Hier mal eine kurze Beschreibung, was man beim Umzug mit Aquarien beachten sollte.
Vorbereitung:
- große verschließbare Gefäße für Fische, Pflanzen und Wasser (Kunststoff-Schraubfässer aus dem Baumarkt sind ganz gut geeignet)
- Polstermaterial für Beckentransport (Schaumstoff, Styropor, Decken,...)
- genügend Zeit einplanen für Auf- und Abbau
- bei Umzug während kalter Jahreszeit sind Styroporboxen zum Fischtransport sehr hilfreich
Abbau des Beckens:
- Fische rausfangen (je nach Dauer des Transportes genügend große Behälter verwenden, dunkel stellen beruhigt die Fische übrigens sehr)
- Pflanzen und Einrichtungsgegenstände herausnehmen
- Einen Teil des Wassers ebenfalls mitnehmen, große Schraubfässer eignen sich ganz gut. (damit die Fische nicht in komplett frisches Leitungswasser müssen)
- Filter wenn möglich ungereinigt mitnehmen, die enthaltenen Bakterien und Mikroorganismen sind hilfreich, um das Becken wieder richtig ins Gleichgewicht zu bringen.
- Bodengrund mitnehmen oder neuen verwenden (den aber vorher waschen). Wer den alten Bodengrund mit nimmt, hat auch wichtige Bakterien darin, daher würde ich das bevorzugen, geht aber auch neu.
Transport:
- Becken und Technik verladen, dabei gut polstern und sichern, nichts schweres in das Becken stellen.
- Fische, Pflanzen und Wasser verladen. Bei kalten Wetter gut isolieren, damit die Wassertemperatur nicht zu stark sinkt. Generell starkes Schütteln vermeiden und so dunkel wie möglich stellen.
- Bei sehr langem Transport und empfindlichen sehr Sauerstoff bedürftigen Fischen kann man auch Membranpumpen zur Sauerstoffzufuhr in große Transportgefäße hängen. Es gibt auch die Möglichkeit von Sauerstofftabletten, diese können sich aber auch negativ auswirken (Die Bestandteile sind teilweise recht aggressiv und können bei direktem Kontakt auch die Schleimhaut oder Kiemen der Fische beschädigen.) Bei den meisten Fischen sollte aber ein normaler Transport ohne Probleme gehen.
Aufbau:
- Becken aufstellen und ausrichten. Steht es gerade, liegt es hohl, muss man mit Keilen nachbessern? Gerade bei großen Becken kann es sonst zu Spannungen kommen. Schaumstoffmatten zwischen Unterschrank und Becken ist immer zusätzlich gut.
- Bodengrund und etwas Wasser auffüllen. Temperatur sollte so sein wie in den Fischtransportbehältern, damit sie keinen Schock bekommen.
- Dichtheit des Beckens kontrollieren
- "Altes Wasser", dass mit gebracht wurde dazugeben, Pflanzen einsetzen
- Filter und Heizung installieren
- Wasser langsam auffüllen und Fische langsam eingewöhnen
- Vorerst Licht auslassen, je dunkler es die Fische haben, desto weniger sind sie gestresst und können sich langsam wieder einleben.
- Mit der Fütterung etwas warten, da die Tiere noch unter Schock stehen und etwas brauchen bis Futter wieder interessant ist.
Weiteres:
- Je nach Fischart kann man auch etwas unterschiedlich an die Sache gehen. Der Umzug meines Guppybeckens ging sehr schnell und unkompliziert mit einer großen Menge frischen Wasser.
- Bei sensibleren Fischen sollte man mehr "altes" Beckenwasser mitnehmen und weniger frisches Leitungswasser zugeben. Wenn man nicht so sehr viel mitnehmen möchte, dann einfach nicht sofort komplett auffüllen.
- Bei territorialen Fischen wie viele Barsche oder einige Welsen kann man versuchen die Einrichtung und Verstecke 1:1 wieder aufzubauen. Dadurch müssen sich die Tiere nicht komplett neue Reviere suchen und man vermeidet Streitigkeiten. (Hat bei meinen immer ganz gut funktioniert.)
- Wirklich genügend Zeit einplanen. Ich hatte z.B. für mein 240L-Becken (ohne Fahrtzeit) mit allem ca. 4 Stunden gebraucht und das war nicht mein erstes Becken, dass umgezogen ist.
- Wenn die Fische einmal verpackt, dunkel und ruhig stehen, dann muss man auch nicht in Hektik verfallen. Die halten schon einige Zeit aus.
Anmerkungen:
- Panzerwelse sind in der Lage unter Stress giftige Stoffe abzugeben. Daher sollte man diese immer extra verpacken und nicht mit anderen Fischen zusammen. In den meisten Zooläden wird das auch gemacht.
- Falls Fischtransportbeutel verwendet werden, sollten stachelige Tiere wie z.B. Kaktuswelse am besten in zwei Tüten übereinander eingepackt werden. Sonst kann es schnell passieren, dass ein Beutel durchgestochen wird und das Wasser ausläuft.