Channa sp. "Burmese Red rim rainbow" aka Redfin

  • So viel ich weiß gibt es kaum Nachzuchten von denen.
    Einfach würde ich nicht sagen, sind auf alle Fälle schon was aggressiver wie nen andrao oder Bleheri.
    Bei denen muss man halt schon mehr aufpassen als bei manch anderen Channa.
    Von jemand anderem weis ich das er jahrelang eine Gruppe gepflegt hat da die sich nicht verpaaren wollten obwohl beide Geschlechter vorhanden waren. 🤷🏼‍♂️

  • Hallo Dirk,

    ist deine Suche noch aktuell?

    Habe seit 6 Monaten zwei red Fin Paare in der Länge um ca. 10 - 12 cm, in einem AQ von 200 l schwimmen.

    Eine gute Übersicht über die red fin Variante findest du auf den Seiten von D. Niemeyer.


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    Hat sich ein Paar gefunden läuft das Verhalten sehr harmonisch ab.


    Gruß aus Wolfsburg

    Hanno

  • Hi

    Ja.

    Dominiks Seite kenn ich, bin aber immer an Praxiserfahrungen interessiert.

  • Hi Dirk und die andern!


    Channa sp. Redfin sind absolute Farbkracher! Da kann kein "Gachua-limbata-irgendwas" mithalten - auch kein Laos Fireback oder Ice and Fire. Sie sind aber auch aggressiver als das "übliche Zeug" (andrao, bleheri, ...) und nicht so ganz anfängermäßig drauf - aber händelbar!

    Mein Paar überwinterte NIE gemeinsam. Ich musste sie IMMER im Herbst bis zum Frühjahr trennen. Ab dann - vorausgesetzt, man erwischt den richtigen Zeitpunkt (wahrscheinlich muss einfach die Wassertemperatur stimmen) - war das Paar aber wieder ein Herz und eine Seele und so kuschelig drauf, wie sonst kein anderer Channa, den ich bis jetzt hatte.


    Hätte ich meine Aurantis nicht bekommen, wären das auf jeden Fall meine Lieblings-Channa! Aber ich hab ja die Aurantis :D

    Es wäre sogar ein Channa, den ich mir ein zweites Mal in meinen Bestand holen würde, wenn Platz und Zeit dafür vorhanden wären und das muss was heißen. Bitte passt auf den Aquariumbestand auf, damit diese tollen Tiere nicht verloren gehen. Wer weiß, wann aus deren Heimat wieder was rüber kommt ...


    Wenn wer was konkretes wissen will, dan einfach fragen!:)

  • FloKri

    Danke! Also werden das die Bewohner meines nächsten Beckens. Will einfach ein F2-Paar der andraos behalten und dann "doppelgleisig" fahren.

  • Hi Dirk,


    meine Aquarien mit den Red fin (ich hatte mir da auch zwei Paare behalten - sicher ist sicher;)) hatten die Maße 90x60x40 cm. Ich fand heraus, dass sich diese Art gerne unter großen Schieferplatten Höhlen graben. Wenn du Nachzuchten hast, siehst du dann zwar lange nix, aber die Fische fühlen sich wohl.

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    Später, als ich wusste, dass und wie mein Paar funktioniert, habe ich das ganze noch etwas auf die Spitze getrieben (100x50x50 cm). Auch hier haben sie sich unter den Steinen eingerichtet. Das heißt aber nicht, dass du die Fische dann nicht siehst. Dafür sind die Red fin viel zu neugierig! Die sind permanent an der Scheibe (siehe Bild oben).

    IMG_4764_bearbeitet_kl.JPG


    Ich würde dir raten Wurzeln und Schieferplatten auf die Bodenscheibe zu legen und das ganze dann mit feinen Sand aufzufüllen. Lass unter den Steinen noch etwas Platz, damit die Fische merken, dass sie sich darunter häuslich einrichten könnten und dann beobachte, wie sich die Tiere ihren Lebensraum selbst gestalten. Pass auf wie du die Steine legst, dass da nichts schlimmes passieren kann. Du könntest die Platten auch zuerst auf Füßchen aufkleben (runde Kiesel, kleine Tontöpfchen, usw.) und dann mit sicherem Stand auf der Bodenscheibe platzieren und zwischen die freien Flächen und darüber noch Wurzeln legen. So ein Becken ist ein Albtraum, wenn du Fische herausfangen musst, es ist aber auch super spannend, wenn man die Fische beobachten kann, wie sie ihren Lebensraum mitgestalten.

    Ich muss wohl nicht erwähnen, dass in so einem Becken zur Begrünung getopfte sowie aufgebundene oder schwimmende Pflanzen die erste Wahl sind (z. B.: Vallisnerien, Farne, Nixkraut).

    Auch der an der Frontscheibe befestigte Blumentopf mit zusätzlicher seilticher Öffnung, ist eine super Beobachtungsmöglichkeit. Mein Männchen zog ihn auch seinen Höhlen während der Maulbrutpflege vor und ich finde es schade, dass ich nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen bin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Aufzucht der Jungfische darin stattgefunden hätte. Die Balz und Paarung fanden jedenfalls darin statt. So ein Blumentopf wäre ggf. auch eine Beobachtungsmöglichkeit für (große) maulbrütende Kampffische oder schaumnestbauende Fische in ansonsten zu strömungsreichen Becken (evtl. ohne Schwimmpflanzen).


    Kurze Werbung noch in vereinsbezogener Sache:

    Passende Verstecke sind u. a. auch ein Thema in meinem Vortrag "Channawahnsinn - Geschichten aus dem Heim für Schwererziehbare" auf der nächsten Herbsttagung der IGL (Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.), welche im Oktober `24 in der Villa Quintana in Künzing / Niederbayern stattfinden wird. Danach (also in gut einem Jahr) gibts auch eine schriftliche Aufarbeitung des Ganzen in der Vereinszeitschrift "Der Makropode" (mit Bonusmaterial!) in drei Teilen. Das Heft 4/23 steht bald als erste Ausgabe kostenlos und vollständig als PDF unter http://www.igl-home.de als Download zur Verfügung - gerne weitersagen!

    Letztes Wochenende war die Herbsttagung in Weinheim bei Heidelberg, mit tollen Vorträgen und einer vielfältigen Raritätenbörse unter anerem mit Channa andrao. Auch Channa orientalis wurde wieder erfolgreich vermehrt und wird wahrscheinlich auf der Frühjahrstagung angeboten.


    Dirk, ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen!

  • Servus Dirk,


    bezüglich Strömung glaube ich, dass die in der Natur zwar in durchaus mal stärker fließenden Gewässern vorkommen, sie aber auch dort in möglichst ruhigen Bereichen abhängen. Wirklich angewiesen auf Strömung ist wohl kein Channa. Warum auch? Sie sind ja vom gelösten Sauerstoff im Wasser unabhängig. Ich würde schauen, dass die Strömung den von den Tieren aufgewirbelten Schmutz einigermaßen zum Filter transportiert und die Fische ansonsten möglichst viele strömungsarme Bereiche vorfinden. Vor allem die Oberfläche sollte ruhig sein. Paaren sich die Tiere, findet das an der Oberfläche statt und die Eier schwimmen auf. Wohl deswegen gingen meine Tiere dann gerne in den an der Oberfläche befindlichen Blumentopf - einen komplett abgeschirmten, sicheren Bereich in dem die Eier nicht davon treiben können und das Männchen während der Maulbrutpflege einen mühelosen und geschützten Zugang zur Wasseroberfläche hat. In der Natur sind das wohl Unterstände unter Wurzeln und Pflanzenmatten bzw. Steinhöhlen im Uferbereich, oder weggeworfene Eimer, Kanister und Plastikfolien welche ähnliche Gegebenheiten aufweisen.


    Nachdem sich meine Redfin ein paar mal vermehrt haben (wobei auch mal ein Schwung Jungfische mit Jens Kühne für vergleichende Untersuchungen mit den bei ihm vorkommenden Channa limbata mit nach Thailand reiste), waren sie am Schluss wohl schon zu alt (da hab ich das dann mit dem Blumentopf entdeckt). Das Männchen brütete immer wieder, aber es kam nichts mehr dabei raus. Mit acht Jahren starben die beiden dann.


    Auch bei diesen Subtroplern würde ich mittlerweile zuheizen - kurz vor bzw. kurz nach der Wiedervereinigung im Frühjahr. Ich glaube, dass auch die fehlende Temperatur mir manchen Zuchterfolg verwehrte, denn die Tiere brüteten bei mir nicht jedes Jahr in den ungeheizten Becken.