Beiträge von erabo

    Sodele, jetzt noch die Videos, dann geh ich wieder lesen ...


    Betta splendens (Plakat) am Nest


    Das ist ne kurze Videosequenz, die das Plakat-Männchen am Nest zeigt und zwar an der Erstkonstruktion, also als außer Eiern noch keine anderen Stadien zu versorgen waren, Das Nest ist noch sehr kompakt.
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    Bettas splendens laichen

    Was auf diesem Video gut zu erkennen ist, ist die weiße Laichpapille des Weibchens.
    Zwischendurch sieht man auch schonmal freischwimmende Jungfischlies und auch ab und an Mal, dass das Männchen etwas weiter suchend umherschweift statt nur direkt am Ablaichplatz.
    Dann sucht es Larven im Stadium "Flohzirkus", also noch nicht richtig freischwimmende, die sich "verirrt" haben bzw. zu weit vom Nest abgekommen sein könnten. Gegen Ende des Videos kann man auch mal so eine "kreisende" sehen; so z.B. ab 5:49.

    Hier ist das Nest bereits im "Mischbetrieb".
    Die ersten Jungen sind bereits freischwimmend - wieder das Vertrauen herausfordernde Bildinterpretation - und ein Neuer Satz Eier ist bereits wieder im Nest.
    Die 2 roten Pfleile unten zeigen auf freischwimmende Junge - so meine dreiste Behauptung - und der rote Pfeil oben zeigt auf die schwach erkennbaren Eier.
    P4100026.JPG



    So und hier noch mal der Blick direkt auf freischwimmende Junge.

    P4100025.JPG


    Das Weibchen kommt regelmäßig versteckt dicht ans Nest des Männchens und schaut nach, was dort geschieht. Wenn es nicht entdeckt wird, bleibt es dort ruhig stehen und schleicht sich dann nach einiger Zeit wieder weg. Vor Jahren hatte ich mal eine Gruppe in einem Meterbecken,. Dort hatte die Nestbeobachtung des Weibchen mal eine Fortsetzung:
    Und zwar kam das Männchen aus irgendeinem Grund nicht mehr zurück zum Nest, um sich darum zu kümmern. Das Weibchen hat sich dann langsam und vorsichtig unters Nest begeben und als das Männchen weiterhin nicht mehr kam, hat kurzerhand das Weibchen die Pflege - relativ schlampig aber immerhin - übernommen.

    Aber hier läuft alles verlässlich mit dem Männchen. Daher ist hier die Folge einfach nur, dass dadurch das Weibchen weiß, wann die Eier geschlüpft sind und als Komma rumhängen.
    Ab da beginnt dann das Weibchen - wenn es satt genug ist bzw wieder bereit - das Männchen aktiv zur nächsten Eiablagerunde aufzufordern, Senkrechtstreifen, Kopf schräg nach unten und mit schaukelnden Bewegungen auf das Männchen zu.
    Ist das Weibchen zu dieser Zeit selbst noch nicht bereit, geht die Aufforderung vom Männchen aus, d.h. statt wie bisher ab und an eine Wachstreife durchs Revier zu machen und das Weibchen wo angetroffen aggressiv zu verjagen, geht es jetzt auf die Suche nach dem Weibchen auch außerhalb seines Reviers und sagt dem Weibchen, dass es wünscht, dass es ihm folgt: Sieht ähnlich aus wie das aggressive Vertreiben, ist aber mehr ein Breitseit-Schaukel-Präsentieren mit Bewegungstendenz vom Weibchen weg. Dann schaukelnderes Wegschwimmen zum Nest. Hat das Weibchen keine Lust, bleibt es einfach zurück, hat es Lust folgt es dann dem Männchen bei Fuß ins Nest und weiter gehts.
    Das Weibchen versteht die Bedeutung der Imponierdarstellungen auf Anhieb ganz genau: Ists das aggressive, bewegt es sich blitzartig aus der Sicht des Männchens, ists das Einladende bleibt das Weibchen ruhig und schaukelt ein wenig mit usw.

    Sind die Eier abgelegt, ist wieder alles beim Alten, nur dass das Männchen jetzt seine Betreuung auf unterschiedliche Entwicklungsstufen individuell abstellt, seine Tätigkeit also vielseitiger wird:
    Die Eier werden wie Eier gepflegt,
    die geschlüpften Jungen im Flohzirkusalter werden, wenn sie rumkreisen, wieder eingesammelt und irgendwo im flachen Blasenteil wieder verankert und, falls vorhanden und aus Sicht des Männchens gerade angebracht, junge freischwimmende zusammengerufen und woanders wieder entlassen. Noch ältere Jungfischken werden einfach grundsätzlich ignoriert.


    Das Weibchen verhält sich den kleine Jungfischen gegenüber aktiv ignorant, soll heißen es bemerkt sie, schwimmt auch schonmal an eines bis auf nen halben Zentimeter ran und fixiert es ne Weile - meist schnürt dann nach Kurzem das Jungfischchen 10cm weit flott weg - haut das Fischken nicht ab, dreht das Weibchen sich einfach weg und beschäftigt sich ein Stück weiter unter Umständen damit, sich mal nen Wasserfloh zu mampfen.

    Jenau :)
    Der Platzbedarf der Kafis in Brutstimmung ist beim Männchen ein Revier von etwa 40cm Radius um das Schaumnest. Außerhalb dieses Radius beginnt der Job des Weibchens. (Alles nat in der Realität noch abhängig von der Sichtweite/Strukturierung des Raumes: Große Sichtweite: ausgedehnterer schwammige Grenzverlauf, geringere Sichtweite weniger ausgedehnter schwammiger Grenzverlauf.)

    Oben das Becken ist ein 80er. Es kommt also bei optimaler Platzierung des Nestes so grade hin, das das Weibchen einen Raum außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des Männchens finden kann, wenn das Männchen sein Nest am äußersten Rand des Beckens macht.


    Früher hatte ich den Kafis normalerweise mindestens Meterbecken gegeben. Jetzt hab ich aber keines dafür frei, sondern nur das 80er Überwinterungsbecken der Zwergkärpflinge. Daher das explizite Angebot eines Brutplatzes, den das Männchen kaum ablehnen kann. So kommts ganz gut und recht stressfrei für das Weibchen hin.
    Dazu noch ein dichtes Gewimmel an Pflanzen - hier im Wesentlichen mit der Dreifurchige Wasserlinse sichergestellt - und der Grenzübergang des Reviers wird nicht zu schwammig.

    Im Winter kommen dann die Kärpflinge wieder dazu und die Temperatur wird wieder auf 17°C bis 19°C runtergefahren, 1. weil die Kärpflinge nicht mehr brauchen und 2. weil die Bettas ihre Brutaktivität einstellen sollen.

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    "Das war auch keine Kritik an Deinen Fotografie-Fähigkeiten 😊"
    Hab ich auch nicht so verstanden, war einfach nochmal ne Bestärkung, das von der Bildqualität auch bei den folgenden nicht viel mehr zu erwarten sein wird. Solange ich das auf den Bildern sehe, was ich sehen will, hört mein Ehrgeiz dabei auf und der Rest ist dem Glück und der Zuvorkommenheit der geknippsten geschuldet.

    Ja, wie gesagt, ich bin kein Aquarienforgrafie-Genie ;)
    In den Bildern gestern würde ich es auch nicht erkennen. Ich "erkenne" es eigentlich auch nur, weil ich es weiß, da ich nach dem Foto nochmal im Becken genau geschaut habe, was das für kleine Fleckchen sind :)


    Die einleitende Bildersequenz soll eigentlich auch mehr dem Zweck dienen, einen Eindruck von dem Becken zu geben in dem das Paar lebt und wie ich dafür gesorgt habe, dass sich das Männchen das Nest nicht in der Beckenmitte anlegt. Letzteres hätte dem Weibchen keinen Platz mehr gelassen und die Paarungszeit wäre ziemlich leidvoll für sie geworden. Schließlich ist das ein Plakat-Männchen, also kurzflossig und entsprechend gewandt und schnell und nicht behindert wie die langflossigen.

    Eigentlich habe ich die Bilder für meine Seite gemacht um den Fortgang dort zu dokumentieren. Dachte mir aber ich kann das Sichten ja gleichzeitig verwenden, hier bei den Bettas auch ne kleine Bildergeschichte einzutragen.
    Soll heißen, da kommen noch mehr auch Filmchen von z.B. der Eiablage. Diese aber als Link zu meinem Server,weil sie viel Platz benötigen.

    Mit Schlüpfen der Larven wurde das Nest einlagig und zerfransend ausgedehnt. Der Flohzirkus darunter wurde nach dem EInsammeln nicht mehr ins Zentrum des Blasennests transportiert, sondern nur irgendwohin wo bereits Blasen waren.

    P4090018.JPG

    Das Männchen bei der Arbeit.

    P4090021.JPG


    Hier mal ne kleine aber schon ältere Larve, also überd as Alter "Flohzirkus" hinaus.
    P4100023-1.JPG

    Nachdem ich meine Zwergkärpflinge aus dem Überwinterungsbecken in den Teich entlassen hatte, hab ich das sehr leer aussehende Becken kurzerhand in ein KaFi-Becken durch einsetzen eines KaFi-Paares gewandelt.
    Also:
    Männchen: Plakat wild gescheckt
    Weibchen: Halfmoon wildähnlich gefärbt
    Temperatur aktuell: ~23°C
    (Achtung, ich bin ein unbegabter Aquarienfotografierer, aber man erkennt ein wenig :) )


    Becken: 80cm * 30cm
    Bodengrund: relativ dünn, eine Schicht von lehmhaltiger Erde aus dem Garten, allerdings schon Jahre drin.
    Pflanzen: Vallisneria australis, Dreifurchige Wasserlinse Lemna trisulca, wenig Hornkraut

    Links oben sieht man eine Tonvase, deren Boden ausgebrochen ist. Die dient leicht Schräg zu 2/3 ins Wasser abgesenkt als aus Sicht des Männchens optimaler Brutplatz, u m dafür zu sorgen, dass das Männchen sein nest soweit am Rande macht wie möglich - wegen der Reviergröße -.
    Man kann mit Interpretationshilfe im Topf oben links das Plakatmännchen sehen, welches dort ein Nest pflegt.
    Die linke Hälfte betrachtet das Männchen entsprechend als sein Nestrevier, die rechte Hälfte ist dem Weibchen überlassen.
    Sonstige Insasssen:
    natürlich Schnecken; Turmdeckelschnecken, Posthornschnecken und Spitzschlammschnecken
    N paar Wasserasseln
    Wasserflöhe solange sie nicht aufgefressen sind
    P4190065.JPG

    P4190066.JPGP4190067.JPG


    Rechts unten in der Ecke sieht man an der Wurtzel im Lichtschein die Wasserflöhe.

    P4190068.JPG


    Nochmal das Männchen beim Nest mit Weichzeichner, um harmonische Farbübergänge zu kriegen ;)

    P4190069.JPG


    Hier ohne Glas dazwischen und viel näher mit Nest
    P4190070.JPG

    Und n Eindruck der Restlichen Wasseroberfläche.
    Wenn man es weiß oder sehr viel Vertrauen in meine Behauptungen hat, kann man im oberen Bild 3 Jungfischchen sehen.
    Eins vor dem rötlichen Blatt, eins in der Ecken aus grünem Blatt und der Lampenreflexion und eines über dem schattigen Teil des mittleren günen Blattes.

    P4190071.JPGP4190072.JPG

    Hat hier evtl jemand dieses PDF.
    Ich würds gerne lesen können aber 36.00€ für den Download zu zahlen ist dann doch etwas übertieben ;)
    Wenn also zufällig jemand z.B. von der UNI oder so das bereits hat, ich wäre dankbar.

    Dein wissenschaftlicher Anspruch oder Ansatz ...


    Trotzdem muss man aufpassen, daß man mit solchen Beiträgen nicht irgendwelchen Leuten Flöhe in die Ohren setzt.

    Den "wiss. Anspruch" in meiner Neugier sehe ich doch etwas als übertrieben an. Schlicht, wie geschrieben, es interessiert mich und ich bilde mir lieber ein Bild aus Quellen, deren Prozesse eine vertrauenserweckende Bodenhaftung bzw. einen vertrauenserweckenden Realitätsbezug sicherstellen. Das ist alles.
    Du hast mich halt Neugierig auf den Axolotl und dessen Metamorphise-Aspekt gemacht, und die will ich jetzt befriedigen ( Nur um sicher zu sein: nicht auf stark selektierte Aquarienpopulationen, sondern auf den wilden Axolotl, das Original ;) ).

    "Aufpassen":
    Ich denke ich habe von Beginn an oben deutlich gesagt, dass es mir nicht um Haltung des Aquarien-Axolotls geht, sondern um die Art. Darüber hinaus neige ich nicht dazu, Menschen die ich nicht kenne, also Leser in ihrem Denken bevormunden zu wollen durch Information-Hiding.
    Im Allgemeinen sind sachlich korrekt informierte Entscheidungen bessere Entscheidungen als uninformierte und das traue ich erstmal bis zum individuellen Beweis des Gegenteils jedem andern zu.

    ;) :)
    Ich darf darauf hinweisen, dass auch meine Ichthyosuara keine Axolotl sind.
    Aber davon abgesehen, sind die Lebensbedingungen im Rheinland ganz andere als in der schwäbchen Zollernalb.
    Ich weiß das, denn ich habe Erfahrung damit, da ich aus der Aachener Gegend komme.
    Die Umwelteinflüsse dort sind so stark, dass ich ins Schwabenland fliehen musste, um die hässlichen roten Nasen der lokalen Morphen (umweltinduzierter Polymorphismus) loszuwerden.

    Ich möchte also die Kropfbildungen des rheinischen vulgären Lissotriton nicht mit den edlen schwäbischen Ichthyosaura vergleichen.
    Ersterer ist wahrscheinlich stark beeinflusst vom rheinischen Karneval.

    Ich habe nochmal meine Aufnahmen durchforstet, konnte aber weder rote Nasen noch vulgäre Kröpfe sehen:

    Im Folgenden habe ich den Stichling gebeten mal hinzuschauen, da er näher ran kam.
    [Blockierte Grafik: https://erabo.de/aqua/sites/default/files/P3210794.JPG]



    Hier kann ich leider nur sagen, dass es keinen Kropf gab, der seitlich hervorsteht:

    [Blockierte Grafik: https://erabo.de/aqua/sites/default/files/P8310348.JPG]


    Auch in folgendem Video wurde ich glücklicherweise nicht fündig:

    https://erabo.de/aqua/Macropod…ich_Molchlarven_14.7.2017


    PS-Abschweif:

    Zu meiner Kinder- und Jugendzeit waren übrigens im Aachener Raum alle hier heimischen Molcharten für mich eine alltägliche Sache.
    Egal wohin man spielen ging, man traf immer auf Tümpel, Poole oder Weiher und darin immer auf alles Mögliche an Molcharten. Als Kind machten dabei die Teichmolche und insbesondere die Kammmolche auf mich den größten Eindruck wegen ihrer drachenartigen Wassertracht.
    Am spannendsten war für mich immer das beobachten an einem großen Weiher, weil man da zwischen dem Rohrkolben immer alles auf einmal beobachten konnte: Bis auf den Kammmolch alle Molcharten, Kröten, Frösche, Schleie, Karpfen, Stichlinge, Barsche, Hechte und bevorzugt in den freieren lehmigen Flächen oder den von Wasserpest dichten Bereichen Edelkrebse.

    Also nochmal :)

    Auch Beiträge bzgl. individuell präferierten Aquarienhaltungen wären hier nicht das Thema. Ich fände es interessant zum Verständnis der biol. Art Ambystoma mexicanum beitragende Informationen und Gadankenaustausche hier konznetrieren zo können :)

    Soll heißen, es geht hier nicht darum, für eine andere Haltung der Aquarien-Populationen zu plädieren.
    Es geht hier nicht darum, überhaupt über das Warum, Wozu und Wie einer Aquarienhaltung zu texten.
    Ich habe von der Aquarienhaltung von Axolotls schlicht keine Ahnung, ich halte keine - zumindest bisher nicht ;) .


    Es geht um die freilebende biol. Art Ambystoma mexicanum - falls sie überhaupt eine ist - und was sie ist, wie sie ist und lebt usw.
    Ums deutlicher zu machen setzen mer einfach mal
    Haushund - Aquarienpopulation Axolotl
    Wolf - freil. Ambystoma mexicanum.

    Mich interessiert also beim Sammeln der Infos zum "Wolf" was wer und wie der Wolf ist.
    Es ist dann nicht nötig darauf hinzuweisen, dass der Hund gerne im Haus lebt und der Pekinese das und das nicht kann.
    Es geht mir um den Wolf ;)

    Also reden und informieren mer uns weiter vom Wolf und nicht vom Hund, Ok?

    The Mexican Axolotl: Some Misconceptions and Problems, 1969, BioScience


    Die meisten Versuchsbestände sind durch Selektion einheitlich neotenisch geworden,

    während bei frisch gefangenem Material häufig eine Transformation stattfindet.


    ==> In der wilden Population kommt also die Metamorphose relativ häufig vor.


    Das wäre konsistent zu der Arbeit Everson et al 2021 oben, wo auf genetischer ebene festgestellt wurde, dass Axolotl in "regem" Genaustausch mit den Nachbarpopulationen der Tigris-Gruppe (zu der Axolotl ja gehört) ist und der daraus abgeleiteten Vermutung, dass weitere Populationen - vielleicht sogar metamorphosierende Axolotls - in der Region unentdeckt bleiben könnten,

    Die Isolierung in einer aquatischen Umgebung hat in der Wissenschaft den Eindruck erweckt, dass Axolotl eine höchst eigenständige Art ist.

    Entgegen dieser Erwartung haben Everson et al 2021 gezeigt, dass die genetischen Unterschiede zwischen Axolotl und anderen Salamandern des Tigris-Komplexes in ihrer Region in Mexiko gen. nahezu ununterscheidbar waren.
    Es gibt ein deutliches Anzeichen für einen Genfluss in und aus Axolotl-Populationen, der im Gegensatz zu dem steht, was die meisten Biologen erwartet hätten.
    Tatsächlich hat der Axolotl eine sehr klare evolutionäre Geschichte des genetischen Austauschs mit anderen Salamandern in seiner Umgebung.

    Gray vermutet unter Anderem, dass weitere Populationen - vielleicht sogar metamorphosierende Axolotls - in der Region unentdeckt bleiben könnten, wo ein etwas anderer Lebensraum sie eher dazu veranlassen würde, an Land zu gehen.

    https://phys.org/news/2022-02-…uishable-salamanders.html