart. Sie wird oft als „Sauerstoffpflanze“ für den Gartenteich verkauft, obwohl sie in Mitteleuropa die Winter nicht zuverlässig übersteht.

    Die Art ist winterhart und bleibt selbst unter einer geschlossenen Eisdecke grün und treibt im Frühjahr aus alten Pflanzenbruchstücken wieder aus.

    Elodea canadensis ist in Mitteleuropa ohne Schutz winterhart. Sie wachsen sogar unter Eis weiter und überleben in Eis eingefroren.

    Vermehrung

    durch Seitentriebe, Kopfstecklinge

    durch Seitentriebe, Kopfstecklinge

    durch Seitentriebe, Kopfstecklinge

    Besonderes

    Egeria densa ist eine Wasserpflanze, die in Gewässern mit einer Tiefe von bis zu 4 m wächst und deren nachlaufende Stängel 2 m oder länger sind. Sie bildet Wurzeln in Abständen entlang des Stängels, die sich im Substrat verankern. Egeria densa wurde in vielen gemäßigten Klimazonen der subtropischen Welt, darunter Europa, Südafrika, Asien, Australien, Neuseeland, Neukaledonien und Nordamerika eingebürgert und ist somit invasiv geworden. Egeria densa ist eine hervorragende Versteckmöglichkeit für Jungfische und Garnelen.

    In den 1930ern wurde die Pflanze in Deutschland eingeschleppt und breitet sich seitdem bei uns aus. Elodea nuttallii ist nicht als Aquarienpflanze im Handel erhältlich, aber wird eventuell als vermeintliche Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis) im Gartenteichpflanzen-Sortiment geführt. Elodea nuttallii ist auch als Nuttalls Wasserpest bekannt.

    Unter einer geschlossenen und mit Schnee bedeckten Eisschicht kann Elodea canadensis 1-4 °C kaltes Wasser überdauern. Elodea canadensis ist meistens in bis zu 3,0 m tiefen Wasser anzutreffen. Erstmals in Deutschland wurde Elodea canadensis 1859 in Berlin beobachtet. Die Art ist leicht mit Elodea nuttallii zu verwechseln, die ebenfalls aus Nordamerika stammt.

    Elodea canadensis produziert große Mengen an gelöstem Sauerstoff und dient somit kleinen Jungfischen als Versteck und ist gerade für Kaltwasser- und Biotopaquarien bestens geeignet.

Kommentare 4

  • Danke für die sehr professionelle Aufarbeitung! Ohne Dich, war mir noch nicht mal bewusst, dass es mehrere "Wasserpestarten gibt"


    Besonders interessant die verschiedenen Temperaturbereiche.


    VG

    Mirko

    • Danke Mirko.

      Für die Tabelle habe ich nur die drei häufigsten und bekanntesten Arten gewählt.

      War nicht ganz einfach, die Tabelle hier rein zu bekommen.

      Egeria densa wird wohl am meisten bei uns verkauft.

      Übrigens, vom Hornkraut und vom Froschlöffel gibt es auch noch mehr als nur eine Art, mindestens 5 Arten.


      Viele Grüße,

      Andy

    • Hallo,


      ohne den Eintrag kritisieren oder entwerten zu wollen, könnte ich mir hier auch einen Artikel vorstellen und kürzere Einträge hier zu den einzelnen Arten. Oder, was meinst Du?

    • Rainer, ich weiß was Du meinst. Ich habe ja schon versucht, den Eintrag so kurz und informativ wie möglich zu halten.

      Wie auch schon die letzten Lexikon-Einträge.

      Der Artikel über Akysis vespa wird mit Sicherheit auch nicht mein letzter gewesen sein.