Fadenfischbesatz

  • Hi Koipsel!


    Ich hab ja wie du weißt 10 Fadenfische in 350l (1x Blau, 2x gold, 1 Marmor, 3x Mosaik, 3x Mondschein und 1x Dicklippe). Sind ja sogar 11! Nach kurzer 2 tägiger Eingewöhnung (die muß einfach sein um Klarheit über die Rangfolge zu schaffen), kommen die Fische aber gut miteinander aus und arangieren sich. Es bildet sich ein Alphatier heraus, wo die anderen dann auch Respekt zeigen. Muß nicht immer der Größte sein. Streitigkeiten entstehen sogar eher innerhalb einer Art, aber insgesamt sehr friedlich.
    Hatte einmal einen Kerl dabei, der wollte sich garnicht anfreunden, der mußte wieder raus. War ein Blauer. Die und die Mamors sind aus meiner Sicht eh die agressivsten. die Mosaik, Mondschein und die Dicklippe sind eher sehr ruhig im Verhalten. Freund von mir wollte mal einen größeren Marmor mit einem Pärchen roter Chichliden vergesellschaften. Ging überhaupt nicht da haben beide bis aufs Messer und Blut gekämpft. Sowas macht man ja auch nich . Ansonsten lassen die Fadenfische die anderen (Skalare, Honigguramis, Zwergbuntbarsche völlig in Ruhe. Die Vergesellschaftung mit anderen Labyrinthfischen, insbesondere Makropoden war da schon eher problematischer. Das Makropodenpärchen wurde innehalb weniger Tage in seine Einzelteile zerlegt. Schade drum. Aber war sicherlich abzusehen.
    So mehr kann ich nicht zu den Fadenfischen sagen. Ob das fachlich alles richtig ist ? Aber aus meiner Erfahrung heraus, habe die Tiere seit ca. 2 Jahren, spielt sich das so ab bisher.

  • Also ich kann dir die Mondschein-Fadenfische empfehlen. Die sind bei mir sehr ruhig, zupfen hin und wieder mal an einer Pflanze, bekommen die länsten Fäden 3-4fache Körperlänge und sind wenn`s dunkel ist im Becken immer noch schön zu sehen. Reflektieren den geringsten Lichtschimmer nachts, Mondschein halt. Hätte ansonsten noch 2-3 andere abzugeben, nach Christians Meinung, aber du wohnst ja in Dresden.
    Gruß Heiko

  • Zitat von "Koipsel"

    @ froschfettwels: 2.3 heißt 2-3 stück oder 2 männeln und 3 weibchen? auf 190 Liter Eckaquarium


    meno bin immer noch am überlegen ob ich mir welche hole. Ich find die superschön, nur möchte ich so wenig Arten wie möglich in einem Becken halten. Da sind mir 3-5 Stück echt zu wenig Fische auf ein 190 Literbecken bei einem Fischmaß von 4 cm.


    Also Fadenfische werden besonders in einem Artenbecken sicherlich größer als 4 cm, oder hab ich da was falsch verstanden?
    Gruß Heiko

  • Hallo Koipsel,


    bei 190l kannst Du getrost 10 Zwergfadenfische (Trichogaster) Einsetzen, die leben in ihrer Heimat ausserhalb der Laichzeit auch in Schwärmen.
    Ähnlich wie bei Buntbarschpflegern = viele Tiere, wenig Hiebe. Wenn Du sie im gutbepflanzten Artbecken hälst, kommen sogar vereinzelt Jungtiere hoch.


    Ach, und noch was, nicht zu warm halten Zimmertemperatur reicht sind ja aus Nordindien.


    Grüsse Max

  • Ja toll du unterdrückst mit einem überbesatz das natürliche verhalten der Zwerge. Da müsstest du im gleichen Atemzug auch empfehlen in das Becken 25 männliche kampffische zu setzen. Die werden sich dann auch nicht gegenseitig platt machen, da einfach keine reviere gebildet werden können.
    Kann sein, dass sie zeitweise in schwärmen in freier Wildbahn, aber das zeitweise ist hier eben das Problem.

  • Hallo Froschfettwels,


    erstmal sind Trichogaster keine Betta und 10 ist nicht 25.
    Trichogaster sind sehr gesellige Fische außer in der Fortpflanzungszeit, da kommt nicht jedes Männchen zum Zug aber viele Weibchen !
    Wenn jedes Männchen in Ruhe Laichen könnte gäbe es mehr Trichogaster als Wasser im Brahmaputra.
    3 Tage Schaumnestbau/Ablaichen + 24h bis Schlupf d. Jungfische + 3 Tage Freischwimmen/Betreuung = 7 Tage !!!


    Grüße Max

  • Es war nur ein Beispiel! Du hast auch den Vergleich zum pseudotropheus etc gezogen. Und das ist auch kein trichogaster, oder? ;-) wollte damit nur sagen, dass man selbst den streitsüchtigsten fisch im überbesatz in der Gruppe halten kann, aber das meiner Meinung nach nicht erstrebenswert ist.
    Ein 190l Becken ist aber eben kein tümpel in buxtehude.. Ehh brahmaputra!?. Ein unterlegenes Tier hat bei der sehr begrenzten Grundfläche immer Stress. Also warum dem Tier das antun, wenn man das Becken auch gleich von Anfang an sparsamer besetzen kann? Gerade die Zwerge neigen meiner Erfahrung nach schnell zu stresssymptomen und sind bei entsprechender haltungstemperatur sowieso dauerpaarungswillig! :-D

  • hallo


    also ich habe im gesellschaftsbecken ein paar (1m und 1w) von den Mosaikfadenfisch, und muss sagen die werden viel größer als 4 cm also denke eher 10 bis 15 cm.
    lass dich nicht tauchen von den kleinen in der zoohandlung . und wie Christian schon gesagt hat würde ich nur eine sorte reinsetzen um vielleicht mal das große erlebnis vom
    nachwuchs zu haben.


    eine frage was sind den sonst für fische drin oder noch keine?


    tschau
    denis

  • Hallo Froschfettwels,


    wir haben beide Recht ;-)!
    Und ja, man kann sich bei den Malawi-Barschhaltern einiges abschauen. Bin kein Freund der einzel oder Paarhaltung, zu riskant wenn ein Tier wegstirbt und Trichogaster kennen keine lebenslange Paarbindung.
    Von den großen Fadenfischen Trichopodus würden in 190l wirklich nur max. 2 Paare gehen.


    Grüße Max

  • Hi ihr beiden Fadenfischexperten!
    Ich hab da auch meine ganz persönliche Meinung zum Thema Artenbecken. Die Frage ist doch, was will ich. Wenn man züchten und natürliches Paarungsverhalten sehen will, dann hat Christian sicherlich recht. Wenn ich ein buntes Gesellschaftsbecken (Schaubecken) haben möchte, dann geb ich Max recht. Um so mehr Fische im Becken sind, um so geringer ist der Paarungstrieb und um so weniger werden andere Fische unterdrückt. Besonders bei Skalaren ist das gut zu beobachten. 2 Pärchen werden sich immer bekriegen, eine Gruppe verhält sich da friedlicher und die sozialisierten Fische haben dann eher weniger Stress. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich die Tiere stapeln soll im Becken.
    Wenns nach der artgerechten Haltung geht, dürfte ich da gar keinen anderen Fisch reinsetzen, denn in Freier Natur suchen die meisten Fische eh ruhige Gewässerzonen zur Paarung auf. Dein Harnichwels im Parachannabecken hat sicherlich auch Dauerstress, oder Christian. ;)
    Einen Wildfang würde ich auch eher einzeln halten Aber die gezüchteten Tiere in unseren Becken sind von Beginn an Gruppenverhalten gewöhnt. Sicherlich gibt es Ausnahmen, die sich absolut nicht in Gruppen halten lassen, wie dein Beispiel männliche Kampffische.
    Aus meiner Sicht ist es viel wichtiger die Größe des Beckens, dem Bewegungsdrang einer Art anzupassen, dabei sind Fadenfische sicherlich nicht so anspruchsvoll, wie z.B. Regenbogenfische, Kongosalmer oder Arowana. Der häufig genannte Spruch "Der Fisch passt sich der Beckengröße an" find ich viel schlimmer als unterdrücktes Paarungsverhalten. Letztlich gehen wir alle mit der Aquarienhaltung von Lebewesen immer einen Kompromiss ein. Wenn wir über artgerechte Haltung diskutieren, dürften wir bei den meisten Händlern aus Protest garnicht mehr einkaufen. Dort stehen halbwüchsige Skalare in Reihe und Glied.
    Ich denke da geht es unseren Fischen daheim deutlich besser.
    Das ist meine persönliche Meinung, wir werden den Fischen nie naturgetreue Bedingungen im Becken bieten können. Der Hund wurde Auch vom Menschen sozialisiert und lebt heute sogar friedlich mit seinem Erzrivalen der Katze zusammen. Geht es ihm desshalb schlechter als dem Wolf im Wald.
    Spätestens bekommen meine Fische Stress, wenn ich meine Larve an die Scheibe drücke! Dann kommt eh keine mehr in Paarungsstimmung. :twisted:
    Gruß Heiko