Heute ist wieder Freitag und es gibt eine weitere Zierfisch-Rarität.
Zollingers Sattelfleckschmerle (Balitoropsis zollingeri)
Deutsche Bezeichnung: Zollingers Sattelfleckschmerle, Schwarze Eidechsen-Schmerle
Wissenschaftlicher Name: Balitoropsis zollingeri (Bleeker, 1853)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Schmerlenartige (Cobitoidei)
Familie: Plattschmerlen (Balitoridae)
Gattung: Balitoropsis
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Benannt ist die Art zu Ehren des Schweizer Naturforschers und Botanikers Heinrich Zollinger (1818-1859), der Bleeker seine Sammlung von Fischen aus Makassar (Indonesien) schenkte.
Vorkommen und Lebensraum
Die Typuslokalität liegt in der Provinz West-Java nahe der Stadt Bandung. Balitoropsis zollingeri wurde seitdem in Sumatra, Borneo, der malaysischen Halbinsel, den Wassereinzugsgebieten Chao Phraya und Mae Khlong in Thailand und dem Einzugsgebiet des Mekong in Kambodscha, Laos und Thailand aufgezeichnet. Die Zollingers Sattelfleckschmerle ist ein Bewohner schnell fließender Bäche und Oberläufe mit klarem, sauerstoffgesättigtem Wasser. Erwachsene Exemplare neigen wahrscheinlich zu einer Vorliebe für flachere Zonen. Der Gewässerboden besteht im Allgemeinen aus Kies, Steinen, Geröll oder Grundgestein, der mit einem reichhaltigen Biofilm bedeckt ist, der von Algen und anderen Mikroorganismen gebildet wird. Juvenile Exemplare werden oft in langsameren Abschnitten mit Kiessubstrat und untergetauchten Baumwurzeln gefunden. Wasserpflanzen sind nur gelegentlich vorhanden, aber die Ufervegetation ist normalerweise gut entwickelt.
In ihren Verbreitungsgebieten lebt die Art zusammen mit den weiteren Plattschmerlen-Arten Homalopteroides tweediei und Homaloptera parclitella, sowie anderen Karpfenartigen wie Crossocheilus langei und Rasbora dusonensis. Auch die Dornaugen-Arten Pangio cuneovirgata, Pangio doriae, Pangio kuhlii, Pangio malayana, Pangio piperata und Pangio shelfordii haben das gleiche Habitat. Genauso wie die Wels-Arten Pseudomystus fuscus, Akysis microps und Akysis hendricksoni.
Erreichbare Größe: maximal 8 cm TL
Futter:
Balitoropsis ernähren sich in der Natur von Biofilm, kleinen Krebstieren, Insektenlarven und anderen wirbellosen Tieren. Im Aquarium kann etwas sinkendes Trockenfutter akzeptiert werden, aber es sollte regelmäßige mit lebenden oder gefrorenen Daphnien, Artemia und Mückenlarven gefüttert werden, was auch für die Erhaltung einer guten Gesundheit unerlässlich ist. Das Aquarium darf nicht zu „clean“ sein und es sollte nach Möglichkeit ein Biofilm auf Steinen oder Wurzeln vorhanden sein.
Beckengröße: ab 80 cm Kantenlänge
Wasserwerte: Temperatur: 20 – 25,5 °C pH -Wert: 6,0 – 7,5 Härte: 1 – 15 °
Haltung im Aquarium:
Am wichtigsten ist, dass das Wasser sauber und gut mit Sauerstoff angereichert ist. Eine zusätzliche Sauerstoffpumpe ist sinnvoll, um eine hohe Sauerstoffversorgung zu erreichen. Der Bodengrund kann entweder aus Kies, Sand oder einer Mischung aus beidem bestehen.
Mit ein paar runden Flusskieseln, auf denen sich ein Biofilm bilden kann und Wurzeln wird der Boden strukturiert und schafft Rückzugsmöglichkeiten. Als Wasserpflanzen eignen sich besonders Javafarn und Cryptocorynen.
Breitblättrige Pflanzen sind besonders nützlich, da diese Schmerlen es anscheinend genießen, sich auf ihren Blättern auszuruhen.
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Besonderes:
Alle Plattschmerlen (Balitoridae) sind faszinierende Aquarienbewohner und werden aufgrund ihres Verhaltens und Aussehens oft als „Echsen“-Schmerlen bezeichnet. Die meisten Arten wurden wahrscheinlich nie für den Handel exportiert, obwohl Balitoropsis zollingeri manchmal bei Lieferungen anderer Arten auftaucht.
Wie alle Plattschmerlen sind sie auf das Leben in schnell fließenden Gewässern spezialisiert, d.h. die paarigen Flossen sind horizontal ausgerichtet und ausgestreckt, der Kopf und der Körper sind abgeflacht. Diese Merkmale bilden einen kräftigen Saugnapf, der es dem Fisch ermöglicht, sich an Oberflächen festzuhalten. Die Fähigkeit, im offenen Wasser zu schwimmen, ist allerdings stark eingeschränkt. Die von Kottelat (2012) anerkannte Familie Balitoridae ist über weite Teile des indischen Subkontinents, Südostasiens und Chinas weit verbreitet.
Übrigens: Die drei in der ursprünglichen Beschreibung von Homaloptera zollingeri (Bleeker, 1853) untersuchten Exemplare gingen nach mehreren Umzügen von Bleekers Sammlung durch Diebstahl verloren.
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