Der See

  • Der See


    Der Tanganjikasee ist vermutlich über 20 Millionen Jahre alt.
    Er bedeckt heute eine Fläche von 34000km²; das Wasservolumen beträgt 35000km³, das ist etwa die Hälfte der Nordsee, während sich die Oberfläche des gesamten Seebeckens auf 250000km² erstreckt, ein Gebiet von der Größe Großbritanniens.
    Das Seetal hat eine Länge von 750 km und liegt in einer tiefen Spalte des afrikanischen Grabenbruchs, der sich von Danakilsenke an der Küste des Roten Meeres, insgesamt über 5000 km, bis nach Mosambik erstreckt.
    In diesem Grabenbruch befinden sich auch die anderen großen afrikanischen Grabenseen. (Malawi, Viktoria, und natürlich der Tanganjikasee um nur die größten zu nennen)
    Seine Küstenlinie grenzt an vier Staaten; Zaire, Tansania, Burundi, Zambia.
    Der See erreicht eine Breite von durchschnittlich 40 km, in der Nordhälfte ist er etwas schmaler ca. 30 km während er in der Mitte und im Süden eine Breite von bis zu 80 km erreichen kann.
    Der See liegt 775 Meter über dem Meeresspiegel.
    An seiner tiefsten Stelle im Süden der Kungwe-Berge erreicht er eine Tiefe von 1470 Metern (und ist damit der 2. Tiefste See der Erde). In der Mitte des Sees ist er noch stolze 1300 Meter tief, während er in der Nordhälfte nur eine Tiefe von 250 Metern aufweist.
    Die Wassertemperatur an der Oberfläche beträgt durchschnittlich 26,5° C.
    Sie fällt dann aber plötzlich in einer Tiefe von 40m (im Norden) und 100m Tiefe (im Süden und in der Mitte) auf 24,0° C. In 1000m Tiefe ist das Wasser immer noch 23,3° C warm. Und an den Tiefsten stellen des Sees steigt die Temperatur sogar wieder an.
    Der Sauerstoffgehalt des Wassers liegt an der Oberfläche nahe der Sättigungsgrenze, bleibt selbst bis in Tiefen von 40 Metern im Norden und 100 Metern im Süden recht hoch. Darunter beginnt er drastisch zu sinken so das in einer Tiefe von 250 Metern kein Leben mehr möglich ist (bis auf anerobe Bakterien)
    Sein Wasser ist wie beim Malawisee außerordentlich klar und Nährstoffarm.
    Es ist vielleicht noch ganz interessant das sich im Tanganjikasee sowohl der kleinste als auch der größte Buntbarsch entwickeln konnten.
    Der größte Boulengerochromis microlepis mit einer Länge von über 70cm und er kleinste Neolamprologus brevis mit ca. 4,5 cm.


    Physikalischen und Chemischen Eigenschaften des Wassers:


    Das Seewasser ist sehr mineralreich. Unter den großen Grabenseen hat er die höchste Salzkonzentration; zweimal so hoch wie im Malawisee und dreimal so hoch wie der Viktoriasee.
    Drei Viertel des Gesamtsalzgehaltes werden von Carbonaten gebildet - Natrium, Calcium und Magnesium (zwischen 300 und 400 mg/l) der ph liegt im Durchschnitt bei 9,5; die Deutsche Gesamthärte beträgt 12° bis 14°.
    Die Karbonathärte liegt bei 16°; und die elektrische Leitfähigkeit liegt bei 500 bis 600 Mikrosiemens/cm.
    Damit unterscheidet sich der See außerordentlich von den sehr weichen und sauren Flußhabitaten im tropischen Afrika.



    Die Toleranzwerte der Tanganjikas sind GH 10-16; KH sollte über 10 liegen ist aber nicht ganz so wichtig solange der Ph über 8 liegt (darf unter keinen Umständen darunter liegen).
    Wichtig ist das die Leitfähigkeit zwischen 500 und 600 Mikrosiemens/cm liegt.


    Da das Leitungswasser in Deutschland in den meisten Fällen nicht den Werten des Sees entspricht ist es wichtiger sich an den Leitwert, den Gesammtsalzgehalt und an den Ph zu halten um den Tieren ein halbwegs angenehmes leben bieten zu können.
    Und nicht mit aller Gewalt die genauen Werte des Sees zu erzeugen und dann eine Leitfähigkeit von "Mittelmeerwasser" zu haben.


    Um den Ph über 8 zu bekommen genügt meist schon eine starke Belüftung des Wassers sowie eine starke Oberflächenbewegung um das CO² auszutreiben.
    In selten Fällen kann auch Natriumhydrogencarbonat (Natron) zum Einsatz kommen um den Ph anzuheben (funktioniert aber nur in Verbindung mit starker Belüftung)
    Es gilt dabei die Regel 3g Natriumhydrogencarbonat erhöhen bei 100 Litern die KH
    (Das Original findet sich hier:Grundlagen Tanganjika-Aquarium - Aquarienforum)

  • Vielleicht ist auch ein wenig Wissen über den Tanganjikasee in eine andere Richtung interessant:



    kurzer Auszug:

    Zitat

    Das Weltklima und die lokale Politik sind bei der Suche nach den Ursachen der Krise des Sees nicht zu trennen. "Der sinkende Pegel folgt auf exzessive Verdunstung aufgrund des Klimawandels, der wiederum auf erhebliche Umweltzerstörungen zurückzuführen ist", erklärte der burundische Ökologe Boniface Nyakageni. Während des Bürgerkrieges sind in Burundi weite Waldflächen abgeholzt worden - von Flüchtlingen auf der Suche nach Land, von Militärs auf der Suche nach Rebellen. Die Erosion hat dramatische Ausmaße angenommen, immer mehr Erde wird dadurch in die angrenzenden Seegewässer gespült. Dadurch nimmt die Verschlammung des Sees zu. In manchen Regionen gibt es überhaupt keine natürliche Vegetation am Seeufer mehr. Das hat die Selbstregulierung des Tanganjika-Sees gestört...

    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/NASA_-_Visible_Earth%2C_Lakes_of_the_African_Rift_Valley.jpg]