Beiträge von Palustris

    Danke, dass sehe ich genauso wie du! :-)


    In einem anderen Forum, in dem es mehr um Gärten geht, besteht ein Großteil aller Hinweise für Gartenteiche nur darin, wie um Himmels willen man die Algen alle wegbekommt. Dort geht es eher um Wasserspiele und Unterwasserbeleuchtung und "Ordnung". Da stört sich keiner an der Algenkritik und man nimmt das einfach so kritiklos auf und überträgt das auf die eigene Situation. Ich habe viel zu nährstoffarmes Wasser (derzeit), das optisch (noch) völlig algenfrei ist. Dem Lob des Gartenforums würde ich aber lieber Schnecken und Muscheln gegenüberstellen. :-) Das hat allerdings etwas Zeit zum Nachdenken gekostet bei mir... Aber die Algen kommen so sicher wie das Unkraut! Ich freue mich schon für meine Schnecken!

    Nur zur Klarstellung:


    Bei "Algen" spreche ich von einem grünen Belag/Bewuchs und von faserigen schwimmenden Algen. Also etwas, was man mit der Hand abfischen/abreiben kann.


    Ich meine nicht eine stinkig-brodelnde Pampe, wo man den Grund nicht mehr sehen, sondern nur noch mit zugehaltener Nase ertasten kann. Wo nach einer Algenblüte alles einfach nur noch stinkend vor sich hin stirbt.


    Dass man ein Becken mit Algen auch auf eine bestimmte Art und Weise pflegen muss, ist mir klar.


    Mich interessiert nur, warum Algen so in Verruf geraten sind...

    Guter Thread,


    Teich Arndt in Berlin-Blankenburg [+++++]

    Habe dort ganz tolle Sumpfpflanzen gekauft. Würde dort auch für andere Pflanzen und Zubehör mal wieder hingehen.


    Hornbach Neukölln [+++]

    Aquaristikabteilung mit sehr sauberen Becken. Gute Beratung, wenn man an den richtigen gerät. Schöne Teichpflanzen. Meine Muschelblumen sind alle von dort. Sie packen die Dinger aus dem Platikkram aus und lassen sie auf den Becken frei wachsen. Konsequenz: Die Pflanzen wuchern! :-) Auch ein sehr guter Bereich für Teichpflanzen. Es gibt dort wohl den einen oder anderen Enthusiasten.


    Hornbach Biesdorf [++]

    Nicht so gepflegte Becken und weniger Auswahl als in Neukölln, aber mit freundlicher Bedienung.

    Hallo zusammen,


    entschuldigt bitte die Frage eines Neulings, hier sind sehr viele Experten, die bestimmt eine Antwort haben.


    Dass Algen ein ästhetisches Problem bei Zimmeraquarien sein können, indem sie etwa die Frontscheibe "blickdicht" zuwachsen lassen, kann ich nachvollziehen.


    Aber was ist - vor allem im Gartenteich - das biologische Problem mit Algen?


    Sie sind doch für Wirbellose eine notwendige Nahrung. Fische scheinen sich an den Algen nicht zu stören. Und wenn man die Wasserwerte regelmäßig prüft und alles ok ist, sollte es doch kein Problem sein. Ich würde mich freuen, wenn die Wände meiner Mörtelkübel dickt mit grünen Algen besetzt wären, von denen Schnecken fressen könnten. Das würde viel natürlicher aussehen als dieses Schwarz...


    Ist es mit den Algen so wie mit dem "Unkraut" im Garten? Ich mag es sehr, an bestimmten Stellen kann es wachsen wie es will; an anderen Stellen möchte ich gerne andere Pflanzen sehen. Aber ich weiß, dass es wichtig ist für die Insekten und in sehr vielen Fällen wirklich wunderschön aussieht.


    Was mich persönlich stört, sind Wasserlinsen im Übermaß, die die gesamte Oberfläche bedecken und beim Verrotten Sauerstoff verbrauchen. Linsen sind Schwimmpflanzen, keine Algen, ich weiß.


    Wenn mein Teichwasser eine grüne Pampe würde aufgrund schwimmender Algen, würde ich die natürlich reduzieren. Aber Algen auf Steinen und Grund (oder Plastikwänden) würden mich nicht stören...

    Also, ein kleiner Zwischenstand.


    Vergangenen Freitag habe ich die Becken mit Pflanzen angesetzt und einen Fe-Test gemacht. Der war nach Sekunden "knallrot". Also im Maximalbereich.


    Heute wieder einen Test gemacht: Kein meßbarer Eisenanteil mehr da. Alles klar und sauber! :-)


    Das Eisen liegt ausgefällt auf dem Boden der Kübel, man kann ganz klar kleine Roststückchen erkennen, wenn man genau hinschaut.


    Und während das Wasser unmittelbar aus dem Brunnen ziemlich stinkt, ist es nun geruchlos.


    Ein Problem, angesichts der ganzen starkzehrenden Pflanzen. Ich habe auch keine nennenswerten Nährstoffe mehr im Wasser. Habe ein paar Hände trockenes Laub hineingeworfen, die Schnecken stürzten sich gleich darauf. Ohnehin treibt der Wind Pollen und sonstigen Dreck ins Wasser. Ich verfalle da nicht in Panik, die Nährstoffe kommen noch :-) Spätestens mit dem Fischfutter!


    Habe 50% des Oberflächenwassers der Aufbereitungskübel entnommen und in die Medaka-Kübel gegossen. Dann die Aufbereitungskübel wieder gefüllt.


    Es ist also überhaupt kein Problem mit etwas Abwarten und einer (wohl eher symbolischen) Phyto-Filtration mein Wasser völlig von Eisen/Rost zu befreien.

    Haha, also bei mir ist noch sehr viel altes Neukölln vorhanden.


    Aber wenn du in Neukölln wohnst und mir mal deine Medaka zeigen möchtest, komme ich gerne mal vorbei. :-) Meine kommen ja erst im September... Und bis dahin möchte ich noch ganz viel lernen.

    Hallo Frank,


    ich finde beide Becken beeindruckend! Wirklich schön.


    Noch mehr beeindruckt mich, dass du nicht ideologisch/fundamentalistisch von einem Missionierungseifer durchdrungen bist, hier eine einzige/deine Art der AQ-Kultur als Maß aller Dinge anzusehen, sondern sehr offen für alle möglichen pragmatischen Anregungen bsist und deine Kultur als Alternative vorstellt. Jedes Becken kann "scheitern", mir gefällt der ergebnisoffene Ansatz.

    Hallo zusammen,


    eine interessante Diskussion, die ich mit großem Interesse verfolge.


    Ich bin blutigster Mini-Teich-Anfänger und kann noch gar nicht mit eigenen Erfahrungen punkten. Wenn es mit meinen Kübeln klappen sollte, darf ich zufrieden sein.


    Aber vielleicht interessiert ja meine "Perspektive von außen" den einen oder die andere.


    Aufgrund eines naturnahen, ökologisch bewirtschafteten Gartens habe ich gelernt, das GEDULD die oberste Tugend im Umgang mit der Natur sein sollte. Und dass möglichst umfassendes WISSEN um die Zusammenhänge im Zusammenleben in einem Biotop viele Fehler zu vermeiden hilft.


    WASSER UND BODEN als funktional aufeinander bezogene Einheit zu sehen (wenn ich den Altwasser-Link richtig verstanden habe), ist eine für mich einleuchtende und spannende Sache.


    Unter Wasser ist es sicher deutlich kompexer und komplizierter als an Land. :-) Prinzipiell finde ich die Idee, das Pendel der AQ-Pflege einmal mehr in Richtung Low-Tech ausschlagen zu lassen, sehr spannend.


    Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um einen unaufgeregten, pragmatischen Ansatz, der mehr mit der Natur funktionieren muss als mit der Technik.


    Die Ästhetik, an der sich das Auge der Aquarianer geschult haben, wird möglicherweise irritiert. Aber es entsteht ja einfach nur ein anderes Bild der Haltungspraxis. Daran kann man sich ja auch gewöhnen.


    Von der Diskussion dieser Idee kann ich nur profitieren. Nichts ist selbstverständlich und unveränderbar.

    Hallo David,


    du hast sicher Recht! :-) Man macht sich sehr oft zu viele Gedanken. Das kenne ich allgemein aus meiner gärtnerischen Praxis, das man den Toleranzbereich eines Biotops falsch einschätzt. Und man am besten möglichst wenig Unfug machen sollte. Ich bin aber blutiger Anfänger und habe noch gar keine eigenen Erfahrungen sammeln können, sondern verlasse mich auf "Zuruf" Dritter.


    Ich hoffe, dass meine 2x2-Kübel-Lösung funktioniert. Denn ich möchte bei den Medaka nicht gerne so viel Unterwasserurwald haben, in den beiden anderen Becken allerdings schon.


    Und da ich Muschelblumen liebe (und sie Eisen lieben), habe ich eigentlich derzeit keine Probleme und Sorgen mehr - wenn es denn mal so klappt.


    Und wenn nicht? Dann habe ich schöne Muschelblumenbecken :-)

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    Ich danke Euch allen!


    Ja, Mirko, genau das ist meine Idee: Ich habe zwei der vier Mörtelkübel zur Aufbereitung reserviert und ganz viele starkzehrende und sauerstoffproduzierende Schwimm- und Wasserpflanzen eingesetzt.

    Auf englischsprachigen Seiten hatte ich mich zuvor informiert, Phytosanierung heisst das deutsche Zauberwort. Ein Kumpel mit Gartenteich hat mir sofort ein paar Namen von Pflanzen genannt, die ich mir holen sollte. Er meinte, er beneidet mich, da er immer mit Eisen düngen müsse und alle meine Pflanzen in meinem Wasser perfekt gedeihen würden.

    Nun warte ich einfach ein paar Wochen und schaue mal, was die Werte bis Anfang September so machen. Dann würde ich ggf. ja erst die Medaka einsetzen.

    Ich finde den Aufwand geradezu minimal. Dort, wo die Aufbereitungsbecken stehen, wollte ich die Fischkübel ohnehin nicht stehen haben - es ist zu heiß und sonnig. Für den ganzen grünen Kram, der genau dort auch schon in anderen Kübeln wächst, ist das aber offenbar perfekt.

    Die Kübel werden dann von den Schwimm/Wasserpflanzen geleert, ich entnehme das Oberflächenwasser und entsorge den rostigen Grund. Nun habe ich einen schönen Blick auf wucherndes Grün in den Becken - und irgendwann kommen dann die hübschen Fische! :-)

    Danke, Heiko, das wäre eine Idee, in der Tat. Allerdings habe ich nicht so viel Platz für einen Riesentank. Kleinere wären dann in den trockenen, endlosen Sommern ohnehin schnell leer.


    Hab mein Dach ja neu. Seit Monaten. Und erst in den letzten Tagen konnte ich prüfen, ob es wirklich dicht ist. Gab ja nix an Regen seit April.


    Ich werde mal testen, wie genau die Werte des Wassers sind und dann ggf. Birm als Filter hinzunehmen. Mal schauen, was die Teichnachbarn so machen :-)

    Noch eine Nachfrage: Ich würde Zeolith zum Substrat hinzufügen, dass hatte mir in einem anderen Forum ein Experte für Miniteiche empfohlen.


    Zeolith reduziert Schwermetalle, ist ein Ionenaustausche, verbessert die Wasserqualität und ist ja ein Bestandteil in vielen Filtern.


    Würde das nicht auch Eisen/Mangan binden?


    Oder geht das nur mit Birm?


    Birm soll ja als Katalysator Eisen/Mangan sofort oxidieren lassen, damit bekäme ich dann sehr rasch geeignetes Oberflächenwasser, oder?

    Hallo David,


    wenn es Trinkwasser aus dem Kran gäbe, würde ich es natürlich kaufen.


    Leider haben wir nur Brunnenwasser. Ausschließlich. Dass man sich Kaffeewasser von Zuhause mitbringt, ist schon nervig genug. Ich trinke nur noch aus Flaschen :-)


    Man kann also durch Belüftung oder Abwarten das Wasser sauber kriegen! Das finde ich gut. Bei 90l Kübeln ist das jetzt nicht so ein Thema, wenn ich da ein paar Tage warten muss. Da werden keine großen Mengen zu bewegen sein.


    Hat man das Eisen bei dir deutlich gesehen? Hat das eine Schicht unten in der Zisterne gebildet?

    Hallo zusammen,


    ich habe bezüglich meines Problems schon eine PN an einen Forumsfreund hier in diesem Forum geschickt, der auch aus Berlin kommt und das Problem kennt.


    Aber vielleicht gibt es ja noch andere in meiner Situation, die mir ihre Erfahrungen/Tipps mitteilen können und wollen.


    Also, mein Problem: Ich würde gerne Medaka in Mini-Kübeln halten. Mein Wasser kann allerdings nur Brunnenwasser sein. Dieses hat leider zu hohe Eisen- und Manganwerte. Das ist in Berlin traditionell so. Ich möchte keinen sonderlichen technischen Aufwand treiben, werde also keine Filteranlage kaufen. Ab und zu regnet es ja auch, etwas weiches Wasser kommt also von oben nach. Technisch gesehen kann ich unmöglich Trinkwasser in ausreichender Menge für meine Kübel (4 Mörtelkübel à 90l).


    Bei uns in der Kolonie sind zahllose Teiche, auch mit Fisch- und Amphibienbesatz, zum Teil mit jahrealten Koi etc. Die haben auch nur Brunnenwasser. Es scheint also irgendwie zu klappen und ich bezweifele, dass die alle Filter haben. Bei einigen plätschert es, bei anderen nicht (nehmen die Chemie?).


    Meine eigenen Lösungsvorschläge:


    1) Ich fülle in meine Kübel immer Brunnenwasser, das abgestanden ist, von mir aus wochenlang, und wo Eisen/Mangan ausgefällt/oxodiert sind und Richtung Grund sinken. Da würde ich das Oberflächenwasser abschöpfen. Gibt es vielleicht Chemie, die die Ausfällung beschleunigt? Oder wären für diese Kübel auch Schwimmpflanzen hilfreich, die Sauerstoff ins Wasser abgeben (oder wachsen die gar nicht in einer braunen Brühe)?


    2) Ich verzichte völlig auf Fischbesatz, da meine Wasserpflanzen offenbar keine Probleme mit der Chemie haben und geradezu wild wuchernd wachsen. Da müsste ich ohnehin einmal im Jahr die Pflanzen aus dem Kübel nehmen und teilen (und wegwerfen oder verschenken..). Die Schnecken scheinen auch keine Probleme zu haben, Mückenlarven auch nicht... Bei diesen Maßnahmen könnte ich die sedimentierten Mineralien gleich mit entfernen.


    Ich bin gerade etwas verzweifelt... Dabei hatte ich so viel Freude an der Blüte meines Pfeilkrauts, das so glücklich im Kübel wuchert.

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