Hallo,
[Blockierte Grafik: http://www.aquarium-bb.de/file…maqua/IMG_0555%20copy.jpg]
ich möchte hier mal mein 450L Becken vorstellen, es war ursprünglich als Artenbecken für Zwergkugelfische gedacht, wird aber noch mit weiteren Fischen "angefüttert" damit sich ein tolles System entwickeln kann.kufi-1.jpg
kufi-2.jpgDen Fischen geht es super, ich bin aber noch nicht ganz zufrieden. Hier bei uns kommt Gdh 20 aus der Leitung und das ist mein größtes Problem - zumal ich nie das Wasser wechsle sondern einfach nur nachgieße und dementsprechend leicht aufhärte.
Die Zwergkufis paaren sich die ganze Zeit, ich vermute, dass das Wasser einfach zu hart für Nachzuchten ist und deshalb suche ich einen Vollentsalzer. Man könnte meinen, dass 450L ein wenig überdimensioniert sind, aber das ist keineswegs der Fall. Für meine Ambitionen ist es sogar ein wenig zu klein, denn ich möchte ein stabiles Becken mit möglichst wenig Eingriffen einrichten. Bis man das erreicht, bei diesen Fischen, dauert es eine Weile.
Zu der Chemie:
Täglich werfe ich eine FrostMüla Tablette ins Wasser, sehr oft auch Schnecken oder ertümpeltes Lebendfutter. Kufis und Frösche kümmern sich so sehr um das Futter, dass keine Rückstände bleiben.
kufi-3.jpgDen hohen Phosphateintrag kompensieren die Bambusstangen und die Efeutute,
beide wurzeln im Wasser und wachsen prächtig.
kufi-4.jpgIn den CD-Spindelhüllen züchte ich Wasserminze und Canna Speciosa -
die sollen später auch mal wasserwurzeln und über das Becken hinaus wachsen, am liebsten bis kurz unter die Altbaudecke!
Durch den minimalen Besatz, die üppige Beflanzung und den überdimensionierten Filter glaube ich, mir Wasserwechsel ersparen zu können. Ich belasse Mulm generell im Becken, es bilden sich auch allerlei Mikrowesen und Infusorien. Ich belaste das Becken sogar gezielt mit biologischem Material zB Eichenlaub und einem Seemandelbaumblatt für die Fischgesundheit. Die riesigen Wurzeln hole ich aus dem Wald oder aus Teichen - das Laub verhindert eine Verpilzung.
Ein Problem in meinem tollen System sind die Schnecken, trotz der enormen Größe ihres Lebensraumes schaffen es die 8 Kufis, alle schnecken, bis auf die nachtaktive TDS Population zu vertilgen. Ich züchte mir Javamoos und einen Algenteppich und werde das Becken damit weiter zuwuchern um entsprechende Verstecke für die Schnecken zu bieten. Desweiteren möchte ich eine Zwerggarnelenpopulation einbringen, die grüne Zwerggarnele, deren Nachwuchs auch als Lebendfutter dienen soll. Die Alttiere werden nicht angegangen und vielleicht kommt ja hin und wieder sogar ein Jungtier durch... mal sehen! Um ein Gleichgewicht dieser Populationen zu kriegen, will ich den Boden komplett mit Laub und Moos abdecken. Die hole ich aus meinem 160L Gesellschaftsbecken, das ist sehr gut besetzt und liefert immer genug Schnecken Moos und Algen wegen der Fütterung - in dem 450L Becken sind einfach zu wenig Nährstoffe über und so wächst alles sehr langsam.
Im nächsten halben Jahr möchte ich mit der Härte langsam runtergehen um Zuchtbedingungen zu schaffen. Ich muss bei der großen Oberfläche und den vielen herausrankenden Pflanzen sehr viel Frischwasser nachgießen - das ist der einzige Nachtteil eines offenen Aquariums.
Hoffentlich stellt sich dann auch eine erfolgreiche Nachzucht der Zwergkugelfische ein. Das sind wirklich tolle Fische, vor allem das Miteinander fasziniert mich. Die Männchen sind sehr territorial, die Weibchen zicken sich mitunter auchmal an - ansonsten jagen sie den ganzen Tag im Dickicht nach Kleinvieh (finden leider auch die meisten Schnecken!) und paaren sich. Zumindest baggern die zwei Männchen jeden Nachmittag bis Abend. Ich hab auch mehrere Eiablagen beobachten können, für das Schlüpfen und Aufziehen brauch ich aber noch mehr Sumpfbedingungen am Boden. Ich habe gerade eine Nachzucht von Zwergfadenfischen in genau solchen Bedingungen, 60L Becken vollgestopft mit Laub, Pflanzen und Schnecken bei 28° mit jeder Menge Kleinstlebewesen. Ich glaube Schnecken sind essentiell um solch bioaktive Becken zu fahren - ich bin guter Hoffnung, dass es mit den Zwergkufis auch noch klappt.
Vielleicht hat ja der ein oder andere unter euch Altwassererfahrung, Zwergkufis gezüchtet und entsprechende Tips für mich - ihr habt sicher schon gemerkt worauf es mir ankommt.
Wenn die Zwergfafis ausgewachsen sind und möglichst viele das 60L Becken verlassen (ist mein erster Zuchtversuch überhaupt!) werd ich das mit den Kugelfischen auch in Weichwasser probieren - einsetzen, balzen und wieder raus - mit all dem Aufwand der gezielten Nachzucht.
Oft werden die als Einzelgänger beschrieben, Beckengrößen von 60L als ausreichend etc. und ich kann mir das einfach nicht vorstellen! Diese Fische sind extrem sozial untereinander - ich denke Sie brauchen zwingend Gesellschaft ihrer Art. Meine zwei Männchen teilen die 1,5m Becken komplett unter sich auf und liefern sich gerne Scharmützel über die Grenzen. Diese Fische sollte man trotz ihrer geringen Größe nicht in kleine Becken zwängen, in meinem 60l kamen höchsten 1 M und 2W unter! Auch wenn sie in ihrem Herkunftsbiotop in Indien eher verholzte karge Flüsse bewohnen, denke ich, dass sie für die Aquaristik extrem dichten Pflanzenwuchs benötigen.
So ich hoffe ihr habt Gefallen an meiner Vorstellung gefunden und bin offen für Tips und Anmerkungen! Falls jemand seine Zwergkufis abgeben möchte, ich glaube ich habe noch Platz für ein paar und es geht ihnen sehr sehr gut bei mir!
[Blockierte Grafik: http://www.aquarium-bb.de/file…maqua/IMG_0555%20copy.jpg]
[Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/hnre-1.jpg][Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/hnre-2.jpg][Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/hnre-3.jpg][Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/hnre-5.jpg]