Cichlasoma festae--Suesswasserkorallenfisch.

  • Dann will ich euch mal meine liebsten Fische vorstellen.
    Zugeleich sind es die,mit den meisten eigenarten und deren Beduerfnissen wohl am schwersten gerecht zu werden ist.


    Der "Cichlasoma" festae,dessen zugehoerigkeit noch nicht 100% geklaert ist,ist ein suedamerikanischer Cichlide der Bullenklasse.
    Durchschnittliche Groesse im AQ liegt bei ca 40cm.


    Sie sind bei weitem nicht die groessten Cichliden,braucen aber sehr grosse Becken.
    Mein Paerchen sitzt mit P.managuensis,P.loisellei in meinem 200x60x60 Aufzuchtbecken.
    Bei erreichen einer Groesse von ca 35cm kommt dann das 3500 oder 5000L AQ.


    Das brauch man sicher nicht,aber 1000L sollten es wenigstens sein,um diese schoenen Cichliden dauerhaft zu pflegen.


    Diese Fische sind naemlich wahnsinnig schwimmfreudig und sehr sehr terretorial.
    Ich persoenlich wuerde sie bei einer Skala von 1-12 in Stufe 10-11 Stecken.
    Wobei Stufe 12 fuer P.dovii stuende.


    Will man sie also vergesellschaften,sollte man Beifische nehmen,welche nicht dominieren koennen,jedoch den festae etwas entgegenzusetzen haben.


    Vergesellschaftet man sie nicht,laeuft man Gefahr,dass der Kerl das Weibchen toetet.


    Die WW sollten sich um ca PH 5,5-7, KH um 5-9,GH bis 15,NO2 und NO3 sollten nicht nacchweisbar sein.
    Temperaturen von mindestens 26 grad und maximal 35^C.


    Gefuettert wird bei mir mit Fischen.
    Lebend und tot,bis zu einer groesse von ca 6cm,Muschelfleisch,Fischfilet,Trockenfutter und Frostfutter aller Art.


    Kommen wir zu der Problematik,welche die Haltung von festae auf Dauer leider meist scheitern laesst.


    Lochkrankheit-HEXAMITA


    "Cichlasoma" festae ist sehr sehr anfaellig fuer die so genannte Lochkrankheit.
    Die Ursachen selbiger sind ein streitthema.
    Die einen sagen zu Eiweisreiche Ernaehrung,andere meinen Stress,wieder andere schieben es auf Mineral und Vitaminmangel.


    Ich behaupte eine Kombination aller Faktoren.
    Wichtig ist eine Ballaststoffreiche Ernaehrung (Bachflohkrebse,Katzentrockenfutter),Vitamintechnische Aufwertung von Frostfutter und ein Harmonierender Besatz (harmonierend heisst nicht stressfrei).


    Des weiteren sind Jungfische sehr anfaellig fuer Darmparasiten,welchen man durch Wassertemperaturen um 30°C vorbeugen kann.


    Wenn es noch Fragen gibt,immer her damit.


    Bilder folgen heute Abend.


    LG
    Tobias

  • Naja,von der Groesse her wuerden 250x60x60 schon reichen.


    Aber das Schwimmbeduerfniss und die Aggressivitaet dieser Art ist mehr als ueberduchschnittlich.


    Auf dem einen Bild siehst du das Weibchen mit einem Parachromis loisselei im Maul,von dem ich dachte er sei aus der kritischen Groesse hinaus.
    Pustekuchen.
    Die frass tatsaechlich einen Fisch,welcher ein drittel ihrer eigenen Koerpergroesse hatte :doofy:


    Voellig banane die Gute-.-


    Sie hat 4 Tage gebraucht um ihn in gaenze runterzubringen.
    Die kennen aber nur rein und nie wieder raus.
    Zumindest nicht unverdaut.


    Ein gut Strukturiertes AQ mit viel Schwimmraum und nochmehr Sichtbarrieren ist ein Muss.
    Sieht man bei meinem AQ ganz gut.


    Ich habe kaum Stress,wenn dann nur in der Brutpflege.
    Aber manchmal bekommt das festae Weib einen Bockigen und will plattmachen was geht.....


    Natuerlich ist bei diesen Grossen Fischen mit solchem Futterbedarf eine ausreichende Filterung anzuraten.

  • Klasse Porträt der Tiere, thx!


    Zu der Agressivität: die Tiere dürften da wohl tatsächlich zur absoluten Topklasse gehören!


    In einem Vortrag in meinem damaligen Aquarienverein kam damals (wenn ich mich recht erinnere war es Uwe Werner) ein interessanter Bericht darüber wie ein Zuchtpaar "C." festae in einem ca 500l Becken (alle anderen Buntbarsche waren vorsorglich mit Beginn von Balzaktivitäten aus dem Becken entfernt worden) mehrere große Loricariiden von 30 cm und mehr im Teamwork systemathisch umgebracht hat indem das Männchen die "Plecos" an der Brustflosse packte und aushebelte und das Weibchen sie dann von unten regelrecht ausweidete. Das ganze muß damals so flott gegangen sein das für mehrere "Plecos" jede Hilfe zu spät kam als auffiel was da abging!


    (um Mißverständnisse zu vermeiden: Bilder gabs keine, Rettung des/der Überlebenden ging vor!)


    Nichtsdestotrotz ist "C." festae neben "C." synspilum IMHO einer der absolut schönsten Mittelamerikaner!


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    schoen zu hoeren dass es Gefaellt:)


    Die Pflege brutfuehrender "C." festae in 500L mit Beifischen kann gut gehen.
    Allerdings sollte der Halter genau wissen wie seine Tiere ticken um,wenn die Stimmung zu kippen droht eingreifen zu koennen.


    Wie du schon schriebst,sieht man es nicht immer gleich,oder man ist nicht immer da.


    Allerdings hast du da was vertauscht :thinking:


    "C." festae sind Suedamerikaner :thumbup:


    Auf jeden Fall auch die Aggresivsten.
    Ich wills gar nicht oft genug betonen,denn viele Leute erschrecken bei der Pflege dieser huebschen.


    Auch ist abgesehen von der aggressivitaet die Empfindlichkeit immer wieder zu betonen.
    Bei vielen leuten sterben sie zu frueh,da Lochkrankheit oder Parasiten auftreten,die zu spaet erkannt werden.


    Fuer Einteiger sicher nicht zu empfehlen.
    Fuer Profis auf jeden Fall :wbb:

  • ...
    Allerdings hast du da was vertauscht :thinking:


    "C." festae sind Suedamerikaner :thumbup:


    ....

    Asche auf mein Haupt, natürlich hast Du recht!
    Wie sollte ein Fisch der auch unter der deutschen Bezeichnung "Roter Ecuador" gehandelt wird/wurde auch aus M-Amerika kommen...
    (Man, so ein Fehler sollte glatt 500 Erfahrungspunkte Abzug geben hier im Forum, das ist mir jetzt echt peinlich!)


    Gruß
    Wolfgang

  • Richtigstellung:

    Ist also nur Trivialname, richtiger ist :
    ROTER TIGERBUNTBARSCH- was ich als Namen sogar treffender finde,
    da es dann z.B. auch keine keine Anfragen wie die von bengel geben würde...
    Ändert aber überhaupt nichts an der Tatsache, daß ich die Art in allem, was dazugehört,
    als wunderschön betrachte, auch wenn die Pflege nicht mit nem Zebrabärbling vergleichbar ist. :thumbup:


    Respekt für den, der sie pflegt!

  • Ja,Ich weiss wie du es meinst.
    Wenn ich diesen Namen hier auch erwaehne weiss der geneigte Pfleger spaeter aber meist auch was er dann vor sich hat ;)


    Zu erwaehnen sei vllt auch,dass die Tiere im Jungfischstadium oft mit "Cichlasoma" uropthalmus verwechselt werden.
    Bei denen kann man dann lange auf die kraeftige Faerbung und die Schoen ausgezogenen Flossen warten.