Zucht in Weichwasser, wann aufhärten?

  • Ich schon wieder... 😅


    Ich bemühe mich ja gerade mal ein paar mehr Fische als den reinen Eigenbedarf groß zu ziehen und dabei kam mir mehrfach schon diese Frage ohne, dass ich bis jetzt eine wirklich gute Antwort gefunden habe.


    Unser Leitungswasser hier ist (leider) ehr mittelhart (GH 15, KH 10), im Großraum München noch härter.

    Nun möchte ich aber Fische nachziehen, die ehr in weichem bis sehr weichen Wasser gezogen werden können.

    Wann gewöhnt man denn die Fische, die man plant abzugeben an härteres Wasser?

    Gar nicht, damit sie möglichst lange diesen kleinen Luxus genießen können?

    Oder im Gegenteil so früh wie möglich, weil Jungfische am tolerantesten sind???


    Natürlich wird bei mir keiner das Haus mit Fischtüte verlassen ohne, dass ich mir nicht sicher bin, dass er zumindest bemüht ist, ein guter Fischhalter zu sein, aber auf eine Abgabe nur in Weichwasser zu bestehen ist vermutlich weltfremd.


    (Klar ist das auch wieder von der Art abhängig, welcher Toleranzbereich gut vertragen wird und wo man wirklich abraten muss, aber um diese Diskussion geht es mir hier nicht, sondern nur um das wie und wann.)


    Habt ihr da persönliche Erfahrungswerte?


    Danke,

    Janine

  • Ich vermehre prinzipiell nur in reinem (harten) Leitungswasser.


    Wenn das klappt, vertragen die so entstandenen Tiere diese Wasserhärte und sind auch weiterhin in weicherem Wasser zu halten und nachzuziehen.


    Wenn die Vermehrung nicht klappt oder die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind, lass ich es.



    Anekdote:

    Von einem "erfahrenen" Bettahalter bekam ich B. simplex (lebt bei Krabi in hartem Wasser in Karstquellen). Er hielt sie in sehr weichem Wasser weil er damit gute Erfahrung gemacht hat.


    Wir einigten uns darauf das ich einige seiner Jungfische bei mir in der Betonbrühe aufziehe und versuche sie zu vermehren.

    Nach 2 Wochen bei mir waren die Tiere deutlich farbenprächtiger und entspannter. Er kam sie sich ansehen und war "etwas angepisst" weil ich mit meinen Prognosen bzgl. Wasserhärteeinfluß und starker Beleuchtung nicht falsch lag.


    Nach 2 Generationen war die Wurfgröße höher als bei ihm.


    Nach einigen Jahren war die Geschlechterverteilung in den Würfen bei mir sehr unterschiedlich und aktuell gibt es nur noch ein vergreistes Männchen das sein Gnadenbrot geniessen darf.

    Nun halte ich eine tolle Gruppe B. rubra in meiner Betonbrühe.

  • Da ich selbst das immer so unbefriedigend finde alte Threads zu lesen, wo viele Hinweise aber keine festen Zahlen kommen, möchte ich kurz noch posten, was ich gefunden habe und vielleicht als Anhaltspunkt dienen kann (allerdings über Salmler, die laut der Anleitung echte Sensibelchen sein müssen 🤔):


    https://www.drta-archiv.de/zucht-und-aufzucht-von-salmler/

    Ab dem 14.Tag wird das Wasser aufgehärtet. Die Härte des Wechselwassers wird langsam um jeweils 2 Härtegrade erhöht. Wenn das Wasser im Zuchtbecken eine Gesamthärte von 4° hat, wird beim Wasserwechsel neues Wasser mit einer Gesamthärte von 6° GH eingefüllt.