Hallo,
Naja... wenn man nicht füttert, dürfte sich das Wasser natürlich nicht wirklich schnell verschlechtern - stimmt natürlich erstmal, solange keine andere Biomasse aus Wurzelholz o.ä. hinzukommt. Abgebaut, sprich also pflanzenverwertbar mineralisiert, werden organische Stoffe in dem eher kühlen Wasser ja sonst nicht wirklich oder sehr reduziert.
Ansonsten ist es doch aber so, dass Fische das angebotene Futter (und auch alle sonst im AQ befindlichen Lebewesen, wie Schnecken und Kleinstlebewesen) niemals zu 100% verwerten können - auch Jungfische im Wachstum nicht, also immer etwas übrig bleibt - sofern nicht genügend Mineralisierer (z.B. im Filter) vorhanden sind, wird der CSB/BSB also immer mehr ansteigen und dann spricht man vom "Kippen des Wassers" - der Sauerstoffanteil reicht nicht mehr aus zum "Abbau" der organischen Komponenten... Klärgrubenaroma...
Deren (also der Fische) durch Kleinstlebewesen mineralisierte "Produkte" wiederum werden durch Pflanzen aufgenommen und so dem Wasser erst einmal entzogen, so dass man in dem Fall, wenn man die Pflanzen regelmäßig reduziert (verschneiden) theoretisch von einer "Reinigung der biologischen Filteranlage" sprechen kann, sofern die wiederum genügend Licht bekommen. Geschieht das wiederum nicht, nimmt im Optimalfall nur die Gesamthärte des AQ-Wasser ständig zu.
Letztlich muss ich also immer dafür sorgen, dass das "Zuviel" an Nährstoffen/Energie das AQ wieder verlässt, weil ansonsten binnen kürzester Zeit das "Gleichgewicht" in eine unerwünschte Richtung ausschwenkt (Cynaobakterien, Braunalgen, Faulschlamm, anaerobe Abbauvorgänge mit mglw. H2S- Anfall usw.) - ob ich das nun durch "Beleuchtung + Pflanzenhege", Filterreinigung oder ständige WW mache, ist egal - ansonsten "maukt" jedes Becken vor sich lang hin; ist doch eine Sache der Nährstoffbilanz. Ich schätze, dass eine so punktgenaue Fütterung der Fische, dass dieser Effekt nicht relativ schnell und exponenziell wachsend eintritt, echt schwierig umzusetzen ist...
Also das ist in aller-kürzester Form das, was ich grob zu wissen glaube über biochemische Vorgänge im AQ; kann natürlich jederzeit widerlegt werden.
Ansonsten vielleicht noch einmal ganz kurz zu Heikos Anmerkung:
Meine mich zu erinnern, dass das Wasser dort sogar sauer ist als im Fluss.
Das sollte sicherlich "sauberer" heißen.
Vorstellbar ist es doch schon, dass in den bis zu 1,5m tiefen "Schichtenwasser-Zisternen" das ein- und ausströmende Wasser auch durch die Wurzeln der dort reichlich wachsenden Vegetation und den Bodengrund selbst in gewissem Maße gefiltert wird, oder nicht?
Das ist die Wasseranalyse aus so einem WR-Loch während der Trockenzeit - relativ sauber... (Grenzwerte in D für Trinkwasser: Nitrat - max. 50 mg/l; Nitrit - max. 0,5 mg/l; Phosphat - max. 6,7 mg/l):
(Quelle: "DIVERSITY OF MURRELS IN DHEMAJI DISTRICT OF ASSAM WITH EMPHASIS ON BIOLOGY AND HABITAT ECOLOGY OF Channa aurantimaculata, Musikasinthorn, 2000"; von BANJIT BHATTA; DEPARTMENT OF ZOOLOGY GAUHATI UNIVERSITY GOPINATH BORDOLOI NAGAR GUWAHATI- 781014, ASSAM, INDIA 2014)